SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Sega

GENRE:             Sport
SPIELER:          1-2 (32)Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2+ Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3 - 7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 02.06.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nun endlich, der dritte Vertreter der Fußball Fraktion ist auf dem Markt und die die beiden Konkurrenten ISS 2 und FIFA WM 2002 müssen sich den Platz an der Sonne evt. teilen bzw. abtreten. Es gab ja Zeitschriften, die den Striker so richtig fertig gemacht haben. Entweder hatten die ein anderes Game oder ...! Rein inhaltlich lehnt sich Virtua Striker an ISS 2 an. Es gibt in dem Sinne also keine WM, sondern den international Pokal. Auch original Namen sind nicht vorhanden. Schon nachdem man sich die Startsequenzen angesehen hat, weiß man, das grafisch keiner der beiden anderen Titel mithalten kann. Im Hauptmenu finden sich dann reichlich Spielmodis, die entweder offensichtlich wie die Qualifikation zum international Pokal zu sehen sind, oder unter dem Punkt Variationen verborgen sind. Dort kann man sich dann zwischen dem international Pokal an sich, einer Liga und einem Turnier entscheiden. Der vierte Punkt „Tabelle“ bietet euch die Gelegenheit drei Spiele zu bestreiten um danach die Leistungseinschätzung eures Auftretens präsentiert zu bekommen. Die Gegner belegen unterschiedlichste Weltrang Positionen, was ihrem spielerischen Potenzial entspricht. Eure Leistung wird dann nach den drei Spielen in Form eines Ranges bewertet. Platz 24 entspricht dabei der Loserecke und Platz 1 ist glaub ich selbstredend. Je nach Abschneiden bekommt ihr auch noch Tipps und Hinweise präsentiert, die euer zukünftiges Spielsystem vervollkommnen sollen. Bei allen weiteren Spielmodis unter den Variationen entscheidet ihr selbst, wer daran teilnehmen darf. Zuvor legt man noch die Spielspezifikationen fest, wie die Halbzeitlänge, Abseits und die verabreichten Karten und ob sie im Turnier mit Sperren geahndet werden sollen. Die Halbzeitlänge ist sehr variable einstellbar von 3.00min. bis hin zu 15.00min. Poweraction. Wenn man sich nun die Mitstreiter aus aller Welt aussucht, bekommt man gleich eine Fülle an Informationen über die jeweilige Mannschaft geliefert. Mit links und rechts scrollt man durch die kontinental Gruppe und zu jedem Team erscheint dann rechts die Nationalflagge, die Spieltrikots und die beiden verwendeten Spielsysteme. Das erste Team muß immer eure auserwählte Truppe sein und dann folgen die Gegner. Danach erfolgt eine willkürliche Gruppenauslosung und das Spiel kann beginnen. Obwohl Virtua Striker nur für zwei Spieler umgesetzt wurde, können im Turniermodus soviel Leute mitspielen, wie es Teams machen.


Wer also einen ausgewachsenen Freundeskreis hat, der kann zum international Pokal 32 Leute einladen, die dann den Weltmeister unter sich küren. Der normale 2 Player Modus findet unter Match Play statt. Dort kann mann sich dann in einem normalen Spiel messen oder a la Super Soccer im Elfmeterschießen. Das Trainingsmenu unterteilt sich in einzelne Level, die den Angriff und die Abwehr betreffen. Mit jedem einzelnen Level heben sich die Ansprüche an euer Können. Das kann man auch unter jeder Levelbeschreibung nachlesen, die man im unteren Bildschirm eingeblendet bekommt. Nach jeder Trainingseinheit bekommt ihr auch hier eine Einschätzung eurer Leistung und Tipps zu bestimmten Situationen. Hier lernt man das kleine ein mal eins der Fußballkunst. Wie bewegen sich eure Spieler, wie passt man am besten zu welchem Zeitpunkt, wie lenke ich die Richtung meiner Schüsse und vorallem, wieviel Power gebe ich ihnen mit auf den Flug. Im Abwehrbereich dagegen lernen wir dezent zu tacklen und die Blutgrätsche nur im absoluten Notfall einzusetzen. Im Trainingsspielchen wird es nur mit einer Ermahnung geahndet, doch im Spiel selbst, zieht es immer eine rote Karte nach sich. Ganz fies ist die „von hinten gesprungene Blutgrätsche“, das tut schon beim hingucken weh. Doch keine Angst, Verletzungen bleiben beim Striker außen vor. Da ja hier nicht mit original Namen angetreten wird, hat man für die Realos einen fetten Editor eingebettet. Hier darf nach Herzenslust am Team und Spielern gewerkelt werden. Neben der Größe, der Statur und Namen der Spieler kann man hier auch den starken Fuß festlegen und das Schuhwerk aus dem Hause Adidas auswählen. Viele kleine Details, wie Augen, Haare, Mund und Accessoires kann man hier seinem Spieler zuordnen. Bei den Fähigkeiten kann man selbst bestimmen, wer in unserer Truppe der Spielmacher ist, wer in unseren Augen der beste Flügelspieler ist u.s.w. Wenn man mit Sorgfalt alle 23 Spieler editiert, hat man gut eine Stunde zu tun. Und wer alle 64 Teams bzw. 1400 Spieler nachbessern will, der sollte besser Urlaub nehmen. Der Punkt Wiederholung im Hauptmenu, ermöglicht uns, „Traumtore“ immer und immer wieder anzusehen. Natürlich nur unsere eigenen. Jedesmal, wenn man in einem regulären Spiel ein Tor erzielt, wird man abgefragt ob man dieses Tor speichern möchte. Oben rechts im Eck erscheint nach dem Replay eine Punktwertung für das Tor, die sich von 10 - ??? erstreckt.

