Rückschritt, Innovation oder rettende Idee?
Was waren das doch für Zeiten, als mal seine ersten Schritte in der dreidimensionalen Welt von Super Mario 64 machen und das erste Mal in Zelda:OoT durch die Steppe reiten konnte. Die 32- und 64-Bit-Ära machte möglich, was sich nur wenige bis dahin vorstellen konnten: Spiele in 3D. Heute ist dieses Faktum natürlich weniger überraschend, es ist Standard im Großteil aller Spiele. Doch scheint es, als würden viele Entwickler nun auf das altbekannte 2D wieder zurückgreifen. Ist das ein Rückschritt aus Ideenmangel, oder vielleicht die rettende Lösung mancher Spieleserien?

Megaman 9 kommt für Wii – die wohl größte Überraschung dieser Woche. Es ist die langerwartete Fortsetzung einer Spieleserie, die auf dem NES große Erfolge feierte. Nach diversen 3D-Ausflügen kommt Megaman nun wieder in bekannter Form zurück. Das alleine war für mich keine sonderlich große Überraschung (ich bin auch nicht unbeingt ein Fan der Serie), vielmehr verwundert war ich dann doch über den Stil des Spiels: Als ob man direkt an den Erfolg der NES-Spiele anknüpfen wolle, wird das Spiel in (eher unschöner) NES-Grafik erscheinen, 8-Bit Cut-Scenes inklusive. Das überraschte nun doch, ich hielt die Meldung anfangs auch für eine Ente. Ich finde es ja gut, wenn man sich auf 2D zurückbesinnt, dass man dafür aber das NES-Entwicklungs-Kit wieder rauskramt, finde ich doch eher fraglich. 2D ja, aber warum im NES-Stil? Ich persönlich finde die NES-Grafik wirklich unschön, für mich kommt da nicht unbedingt mehr Feeling auf. Aber das kann wohl jeder anders sehen. Festhalten sollte man dennoch, dass Capcom sich wieder auf 2D konzentriert hat. Die richtige Entscheidung für diese Serie.
Und noch ein Spiel der Woche passt zu diesem Thema: Wario Land: Shake it! Nachdem Warios 3D-Gamecube-Abenteuer eher hinter den Erwartungen blieb, setzt Nintendo nun an einer anderen Stelle an: Das neuste Abenteuer kommt wieder in 2D! Und auch hier ist es wohl die rettende Lösung gewesen, die letzten Spiele vom dicklichen Anti-Helden waren ja eher durchschnittlich. Vielleicht hilft es ja wirklich, dass man Wario erneut in die zweidimensionale Welt schickt. Und was wir bisher sehen durften, sah ja auch nicht schlecht aus. Man darf gespannt sein, was Nintendo daraus macht. Stil ist klasse, und die Steuerung hoffentlicht auch.
Man merkt also, dass viele Entwickler auf Altbewehrtes zurückgreifen. 2D-Optik scheint wieder in Mode zu kommen, und oft kombinieren Spielehersteller 2D-Sicht mit 3D-Technik a la New Super Mario Bros.. 2D ist noch lange nicht tot , ganz im Gegenteil. Super Paper Mario hat eindrucksvoll bewiesen, wie der 2D-Stil noch heute eindrucksvoll eingesetzt werden kann - 2D hatte und hat einfach Style.
Ich persönlich würde mich auch wieder mehr 2D-Titel wünschen. Sie sind einfach unkompliziert und meist wesentlich "cooler" als mancher 3D-Titel. Ordentliche 16-Bit-Klassiker verführen mich noch heute mehr als die breite Masse an 3D-Spielen. Und ganz nebenbei: Vielen Spieleserien hat der 3D-Ausflug nicht gut getan, einige Titel wären besser in ihrer zweidimensionalen Welt geblieben. Wenn ich mir außerdem noch, das in dieser Woche angekündigte, Castlevania Judgment für Wii anschaue, dann fragte ich mich wirklich, warum man stattdessen nicht wieder in richtiges 2D- Castlevania für WiiWare entwickelt ...
29.06.08
Cyber Zéro













