SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Criterion

GENRE:             Racer
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      4 - 15 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3 - 9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     03. Mai

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 01.05.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Schaute man sich vor einiger Zeit die Releaselisten für den GameCube an vermißte man Titel zu einem bestimmten Genre - Racer. Nimmt man die etwas anderen Racer wie XG3 oder Wave Race mal raus so war doch mit konventionellen Tourenwagen, Formel 1 Boliden oder allgemein Straßentauglichen Gefährten wenig angekündigt. Die Lage hat sich nun glücklicherweise ein wenig geändert. Vor allem seit Acclaim seinen Racer Burnout schon zum Launch veröffentlicht. Seit Agent Under Fire, der ja auch Racer Level bot bin auch ich wieder total Rennspielgeil. Was auch am mittlerweile vorhandenen Zubehör wie dem Lenkrad liegt. Also her mit Burnout und ab geht die Luzie. Vielen ist Burnout immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Ist es nun ein reiner Racer oder ein Crash Game. Nun der Test wird es euch zeigen. Zunächst erlebt der Spieler eine weitere Premiere auf dem GameCube - den 60Hz Modus, den Burnout als einer der wenigen Starttitel unterstützt. Ihr verfügt über einen entsprechenden Fernseher zuhause und benutzt zum Anschluß ein RGB Kabel. Dann könnt Ihr diesen Modus nutzen, der das Spiel grob gesagt schneller, flüssiger und technsich sauber auf den Screen zaubert. Aber auch im 50Hz Modus ist Burnout ein gelungener Titel, rechtfertigt aber den Kauf eines RGB Kabels. Dazu gehört auch das im Spiel selber keine PAL Balken enthalten sind. Auch nicht im Multiplayer über den es hier ein paar besondere Zeilen zu schreiben gibt. Zunächst ist Burnout ein Spiel mit 2 Gesichtern was die Memcard angeht. Wollt Ihr nur das reine Spielgeschehen abspeichern reserviert sich die Karte nur 4 Seiten auf der Memory Card. Wer später das Zusatzfeature Crash Speichern nutzen möchte benötigt 15 Seiten auf der Memcard. Burnout das ohne Vorspann auskommt erwartet den Spieler mit einem ausladenden Hauptmenu. Auf diesem findet man die Modis Meisterschaft, Einzelrennen, den 2Player Modus, den Time Trial, die Abteilung Spezial, der interessante Dinge bereithält sowie die Optionen und die Highscore Abteilung die mehr bieten sollte als nur reine Time Trial Zeiten. Wie die bisher getesteten Spiele auch ist bei Burnout auch Hot Plugging möglich. Ihr könnt also auch jederzeit bei eingeschalteter Konsole ein 2. Pad einstecken. Die bisher abgedunkelten 2 Player Modi werden nun Live anwählbar. Kern des Spiels ist die Meisterschaft die mit sämtlichen anderen Spielmodi verbunden ist. Dahingehend das erst in der Meisterschaft freigespielte Inhalte wie Strecken und Fahrzeuge nutzbar werden wenn man sie halt eben geschafft hat. Der Meisterschaftsmodus führt euch zum Cup Screen. Auf diesem wartet die Action auf euch. 6 Cup's sind im Spiel enthalten die euch grob gesagt auf Strecken in Europa wie in den USA führen werden. Dabei muß der Spieler immer einen Cup lösen ehe er den nächsten anwählen kann.


