SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Simulation
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      161 Seiten!!
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 23.01.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Eines der weltweit erfolgreichsten Labels überhaupt, nämlich "Die Sims", geht in eine neue Runde. Nachdem bereits vor einiger Zeit ein Ableger der Serie den Gamecube beglückte, wird dieser auch aktuell von "Electronic Arts" bedacht und bekommt eine speziell für Konsolen entwickelte Fassung, die auf Grund der GameBoy Advance-Connectivity mit besonderen Schmankerln aufwarten kann - andere Next-Generation-Versionen bieten dieses exklusive Special nicht, Gamecube-Jünger dürfen sich hingegen auf einige nette Gimmicks freuen, die jedoch in einem separaten Artikel etwas näher vorgestellt werden. Ähnlich wie im ersten Teil für den Würfel, gilt es, einen beziehungsweise mehrere Sims durch das alltägliche Leben zu führen, ihnen dabei interessante Fähigkeiten beizubringen, Freundschaften zu knüpfen oder aber nur einfach in den Tag hinein zu leben. Natürlich solltet Ihr Euren Schützling liebevoll pflegen, in Sachen Liebe hat er bestimmt auch schon rosigere Zeiten hinter sich, Job-mäßig steht es wohl auch nicht gerade gut um ihn. Um Euren "Untertan" in genannten Dingen auf Hochglanz zu polieren, habt Ihr in "Die Sims brechen aus" nun die Gelegenheit dazu. Kleinkriminelle Gangster sind ebenso willkommen wie angehende Filmstars, vernarrte Mode-Fritzen meistern ihren Alltag neben hochtalentierten Spitzensportlern. Vieles ist möglich, Ihr habt Euren Schützling in der Hand - pflegeleicht wie Nachbars Lumpi sind die Sims aber mit Sicherheit nicht. Doch zuerst zu den technischen Aspekten, die Euch das Spiel vor den Latz knallt. "EA"-typisch verzichtet der aktuelle "Sims"-Ableger auf einen 60-Hertz-Modus, was nun folgt schockt so manchen hart-gestählten "Sims"-Veteran: sage und schreibe 161 Blöcke auf Eurer MemoryCard verschlingt das Game, Spieler die keine derart große Karte ihr Eigen nennen dürfen, werden regelrecht dazu gezwungen, sich eigens für das Spiel eine neue MemCard zuzulegen. Verständlicherweise gehören zu einem gut geführten Haushalt nun mal eine Menge an Gegenständen, die auf der Karte abgespeichert werden müssen; auch der Spielfortschritt soll auf irgend ein freies Plätzchen der Speicherkarte gebannt werden. Doch rechtfertigt diese immens hohe Zahl an Speichereinheiten, sich extra ein zusätzliches Speichermedium käuflich zu erwerben? Dieser Punkt bleibt wohl eine Frage für sich, die man so einfach nicht beantworten kann, denn Spielspaß verbirgt das Stück Software allemal, ob die Vorgehensweise der "Speicherverschwendung" legitim ist, sollte jeder Spieler mit sich selbst beziehungsweise seinem Geldbeutel vereinbaren können. Jüngere Spieler werden sich angesichts der wahrscheinlich zusätzlich benötigten Speicherkarte ein wenig schwerer tun, sich diese zuzulegen; vielleicht hätte man gut daran getan, dem Spiel gleich zu Beginn eine Karte beizulegen, um das geschnürte Bundle an den Endverbraucher zu bringen.


