SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Sport
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      24 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 09.05.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die WM in Japan und Korea naht und jeder Fußball Fan spürt das kribbeln im Bauch. Da möchte man sich schon einmal seelisch und moralisch auf das Großereignis vorbeireiten. Und was liegt da näher, als sich ein Pad zwischen die Finger zu klemmen und die Wartezeit mit einem Fußballspiel zu verkürzen. Zur Zeit bieten sich ja zwei „alte Veteranen“ in neuem Gewand geradezu an. Neben ISS 2 buhlt auch noch FIFA Fußball WM 2002 um die Gunst der Käufer. Der größte Vorteil von der FIFA Reihe in den vergangenen Jahren, waren die erworbenen Lizenzen. Wer nun denkt, das er bei ISS 2 auf vertraute und bekannte Namen verzichten muß, liegt größtenteils falsch. Fast jedes Nationalteam kann man an Hand der Spielernamen identifizieren. Der größte Teil der Südamerica Connection bleibt aber außen vor. So sieht man die Ballzauberer vom Zuckerhut nur mit Ähnlichkeitsattributen versehen. Aus Roberto Carlos wird R. Kardos und aus Rivaldo entsteht Rivasko. Diesem Beispiel folgen auch die Nationen: Ecuador, Peru, Paraguay und Kolumbien oder Mexico. Ob weitere „Leuchten“ des internationalen Geschäfts, wie Trinidat, Honduras oder Südafrika original sind, entzieht sich leider meiner Namenskenntnis. Wer sich aber namentlich so gut auskennt für den ist das alles kein Hindernis, denn mit dem „mitgelieferten“ Editor, kann man sich selbst betätigen und diese „Kleinigkeit“ beheben. Die wirklich wichtigen Teams wie Argentinien, Deutschland, England us.w. sind natürlich mit allen Größen und bekannten Balltretern am Start. Doch es geht ja bei ISS 2 nicht um den Gewinn einer Weltmeisterschaft, sondern nur um Siege beim international Pokal, einer Weltliga oder Spezial Liga. Diese Auswahl findet ihr unter anderem im Hauptmenu. Bevor man sich aber mit den Größten der Welt messen sollte, empfielt es sich den Options einen Besuch abzustatten. Dort sehen wir neben der Pad Belegung auch Einstellmöglichkeiten für die Kommentare, die Sprache, die Auswahl an 10 Hintergrund Tracks und die automatische Speicheroption. Ist in diesen Gefilden alles geregelt, sollte man sich im Trainingscamp den ersten Feinschliff holen und das Handling mit dem Pad ausloten. Man wählt sich aus 58 Teams seinen Favoriten und entscheidet, ob das freie Training oder spezielles Freistoß Training absolviert werden soll. Schon hier im Training ist es nicht unwichtig, seine Formation festzulegen um zu sehen, wohin sich welcher Spieler beim Angriff bewegt. Die 10 gängigsten Formationen sind integriert und auf dem Spielfeld ist die Positionierung der Spieler eingeblendet.


Nach der Grundformation entscheidet jeder selbst für sich, ob man den einen Spieler weiter vorn oder sonst irgendwo hinstellen möchte. Die konkrete Feldposition liegt also in euern Händen. Ferner legt man hier gleich noch die offensive Ausrichtung bestimmter Spieler fest. So kann das gesamte Team beim Angriff nachrücken und den Gegner unter Druck setzen, oder aber mörderisch baden gehen beim Gegenangriff. Diese nun so sorgsam ausgetüfftelte Aufstellung kann man gleich hier vor Ort speichern und im Spiel jederzeit laden, damit man sich nicht ständig diese Arbeit machen muß. Wenn man sich nun im Training den nötigen Überblick geholt hat, kann man sich den ernsten Dingen des Fußballerlebens widmen. In einem Freundschaftsspiel lassen sich die eben erlernten Fähigkeiten am besten in die Praxis umsetzen. So suchen wir uns einen geeigneten Gegner, dessen Können an Hand von Balkenanzeigen für Angriff, Abwehr und Tempo gut ablesbar und vergleichbar sind. Man muß also nicht unbedingt gegen Frankreich beginnen. Nachdem die Trikotfrage geklärt worden ist, gelangen wir zu den wichtigen Optionen des Spiels. So wie die Levelstärke (Anfänger, Real und Real - Schwer), die Spieldauer pro Halbzeit (3,5,7,10 min) oder auch die Kondition der Spieler. Stellt man diese auf ideal, werden die Spieler immer am oberen Powerlevel spielen. Dazu kommen noch die Tageszeiten, Stadionwahl und die Art der Spielentscheidung (Golden Goal, Verlängerung). Den folgenden Bildschirm kennen wir schon vom Training und so reicht es, wenn wir unsere Daten einfach von der MemCard laden und den Weg durch die Katakomben aufs Spielfeld betreten. Der anfängliche Kameraschwenk stimmt uns gleich auf das kommende ein. Traumhafte Stadien, tolle Kulissen - das begeistert jeden Spieler. Die Kommentatoren Klaus Grohnewald und Bernd Schuster begrüßen uns mit freundlichen und fachmännischen Geplänkel. Im Spiel kommentieren sie fast jeden Spielzug und erörtern die Möglichkeiten jedes Teams. Dabei fällt aber auf, das das Sprachmuster nicht 100% stimmig ist, denn Namen und Mannschaften kommen oft abgehackt und in einer differenten Stimmlage. Doch so schlimm wie es sich hier liest, ist es nicht. Ich wollte es nur erwähnt haben. Das nun folgende Prozetere ist in jeder Spielmodi gleich. Münzwurf, Platzwahl und Shakehands.

