SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Starbreeze

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      14 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 29.04.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Fragt man mich heute noch welches Spiel auf der letzten Games Convention den meisten Eindruck hinterließ fällt der Name Knights of the Temple. Ein typisches Spiel im Hinterzimmer das mit seinem Hack'n Slay Spielprinzip relativ schnell einen sehr guten Eindruck hinterließ und man am liebsten gleich mitgenommen hätte. Vielleicht ist man auch ein wenig hungrig nach solchen Spielen, von denen es ja nun beileibe nicht gerade viele gibt. Steht man auf diese Spiele sucht man schon recht lange nach einem würdigen Titel. Versucht man heutzutage die Spiele immer komplexer zu machen, so sind ab und zu gerade die "einfachen Genre" genau das richtige um mal richtig die Sau rauszulassen. Knights of the Temple konzentriert sich gerade darauf und bringt den Spieler in eine Metzelei die es in sich haben sollte. Jetzt wo das Spiel durch ist weiß ich das wir damals so ziemlich das Ende angespielt haben. Grund genug nachzuschauen was den Spieler bis dahin erwartet und ob das Gameplay schon von Beginn an überzeugt. Knights of the Temple führt den Spieler in die Zeit der Tempelritter in das 12. Jahrhundert zurück. Ihr übernehmt die Rolle eines jungen Schwertkämpfers namens Paul, dessen größter Traum es ist in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und ein Tempelritter zu werden. Die Geschichte und Story des Spiels sollte ihm alsbald die Möglichkeit geben seinem Traum näher zu kommen. Über allem steht der mächtige Lord Bishop, dessen Ziel es ist durch verschiedene Rituale die Dämonen der Hölle freizulassen um die Herrschaft über die Welt zu übernehmen. Um seine Rituale vollenden zu können entführt er Adelle, eine Auserwählte mit heiligen Kräften. Nur mit ihr kann er sein letztes Ritual vollenden. Unverhofft stolpert unser Held in diese Geschichte und wird gebeten nach Adelle zu suchen, ohne zu wissen was ihn auf seiner Mission erwartet. Ihr übernehmt im Spiel die Rolle des guten Paul und müßt Adelle finden und wie es sich gehört Lord Bishop schlußendlich erledigen. Bis dahin liegt ein Game vor dem Spieler das nicht alltäglich ist. Entwickler Starbreeze verzichtete im Spiel auf einen 60Hz Modus, worüber es hier und da ein paar Worte zu verlieren gilt. Die Memory Card wird mit 14 Seiten gerade noch im Bereich des erträglichen belegt. Was im nachhinein sehr schmerzt ist die Tatsache das Knights of the Temple nur für einen Spieler konzipiert ist. Ein Multiplayer wäre gerade hier der I-Punkt gewesen. Ebenfalls sehr schnell wird die Frage nach der Sprache beantwortet. Der Vorspann, der den Spieler in die Geschehnisse einweiht kommt komplett deutsch daher. Egal ob Texte oder Sprachausgabe. Von der Betonung her sehr gelungen haben es mir die lateinischen Sprüche angetan, die man zwar nicht oft zu hören bekommt, dafür aber sehr genial umgesetzt hat. Im gesamten steht sie zwar hinter Eternal Darkness zurück, muß sich aber dennoch nicht verstecken.