Je sagenhafter das Goal war, desto höher die Wertung. Unter Wiederholungen kann man die gespeicherten Daten betrachten und verwalten. Man bekommt noch einmal angezeigt, gegen welches Team man gespielt hat, den Torschützen, die Art des Treffers, die bekommene Punktzahl und die Echtzeitdaten des Spiels. Nun kann man sich das Tor und seine Entstehung bis zum Erbrechen ansehen. Dabei kann man aus verschiedenen Kamerapositionen immer wieder in Verzückung geraten. Leider benötigt ein Savegame dieser Art 4 Seiten. Bei 10 Stück ist die normale Karte fast voll. Die Optionen lassen uns Hand an der Systemeinstellung und Controller Konfig. anlegen. Neben dem Schwierigkeitsgrad (5 Stufen) kann man das Wiederholungssystem festlegen. Für die Bildschirmeinstellung bietet man drei Varianten an. Das normale Bildformat, Breit und Breitbild (16:9). Das Rumble Feature und den Dolby Sound kann man seperat zuschalten. Wer mit der vorgegebenen Tastenkonfiguration nicht einverstanden ist, der darf sich seine Tasten nach eigenem Vorstellungen belegen. Doch normalerweise hat man die Belegung nach 1 - 2 Spielen verinnerlicht. Das Highlight des Games ist zweifelsfrei die Qualifikation zur WM. Hier muß man, nachdem man sein Team frisch übernommen hat, daraus eine siegfähige Truppe formen. Das ganze erinnert sehr an diverse Managersims. Man findet sich in seinem Stammsitz wieder, von wo aus man alle relevanten Dinge steuert. So muß am Spielplan gearbeitet werden, die Mannschaft muß aufgestellt und trainiert werden. Für das Training gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Können jedes Spielers kann man mit der X Taste überprüfen. In vier Balken werden dann Ausdauer, Fähigkeiten, Abwehr- und Angriffverhalten dargestellt. Wenn wir nun beim Trainingsmodus einen Spieler markieren, erscheint ein Auswahlmenu der Trainingsart. Sollen persönliche Fähigkeiten wie: Schnelligkeit, Dribbeln, Passen, Schießen u.s.w. trainiert werden oder am Spielstil gefeilt werden. Man kann auch simpel nach Art der Position arbeiten lassen. Das machen wir nun mit jedem Spieler. Nach einer Woche sehen wir dann, ob wir richtig trainiert haben, denn dann zeigt uns ein Pfeil über dem Namen an, das der Spieler da noch Nachholebedarf besitzt. In diesem Menu legt man auch die zwei Spielformationen fest, die nach Bedarf im Spiel gewechselt werden können. Also zum Bsp. eine offensive Anfangsformation und nach dem beruhigenden 2:0 kann man in einen defensiveren Stil wecheln.


