Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

F1 World
Grand Prix II

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe

Die Spieleindustrie schreibt manchmal schon interessante Geschichten. Da gibt es Spiele bei denen die Nachfolger eines Teiles Jahre brauchen und dann wieder gibt es Titel die relativ schnell einen Nachfolger bekommen. F1 WGP II ist so ein Spiel das relativ früh nachgeschoben wurde. Und nicht ohne Grund. Denn der erste Teil war vor weniger als einem Jahr ein echtes Highlight und verkaufte sich auch entsprechend. Und jetzt in der Players Choice Serie erlebt der erste Teil ebenfalls nochmal einen zweiten Frühling. Aus diesem Grund ist es aber auch verwunderlich das der zweite Teil gerade jetzt erscheint. Es gibt aber vielleicht noch einen anderen Hintergedanken. Im September soll ja nun endlich Racing Simulation 2 erscheinen. Vielleicht wollte man ein ungefähr zeitgleiches Release vermeiden. Wie auch immer. Formel 1 Freunde wie mich freut es trotzdem wieder Nachschub auf diesem Sektor zu bekommen. Auch wenn meine persönliche F1 Stimmung seit Silverstone etwas im Keller ist. Deshalb möchte ich diesen Test auch mal kurz nutzen um dem besten Fahrer eine baldige, aber völlige Genesung zu wünschen. Ohne Michael ist die Formel 1 doch nur noch die Hälfte wert. Aber das nur mal am Rande. So ich denke ich habe meine Sympathien mal wieder rübergebracht. :-) Der Test zu F1 WGP II hat aber noch einen ganz anderen Aspekt bekommen. Nämlich den direkten Vergleich mit World Driver Championchip. Auch wenn sich beide Titel inhaltlich total unterscheiden, konnte ich durch das zeitgleiche testen den Spielspaßfaktor gut erkennen, den ich auch kurz darlegen werde. Die Hoffnung auf ein komplett neues Spiel wurde recht schnell durch die ersten Screens entkräftet. Allerdings unterstützt F1 WGP II das Expansion Pak, was dann doch eine gewisse Neugier weckte wie man dieses Gerät hier unterstützt. All dies, und natürlich vieles mehr werde ich im Test ansprechen. Doch eines nach dem anderen.
Nach dem Einschalten wird euch angezeigt ob das Expansion Pak erkannt wird. Durch ein drücken auf die Starttaste beginnt auch schon der Vorspann, der wie beim ersten Teil grafisch sehr schön ist. Als erstes erwartet euch in F1 WGP II der Hauptbildschirm . Dieser zu beginn recht spartanisch ausgestattete Bildschirm füllt sich nach erreichen des WM Titels um ein paar Punkte. Hier habt Ihr nun die Auswahl zwischen dem 1P Modus, dem 2P Modus (bei eingestecktem zweiten Pad), sowie den Grundoptionen des Spiels. Seid Ihr im Einsteiger Schwierigkeitsgrad Weltmeister geworden könnt Ihr hier auch den kompletten Abspann genießen oder in der Galerie sämtliche F1 Boliden von allen Seiten und Zoomstufen betrachten. In den Grundoptionen des Spiels habt Ihr die Möglichkeiten global für das ganze Spiel Einstellungen zu tätigen. In dem Punkt Sound könnt Ihr euch unter anderem sämtliche Musikstücke, sowie die mehr als reichhaltigen Funksprüche die man später im Rennen so hören kann anhören. Hinter dem Punkt Anzeigen habt Ihr die Möglichkeit unter mehreren Sprachen für die Menus zu wählen. Desweiteren könnt Ihr die Geschwindigkeitsanzeige einstellen oder gewisse Screeneinblendungen aktivieren oder deaktivieren. Allerdings kann man dies später auch jederzeit in den Rennen tun. Stellt man es aber hier ein gilt es für alle Spielmodi. Zu beginn interessiert natürlich der 1P Modus am meisten. Wählt man diesen an erwartet euch der 1P Hauptbildschirm , in dem Ihr sämtliche Spielmodi anwählen könnt. Hier habt Ihr nun die auswahl zwischen dem Schaurennen, einer kompletten F1 Saison, dem Szenario Modus, dem Zeitfahrmodus sowie der TV Kamera Option. Für einen ersten Kontakt mit dem Spiel sollte man sich mit dem Schaurennen vertraut machen. Hier hat man die Möglichkeit auf einer selber gewählten Strecke die ersten Meter mit einem F1 Wagen zu absolvieren. Durch eine offizielle Lizens der FIA könnt Ihr im Spiel auf die original 98er Saison zurückgreifen. So habt Ihr also hier die Möglichkeit unter einem der 16 Originalkurse zu wählen.