Belassen wir es jedoch hiermit bei diesem und widmen uns dem Hauptmenü, das Euch komplett eingedeutscht durch das Spiel navigiert. Neben dem "Brich aus"-Modus, sozusagen dem Hauptmenüpunkt des Spieles, erwarten Euch ein "Freeplay" sowie die Möglichkeit, einen Blick auf eine Liste der "Mitwirkenden" zu werfen. Ein bereits gespeicherter Spielstand läßt sich problemlos über den Menüpunkt "Weiter" an der zuletzt gespeicherten Stelle wieder aufgreifen. Wie schon im betagteren Teil der Serie, dürft Ihr auch in "Die Sims brechen aus" Eure/n zukünftige/n Kameraden/in nach Lust und Laune zusammenbasteln. Hierzu habt Ihr die Möglichkeit, auch das kleinste Detail Eures Sims manuell zu verändern. Zu allererst entscheidet Ihr Euch für Euer zukünftiges Geschlecht, das Sternzeichen tut ein Übriges hinzu. Auf insgesamt fünf Charaktereigenschaften (ordentlich, extrovertiert, aktiv, verspielt, nett) müsst Ihr zu Beginn nach Gutdünken eine gewisse Anzahl an Punkten verteilen, wie schon im GameBoy Advance-Teil ist ein durchdachtes Mittelding der wohl vernünftigste Weg im Spiel gut Fuß zu fassen. Als nächsten Punkt in der Charaktererstellung wenden wir uns dem körperlichen Outfit Eures Protagonisten zu. Stylishes Schuhwerk oder eher doch häßliche Quadratlatschen, ein hipper Pullunder oder doch vielleicht ein Pullover Marke "Geschmacksverirrung"? Neben verschiedenen Outfits habt Ihr zusätzlich die Chance jedes abermals in der Farbgebung unterschiedlich darzustellen. Langweilig wird Euch hier mit Sicherheit nicht, vor allem dann, wenn es um das Gesicht Eures künftigen Alter Egos geht. Neben der Mundpartie dürft Ihr Eurem Sim eine passende Nase verabreichen, die von der dicken Knollenwurzel über die Schweinchennase bis hin zum zierlich-zarten Damen-Riechorgan geht. Orientalisch-angehauchte Augenpartien verschönern Euren Sim, jedoch sind ebenso glänzende Mandelaugen möglich. Auch witzig sind die verfügbaren Haarfrisuren sowie Kopfbedeckungen, die von der normalen Pony-Frisur bis hin zum auftupierten Föhnhaarschnitt reichen. Wahre Damen verzieren ihr prächtiges Aussehen mit edlem Ohrschmuck oder aber dicken Klunkern, die das Dekolleté einer jeden Frau besonders hervorheben. Ähnlich wie bereits im ersten Gamecube-Titel gestaltet sich nun auch das eigentliche Spiel, wenn auch mit einigen netten Aufwertungen. Das Grundprinzip ist wie bereits im Vorgänger gleich geblieben: immer noch gilt es Euren Sim zu pflegen und dessen Motivleisten (Hygiene, Hunger, soziales Leben, Energie, Komfort, Harndrang, Spaß, Zimmer) möglichst im grünen Bereich zu belassen. Ist Euer Schützling beispielsweise vor Hunger kaum mehr in der Lage etwas anderes zu vollbringen, drückt er den Wunsch nach Nahrung auch ganz konsequent aus und verweigert jegliche anderen Aktionen.

