SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA Sports

GENRE:             Sport
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      49 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2 - 7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 14.05.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

In ein paar Tage ist es dann zum 17. mal soweit, das der Anstoß zu einer Fußball Weltmeisterschaft erfolgt. In Japan und Südkorea treten dann die 32 besten Teams der Welt an und krönen ihren Meister. Wer es diesmal sein wird, liegt in den Händen des Fußball Gottes. Wer die Entscheidung lieber in seine Hände legen möchte, der sollte sich Fifa Fußball WM 2002 zulegen und sein Glück und Können bis zum Titel unter Beweis stellen. Wenn man ins Hauptmenu gelangt, werden die Gesichter erst einmal lang. Ungläubiges Betrachten des Bildschirms um dann festzustellen, das es nicht mehr Menupunkte gibt, als auf den ersten Blick ersichtlich. Denn mit den Modis Freundschaftsspiel und WM war es das schon, was den Spieler beglücken soll. Sogar am Trainingsmodus wurde radikal gespart, man hat ihn gleich mal weggelassen. So muß man seine ersten Gehversuche in einem Freundschaftspiel bestreiten. Das mitgelieferte Bonusmaterial dagegen ist für jedermann interessant. Hier wird euch in kleinen Interviews mit Veranstaltern und Menschen der Austragungsländer, die „andere“ Welt vorgestellt. Man erfährt, was sich die Menschen erwarten von der WM, was die Fans sich erhoffen u.s.w. Natürlich läßt es sich EA nicht nehmen auch noch in eigener Sache etwas zu werben und gewährt kleine Einblicke in die noch folgenden Sporttitel (Fifa 2002, NFL Madden 2002, SSX Tricky). Doch so langsam wollen wir nicht nur Bilder von Fußball sehen, sondern selber gegen die Kugel treten. Bevor wir uns aber der Macht hingeben, müssen wir in den Options noch die Grundlagen für das Bolzen schaffen. Der Punkt Einstellungen verschafft uns Zugang zu den Spielrelevanten Dingen, wie Halbzeitlänge, die von 2-10 min Sinn macht. Für die ganz harten unter euch sind aber auch 20 oder 45 min. spielbar. Da bekommen die Ergebnisse aber Basketball Charakter. Die Ermüdung der Spieler kann man auch beeinflußen, in dem man diese Option aktiviert oder auch nicht. Die Stadionoption gibt euch die Wahl, nur in einem der 21 Stadien zu spielen, oder per Zufall möglichst viele kennenzulernen. Die Tageszeit der Spiele dürfen auch von euch festgelegt werden, aber wenn man jedes Flair genießen will, sollte man die Zufallswahl aktivieren. Die wirklich wichtigen Dinge finden wir aber in der Spieleinstellung allgemein. Dort wird nämlich der Schwierigkeitsgrad festgelegt, unter dessen Bedingungen man sich ins Finale kämpfen muß.