Dabei unterscheiden sich die Cup's inhaltlich durch verschiedene Strecken und deren Anzahl. Während in 4 Cup's 3 Strecken gefahren werden müssen sind 2 Cup's Langstreckenrennen auf einer Strecke, welche die einzelnen Strecken eines Kontinents zusammenfaßt und an einem Stück gefahren wird. Fahrzeiten bis zu 20 Minuten erfeuen hier den Ausdauerracer. Wählt man einen Cup an gelang man zum Fahrzeug Screen. Wer eine Fahrzeugauswahl a la Gran Tourismo erwartet wird enttäuscht. 5 Fahrzeuge in 3 Kategorien unterteilt warten auf euch. Dabei unterscheiden sich die Typen in Sachen Handling stark voneinander und sind auf jeden Fahrstil ausgelegt. Weiterer Unterschied ist natürlich der Speed, der je schwerer das Fahrzeug als Klasse ist zunimmt. Entscheidet man sich für ein Fahrzeug geht es auf die erste Strecke, die euch per Profil vor dem Rennen immer angezeigt wird. Dabei fahrt Ihr immer gegen 3 Gegner um eine Platzierung, die Ihr erreichen müßt um zur nächsten Strecke oder zum nächsten Cup zu gelangen. Auch diese Vorgaben ändern sich im Laufe der Zeit. Reicht am Anfang ein dritter Platz in den Rennen müßt Ihr ab der Hälfte so gut wie alles gewinnen. Nun könnte man sagen - Hey, 3 Gegner und das soll Spannung bieten -? Und wie. Denn das Spielprinzip Rennspiel wurde hier völlig ungewöhnlich umgesetzt ohne den Racer Spaß auch nur im geringsten zu schmälern. Denn auf den Strecken auf denen Ihr gegen die 3 Gegner fahrt ist eine reine Fahrzeug Armada an unbeteiligten Autos unterwegs. Im Verlauf eines Rennens fahren euch teilweise über 100 Fahrzeuge live über den Weg. Im Endeffekt werdet Ihr und die Gegner in ein funktionierendes Straßensystem eingesetzt und dürft nun bei der Jagd nach Platzierungen alle Regeln brechen. Was soviel heißt Ihr könnt Spurwechsel machen, Fahrzeuge schneiden oder als Falschfahrer die Meute aufscheuchen. Viele haben mich schon gefragt warum in den Videos zum Spiel immer wieder gecrasht wird. Das ist teilweise nicht vermeidbar. Nehmen wir die Strecke Rush Hour. Hier müßt Ihr auf einem Freeway teilweise auf der falschen Seite fahren um voran zu kommen. Dabei kommen euch alle möglichen Fahrzeugtypen entgegen. Von einfachen Nissan Micra bis zu ausgewachsenen amerikanischen Trucks oder Greyhound Bussen. Diese bei 300 Km/h immer zu umfahren ist nicht einfach. Zumal dann wenn die Gegner an eurer Seite sind und ebenfalls drängeln wollen. Dabei fällt hier vor allem die technische Seite des Spiels auf. Im 60Hz Modus gibt es weder Ruckler, noch Popup's noch Speedeinbrüche. Ihr rast die Straßen ab auf teilweise wunderschön designten Strecken. Dabei sind viele Feinheiten eingebaut. Entgegenkommen Fahrzeuge blenden auf, weichen einen Tick zur Seite oder machen euch an Ampeln das Leben schwer.

Etwas das mir gut gefallen hat, auch wenn es viele Flüche hervorbrachte. Gerade in den Stadtrennen fahrt Ihr über viele Ampelkreuzungen, die sich einen Dreck um euch scheren. Ganz normal gibt es Grünphasen und Rotphasen. Bei Rot steht der gesamte Verkehr wie in echt an der Ampel, was euch Reaktion beim umfahren entlockt. Krasser wird's wenn der Verkehr von links und rechts ganz normal über die Straße fährt. Sonntagsfahrer ohne Ende, die man ungewollt mitnimmt und ihnen andauernd in die Seite fährt. Passiert so ein Unfall wird die Grafik in einen Replay Modus geschalten. Sehr schön gemacht wird imaginär die Zeit angehalten. Problem ist das eure Gegner das nutzen und vorbeiziehen. Oder auch nicht. Auch die Gegner machen mehr als genug Unsinn. Ebenfalls etwas das mir sehr gefallen hat. Das Spiel ist nie Unfair. Fehler passieren genug bei diesem Tempo und sollten stets bei sich selbst gesucht werden. ;-) Hier birgt das Spiel eine actiongeladenes Rennspielvariante wie ich sie noch nicht gespielt habe. Dagegen ist Destruction Derby eine lauwarme Aufwärm Übung. Aber es geht noch weiter. Natürlich muß für eine solche Action die Steuerung passen. Hier muß man ebenfalls ein Lob aussprechen. Auch wenn ich nur 10% des Testzeitraums mit Pad gefahren bin ist die Lenkung weich und mit ein wenig Übung machbar. Mit Lenkrad ist das ganze ein Traum. Vor allem die Drifts, die bis zu 200m betragen können machen echt Laune. Nicht umsonst gibt es hier einen Lenkradfahrbericht zum Spiel. Wem sowas gefällt sollte unbedingt zum beschriebenen Pärchen greifen. Was mir weniger gefallen hat ist die Tatsache das nur 2 Viewpoints vorhanden sind. Die hinter dem Fahrzeug und die Motorhaube. Spielerisch kein Problem wäre mehr Auswahl positiv gewesen. Die Strecken verdienen ebenfalls großes Lob. Bergauf, bergab und mit sehr schönen grafischen Backgrounds versehen machen sie schnell Lust auf mehr. Ob nun ein Bergpaß im Stile Monaco's, City Schlachten in Paris oder New York bis hin zu Nachtfahrten mit glänzenden nassen Fahrbahnbelägen. Dabei ist wie schon erwähnt trotz der ungeheuer großen Anzahl an unbeteilgt herumfahrenden Autos technisch kein Makel zu entdecken. Auch andere Kleinigkeiten wie Reifenspuren jedes Reifens, Blinker setzen, was jedes Fahrzeug macht und aufwirbelnder Staub der sehr real aussieht. Wenn das so weitergeht dürfen wir uns gerade im Racer Genre auf feine Titel freuen. Was viele vielleicht stören wird sind eingebaute Checkpoints auf den Strecken. Diese müssen innerhalb eines Zeitfensters durchfahren werden um weiter zu kommen. Schafft man dies einmal nicht oder belegt am Ende nicht die geforderte Position kann man eines von 3 Continues nutzen und die Strecke nochmal fahren. Vor allem im letzten Cup wird euch wirklich alles abverlangt.


