SYSTEM:           GCN - NTSC
ENTWICKLER:
Radical

GENRE:             Sport
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Englisch
MEMCARD:      4 Seiten

SCHWIERIGKEIT:    1-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.75 Euro (Import)
TERMIN:                     24. Mai 2002

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 24.04.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
TIME TRIAL / SCORES: JA

Redet man von Snowboard Action fällt immer wieder zwangsläufig der Name 1080 Snowboarding von Nintendo. Dieses Game machte seinerzeit auf dem N64 diesen Sport auch spielerisch zu einem Highlight. Vor allem der Suchteffekt es immer wieder zu spielen war äußerst hoch. Etwas das man natürlich auch von den NextGen Snowboardern erwarten darf. Da der GameCube aber nicht im Winter erscheint, kommt das erste GCN Snowboard Game nun ebenfalls in der warmen Jahreszeit. Auch in Deutschland soll es im Mai soweit sein. Deshalb wagen wir einen genauen Blick in die NTSC Version um euch zu zeigen ob sich das warten lohnt. Dabei sollte Dark Summit aber nur in bestimmten Bereichen mit 1080 vergleichbar sein. Denn ein einfaches Snowboard Game wollten die Jungs von Radical dann wohl doch nicht machen. Und so erwartet den Spieler ein etwas anderes Snowboard Game. Zunächst ist auch Dark Summit ein Spiel das die Memcard schont. Nur 4 Seiten werden belegt. Allerdings gibt es dann später im Spiel nur ein übergreifendes Savegame, was allerdings bei diesem Spiel auch ausreicht. Hintergrund von Dark Summit ist der Berg. Mt. Garrick. Dieser Berg wurde schon seit einiger Zeit für Freizeitsportler und im besonderen Snowboarder gesperrt. Grund ist ein geheimes militärisches Projekt auf dem Berg, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden soll. Überall Absperrungen und nicht nutzbares Terrain, das von einem Aufpasser namens Chief O'Leary samt seinen Ski Patroullien bewacht wird. Eines Tages verschlägt es aber nun doch eine Gruppe von Snowboardern in den unteren Bereich des Berges, die sich damit nicht abfinden wollen hier nicht snowboarden zu dürfen. Angeführt von der Hauptcharakterin Naya wollen sie versuchen den Berg zu erkunden und hinter das Geheimnis zu gelangen. Schon im dynamischen Vorspann wird dem Spieler dies gezeigt, das reines Half Pipe fahren hier das kleinste Problem ist. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch das reine Einzelspiel ein, einen Multiplayer für 2 Spieler sowie einem Practice Modus und den Options, in denen Ihr den Sound anpassen könnt sowie die Credits vorfindet. Kern des Spiels ist der Einzelspieler Modus. Startet man ihn gelangt man zum Charakter Screen. Zu Beginn des Spiels steht euch hier nur Naya zur Verfügung, mit der Ihr das Game sogar erst durchspielen müßt um 5 weitere Boarder freizuschalten. Weitere wichtige Anzeigen und Punkte findet man ebenfalls hier. So zunächst die beliebte Prozentanzeige für das gesamte Spiel. Da man später Aufträge und Aufgaben erledigen muß eine sinnvolle Anzeige. Darunter findet man 5 zunächst abgedunkelte Kreise. Jede davon steht für eine Bombe die über den gesamtem Berg verteilt sind.


