SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Capcom

GENRE:             Prügler
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    2-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 08.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Wir erleben immer wieder Premieren auf den einzelnen Konsolen. Sei es das Sega Logo auf dem GCN und GBA oder die Umsetzung typischer Konkurrenztitel für die Nintendo Konsolen. Auch Capcom Vs SNK 2 bietet so ein Novum. Die eigentlich mit dem Neo Geo und diversen Arcade Maschinen bekannt gewordene Firma SNK findet nun ebenfalls den Weg auf den GameCube. Allerdings mit einigen Umwegen und im Zusammenspiel mit der Firma Capcom, ja auch kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Prügel Games. Wie der Titel schon andeutet besteht das Spiel aus den typischen Kämpfer Riegen beider Hersteller, wobei die Capcom Charaktere uns Nintendo Spielern wesentlich eher geläufig sind als die SNK Recken. Damit bekommen Bloody Roar und Smash Melee auch endlich wieder Konkurrenz im Prügelsektor. Dennoch ist das Spiel alles andere als nur ein weiterer Prügler und bietet ungewöhnliches, ist der GameCube erstmal eingeschaltet. Lobenswert das bei Speed intensiven Spielen wie Prüglern der 60Hz Modus nicht vergessen wird, was auch hier der Fall ist. Was die Memcard angeht ist das Spiel ebenfalls kein hungriges Game. Gerademal 2 Seiten werden vom kostbaren Memcard Platz abgezweigt. Dazu kommt später im Spiel die Möglichkeit komplette Kämpfe, selbst 3 gegen 3 abzuspeichern. Hier werden ähnlich wie bei Smash Melee für jedes Replay 9 Seiten benötigt. Dabei könnt Ihr solange speichern bis die Karte keinen Platz mehr bietet. Das Spiel selber beginnt in seinem Vorspann recht dynamisch und präsentiert Teile der Kämpfer Garde, wobei die berühmtesten wie Ryu dabei sind. Nach dem kurzen, aber knackigen Vorspann erwartet den Spieler das Hauptmenu. Das gesamte Spiel ist in Englisch gehalten, verursacht aber durch sehr viele Fachbegriffe eigentlich wenig Probleme. Die etwas ungewöhnlich designten Menus im Spiel bieten zunächst auf dem Hauptmenu die Punkte Arcade, Survival, Training, Options, Color Mode sowie den Vs Modus für 2 Spieler. Das ungewöhnliche Gameplay in diesem Prügler erlernt man am besten zunächst im Trainings Modus, der für diese Zwecke äußerst gut geeignet ist, da man auch in diesem Spiel postiverweise das Gegner Verhalten im Training beeinflussen kann. Bevor es allerdings an Hauen und Treten geht zeigt das Spiel seine ersten Neuheiten gegenüber anderen Games. Denn als erstes wählt der Spieler eine der Locations im Spiel. Danach kommt man zur sogenannten Groove Wahl. Diese Groove Wahl wird euch lange beschäftigen. Definiert sie doch die Möglichkeit Special Moves auszuführen oder besser gesagt die Energie dafür zu erspielen. Es gibt im Spiel 6 verschiedene Groove Varianten. Jede steht dabei für eine andere Kampftaktik. In einem Kampf selber erscheint am unteren linken Bildschirmrand eine Balkenanzeige, die sich in allen 6 Varianten unterscheidet.