Wählt Ihr nun den Schaurennen Modus an erwarten euch noch weitere Punkte die zur Rennvorrbereitung gehören. Zum einen sind das natürlich der Fahrer eurer Wahl. Außer dem mal wieder nicht vorhandenen Jacques Villeneuve, der wieder als Driver Williams daherkommt könnt Ihr aber unter allen 98er Teams wählen. So könnt Ihr mit Ferrari versuchen endlich die ersehnte Weltmeisterschaft zu gewinnen. Oder Ihr versucht H.H. Frentzen im Williams zum Erfolg zu führen. Vielleicht wollt Ihr aber auch Benetton wieder auf die Siegerstraße bringen. Anhänger der Stuttgarter Marke versuchen natürlich die Überlegenheit der Saison zu erreichen und fahren mit McLaren Mercedes . Ihr könnt natürlich auch versuchen Ralf Schumacher zum Shooting Star der Saison zu machen und steuert den Jordan . Oder versucht Bridgestone zu weiteren Siegen zu verhelfen und steigt in den Prost . Vielleicht macht Ihr es auch Frentzen nach und beginnt Eure Karriere im Sauber . Wie wäre es mit einer Abschiedstour. Dann steigt doch einfach in den Tyrell . Wer nicht gleich die höchsten Ansprüche stellt kann auch mit dem Minardi beginnen. Oder Ihr fangt ganz frisch an und übernehmt die Neueinsteiger aus Schottland, die Stewart . Wer die Herausforderung liebt versucht den Arrows zum Erfolg zu verhelfen. Weiterhin stellt Ihr vor dem Rennen in den Renn Optionen verschiedene Dinge ein. Neben der Rundenzahl die Ihr von 4 Runden bis zur vollen Distanz einstellen könnt kann man hier z.b. das Wetter beeinflussen, die Flaggen der Formel 1 aktivieren oder Schäden am Fahrzeug aktivieren. Eine gelungene Besonderheit findet Ihr unter dem Punkt Streckeninfo . Hier seid Ihr Zuschauer und euch wird in einer Fahrt eures Wagens die Strecke vorgestellt. Vor allen markanten Punkten erscheint eine Texteinblendung, die euch die folgende Kurve oder sonstige Stellen vorstellt und auf Besonderheiten hinweist. Gerade für Einsteiger die die Kurse garnicht kennen ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Habt Ihr hier alles eingestellt kann die Jagd nach Bestzeiten oder die Eingewöhnungstour steigen. Zu beginn wird euch wie im ersten Teil die Strecke per Kameraflug vorgestellt. Diesmal ist das Tempo aber wesentlich höher. Desweiteren bekommt Ihr Info's zur Strecke sowie dem Wetter und der Temperatur angezeigt. Obwohl im Schaurennen Modus ein Qualifying nicht vorhanden ist müßt Ihr euch auch hier mit dem Setup eures Boliden beschäftigen. Denn ein gutes Setup ist die halbe Miete. Ihr habt hier die Möglichkeit die Reifenwahl zu beeinflussen und den Tankinhalt beim Start zu bestimmen. Wesentlich wichtiger für das Handling eures Boliden sind aber die Feinheiten beim Setup. So z.b. das Frontflügelsetup , sowie das Heckflügelsetup . Ebenfalls sehr wichtig ist die Einstellung für die Gangübersetzung sowie die Federung des Wagens. Hinter den Links findet Ihr eine kurze Erklärung was die Einstellungen am Fahrzeug bewirken. Natürlich ist ein gewisses Maß an Experimentierfreude angebracht. Richtig wichtig wird des Setup aber im Saison Modus. Doch dazu später mehr. Jetzt endlich, nachdem alles eingestellt ist findet man sich in der Startaufstellung des Schaurennens wieder. Schon ein erster Blick zeigt das sich grafisch recht wenig getan hat. Nach wie vor findet man auf der rechten Seite alle möglichen Anzeigen rund um euren Wagen. Oberhalb wird euch je nach gewählter Einstellung die Strecke dargestellt. Darunter findet Ihr eine draufsicht eures Wagens. Nimmt ein wichtiges Teil wie das Getriebe oder ein Flügel Schaden wird euch dies hier angezeigt. Neu ist die Anzeige für die Reifen, die ebenfalls anfangen zu blinken wenn die stark abgenutzt sind. Desweiteren exestieren Anzeigen für eure momentane Geschwindigkeit, der gerade gefahrene Gang sowie Anzeigen für die momentane Runde und eure Plazierung im Feld. Gesteuert wird euer Fahrzeug mittels des 3D Sticks sowie A und B-Taste für Gas und Bremse. Für eine optimale Sicht sorgen insgesamt 6 Viewpoints . Allerdings empfinde ich die von etwas weiter weg als die günstigste. Zwar hat man die Cockpitansicht etwas verbessert. Aber immernoch nicht zum optimalen als das man sie öfters nutzt.
