Ich möchte hier mal eine Lanze für "Castle" brechen. Der Samstagssendeplatz auf Kabel 1 war leider nicht wirklich optimal, sodass ich nur ganz selten mal reingezappt habe. Das, was ich aber gesehen hatte, hat mir so gut gefallen, dass ich mir die erste Staffel nun auf DVD geholt habe, und ich kann wirklich nur sagen, dass es sich absolut lohnt diese Serie weiter zu verfolgen.
Serien wie CSI & Co sprechen mich nicht an bzw. langweilen mich, auch Bones ist nicht so mein Ding (trotz David Boreanaz, den ich sehr schätze). Aber "Castle" hat mich von Anfang an begeistert, was nicht zuletzt an Nathan Fillion liegt, der bisher noch in jeder Rolle eine fantastische Figur gemacht hat - sei es in der letzten Staffel von Buffy, Firefly, in Dr. Horrible's Sing Along Blog oder eben jetzt als Richard Castle in seiner eigenen Serie. Der Mann hat einfach Ausstrahlung.
Darum geht's:
Richard Castle (Nathan Fillion) ist ein Bestsellerautor im Krimigenre und von seinem Erfolg gelangweilt. Eines Tages zieht ihn das NYPD zu Ermittlungen hinzu, als ein Serienkiller die Morde aus seinen Büchern nachstellt. Die Zusammenarbeit klappt hervorragend, sodass Castle seine Promibeziehungen spielen lässt, um auch weiterhin bei den Mordermittlungen des NYPD dabei sein zu können und für seine nächsten Bücher zu recherchieren. Detective Kate Beckett (Stana Katric), der leitenden Ermittlerin, passt das zu Anfangs allerdings so gar nicht, wohl auch deshalb, weil Castle sich bei Ermittlungen wie ein Kind im Spielzeugladen benimmt und die Hauptfigur seiner neuen Romanreihe Detective Beckett nachempfinden will.
Die Idee, einen von sich überzeugten, aber sehr intelligenten Macho mit einer eher verschlossenen, aber sympathischen Polizistin in einen Topf zu schmeißen und sie "Kriegen sie sich? Kriegen sie sich nicht?" spielen zu lassen ist zwar nicht unbedingt neu, aber selten wurde sie mit so viel Niveau und Wortwitz umgesetzt wie hier. Die Chemie zwischen Nathan Fillion und Stana Katic stimmt einfach, die Fälle sind originell und bei Castles großer Klappe sitz ich mehr als nur einmal grinsend vor dem Fernseher.
In den USA gehört Castle ja mittlerweile zu ABCs Top Hits und schlägt bisweilen sogar die Quoten von CSI. Schade, dass wir wohl noch bis Herbst auf die zweite Staffel warten müssen, die in den USA gerade zu Ende gelaufen ist. Ich freu mich jedenfalls, dass ich nach dem Ende von LOST eine Serie (wenn auch aus einem völlig anderen Genre) gefunden habe, die mich wieder vor den Bildschirm fesselt