Je nachdem wie man selber kämpft kann man dies Groove Anzeige füllen und so den Charakter aufpowern um schlußendlich Specials ausführen zu können. Die Unterschiede werden euch bei der Wahl des Grooves angezeigt. So gibt es die Variante die eher durch Blocken und passives Kämpfen schneller aufgefüllt wird als andere. Weiterhin gibt es eine spezielle Variante für Kämpfer die Sprünge sehr oft in Ihre Action einbauen oder auch für die Haudrauf Strategen die das Wort Block oder Sprung nicht kennt. Was sich später schnell zeigt ist das dies durchaus zur Wissenschaft werden kann. Jeder Kämpfer im Spiel hat Stärken wie Schwächen. Seien es z.b. Waffen in Form von Schwertern oder die Schnelligkeit. Hier jeweils den richtigen Groove zu finden ist nicht einfach, will man wirklich das letzte aus dem Spiel holen. Dazu kommt das manche Grooves für die Spielvarianten besser geeignet sind. Ob Ihr nun eine Single Match spielt oder ein 3 gegen 3 ist ebenfalls für die Wahl von Bedeutung. Gleich ist bei allen Varianten im Screen eine Anzeige wann der Charakter aufgepowert ist. Sei es duch gefüllte Balkenanzeigen oder auch Levelzahlen. Drückt man jetzt z.b. während eines Kampfes die Start Taste gelangt man unter anderem in das Command List Menu und bekommt anhand eines Kreissymbols die Richtungen und Bereiche der Specials angezeigt. Etwas das recht innovativ ist und mir gut gefällt. Hat man hier seine Wahl getroffen geht es weiter mit den Überraschungen. Jetzt folgt die Steuer Variante. 2 stehen zur Auswahl. Dabei ist direkt eine auf den GCN Controller ausgelegt und definiert die leichte Variante. Die zweite ist der Original Arcade Steuerung näher und wesentlich schwerer zu beherrschen, bietet aber für Prügel Cracks mehr Kampfmöglichkeiten. Diese Auswahl ist ebenfalls eine positive Sache. Unterschiede sind zum einen Schlagvarianten die es nur in der Arcade Version gibt und die Belegung der Tasten an sich. In der GCN Variante reicht eine Richtung auf dem C-Stick um einen Special auszuführen. Dazu per L und R die Kicks und Schläge während ein drücken des 3D Sticks nach oben wie auch in der Arcade Variante den Sprung definiert. In der Arcade Version wiederum gibt es in den Schlägen und Tritten noch 3 Abstufungen und man kann die Tastenbelegung verändern. Hier müßt Ihr alle Specials in altbekannter Tastenkombi Manier ausführen. Zum Schmunzeln fand ich das bekannte Charaktere aus Street Fighter 2 ihre Specials mit altbekannten Kombis auch auf dem GameCube überlebt haben. Denn ein weiterer Unterschied ist die Möglichkeit hier das Steuerkreuz zu nutzen, was manche Spieler bevorzugen.