Ebenso spielt die Hygiene bei den Sims eine wichtige Rolle, so dass sich Euer Kollege des Öfteren unter die Dusche stellen sollte. Händewaschen genügt halt doch nicht immer ;-) . Auch der Spaßfaktor darf beachtet werden, Eure Motivleiste wird durch Aktionen wie Fernsehen, Lesen, Tanzen oder Musik hören um ein Deutliches erhöht. Negativ anzukreiden ist die Tatsache, dass viel Zeit allein damit verloren geht, sich um Eure Motive zu kümmern. Es geht mir irgendwann einfach mal auf die Nerven zum 100sten Mal auf die Toilette zu rennen oder wieder einmal stundenlang vor der Glotze zu sitzen. Diese alltäglichen Aktionen nehmen dem Spiel mit der Zeit die Power, der Kritikpunkt, dass das Spiel nach vielen Stunden eintönig wird, ist leider nicht von der Hand zu weisen. Jedoch bauten die Entwickler auch genügend Dinge ein, die dem entgegenwirken. Zum einen wären hier die Karrieren, die ein jeder Sim einschlagen kann, vorausgesetzt er besitzt die notwendigen Eigenschaften. Neben dem Job als durchgeknallter Wissenschaftler, eines kleinkriminellen Gangsters sowie des gut-aussehenden Modestars, erwarten Euch noch weitere Laufbahnen wie die des durchtrainierten Sportlers, des Aussteigers, eines berühmten Filmstars oder aber eine Karrierelaufbahn innerhalb des Militärs. Logischerweise kann Euer Sim innerhalb aller Karrierepfade sich nach ganz oben arbeiten, zehn Beförderungen müssen erst einmal gemeistert werden. Des Weiteren erwarten Euch noch zusätzliche Bonus-Karrieren (Schwindler, Computer-Fritze, Rockstar, Künstler, Faulenzer), die Ihr jedoch nur im "Freeplay" antreten könnt. Um in der Welt von den Sims erfolgreich zu sein, darf sich Euer Charakter im alltäglichen Leben spezielle Fähigkeiten aneignen, die sich wiederum auf die Wahl des Jobs auswirken werden. Ist Euer Freund in handwerklichen Tätigkeiten besonders geschickt, ist dementsprechend seine mechanische Begabung weit über dem üblichen Durchschnitt. Erfreut er sich hingegen an den künstlerischen Dingen im Leben, steigt demzufolge dessen Kreativität. Ebenfalls kann euer Hausbewohner das Kochen erlernen, seinen Körper durch aktives Training stählen, die logische Kombinationsgabe verfeinern oder aber einfach das Charisma erweitern, besonders gut funktioniert letzteres vor dem heimischen Spiegel ;-) . Die Steuerung ist zwar gut umgesetzt, die Tastenwahl geschickt belegt, mit dem Original für den PC kommt diese jedoch bei weitem nicht mit. Hätten Gamecube-Besitzer eine Maus zur Hand, wäre das Spiel um ein Gutes bedienungsfreundlicher, ebenso würde sich eine unkomplizierte Maussteuerung auf den Spielspaß auswirken. So bewegt Ihr mit dem C-Stick die Kamera, zoomt in und aus dem Bild heraus.


Euer Markierungsring, mit dem sich Euer Sim steuern lässt, ist über den Control Stick zu bedienen, das Steuerkreuz bietet Euch zum einen einen Überblick über Eure angestrebte Karriere sowie die Beziehungswerte zu anderen "Sim Valley"-Bewohnern, zum anderen eine Übersicht über Eure Motive, ebenso die Persönlichkeitsmerkmale Eures steuerbaren Charakters. Im eigentlichen Spiel, dem "Brich aus"-Modus gilt es nun einer Art Story zu folgen und die verschiedensten Karrieren einzuschlagen. Neben den alltäglichen Dingen im Leben, muss Euer Sim unterschiedliche Fähigkeiten verbessern sowie Beziehungen zu diversen Nachbarn pflegen. Ebenso soll der Haushalt nicht vernachlässigt werden. Sehr schön und vor allem motivationsfördernd, ist die Tatsache, dass es für erledigte Aufgaben meist spezielle Bonus-Gegenstände gibt, die Ihr Euch entweder käuflich erwerben könnt oder aber die direkt im Spiel - beispielsweise als neu zugängliche Location - besucht werden können. Mit der Zeit habt Ihr Euren Haushalt - ganz gleich ob Ihr zur Untermiete wohnt oder ein eigenes Häuschen besitzt - gut im Griff, kleinere Reparaturen werden von euch problemlos erledigt, das Geschirr muss gespült, der Garten gepflegt werden. Natürlich gibt es zu diesem Zweck spezielle Dienstmädchen, die sich gegen ein gewisses Endgeld um euren Haushalt kümmern, jedoch kosten derartige Dienstleistungen so genannte "Simoleons", die zuerst verdient werden müssen. Im "Freeplay"-Modus dürft Ihr ganz nach dem Motto "frei Schnauze" Hand anlegen. Lebt Ihr alleine oder doch eher in einem Familien-Pulk, wie ansehnlich soll Euer Haus erstrahlen und welchen Karrierepfad schlagt Ihr im Laufe Eures Lebens wohl ein? All dass dürft Ihr in diesem Modus klären, das Spiel lässt Euch freie Wahl. Im "Baumodus" ist es möglich sich das Traumeigenheim zusammen zu zimmern; neben der gewünschten Grundstruktur Eures zukünftigen Hauses, entscheidet Ihr Euch auch für alle weiteren Details wie die Art des Bodens (Linoleum, Fliesen, Parkett), wo Ihr Fenster in die Fassade einlassen wollt oder aber ob Euer Heim auch die ein oder andere Pflanze akzeptiert. Luxusgegenstände wie Swimming-Pools sind ebenso kein Problem wie ein wohlig-warmer, offener Kamin. Im Bereich der Einrichtungsgegenstände waren die Entwickler sehr spendabel und integrierten im Spiel eine ansehnliche Menge an nützlichen Gegenständen, die sich natürlich auch positiv auf Eure Motivleisten auswirken können. So garantiert eine teure Luxuscouch einen wesentlich höheren Komfort, als ein 08/15-Standardexemplar. Somit steigt Euer Wert in kürzerer Zeit, für Euch im Laufe des Spieles ein bedeutender Vorteil. Neben allem erdenklichen Mobiliar, dürft Ihr Euch zusätzlich diverse Hochpreis-Badewannen zulegen, schicke Küchengeräte vervollständigen das Equipment eines ansehnlichen Eigenheims.