Schafft man einen Cup innerhalb der geforderten Grenzen kommt ein weiteres sehr gutes Feature zum tragen. Der Spezial Modus auf dem Hauptmenu. Hier gibt es unter anderem den Punkt Duell. Nach einem geschafften Cup dürft Ihr gegen ein geheimes Fahrzeug antreten. Auf veränderten Streckenbedingungen die auch Spiegelverkehrt sind fahrt Ihr gegen den geheimen Wagen, wobei die Umgebung was mitfahrerende Autos angeht unverändert ist. Durch diese 4 Duelle kommt Ihr an die versteckten Fahrzeuge und die Spezial Gefährte wie den Truck und den Bus, die fahrerisch ein anderes Kapitel darstellen. Schön das hier der Viewpoint etwas nach oben gesetzt ist und so genau richtig ist. Dazu kommen die neuen Cup's die freigefahren werden. Gespeichert wird immer nach einem Cup, wobei Ihr dazu aufgefordert werdet. Was ich in diesem Zusammenhang interessant finde ist die Tatsache das nicht mal Acclaim seine Spiele zu kennen scheint. Im Handbuch weist man auf 14 Strecken hin. Es sind aber 16, spielt man es komplett durch. Lieber so als wenn Strecken angedichtet werden. Weiterhin kann man im Spezial Menu neue Modi freispielen. Der Überleben Modus ist da was für ganz abgehärtete. Hier wählt man ebenfalls eine Strecke seiner Wahl und muß versuchen ohne einen einzigen Unfall durchzukommen. Da die Checkpoints vorhanden sind kann man sich auch nicht mehr Zeit lassen. Das Spiel ist wirklich der Bringer in dieser Hinsicht. Dazu kann man die sogenannten einfachen Rennen freispielen, in denen man allein oder gegen einen Freund alle Strecken nun auch ohne Gegenverkehr nutzen kann. Dabei fahren auch im 2Player hier die Bots mit. Kommen wir zum 2Player Modus. Etwas das uns hier sehr beeindruckt hat. Zwar nur zu zweit spielbar müßt Ihr hier auf nichts verzichten. Komplette Strecken Details inklusive aller mitfahrenden Autos erwarten die Spieler. Jens und meine Wenigkeit kämen nur schwer von los wenn man nicht ab und zu mal was für das Magazin machen müßte. ;-) Einzige Einschränkung ist ein reduzierter Speed, der zwar spürbar ist, aber durch den hohen Grundspeed des Spiels immer noch mehr als dynamisch ist. Am Tempo des 2Player beißen sich andere Racer im SinglePlayer Modus die Zähne aus. Ein wirkliches Highlight und endlich ein würdiger Multiplayer in einem Rennspiel. Wer einen großen Bildschirm hat und einen Racer verrückten Freund um sich scharen kann sollte unbedingt zugreifen. Was die Crashes angeht so sind sie also kein Spielziel, werden aber trotzdem belohnt in Form von Highscores oder einer sich füllenden Balkenanzeige links unten im Screen. Ebenfalls sorgen sehr gute Drifts für ein schnelles füllen dieser Anzeige. Damit wird der Turbo definiert den man im Rennen einsetzen kann, ihn aber nur wenig nutzt.