Wer die alten Kombis aus alten Zeiten noch drauf hat bekommt sie auch hier schnell hin. Hat man sich für eine Wahl entschieden, wobei ich für einen ersten Kontakt die GCN Variante empfehle dürft Ihr aus 44! Kämpfern beider Hersteller euren Favoriten wählen. Selbst SF2 Endgegner Bison ist dabei. Bei den SNK Charakteren wissen Eingeweihte wer hier der King of Fighters ist. Danach geht es endlich in das eigentliche Spiel und die nächste Überraschung wartet auf den Spieler, mit der ich mich bis heute nicht so richtig anfreunden kann. Die grafische Gestaltung der Kämpfer. In animierten und eine NextGen Konsole würdigen Umgebung warten Sprites auf euch, die Aussehen als hätte man sie direkt vom SNES auf den GCN gebeamt. Ungewohnt auf jeden Fall verstehe ich den Revival Gedanken der Hersteller, finde aber trotzdem das man dies nicht unbedingt hätte so umsetzen müssen. Es ist Geschmackssache wie man dies empfindet. Dazu kommen nun auch noch die Original, und etwas steifen Animationen. Wer HighEnd Effekte und Grafiken eines Bloody Roar vermutet wird hier enttäuscht. Man muß dazu einen Bezug haben. Wer die alten Recken nicht kennt hat damit vielleicht Probleme. Was dagegen schnell deutlich wird sind aber andere positive Dinge. Zum einen die Reaktion auf die Steuerung die extrem direkt und genau ist. Dazu der Speed der Action, die in den Optionen auch noch beschleunigt oder verlangsamt werden kann. Einen trägen Prügler findet man hier nicht vor. Je nach Steuer Variante darf man nun Specials, normale Schläge und Tritte oder auch das Blocken üben. Führt der Charakter einen Special aus wird dies natürlich grafisch ebenfalls imposant in Szene gesetzt. Altes Arcade Feeling kommt hier schon auf. Aber auch hier will ich anmerken das grafisch der alte Stil beibehalten wird. Alles wirkt immer ein wenig verpixelt. Die Kollisionsabfrage ist äußerst genau, was den technischen Aspekt mit Bestnoten abschließen läßt. Was mir z.b. äußerst gut gefallen hat ist die Counter Umsetzung die bestens funktioniert wenn man es richtig macht und so dem Gegner mit einem Gegenangriff viel Schaden zufügen kann. Auch diese Wirkungen der Moves kann man in den Optionen verstellen. Genauso wie die Zeit für den Kampf, als auch den eigentlichen Schwierigkeitsgrad in den reinen Spielmodi. Hat man sich hier einigermaßen mit der Action vertraut gemacht darf man auch die reinen Spielmodi nutzen. Der Arcade Modus offeriert euch 3 Spielmodis. Den Ratio Modus, den 3 gegen 3 Modus und den Single Play. Hier stellt Ihr ebenfalls erstmal wieder euren Groove ein, wählt die gewünschte Steuervariante und den Charakter. Gleich ist hier der Ablauf in den Kämpfen.


Ihr spielt Stage nach Stage und werdet nach 4 Kämpfen von einem Challenger erwartet, der aber kein Unbekannter ist. Von der Spiellänge her nicht sehr ausladend seht Ihr den Abspann im Spiel sehr schnell. Natürlich hängt dies auch mit dem gewählten Schwierigkeitsgrad zusammen. Die zahlreichen Stufen die man in den Optionen einstellen kann bieten für jeden Geschmack etwas sind im gesamten sehr gut gelungen. Wer also auf Frust steht und ein naßgeschwitztes Pad mit Vorliebe benutzt darf einen schweren Grad einstellen. Dann zeigen auch die Gegner Specials, von denen Ihr nur träumt und das Spiel wird jetzt richtig Beinhart. Gelegenheitsprügler als auch Hardcore Gamer aus der Spielhalle werden hier sehr gut bedient. Wobei mich alles andere bei Firmen wie Capcom und SNK überrascht hätte. Im Ratio wie im 3 gegen 3 Match wählt Ihr 3 Charaktere, deren Reihenfolge in den Kämpfen Ihr vor jedem Kampf beeinflussen könnt. Etwas das in BR fehlte. Danach geht es nach dem alten Schema zu. Die jeweils ersten treten gegeneinander an. Der Verlierer wird durch den jeweils zweiten Charakter ersetzt u.s.w. bis ein Team verloren hat. Ansporn bieten diese Modis auch in Sachen Highscores. Jeder einfache Tritt bringt Punkte. Logischerweise eine Mammut Special der vielleicht auch noch den Kampf mit einer 11er Combo abschließt logischerweise mehr. Dazu Bonis ohne Ende solltet Ihr vielleicht Perfekt gekämpft haben oder zeitlich außerst schnell. Diese Scores werden intern gespeichert. Auch hier bieten die Optionen eine sinnvolle Sache an. Nämlich den Autosave auf der Memcard, den man gleich nach dem Spielbeginn aktivieren sollte. Der Survival Modus bietet euch die Auswahl eine bestimmte Anzahl an Kämpfen bis zum bitteren Ende zu spielen oder gegen alle im Spiel enthaltenen. Nehmt euch in dieser Nacht nichts weiter vor. ;-) Ich habs auch oft genug probiert. Alle zu schlagen auf einem mittleren Schwierigkeitsgrad ist schon etwas für die Cracks. Natürlich kommt auch hier das Thema Erfahrung dem Spieler zu gute. Einmal für einen Charakter entschieden, bei mir kurioserweise Bison , einen Groove entdeckt und die Specials im Griff wird das Spiel wie andere auch immer interessanter. Man schlägt Gegner die man am Anfang für unbezwingbar hielt um dann wieder zu merken das anfängliche leichte Gegner einem auch mal die Hucke vollhauen können weil man sie unterschätzt. In diesem Zusammenhang stimmen Motivation und Spielspaß auch auf Dauer. Der Color Modus ist eigentlich nur Spielerei. Ihr könnt in diesem eurem Recken einen eigenen Namen geben und seine Kleidung mit anderen Farben versehen. Spaßig, aber kein wirkliches Killer Feature. Eine nette Beigabe allemal.