Erst wenn man diese zur Sicherung des Berges angebrachten Bomben gefunden hat darf man zum Heiligen HQ des Games vorstoßen. So ist zwar das Hauptziel im Spiel die Bomben zu finden, allerdings muß der Spieler um diese zu finden einiges vorher tun. Schade ist das auch wenn alle Charaktere freigespielt sind, sich diese nicht unterscheiden was ihre fahrerischen Eigenschaften angeht. Einzig halt ihr Aussehen ist logischerweise anders. Beginnt man mit Naya darf man zunächst nur den unteren Bereich des Berges betreten und befahren. Das Strecken Menu mit einer Karte des Berges läßt zu Beginn nur einen Streckenabschnitt zu. Alle weiteren muß der Spieler hart erfahren und erkämpfen was Missionziele angeht. Beginnt die eigentliche Action auf dem Screen könnt Ihr Naya und Konsorten aus 2 Viewpoints steuern, wobei die normale völlig ausreichend ist. Wie in einem Snowboard Game üblich fahrt Ihr auf dem Board eine Strecke von einem Startpunkt bis zu einem Endpunkt ab. Was sehr schnell auffällt sind die äußerst langen Strecken. Vor allem später im Spiel wird das heftig. Da der Spieler je höher er beginnt, also je mehr Strecken er hat auch die unteren Strecken abfährt. So sind 10 Minuten fahren auf einer Strecke locker möglich wenn man sich um die Aufträge kümmen will und Abzweige nutzt. Doch der Reihe nach. Als erstes kann der Spieler natürlich auch in diesem Game Rampen, Rails, Schanzen und vieles mehr in seine Fahrten einbauen und Moven was die Bude hergibt. Dabei stehen dem Spieler knapp 30 Standard Moves wie Grab's zur Verfügung. Man kann varrieren, innerhalb eines Sprunges mehrere Moves machen oder Kombo's versuchen. Dafür gibt es Punkte wie bei einem normalen Snowboarder. Die Steuerung muß ich sagen ist dabei sehr gut gelöst. Sie ist weich und läßt den Spieler bei eintsprechendem Luftstand nicht im Stich. Ob vertikal oder horizontal sind alle Moves machbar und klappen auch. Auch Richtungswechsel auf der Piste sind mit der Steuerung gut zu machen. Dabei wird mit dem 3D-Stick gesteuert. Drückt man ihn nach vorne werdet Ihr schneller und bremst wenn Ihr ihn zurück zieht. Die A-Taste dient dem springen, wobei der alte Trick auch hier zur Geltung kommt. Gedrückt halten beim fahren und loslassen wenn Ihr springen wollt. Die hier erfahrenen Punkte fließen in den Gesamtscore ein, sind aber nur ein Teil davon. Und schon kommen wir zum eigentlich wichtigen in diesem Game. Denn neben der übergeordneten Score Anzeige gibt es noch eine weitere. Diese dient der Punkte Anzeige für das erfüllen der Aufträge auf den einzelnen Strecken.

Fährt man also über die Strecke sieht man von weitem schon farblich hervorgehobene Tore, die einen Lichtstrahl in den Himmel schicken und so schon von weitem erkennbar sind. Durch die Weitläufigkeit und Verzweigungen der Strecken eine sinnvolle Hilfe um sie zu finden. Das ebenfalls enthaltene Radar ist da weit weniger geeignet. Fährt man in eines dieser farblich markierten Tore bekommt Ihr sprachlich und textlich einen Auftrag. Das beginnt z.b. bei dem Auftrag 6x 540 Grad Drehungen in der Luft zu erledigen. Jetzt kommen zwei weitere Screen Anzeigen dazu. Oben links eine Balkenanzeige, die euch zeigt wann der Streckenabschnitt zu Ende ist auf dem Ihr die Aufgabe ausgeführt haben müßt, denn ewig Zeit habt Ihr dafür nicht, und zum zweiten links eine reine Auflistung kleiner Lämpchen. Schafft Ihr eine der 540 Grad Drehungen leuchtet eine der Lampen. Leuchten alle 6 habt Ihr den Auftrag erfüllt. Jetzt bekommt Ihr ebenfalls Punkte, die zwar auch in den Gesamtscore einfließen, aber eben auch die 2. Score Anzeige. Und nur über die schaltet Ihr die anderen Strecken frei, die eine bestimmte Vorgabe haben. Einfach herumfahren und Moven bis der Arzt kommt ist zwar eine feine Sache, bringt euch im Spiel aber nicht voran. Dabei unterscheiden sich die Tore auch noch. Manche sind erloschen wenn Ihr den Auftrag erledigt habt, während manche danach einen neuen Auftrag generieren. Knappe 45 Challenges müßt Ihr im gesamten Spiel lösen, die es teilweise in sich haben. Das beginnt im Verlauf des Spiels ja schon damit das die Tore selber teilweise abartig versteckt sind. Manchmal sieht man sie hat aber keine Ahnung wie man hinkommen soll. Erst wenn man die Strecken mehrmals gefahren ist entdeckt man die Möglichkeiten. Vor allem Rails, Kanten, Schienen oder Gerüstpfeiler die für quer liegen sind dafür da um bestimmte Tore zu erreichen. Dazu natürlich auch viele frei auffindbare, deren Aufträge dann wieder knackig sind. Die Palette der Aufträge reicht von Move Action in vielen Versionen, über das Finden oder Verfolgen ganz bestimmter Locations und Personen bis zu den am meisten Spaß machenden Verfolgungsjagden. Hier dürft Ihr euch innerhalb der angezeigten Steckenlänge nicht von Ski Patroullien einholen und berühren lassen. Dann erscheint Failed und Ihr fahrt entweder weiter, oder beginnt über das Pausenmenu diese spezielle Challenge noch einmal. Durchzogen wird das ganze mit Sequenzen, die teils auch Sprachausgabe liefern und markanten Punkten wie z.b. einer Skischanze. Auch hier muß der Spieler mehrmals hin um von der Schanze aus ganz bestimmte Aktionen auszuführen. Ein Spiel bei dem man wirklich sagen kann man wächst mit den Aufgaben.