Bei „Anfänger“ und „Amateur“ stellt sich noch kein Problem dar, unter „Profi“ sollte man schon ein paar Spiele absolviert haben und „Weltklasse“, spricht glaub ich für sich selbst. Der integrierte EA Trainer hilft euch, ermüdete Spieler zu erkennen und den passenden Ersatz für ihn von der Bank ins Spiel zu holen. Die Spielgeschwindigkeit kann man von langsam über normal und schnell bis Megaschnell festlegen. Vielerorts wurde von ruckeln gesprochen, was das spielen beeinflußen soll. Nur in einer Geschwindigkeitsstufe ist eine unflüssige Spielweise zu erkennen. Und zwar bei der langsamsten Geschwindigkeitsanpassung. Ich würde das nicht zum Bewertungsnachteil für das Spiel auslegen, denn ich kann mir nicht vorstellen, das jemand freiwillig in dieser Geschwindigkeit spielt. Die optimale Geschwindigkeit ist eigentlich Schnell oder Megaschnell. Nun muß keiner Angst haben, das bei Megaschnell ein Fischaugeneffekt eintritt, nur die Spieler bewegen sich dabei angemessen. Wer unter realen Bedingungen den Titel holen will, der sollte die Punkte Karten, Abseits und Verletzungen unbedingt aktiviert lassen. Die Schiedsrichterstrenge dagegen, kann von jedem selbst variiert werden. Die Kameraoption sollte hier erst einmal auf „Tele“ gelassen werden, das kann man dann im Pausenmenu des Spiels noch einmal selbst alles durchchecken, welche Ansicht einem am besten zusagt. Mit 8 verschiedenen Ansichten hat man uns als Spieler jede mögliche Ansichtsvariante dargeboten. Wer mit 16 : 9 Modus spielen möchte, kein Thema, auch diese Möglichkeit wird uns hier freigestellt. Die Audioeinstellungen ermöglichen uns, die Spielkommentierung stumm zu schalten und die Lautstärke der Musik und Effekte stufenlos zu regulieren. Das letzte sind die KI Optionen, was das Flanken (mit und ohne Hilfe), die Schußstärke und Fähigkeiten der Spieler betrifft. Das Teammanagment führt uns schon etwas näher an den Rasen, denn hier dürfen wir die ganz spezielle Feinabstimmung unserer Mannschaft vornehmen. Das geht von der Formation über die Strategie bis hin zur Festlegung der Eck-, Freistoß- und Elfmeterschützen. In der Startaufstellung müssen wir die schwere Wahl treffen, welche 11 Spieler auf dem Platz das Spiel beginnen. Neben den Namen und Trikotnummern, sehen wir die derweil festgelegte Position des Spielers und dessen Gesamtfähigkeiten. Am unteren Bildschirm werden uns im einzelnen die Fähigkeiten des Spielers, zum Bsp. einen Pass zu spielen, die momentane Fitness, Stärke, Aggression oder Schußkraft eingeblendet.

Sollte uns ein Spieler mit seinen Fähigkeiten nicht überzeugen, scrollen wir nach unten, um zu den Bankdrückern bzw. den Reservisten zu kommen. Vieleicht findet sich dort eine bessere Alternative. Haben wir dann endlich unsere Wahl getroffen, werden wir abgefragt, ob man diese Einstellung speichern möchte. Damit erspart man sich das ständige einstellen bei jedem Neustart. Seine ersten Versuche, den Ball gerade aus zu schieben, sollte man im Freundschaftsspielmodus machen. Dort spielt man dann mit seinem Team gegen eine selbst gewählte Mannschaft, deren momentane Weltrangposition Aufschluß über deren Spielstärke gibt. Die Schweiz oder Senegal geben prima Trainingspartner ab, da sich deren Können auf dem untersten Level bewegt. Während des Ladevorgangs wird uns noch einmal die Padbelegung dargestellt und von EA ein Tip mit auf den Weg gegeben. In der Atmosphäre von tausenden Zuschauern üben wir nun in aller Ruhe das passen, flanken, tricksen und schießen. Natürlich auch das Abwehrverhalten unserer Truppe muß man koordinieren. Hat man sich hier die ersten Sporen verdient, schielen wir langsam auf die Teilnahme und den Gewinn des wichtigsten Turnieres eines jeden Fußballers. Wählen wir den Punkt WM 2002 an, kann man sich alle teilnehmende Teams ansehen, in dem man nach links bzw. rechts scrollt. Neben jeder Mannschaft bekommt man Informationen, in welcher kontinentalen Qualifikation und zu welchem Zeitpunkt man sich die Teilnahme an dieser WM gesichert hat. Dazu gibt es noch das jeweils beste Ergebnis, das von der Mannschaft bei einer WM erreicht wurde. Unser ausgewählter Favorit beginnt in der Gruppe, in der er zugelost wurde. Also Deutschland spielt mit Kamerun, den Saudis und den Iren in einer Gruppe. Hier kann man noch einmal im Teammanagment Hand anlegen, Spieleinstellung korrigieren, die Tabelle betrachten und das Spiel speichern. In einem Laufband erscheinen die anderen Ergebnisse und den momentanen Torschützenkönig der WM. Wenn wir nun den Einmarsch der Mannschaften beachten, erhaschen wir auch einen gigantischen Blick ins Stadion mit den Zuschauermassen. Die Atmosphäre ist richtig ansteckend und macht Lust auf den Anstoß. Durch die WM führen uns die beiden Sportkommentatoren Wolf-Dieter Poschmann und Jörg Dahlmann. Geschickt spielen sich beide den Ball zu und ergänzen sich mit ihren Kommentaren, wobei man von Jörg Dahlmann noch viele andere Info´s verklickert bekommt. So werden uns Dinge ins Ohr gelegt, die man nicht unbedingt weiß und auch was diverse Teams schon in ihrer Geschichte erreicht haben. Gegen wen hat Argentinien zum Bsp. sein erstes Länderspiel gemacht? England. So in dieser Art wirs unser Allgemeinwissen aufgefrischt, was ja nie schaden kann.