Zu jedem Gegenstand verfassten die Entwickler eine ausführliche deutsche Beschreibung, die teilweise von Humor gerade so sprüht. Immer wieder schön zu lesen, was man sich beispielsweise für den "SchlürfUndRülps-Kühler" so einfallen ließ. Wie schon im Vorgänger, gibt es auch in "Die Sims brechen aus" einen Multiplayer-Modus in dem sich bis zu zwei Spieler gleichzeitig vergnügen können. Dazu wird der Spielbildschirm diagonal gesplittet und jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Charakters, wobei Ihr mit dem "Z"-Knopf innerhalb einer Großfamilie durch die einzelnen Mitglieder schalten dürft. Auf Grund der vielen neuen Details und der erweiterten Möglichkeiten, gefällt der Multiplayer besser als im Vorgänger-Spiel, die neuen Jobs sind ein zusätzlicher Anreiz. Nur merkwürdig, dass der Multiplayer nicht vom Hauptmenü aus verfügbar ist; erst während des eigentlichen Spieles kann sich ein zweiter Spieler in das Spiel einloggen. Grafisch ist der Titel hübsch und einen Tick schöner als der Vorgänger, lediglich die extrem langen Ladezeiten während der Fahrt zu anderen Örtlichkeiten kratzen am Gesamteindruck. Detaillierte Objekte, eine zoombare Kameraperspektive sowie die grafisch schön umgesetzten Animationen Eurer Schützlinge können gefallen. Der Sound ist gut, im Stile jedoch unverändert zum Vorgänger-Game. Auch wieder dabei sind die unverständlichen Wortfetzen Eurer Sims; echte Sprachausgabe würde vielleicht den Charme nehmen, teilweise wäre es jedoch ein wenig verständlicher was Eure Sims mitzuteilen haben ;-) . Auf Grund der vielen neuen Objekte (beispielsweise Buggy oder Roller) und der Möglichkeit auch weitere Locations unsicher zu machen (Das Oktagon, Pixel-Paradies, Studio 8...), eignet sich der Titel auch für Besitzer des Vorgängers. Die Connectivity tut hier ein Übriges hinzu und ist beileibe ein witziges Extra. Verschiedenste Karrierewege sorgen für Kurzweil, lediglich die auf Dauer nervenden Alltagstätigkeiten zehren mit der Zeit an den Nerven des Spielers. Hübsche Grafik erfreut das Auge, der Sound bewegt sich auf der Ebene des Vorgängers, wobei dieser mit Sicherheit nicht schlecht war. Fans der Sims greifen sowieso zu, alle anderen, denen das Alltagsleben und die daraus resultierenden Aufgaben kein Dorn im Auge sind, können auch getrost zum nächst gelegenen Spielehändler eilen.


PLUS - MINUS LISTE

+ eine Menge neuer Objekte
+ erweiterte Karrieremöglichkeiten
+ großer Umfang
+ besserer Multiplayer-Modus
+ viele Locations

- Ladezeiten zwischen den Locations
- auf Dauer zu eintönig
- Cursorsteuerung im Vergleich zur Maussteuerung zu träge

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- Special zum GBA-GCN Link!

 

KONKURRENZ

- Die Sims
- Doshin the Giant
- Pikmin

WERTUNG

GRAFIK:
82%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
81%

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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