Das Hauptmenu des Spiels offeriert dem Spieler neben dem Spielstart das Laden Menu, die Optionen sowie die Extras und die Credits. Die Extras bringen euch alle Sequenzen der Story nochmal auf einen Haufen, die Ihr so nacheinander abspielen könnt. Hier gibt es aber Kritik. Die Qualität der Sequenzen ist sehr schwach. Hier merkt man die Anpassung der Inhalte. Zwar lieber so herum als das man an der Spielgrafik meckert und die Sequenzen in den Himmel lobt, aber machbar ist auch beides. Die Optionen bieten neben Sound und Rumble Einstellungen die Wahl des TV Formats. Schade das man gerade hier keinen Surround Sound anbietet. Es gibt wenige Spiele wo man dem so nachtrauert wie hier. Denn in Sachen Musikstücken gehört KoTT nicht nur wegen der "Within Temptation" Stücke zu einem absoluten Highlight. Aber auch dazu gibt es noch ein paar Worte zu verlieren. Sehr gelungen empfinde ich den Laden Screen, der gleichzeitig als Level Select dient. So kann man später ein Level seiner Wahl gerne nochmal spielen. Und davon gibt es einige. Beginnt man ein neues Spiel so darf man zunächst aus 4 Schwierigkeitsgraden wählen. Hier kann man eine passende Faustregel finden. 5, 10, 15 und mehr als 20 Stunden in Sachen Spielzeit auf die einzelnen Grade verteilt kann man am Spiel sitzen. Mein Rat an alle interessierte, spielt den 3. Grad. Hier ist Anspruch und Können des Spielers am besten austangiert. Hätte man nur die ersten beiden zur Verfügung hätte das Spiel den Baldurs Gate Effekt - genial aber zu kurz. So nicht und man sitzt eine ganze Weile am Spiel. Danach wird die Story erneut weitererzählt und Ihr landet in der ersten Location des Spiels. Vor dem Spieler liegen von nun an 32 Level, die sich zu 90% nur mit einem Thema befassen - Metzeln was die Waffen hergeben. Ihr seht dabei die Action aus der Third Person Perspektive, die in vielen Dingen an Eternal Darkness erinnert. Ziel in den Leveln ist es eine Ausgangstür zum nächsten Level zu finden und auf dem Weg dorthin alles umzulegen was auch nur einen Piepser von sich gibt. Wichtiger Unterschied zu anderen Spielen ist die anfangs ungewohnte Kamera. Auch hier mit Parallelen zu einem Eternal Darkness ist diese dynamisch und verfolgt das Geschehen selbsttätig. Man kann zwar per C-Stick diese feinjustieren, ist aber zum Großteil im Spiel auf diese angewiesen. Hier werden die Spieler sicherlich in 2 Lager gespaltet. Denn die Kamera hat keinen festen Weg den sie geht. Das heißt so folgt euch nicht nur einfach. Sie taucht mal plötzlich von vorn, aus einem Seitenraum oder über euch auf. Je nachdem wo man denkt dem Spieler den besten Blick zu geben. Genauso wichtig ist die Tatsache das sie euch in Freilocations immer mit Abstand beobachtet. Rennt man in einen langen Gang kommt sie kaum hinterher und man wartet oder schlägt eine andere Richtung an.

Mag das auf den ersten Blick nachteilig erscheinen ist es aber gerade das was mir persönlich sehr gefallen hat. Die Dynamik der Kamera und die so möglichen unterschiedlichsten Blickwinkel auf alles kommt der Atmosphäre sehr zugute und unterstützt die Action. Auch sieht man einfach nur alles mal aus den verschiedensten Ansichten. Das ist in meinen Augen hier sehr gelungen. Natürlich gibt es immer Momente wo sie nun gerade mal nicht den optimalsten Winkel hat. Aber das perfekte Spiel gibt es da nicht. Man hat aber so nie das Problem den Spielfluß durch Kamerajustieren zu verlieren. Wie vieles im Spiel wird das ganze je weiter man im Spiel vorankommt auch besser. Doch kommen wir zurück zum Action. Grundlage des Gameplay's ist das Laufen mit dem 3D-Stick. Ihr beginnt mit einer einfachen Waffe und müßt weitere erst erspielen. Das gleiche gilt für Aktionen die Ihr ausführt. Grundlagen sind zunächst verschiedene Attacken. Das beginnt bei den Action Tasten A, B, X und Y, die für verschiedene Angriffsarten und den Block stehen. Leichte Attacken und schwere Attacken, die neben Auswirkungen beim Gegner auch unterschiedlich schnell vonstatten gehen. So holt Paul natürlich für eine schwere Attacke weiter aus. Aber man würde dem Spiel unrecht tun wenn man das ganze auf stupides Metzeln nach Schema A herabstuft. Je mehr Ihr kämpft um so mehr Möglichkeiten werden möglich. Ein einfacher Druck auf die Z-Taste bringt das an's Tageslicht. Ihr könnt im Verlauf des Spiels verschiedene Kombos erlernen, die man durch Tastenkombinationen ausführt. Man sollte das nie unterschätzen. Vor allem gegen Ende des Spiels spielt die Beherrschung dieser Kombos eine riesige Rolle, will man das Spiel beenden. Dazu kommen Special Attacken. Diese werden zusätzlich durch die L-Taste aktiviert und man kann so z.b. blockende Gegner treffen, was selbst mit den normalen schweren Attacken kaum möglich ist. Die letzte Rubrik betrifft nun die schon angesprochenen Lateinsprüche. 4 Zeitpunkte im Spiel gibt es in dem der Geist der guten Adelle erscheint und unserem Helden so 4 Zaubersprüche leert, die er im Kampf einsetzen kann. So kann er z.b. seine Lebensleiste Heilen, Gegner mit Wellen umhauen, für eine gewisse Zeit Unverwundbar sein oder Feuerblitze auf die Gegner loslassen. Das man dies nicht unbegrenzt nutzt liegt an der limitierten Energieleiste. 3 Stück davon findet man oben links im Screen. Die obere für die reine Lebensenergie, darunter für die Specials und ganz unten 4 Bereiche für die Zaubersprüche. Während sich die blaue für die Specials immer selber regeneriert füllt sich die Leiste für die Zaubersprüche nur beim Ableben eines Gegners ein Stück wieder auf. Das einzige externe Mittel für die Leisten sind sogenannte Heilsalben die man aufsammeln kann und die Lebensleiste ein Stück auffüllen.