Was mir weniger gefällt in diesem Zusammenhang ist die Sounduntermalung. Fährt man nur so zum Spaß über die Pisten ist es ruhig und teilweise mystische Klänge erwarten euch. Dazu viel Schreierei von umherfahrenden Patroullien. Erst wenn man ein Tor durchfährt und eine Challenge angeht wechselt die Musik in rockige und motivierende Klänge. Das ganze hätte durchgehend sein müssen. Gerade in so einem Spiel ist eine unterhaltende und motivierende Musik unerläßlich. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Shop, den es auch hier gibt. In diesem könnt Ihr 16 Outfits für Naya erspielen, sowie 4 verschiedene versteckte Boards. Allerdings geht das viel zu schnell. Kaum die 2. Strecke erreicht und schon sind alle diese Dinge freigespielt. Hier hätte mehr Feinarbeit geleistet werden sollen. Alle Aufträge im Spiel haben auch verschiedene Wertigkeiten. Angefangen bei 30.000 Punkten bis zu 500.000 Punkten am Ende des Spiels. Hintergrund sind die Scoregrenzen für weitere Strecken. Muß man durch die Aufträge für die 2. Strecke 220.000 Punkte erspielen müssen es für die dritte Strecke schon über 800.000 Punkte sein. Erreicht man den Zielpunkt einer Strecke wird man aufgefordert zu speichern, kann aber auch abbrechen und im Menu sein Spiel sichern. Was mir sehr gefallen hat ist neben den verwinkelten Strecken die Interaktion darauf. Vom Klohäuschen über Schneemänner oder Tonnen ist alles als Objekt vorhanden. Trifft man es beim fahren zerspringen sie oder im Falle der Tonnen können auch neben euch herrollen bis sie irgendwo anecken. Feine Sache. Man kann so ziemlich alles zerstören was nicht Niet und Nagelfest ist. Teilweise sogar ein Muß. Bei manchen Aufträgen müßt Ihr eine bestimmte Menge an Klohäuschen oder Schneemännern finden und zerstören. Je weiter Ihr im Spiel kommt und damit auch Strecken freischaltet umso schwerer werden die Aufträge, die Strecken länger und die Abzweige zahlreicher. Vom höchsten Punkt des Berges kann man z.b. losfahren und kann nach und nach live im Spiel auf die 3., 2. oder 1. Strecke überwechseln. Auch etwas das mir gefallen hat. Technisch muß ich sagen hätte das Spiel noch etwas Feinarbeit nötig gehabt. Zunächst ist der Grafikstil im Spiel relativ gleich gehalten. Erst am Ende auf den letzten beiden Strecken ändert sich dies. Viel Wald, Bauwerke wie Häuser oder Gerüste und lange Schluchten zieren die Strecken. Dazu Schneekanonen, Schilder oder Tunnel die für Abwechslung sorgen. Die Grafik gefällt, ist aber besser zu machen. Zumal Dark Summit das erste Spiel auf dem GameCube ist in dem man sichtbar ab und zu einige Pop Up's sieht. Sollte eigentlich nicht mehr sein.