Nachdem die Startampel von rot auf grün geschaltet hat sollte man eine gute Drehzahl haben um nicht schon am Start plätze zu verlieren. Eine Neuerung gegenüber dem ersten Teil merkt man auch relativ schnell. Die Framerate ist höher. Es fährt sich wesentlich flüssiger als im ersten Teil, wo in der PAL Version doch ab und zu ein paar kleine Ruckler zu sehen waren. Die Grafik der Randbebauungen wurde eigentlich nicht verändert. Hier hätte man sich doch etwas mehr erwarten können. Zwar ist die Grafik nach wie vor gut, aber mit Expansion Pak Unterstützung wäre hier mehr möglich gewesen. Denn leider wirkt sich dieses nicht auf die Grafik aus, sondern ist nur für mehr Replayrunden nach den Rennen gedacht. Diese allerdings sind nach wie vor mit das beste was man in dieser Art zu sehen bekommt. Um sich ein genaueres Bild von der Grafik auf allen Strecken, sowie dem Gegnerverhalten und der Steuerung zu machen ist auf lange Sicht der Saison Modus besser geeignet. Um auch Anfängern eine Chance zu lassen hat man im Einsteiger Schwierigkeitsgrad z.b. Brems- und Lenkhilfen eingebaut, die dem unerfahrenen Spieler unter die Arme greifen. Wählt man den Grand Prix Modus an steigt man in einen realen Kampf um die Krone der Formel 1 ein und versucht nun auf allen 16 nacheinander folgenden Strecken am Ende Weltmeister zu werden. Vor einer Saison stellt man wieder bestimmte Dinge wie die Rundenzahl, die Schäden und natürlich den Fahrer ein. Wer besonders real fahren will nimmt zum einen einen höheren Schwierigkeitsgrad, in dem die Fahrhilfen dann deaktiviert sind oder stellt die original Rennsaison 1998 ein. Fährt man mit dieser Option erlebt man alle Ereignisse der originalen Saison vom Wetter bis hin zu den Ausfällen der einzelnen Fahrer. Selbst Michael's Verbannung in die letzte Startreihe in Suzuka darf man so nochmal miterleben. Startet die Saison bekommt man an jedem Rennwochenende sämtliche Events zu sehen. Das beginnt mit dem ersten freien Training und endet mit dem eigentlichen Rennen. Man kann zwar auch sofort in das Rennen gehen. Allerdings startet man dann aus der letzten Reihe, da man das Qualifying nicht genutzt hat. Neu ist seit der 98er Saison das man sich vor dem Qualifying für eine Reifenmischung entscheiden muß. Diese Wahl muß man dann auch im Rennen nutzen. So wählt man zwischen Weich oder Hart, was unter bestimmten Umständen ebenfalls auswirkungen auf den Rennausgang hat.
Ist man in einem Rennen siegreich wird dies am Ende des Rennens wieder in einer tollen Sequenz dargestellt. Auch die obligatorischen Ergebnistafeln und Punktetabellen bekommt man natürlich wieder zu sehen. Bis es aber soweit ist hat man gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden gut zu tun. Gleich mehrere Aspekte haben einen gewaltigen Einfluß auf das Renngeschehen. Das erste ist natürlich eure eigene Fahrweise, die verbunden mit der entsprechenden Rennlänge für haarige Momente sorgen kann. Wer z.b. nur auf Räubern und ohne Rücksicht auf seine Reifen fährt wird schnell merken was in diesem Spiel steckt. Das gefällt mir erneut sehr gut. Je nach Fahrweise kann man so auch die Taktik verändern. Denn Boxenstops können auch hier über Sieg oder Niederlage entscheiden. Im Profi Modus, und vor allem im Champions Modus ist es mit einer waghalsigen Fahrerei sowieso vorbei, da viele übertriebene Aktionen im Kiesbett oder an der Mauer landen. Hier muß ich aber auch ein wenig Kritik an der Steuerung anbringen. Mag diese im Einsteiger noch gehen wird sie