Sprachlich hat man sauberer gearbeitet als bei ISS 2, den die Kommentare fügen sich nahtlos und akustisch korrekt an jede neue Spielsituation an. Was ins Auge sticht, das die farbliche Sättigung nicht 100 % ist. So bleibt der Rasen etwas blaß, was wie ein Kunstbelag beim Tennis wirkt. Diesen Blick hat man aber nur am Anfang, den läuft das Spiel einmal, ist man derart im Fieber, das die Augen nur beim Spieler bzw. Gegner sind. Die Aktionen auf dem Rasen laufen sauber ab, egal ob der Übersteiger einfach oder doppelt erfolgt. Das genaue Flanken benötigt etwas Übung, doch das haben wir ja im Freundschaftspiel zur Genüge geübt. Fällt ein Treffer, werden die Augen mit tollen Jubelszenen verwöhnt und bei der Nahaufnahme des Schützen blicken wir in Gesichter, die man besser hätte nicht modellieren können. Die Zeitlupe führt uns den Treffer noch einmal aus verschiedenen Perspektiven vor Augen, so das wir unsere Brillianz (eigenes Tor) oder Dummheit (Gegentreffer) erkennen können. Wer davon immer noch nicht genug hat, der kann sich das Replay im Pausenmenu zu nutze machen und aus allen Kameraeinstellungen sich richtig satt sehen. Dort können wir dann auch nachschlagen, wer sich schon eine Karte abgeholt hat, Tore erziehlt hat u.s.w. Karten gibt es nur bei besonders miesen Attacken, wie von hinten in die Beine grätschen. Da kann es auch schon mal passieren, das es Rot gibt. Vorallem, wenn man letzter Mann war. Die Grätsche an sich ist für die Balleroberung nicht unwichtig, nur das Timing muß stimmen. Den rigorosen Spielern unter euch sei gesagt, das man mit einer bösen Grätsche den Gegenspieler verletzen kann. Das ist zwar nicht nett, bringt aber den Vorteil, das zum Bsp. der gegnerische Spielmacher vom Platz gehen muß, denn mit einem roten Kreuz über dem Kopf spielt es sich nicht sonderlich gut. Richtig Spaß macht Fifa dann, wenn man es raus hat, wie man die Bälle anschneidet (L+R), einen Freistoß a´ la Beckham direkt ersenkt. Als Bonus für den Gewinn der WM, schaltet man versteckte Mannschaften frei, die dann im Freundschaftsspielmodus anwählbar sind. Siegt ein europäisches Team, bekommt man das Europa Allstar Team, mit einer amerikanischen Mannschaft, das amerikanische Team. Sind diese Teams erspielt, bleibt als Herausforderung nur noch die Erhöhung des Schwierigkeitsgrades. Oder das Match gegen bzw. mit drei Freunden im Freundschaftsspielmodus. Aber das lange Motivieren ist auf Grund der wenigen Spielmodis nicht möglich. Wer nicht unbedingt zu den fanatischen WM Freaks zählt, der sollte es sich überlegen, ob er nicht noch wartet, bis Fifa 2002 erscheint, wo man dann neben den Nationalteams auch noch die Vereinsmannschaften zur Auswahl hat. Ich möchte EA keine Abzocke unterstellen, aber etwas dürftig ist Fifa WM 2002 inhaltlich schon.

PLUS - MINUS LISTE

+ Spielerische Feinheiten
+ Gutes Kommentatorenteam
+ Spieleranimationen vom feinsten
+ Lizenzen für jedes Team
+ Hoher Informationsgehalt (Bonusmaterial, gesprochene Beiträge von Dahlmann)

- Nur zwei Spielmodis
- Fehlende Trainingsmöglichkeit
- Ruckeln in der langsamsten Spielgeschwindigkeit
- Memcard Bedarf mit 49 Seiten

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- ISS2

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
83%

GESAMTWERTUNG:
78%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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