Wer es zum 40 mal sieht, kann es mit der Starttaste übergehen und gleich mit dem Anstoß beginnen. Drückt man indes während des Spiels die Starttaste, können von Hand noch einige Kleinigkeiten festgelegt werden. So kann man die Kamerahöhe von „Grasnabenhöhe“ auf Turmhöhe variieren, die Spielgeschwindigkeit pushen (zu empfehlen) oder die Bildschirmeinblendungen ändern. Seid ihr der Meinung, das eine Aktion ein Replay verdient, das Spiel sieht das aber anders, kann man die Wiederholung aus dem Pausenmenu starten und sich die Szene aus allen Richtungen und Höhen betrachten. In der Halbzeit werden euch kleine Statistikhappen offeriert, wo man sich über den Ballbesitz oder die Torschüße ärgern oder freuen kann. Gelingt einem Team ein Tor, wird die ganze Jubelorgie abgespult. Viele Möglichkeiten, die sich im laufe der Zeit etabliert haben, sind eingearbeitet. Ob nun der Diver, der Tanz an der Eckfahne oder das einfache Faust recken, hier wird das Auge richtig verwöhnt. Danach folgen drei Replay´s aus unterschiedlichen Sichtweisen, wo das Entstehen und das Vollstrecken noch einmal in aller Detailfreude eingefangen wird. Auch die Herren Kommentatoren halten sich mit Superlativen nicht gerade zurück. Bernd Schuster und sin Co-Kommentator kommentieren das ganze Spiel in komplett deutscher Sprachausgabe. Das Tore schießen ist nicht gerade die Härte, denn die Torhüter haben so manchen Aussetzer. Doch das bis zum Tor kommen, ist die Herausforderung schlechthin. Man hat zwar die Möglichkeiten des passens (A Taste) und des hohen Passes (X Taste), aber es fehlen schlicht die Dribbeleinlagen. Natürlich kann der Spieler mit dem Stick rotieren, doch das war es dann schon. So hat es der Abwehrspieler nicht ganz so schwer, den Ball zu erobern. Und bis man das Feeling der Reaktionsverzögerung raus hat, sind schon viele Zweikämpfe verloren. Kommt man aber bis in den Strafraum, muß man sich von der Gewohnheit, je länger man den B Button drückt, desto schärfer wird der Schuß, verabschieden. Die Schußstärke bleibt in etwa gleich, nur der Winkel nach oben ändert sich mit der Länge des drückens. Also gedrückthalten bis der Balken voll ist, bedeutet das der Ball auf die oberste Tribüne flattert. Bei Freistößen oder Ecken fehlt die Richtungskontrolle völlig. Hier muß man sich auf sein Augenmaß verlassen oder die Erfahrungen von 250 ISS 2 Spielen einfließen lassen. Das Abwehrverhalten unserer Spieler ist eher mäßig. Meist stehen sie vom Gegenspieler zu weit weg und das Tackling kommt zu spät oder sie holen die Sense raus und kassieren immer eine Karte.


Die letzte Option ist dann, den gegnerischen Stürmer laufen lassen und auf den Torhüter hoffen und sich wenigstens den Abpraller zu sichern. Das positive ist, das es oft passiert, das die Spieler die Pässe antizipieren (abfangen) und den Gegenangriff einleiten können. Außer bei den Steilpassen (tödlicher Pass - Y Taste), da sehen die eigenen Abwehrrecken eher dumm aus. Im Gegensatz zu denen des Gegners. Wenn man beide Fußballspiele (ISS 2 und FIFA WM 2002) miteinander vergleicht, tun sich hier und da gravierende Unterschiede auf. ISS 2 ist grafisch viel ansprechender und bietet zu dem mehr Spielmodis. Leider bleibt da die spielerische Finesse auf der Strecke. Als Fußballfan will ich den Torhüter austanzen, die Abwehr mit Übersteigern zur Weißglut treiben, aber auf das alles muß ich bei ISS 2 verzichten. Das es selbst in der schnellsten Spielvariante immer noch anmutet, wie das Treffen eines Altherren Vereins und die Sprachausgabe zum teil etwas unglücklich klingt, kann man verschmerzen, aber das fehlende spielerische Element, kann man nicht verzeihen. Der Editor dagegen läßt keine Wünsche offen. Hier kann man nicht nur die Spielernamen ändern, sondern sich gleich komplette Spieler erstellen. Mit allen Rafinessen wie Gesicht, Mimik, Haare und Bart bis zu den Tretern an den Füßen. Und dem Star der Mannschaft können natürlich auch seine Fähigkeiten dementsprechend zugeteilt werden. Da kann man schon eine Weile zubringen und einem Team einige Ballartisten zuschustern. Ich lege mich hier nicht fest, welcher Titel von beiden besser ist, da FIFA WM 2002 auch nicht der Stein der Weisen ist. Das klügste wäre, beide Games beim Händler anzuspielen, auch wenn der Händler beim Disk wechseln wahnsinnig wird.

PLUS - MINUS LISTE

+ Umfangreicher Editor
+ Ausreichende Spielmodis
+ Fast komplett originale Teams
+ Trainingsmodus
+ Tolle Grafik und Rahmenbedingungen

- Zu langsamer Spielablauf
- Leichte Sprachausgabedifferenzen
- Fehlender spielerischer Feinschliff (1 & 1 Situation)
- Fehlende Richtungsorientierung bei Freistößen und Ecken
- Mangelnde Realitätnähe (keine Spielerverletzungen trotz Blutgrätsche)

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Konami
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Fifa Worldcup 2002

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
82%

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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