in den beiden höheren Schwierigkeitsgraden etwas hakelig. Denn um z.b. enge Kurven wie in Spa oder Kanada gut zu erwischen muß man den Stick nach links oder rechts unten drücken. Einfaches links - rechts reicht hier nicht aus. Das ganze fährt sich aber sehr oft ziemlich abrupt und nicht weich um die Kurve wie gewollt. Mit dem Lenkrad ist das anders. Hier kann man durch weiche Lenkbewegungen wesentlich mehr erreichen. Glaubt mir, ich bin den Test fast nur mit Lenkrad gefahren. Unfair finde ich dagegen die Fahrweise der Gegner gerade in solchen Kurven. Spielend leicht kommen sie hier herum, das man sich fragt wie sie das machen. Auch sonst hat man die KI ein wenig verschlimmbessert. Auf der einen Seite ist es schön den Vordermann in einen Fehler zu hetzen. Das passiert sogar sehr oft. Fährt man lange hinter einem Kontrahenten her kann man fast drauf warten das er sich in einer Kurve verbremst, was auch spektakulär aussieht, da er unter rauchenden Reifen die Kurve nicht bekommt. Auf der anderen Seite fahren die Gegner manchmal irre unfair und versuchen Aktionen die im realen Leben unweigerlich im Aus enden. Nur das hier die Gegner unberührt weiterfahren während man selber bei aktivierten Schaden das Rennen abhaken kann. Nichts gegen Ausbremsmanöver, aber was sich Kollege Häkkinen manchmal erlaubt hat grenzt schon an Unglaubwürdigkeit. Das gefällt weniger. Auch ist oft das Überholen ein kurioses unterfangen. Saugt man sich im Windschatten heran und will gerade vorbeiziehen ziehen die Gegner einfach rüber, was wenn er noch ein paar Wagenlängen vor mir liegen würde auch kein Problem ist. Aber direkt neben mir ist das schon kurios. Und wieder. Man selber hat meist einen Schaden am Wagen während der Gegner unbeirrt weiterfährt.
Was mir auch weniger gefallen hat ist das sich alle Aktionen eines Rennens immer wiederholen, wenn man es nochmals fährt. Das ist etwas blöd wenn man im zweiten Rennen schon weiß das Kollege Trulli in der 10. Runde das zeitlich segnet. Wohlgemerkt ohne Aktivierung der original 98er Saisongeschehnisse. Je länger man fährt um so mehr Spaß machen die Rennen aber. Weil man hier wirklich lange sitzt und nicht nur durch die Gegner gefordert wird, sondern eben auch durch sich selbst. Manche Strecken kommen einem extrem schmal vor. Was aber bei mir sicherlich durch World Driver Championchip kommt, wo ich breite Strecken und eine butterweiche Steuerung habe. Wenn man sich die Replays anschaut merkt man dies noch mehr, da dort z.b. 3 Autos nebeneinander passen wo hingegen im Rennen kaum 2 Wagen Platz finden. Eine breitere Streckenführung auf manchen Kursen hätte auch manch hektische Aktion mit den Gegnern entschärft. Auch das wäre bei besserer Ausnutzung des Expansion Pak's sicher möglich gewesen. Hier merkt man einen großen Unterschied. Gottseidank kann man in F1 WGP II die Anzeigen auf der rechten Hälfte wegschalten um im Vollbild zu fahren. Allerdings sollte man dazu schon gut wissen was man macht. Denn nun fehlen ja sämtliche Anzeigen. Wer aber eine Weile fährt merkt ob an seinem Wagen etwas nicht stimmt. Das gefällt wieder sehr gut. Genauso wie sich Veränderungen am Setup auswirken merkt man sofort ob man mit frischen Reifen fährt oder stark abgenutzten. Außerdem hat man die Funksprüche stark aufgebohrt, die zwar nach wie vor in Englisch kommen, aber sehr reichhaltig und informativ sind. Auf jeden Fall macht vor allem eine komplette Saison wesentlich mehr Spaß als nur ein Rennen zwischendurch. Man geht Gefühlsmäßig richtig mit wenn man hört das der Konkurrent ausgeschieden ist oder man selber die letzten Runden gehetzt wird und man nun selber Kampflinie fahren muß. Da ist es dann einfach nur schön wenn man am Ende einer Saison ganz oben steht und Weltmeister geworden ist. Hat man hier alles erreicht kann man sich auch in F1 WGP II einem Modus hingeben, der schon im ersten Teil für irren Spielspaß gesorgt hatte. Der Szenario Modus . Auch hier hat man wieder in drei Kategorien vorgegebene Rennsituationen aus der 98er Saison zu bewältigen. Hierbei werdet Ihr wieder in einer bestimmten Runde in verschiedene Wagen gesetzt und müßt versuchen ein bestimmtes Spielziel zu erreichen. Je nachdem wie Ihr dies löst gibt es dafür 2, 3, 4 oder sogar 5 Punkte. Hier ist man wirklich super gefordert und sitzt lange vor dem Bildschirm, da die Szenarien wieder schön schwer sind.