Details findet man aber wie schon erwähnt sehr viele auf den Strecken. Eine weitere Auflockerung stellen spezielle Items dar, die überall auf den Strecken sichtbar vereilt sind. Erwischt man sie bekommt man einen neuen Special Move in seine Liste, die ebenfalls für Aufträge wichtig sind, aber auch ein mehr an Punkten bringen beim normalen Snowboarden. All diese Dinge fließen in die Prozentanzeige des Spiels ein. Der Rest greift ineinander. Strecken freischalten durch die Aufträge um alle Bomben zu holen um die letzten beiden Strecken zu erfahren. Für mich das ablsoute Highlight im Spiel, das die Motivationskurve am Schluß nochmal gewaltig hebt. Denn hat man 4 Bomben gefunden geht es Schlag auf Schlag. Zunächst ein Wettrennen über den gesamten Berg gegen Chief O'Leary. Danach auf der ersten geheimem Strecke 5 Verfolger abwimmeln um ein verstecktes Tor auf der Strecke zu finden. Danach schaltet man eine riesige Half Pipe frei und darf danach zum großen Finale antreten. Nämlich das erreichen des sogenannten Hauptquartiers des Militärs. Anspruchsvoll ohne Ende macht das extrem viel Spaß, weil hier alle eure Fähigkeiten auf einer langen und von vielen Schwierigkeiten gespickten Strecke gefordert sind die Ihr euch im Verlauf angeeignet habt. Erst danach bekommt Ihr die anderen 5 Fahrer freigeschaltet. Allerdings ist die Motivation nicht so hoch. Denn im Endeffekt könnt Ihr nun mit jedem der 5 das Spiel nochmal bei 0 beginnen. Gleiche Strecken wie Aufträge. Errinert ein wenig an Luigi und das mehrmalige mögliche durchspielen. Sicher hat sich Radical noch eine Belohnung ausgedacht. Aber dafür spielt man dann schon eine Weile. Ob das auch beim 2. oder 3. Mal noch genauso viel Spaß macht muß jeder selber entscheiden. Wesentlich mehr Spaß macht das suchen nach wirklich allen Toren beim ersten durchspielen mit Naya. Ich habe jetzt 97% des Spiels. Zwar komplett beendet fehlen mir noch 2 Tore. Keine Ahnung wo die sind. Was mir aber am meisten fehlt ist eine Art Time Trial. Nach Zeit Abschnitte fahren ist garnicht enthalten. Gerade diese Option hat ja auch in 1080 schon viel Spaß gemacht. Das habe ich sehr vermißt. Eine echte Enttäuschung ist aber der Multiplayer. 3 Modis für 2 Spieler stehen euch zur Verfügung. Der erste Punkt ist Half Pipe Action wie man sie kennt. Durch das fehlen von stimmiger Hintergrundmusik kommt aber nie Feeling auf. Im zweiten Modus geht es darum auf einer Strecke soviel wie möglich Objekte zu zerstören. Auch hier dasselbe, so das man doch sagen muß das in so einem Spiel der Sound den Spaß immens senken kann. Der Funke will einfach nicht überspringen und der Kick fehlt. Noch am interessantesten ist das die wenigstens hier vorhandene Time Trial Variante


Ein reines Wettrennen der beiden Spieler wer als erster den Zielpunkt erreicht. Aber im gesamten nichts was meiner Meinung nach den Kauf eines 2. Pad's rechtfertigt. Im gesamten ist Dark Summit ein gutes Spiel, das vor allem im 1P sehr viel Spaß machen kann. Hat man sich an das Spielsystem mit dem finden der Tore und erledigen der Aufträge angefreundet will man auch alle finden und der Suchteffekt immer wieder neues freizuschalten wird geweckt. Auch das große Finale wie allgemein der anspruchsvolle hintere Teil des Spiels tragen zur Wertung bei. Eine gute Steuerung, die auch Move Action ohne Ende zuläßt sorgt für Spaß. Nur schade das Belohnungen dafür in Form neuer Boards oder Outfits viel zu schnell vollständig erspielt sind. Dafür sind 1260 oder 1440 Moves hier kein Problem. Die Aufgaben sind das Salz in der Suppe und fordern den Spieler. Nicht gefallen hat mir der fehlende Sound beim normalen herumfahren. Auch kleinere technische Mängel hätten nicht sein müssen. Für Snowboard Freaks trotzdem ein lohnenswertes Spiel. Gespannt bin ich auf die PAL Umsetzung. Vor allem ob der 60Hz Modus genutzt wird. Ein Spiel in dem Speed wichtig ist. Erst der GCN 1080 wird zeigen was Dark Summit spielerisch wert war.

PLUS - MINUS LISTE

+ Snowboardaction gut umgesetzt
+ Sehr lange Strecken
+ Gelungene Steuerung
+ Viele verschiedene Aufträge
+ Grandioses Finale

- Sound nur bei Aufträgen
- Ausrüstung zu schnell erspielbar
- Schlechter Multiplayer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- PAL Nachtest

 

KONKURRENZ

- Keine vergleichbaren Spiele

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
68%

MULTIPLAYER:
60%

GESAMTWERTUNG:
75%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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