Dazu findet man im Verlauf der 32 Level magische Truhen, welche die Wirkung der einzelnen Zauber verstärken. An sich sind die Level linear. Verzweigen tut der Spieler meist um diese Truhen oder neue Waffen zu finden. Auch hier entscheidet so der Spieler wie lang er an manchen Bereichen sitzt. 4 Waffentypen findet man im Spiel. Das beginnt mit der Schwertrubrik und wird im Verlauf erweitert um Äxte, einen Bogen und diverse Streitkolben. Per Steuerkreuz wählt man diese schnell an und wechselt im Falle des Bogens in eine First Person Sicht. Findet man zu einer Rubrik eine neue Waffe, so wirft man die aktuelle weg und ersetzt diese. Ihr habt also wenn immer die besten Typen für alle 4 Varianten zur Verfügung. Die braucht man aber auch um den Gegnern Herr zu werden. Sehr viele und gelungene Gegnerskins erwarten euch. Ordensbrüder die auch aus einem RE Spiel stammen könnten, Dämonen, Krieger und andere mächtige Ritter erwarten euch. Dabei entwickelt das Spiel seinen Reiz und in meinem Falle auch Suchteffekt erst nach und nach. Spielt man nur die ersten Level spielt sich das ganze nicht so spektakulär. Wobei das Thema Blut von anfang an eine große Rolle spielt. BloodRayne und Spawn Armageddon bekommen einen weiteren Mitstreiter um die Krone der blutigsten Spiele. Nimmt man die Splattereffekte als Maßstab so bietet KoTT vielleicht die intensivste Erfahrung mit der roten Flüssigkeit. ;-) Dazu sind die ersten Level auch grafisch noch nicht weltbewegend. Zwar mystisch und dunkel gestaltet fehlt immer noch der gewisse Kick. Erst nach einem Viertel spielt dasGame dann seinen Effekt aus. Vor allem Jerusalem und das Petra Level sind meine Favoriten. Nicht nur grafisch, sondern weil Paul mittlerweile auch soweit in Sachen Waffen und Kombos ist das man so schnell nicht mehr wegkommt vom Spiel. Hier greifen dann alle diskussionswürdigen Dinge ineinander. Die Kamera, die Steuerung und die Waffen. Wer seine Kombos einmal beherrscht wird sich über ein kurzweiliges Gameplay freuen. Da sich unsere Held auch visuell entwickelt und mit der Zeit auch wie ein Ritter aussieht spielt es sich einfach Klasse. Die riesigen Waffen, die im richtigen Tempo geschwungen werden machen das ganze zu einer mächtigen Angelegenheit. Dabei wird das ganze von sehr schönen Animationen unterstützt. Ich bin zwar immer lieber mit einem Schwert rumgerannt, dennoch sind die Kämpfe mit den Äxten in Sachen Animationen am besten gelungen. Man kann jeden Treffer regelrecht nachvollziehen. Es sieht technisch auch sehr sauber und rund in den Abläufen aus. Man freut sich auf jeden Gegner. Sind es mehrere auf einmal benutzt man Specials oder kämpft nach vorne wie nach hinten. Das sieht einfach nur Klasse aus. Wieder ist das Petra Level hier mein Favorit, das mir von allen eigentlich am besten gefallen hat.