Legt auch für jeden Spieler den Spielbereich fest, bis wohin er sich bewegen kann. Es sollte nicht sein, das alle drei oder vier Abwehrspieler sich im gegnerischen Strafraum tummeln. Wenn man seinen Eck- und Freistoßschützen festgelegt hat, ist der erste Job hier getan. Den Spielplan kann man für einen Zeitraum von 4 -11 Wochen im voraus erstellen. Der blaue Bereich dabei ist der planbare Abschnitt. Hier kann man sein Trainingslager festmachen, eine Auslandsreise ins Auge fassen und Freundschaftsspiele ankurbeln. das alles kostet aber auch etwas. Oben im Bild sehen wir neben dem Datum auch eine Punktzahl. Von diesen Punkten „bezahlen“ wir die Reisen und Gegner. In einem Freundschaftsspiel zum Bsp. wollen wir eine Mannschaft haben, die in der Weltrangliste über uns steht und einen bestimmten Spielstil verfolgt. Dafür müssen wir mindestens 800 Pkt. locker machen. Nun sucht unser Logistikstab geeignete Mannschaften, die auch gewillt sind, gegen uns anzutreten. Bei einer Auslandsreise verhält es sich ähnlich. Wir legen eine Region fest und die Dauer und schon werden geeignete Testspiel Teams gesucht, die in dieser Region zu Hause sind. Doch der erste Weg sollte ins Trainingslager sein. Dort feilen wir dann mit Hochdruck an der Mannschaft um beim ersten Turnier gut dazustehen. Ist man erfolgreich, steigt das Selbstvertrauen der Truppe. Gewinnt man zu wenig Heimspiele, werden die Fans sauer und verweigern ihre Unterstützung u.s.w. Es gibt viele Dinge zu beachten. Hat man eine Weile gespielt und kommt langsam in der Weltrangliste nach oben, kann es passieren, das euer Verband euch einen neuen Spieler empfiehlt. Dieser weißt meist ausgewogene Fähigkeiten auf, die ihn interessant machen. Leider muß bei einer Nominierung einer der alten Haudegen gehen. Doch die Entscheidung liegt am Ende bei euch. Im Datenraum bekommt man Einsicht in die Spielübersicht und den Mannschaftsstatus, wo man seine Erfolge schwarz auf weiß sehen kann. Die Qualifikation zur WM ist der Modus, wo man die meiste Zeit verbringt und der am meisten fesselt. Hier erntet man den Lohn seiner eigenen Aufbauarbeit und kann sein Team nach seinen Vorstellungen formen. Wenn man dann mit seiner Mannschaft aufs Feld kommt, hüpfen die Augäpfel vor Verzückung. Eine Sonnenklare und absolute feine Grafik machen das Spiel zu einem wahren Genuß. Selbst die animierten Zuschauer stechen regelrecht ins Auge, wenn sie jubeln und ihre Fahnen schwenken.

Spielerisch hinkt der Striker etwas, da Einzelaktionen der Spieler kaum möglich sind. Man kann zwar etwas herumtricksen, doch den Gegner auf einem Bierdeckel austanzen geht nicht. Erfolgreich ist lediglich das Passspiel. Daran muß man sich erst einmal gewöhnen. Doch hat man das passen erst einmal richtig im Blut, stockt einem der Atem, wenn man von der Grundlinie flankt und der Stürmer waagerecht in der Luft liegt um die Kugel per Seitfallzieher zu versenken. Im Abwehrbereich sieht es auch nicht so goldig aus, da man die Spieler nicht selbst markieren kann. Das übernimmt der Computer und bringt uns manchmal dadurch arg in Bedrängnis. So bleiben Spieler einfach stehen, obwohl sie den Zweikampf mach sollen und der nächste Spieler ist noch ewig weit weg. Meist bleibt da nur die Blutgrätsche und die rote Karte. Kleiner Trost am Rande, der Schiri gibt nur max. drei rote Karten. Die Diskussionen der Spieler mit dem „Man in Black“ ist wiederum eine Wonne. Man kann förmlich von den Lippen ablesen, was sie ihm sagen. Die Gestik ist so eindeutig, das es fast schon peinlich ist. Also der Ahnungsloseste auf dem Platz ist demnach der Schiri. Was am bittersten aufstößt, ist die eine Kameraperspektive. Natürlich ist es spielbar, doch etwas mehr muß es schon sein. Beim Replay haben sie es ja auch geschafft, mehrere Kamerapositionen einzubauen. Warum nicht im Spiel???? Trotz vieler Negativpunkte gewinnt Virua Striker 3 den Kampf mit den Konkurrenten ISS 2 und FIFA WM 2002, weil die Grafik und die Langzeit Motivation einfach stimmig sind. Der Striker ist der beste Stimmungsmacher für die WM.


PLUS - MINUS LISTE

+ Fantastische Grafik
+ Mit dem verkappten Managerpart lange fesselnd
+ Gut ausgestatteter Editor
+ Speicherbare Traumtore
+ Saubere Animationen von Spielern und Umgebung

- Nur zwei Spieler Multiplayer
- Eine Kameraperspektive im Spiel
- Kein manueller Spielerwechsel
- Fehlende Trickvariationen der Spieler
- Im 50 Hz. Modus nicht spielbar (zu langsam)

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Infogrames
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Fifa WM 2002
- ISS2

WERTUNG

GRAFIK:
88%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
75%

MULTIPLAYER:
75%

GESAMTWERTUNG:
82%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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