Grund ist die KI der Gegner. Sinn eines Turbos hier ist nicht die Gegner abzuhängen sondern eher einen Checkpoint zu erreichen. Denn die 3 Gegner hängen euch so gut wie immer am Heck oder fahren voraus. Einsam seine Runden drehen und Vorsprung heraus fahren ist nicht. Einer ist euch immer auf den Fersen. Eigentlich bin ich kein Freund dieses Feature, muß aber zugestehen das es in diesem Spielprinzip passend ist und an sich schon hektische und spannende Action vertieft. Der Sound zeigt sich im Spiel von 2 Gesichtern. Die Hintergrundmusik der Strecken ist sehr passend und gefällt mir gut. Nicht das übliche Gedudel, sondern melodische wie rockige Klänge, die zu den einzelnen Streckentypen passen. Nicht gefallen hat mir der Motorensound der Fahrzeuge. Gerade bei Vollgas klingen alle ein wenig blass und monoton. Hier wäre sicher mehr drin gewesen. Ebenfalls positiv ist die Rumble Unterstützung. Selbst einem bisher kaum in Erscheinung getretenen Original Nintendo Pad entlockt es recht starke Rüttler, erreicht aber trotzdem immer noch nicht N64 Niveau. Auch darauf sei hingewiesen. Das zu Beginn angesprochene Crash Feature erlaubt es euch auf 15 Speicherseiten jeden Crash den Ihr im Verlauf eines Rennens hingelegt habt zu speichern. Vergleichbar mit dem Snapshop Feature in Smash Melee. Allerdings sollte man mit der 59 Memory Card daran wenig Gedanken verschwenden, da ja kaum etwas draufpaßt. Habt Ihr einen Crash gespeichert könnt Ihr diesen über ein Pult abspielen, drehen, vor oder zurückspulen und so in seiner ganzen Herrlichkeit anschauen. Sehr schade übrigens das die Replay's nicht sicherbar sind. Das wäre auch was feines geworden. Nach jedem Rennen gibt es das ganze nochmal als Replay aus Unmengen an verschiedenen Kamerapositionen. Grafisch ebenfalls sehr gut gemacht wird hier die Dynamik des Spiels nochmals mehr als deutlich. Eines kann man sagen . Mit Burnout ist Acclaim oder besser gesagt den Criterion Studios ein richtiges Highlight gelungen. Im 1Player wie im 2Player Modus spielerisch ein anspruchsvolles und motivierendes Spiel gelungen, das auch auf Lange Sicht immer wieder Spaß macht. Sehr schöne Strecken, eine technisch fehlerfreie Engine, hoher Game Speed verbunden mit einer guten Steuerung machen aus dem Spiel eine klare Empfehlung. Wer Rennspiele mag und gegen ein wenig Action dabei nicht abgeneigt ist oder ein zufriedenstellendes Spiel für sich und seinen Freund sucht sollte zugreifen. Burnout ist ein klares Highlight des GameCube PAL Launches in Deutschland und Europa.


PLUS - MINUS LISTE

+ Actiongeladener Racer
+ Technisch sauber
+ Hoher Game Speed
+ Sehr guter 2Player Modus
+ Sehr schöne Streckendesign's
+ Kaum Ladezeiten
+ komplett deutsch

- Nur 2 Viewpoints
- Wenige Fahrzeuge
- Motorengeräusche mäßig

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- Lenkradfahrbericht Cube Racing Wheel
- Lenkradfahrbericht Brooklyn Booster 9000

 

KONKURRENZ

- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
86%

GESAMTWERTUNG:
85%

 


LESERMEINUNGEN

- Mirco Grevel
- Philipp Sessler
- Marcel Jaquet
- Stefan Müller

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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