Kommen wir mal zum Thema Musik. In vielen Leveln wird euch mit schaurigen Tönen schon hörbar gezeigt das es hier nicht zum Picknick geht. Ist eure Lebensleiste aber mal kurz vor dem Ende kommt Gänsehaut Feeling auf. Dann und nur dann setzen die orchestralen Klänge ein und man könnte meinen die Welt steht vor dem Untergang. Die Anlage aufgedreht und man möchte eigentlich nur noch mit dieser Musik spielen. Fast schon wieder schade das man die eben nur dann hört, aber der Spieler natürlich bemüht sein muß seine Leiste auf hohem Niveau zu halten. Dazu kommen diverse Samples der Gegner und natürlich die Geräusche der Waffen, die ebenfalls sehr gut klingen. Keine Messer die in der Küche geschärft werden, sondern mächtige Schwerter die aufeinandertreffen. Auch grafisch legt das Spiel mit der Zeit zu. Ebenfalls wieder das Petra Level an erster Stelle ist irgendwann die Zeit die dunklen Level vorbei. Zwar kommt man gegen Ende wieder dorthin, wird aber dennoch die meiste Zeit mit einer guten grafischen Umgebung erfreut. Gelungene Texturen und detaillierte Dungeons wissen zu gefallen. Kleine Schwäche ist manchmal der Übergang von Räumen. Hier rede ich mir ein wäre es mit dem 60Hz Modus alles ein wenig ruhiger gegangen. So hat man man immer mal einen kurzen Ruckler dabei. Aber nichts was dem Spiel im gesamten abträglich ist. Das ist dann eher schon der Moment wenn Lord Bishop (in einem sehr interessant gemachten Endkampf) erledigt ist und man sich wünscht weiterzuspielen. Die Motivationskurve bleibt konstant hoch. Man will seinen Helden einfach immer weiter in Aktion sehen bei seinen Geschmeidigen und dennoch wirkungsvollen Aktionen. Immer mal wieder unterbrochen wird das Gameplay von Rätseln. Nicht viele, aber durchweg gut gemacht um Türen zu öffen oder anderweitig Aktionen auszulösen. Damit meine ich nicht das übliche Schlüssel finden, das es auch hier gibt. Drehende Scheiben mit mystischen Symbolen zu einem passenden Ablauf zu bringen ist auch mal was fürs Hirn. Wenn auch klar in der Minderheit. Der Rest ist Metzeln in Reinkultur. Je nach Schwierigkeitsgrad sitzt man auch eine Weile dran, wobei selbst ein Neuanfang mit einem höheren Schwierigkeitsgrad immer wieder Spaß macht. Ich verweise hier gerne auf meine Person, die das sonst eigentlich kaum machen würde. Man muß in das Spiel auf jeden Fall hineinfinden. Nur mal anfangs ein paar Level und das Gameplay zeigt seine wahre Stärke noch nicht. Erst mit einigen Kombos und neuen Waffen samt diversen Locations kommt Feeling auf wie es wenige Spiele fertigbringen. Um so mehr schmerzt es mich das kein Multiplayer drin wäre. Jens ist ebenfalls sehr angetan vom Spiel und man darf schonmal ein Tränchen verdrücken das man hier nicht zusammen metzeln darf. Da bleibt Baldurs Gate erste Wahl.


Dennoch kann ich jedem der auf so etwas steht das Spiel nur an's Herz legen. Je länger man spielt um so besser und schwerer wird das Spiel. Der Spieler und sein Vorgehen beeinflußt einige Dinge und die technische Umsetzung der Kampfaction ist sehr gut. Detaillierte Charaktere, mächtige Waffen und gelungene Animationen sorgen für visuelle Unterstützung. Abgrundet vom Sound, auch wenn man kurz vor dem Ableben stehen muß um die schönsten Stücke zu hören.

PLUS - MINUS LISTE

+ Wunderbare mächtige Metzelei
+ Gelungene Animationen
+ Viele Waffenvarianten
+ Kombos/Zauber und deren Ausführung
+ Steuerung gelungen
+ Geniales "Petra Level"
+ Dynamische Kamera
+ Gut ansteigender Schwierigkeitsgrad
+ Soundkulisse mit Endzeitstimmung
+ Viele Gegner / Varianten
+ Checkpoint Save
+ Komplett Dt.
+ Bitte einen Nachfolger :-)

- Sequenzengrafik schwach
- Kein Multiplayer
- Könnten ruhig noch mehr Level sein

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher TDK
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Baldurs Gate: DA
- Der Herr der Ringe 2
- Der Herr der Ringe: D2T
- The Scorpion King

WERTUNG

GRAFIK:
82%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
86%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
85%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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