Besonders heikel sind die Mechanikszenarios wo man z.b. mal mit Alex Wurz und fast nicht mehr funktionierenden Bremsen ein paar Runden durchhalten muß und keine Gegner mehr vorbeilassen sollte. Schon dieser Modus ist den Kauf des Moduls wert, da man vergleichbares nirgends findet und man vor allem lange daran sitzt. Was man vom 2P Modus auch im zweiten Teil nicht behaupten kann. Wieder kann man nur zu zweit gegeneinander antreten und muß auf einigen Strecken doch mit Nebel auskommen. Da gibt es mittlerweile wesentlich bessere Alternativen. Selbst ein Automobili Lamborghini macht da mehr Spaß. Eigentlich Schade. Denn hier hätte man auch mehr draus machen können. Als letzte findet man auf dem Hauptmenu noch die TV Kamera Option , in der man sich zurücklehnen kann und ein Rennen wie vor dem Fernseher genießen kann. Man wählt auch hier seinen Fahrer und verfolgt das Rennen wie bei DF1 aus mehreren Perspektiven. Amüsant, aber kein Killerfeature. Dafür ist grafische Präsentation wirklich sehr ansprechend. Trotz der angesprochenen Schwächen ist F1 WGP II ein gutes Spiel. Trotzdem habe ich gerade im grafischen Teil etwas mehr erwartet. Ausgenommen Monte Carlo, das immernoch Top aussieht und mit einer Fülle an Details und Randbebauungen daherkommt. Trotzdem muß man auf grafische Schmankerl nicht verzichten. Fährt man z.b. in der Cockpitansicht sieht man beim Bremsen das glühen der Bremsscheiben. Positiv ist wiederum der Szenario Modus, sowie die vielen Wetterbedingungen, die sogar im Falle das Regens noch intensiviert wurden. So erlebt man auf einer Strecke im Regen verschiedene Sichtweiten und Stärke des Regens. Ebenso gefallen die Sounds sowie der Anspruch des Spiels über längere Renndistanzen. Auch wenn oft die Gegner KI etwas kurios ist macht das fahren einer halben oder vollen Renndistanz irre viel Spaß. Die Setup's wirken sich sehr gut aus und machen so auch Sinn. Angenehm ist die Möglichkeit des wegschaltens sämtlicher Anzeigen, was zum einen für mehr Sicht sorgt und die Rennen noch ein bischen anspruchsvoller macht. Die Steuerung hätte mit dem Pad etwas weicher ausfallen können. Manchmal wirkt sie ein wenig Arcademäßig und etwas hakelig. Dafür macht das fahren mit Lenkrad um so mehr Spaß. Trotzdem würde ich momentan bei einer entsprechenden Frage World Driver vorziehen. Denn leider ist vor allem der 2P Modus in F1 WGP II immernoch nicht optimal um für lange Zeit zu begeistern. Wer die Szenarios aus dem ersten Teil geliebt hat kommt um das Spiel nicht herum. Wer nur gerne Formel 1 Spiele spielt ohne auf die Saisondaten zu schauen und den ersten Teil schon besitzt muß den zweiten Teil nicht haben. Die Chancen für Racing Simulation 2 sind gestiegen den F1 Olymp zu besteigen. Im September sind wir schlauer.

Hier die Originalergebnisse zu allen Strecken der 98er Saison

Die Geschichte der Formel 1

Qualifying Setup's zu allen Schwierigkeitsgraden (Einsteiger, Profi, Champion)
Leser Setup's zu F1 WGP II

Time Trial Wettbewerb zum Profi-Modus in F1 WGP II

Lenkradfahrbericht mit dem Shock2 Racing Wheel der Firma Guillemot
Lenkradfahrbericht mit dem V3 Racing Wheel FX der Firma InterAct
Lenkradfahrbericht mit dem G64 Steering Wheel der Firma Vidis
Lenkradfahrbericht mit dem UltraRacer64 der Firma InterAct

Wertung

Matthias Engert
(22.07.1999)

Lesereinschätzungen zu F1 World Grand Prix 2

Lesereinschätzung von Marcel Jaquet.

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