Wer dagegen im Freundeskreis den King of Fighters ermitteln will darf im VS Modus ebenfalls in den Kategorien Ratio, 3 gegen 3 und Single VS loslegen. Hier und nur hier ist auch der Replay Modus nutzbar. Beginnt ein Kampf wird gespielt bis es einen Sieger gibt. Am Ende des Kampfes wird man dann gefragt ob man diesen auf der Memcard speichern will. Wie schon erwähnt der komplette Kampf. Eine feine Sache, die mir sehr gefällt. Vor allem wenn man bedenkt was in den Replays gezeigt wird und auf simplen 9 Seiten auf der Memcard schlummert. Es muß nicht immer gleich eine Festplatte sein. ;-) Will man sich die Replay's anschauen wählt man auf dem Hauptmenu einfach diesen Modus an und lädt das Replay direkt von der Memcard. Auch was Ladezeiten angeht ein Spiel das punktet. Man wird nirgends übermäßig strapaziert und ungeduldige Prügelfans gelangen schnell zur Action. Grafisch wie schon erwähnt 2 Seiten. Die Kämpfer Geschmackssache sind die Hintergründe gelungen, ohne aber auch hier Bloody Roar das Wasser zu reichen. Wer auf feine Grafik im Kampf wie in der Location steht ist hier falsch. Im Endeffekt alte Hintergründe die man in ihrer Machart natürlich aufgebohrt hat. Nur das jetzt z.b. keine chinesischen Fahrradfahrer hinter dem Kämpfern fahren sondern dicke Busse die durch London tuckern. Punkten kann der Sound, der zeitlos ist und ebenfalls 1:1 aus alten Zeiten stammt und nur technisch aufgewertet wurde. Specials der bekannten Street Fighter Charaktere klingen immer noch so. Ein bißchen Sprachausgabe hier und da machen was den Sound angeht einen soliden Eindruck. Vergleicht man BR und dieses Game so kann man schon sagen das Capcom Vs SNK mehr Tiefgang durch sein Kampfsystem bietet. Trotzdem spiele ich ein Bloody Roar lieber. Das mag am leichter zugänglichen Gameplay liegen. Für eine Runde zwischendurch empfinde ich BR als geeigneter. Der Zeitraum ehe man im Spiel wirklich gut zurechtkommt ist hier höher als in der Activision Konkurrenz. Für Cracks der alten Garde ist Capcom Vs SNK 2 kein Fehlgriff. Im Gegenteil. Wer auf die alten Klassiker steht hat mehr Freude am Spiel. Wer eher auf sogenannte "Neuzeit" steht greift zu Bloody Roar. Eine Empfehlung sind sie beide aber trotzdem allemal wert.


PLUS - MINUS LISTE

+ Viel Tiefgang
+ Groove System
+ Hoher Game Speed
+ Move Steuerung sehr gut
+ 2 Steuer Varianten
+ Kaum Ladezeiten
+ Hoher Wiedererkennungswert

- Leider nur englisch
- Grafik Geschmackssache
- Kaum Story

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Bloody Roar
- Super Smash Melee

WERTUNG

GRAFIK:
73%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
84%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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