SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
bam!

GENRE:             Racer
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 05.05.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mittlerweile ist der GameCube Spieler in der positiven Lage sein Racer Herz doch einigermaßen zu erfreuen. Sei es Burnout mit dem realen Touch, oder XG3 für die Future Racer Freunde. Was allerdings noch fehlt ist der erste Formel Racer. Erst im Juni soll uns F1 2002 Freude machen. Bis dahin gibt es zumindest eine Alternative aus dem Hause bam! Entertainment. Driven, der hierzulande über Ubi Soft vertrieben wird und sich nun anschickt die Formel Racer in seinen Bann zu ziehen. Ob das allerdings im guten Sinne ist wird sich zeigen. Durch die Original Lizens darf sich der Spieler natürlich über den originalen Background freuen. Das beginnt bei Strecken und Fahrern bis zu den Originalstimmen aus dem Film die auch im Spiel enthalten sind. Allerdings nicht überall. Auch Driven ist einer der Vertreter der 60Hz Spiele auf dem Gamecube. Auch hier gibt es nach dem Start die entsprechende Abfrage. Danach erwartet den Spieler ein interessant gemachter Vorspann, der mehr von Action gefüllt ist als von Rennsituationen. Naja, Driven setzte ja schon im Kino eh mehr auf die Action als auf die Rennsituationen. Auch Driven schont eure Memcard mit 3 Seiten, auf der ein Savegame für alles angelegt wird, was auch hier wie in Burnout vollkommen ausreicht. Zunächst könnt Ihr eure Sprache wählen. Dabei ist das Spiel sowohl was Texte angeht als auch Sprachausgabe komplett eingedeutscht. Als nächstes wartet wie immer an dieser Stelle das Hauptmenu. Auf diesem findet man die Spielmodi Arcade, Film Modus und den Mehrspieler Modus, sowie die Optionen, die hier relativ ausladend sind. Zunächst die Controller Einstellung, eure gespeicherten Runden Rekorde, die Sound Einstellungen die auch Surround Sound zulassen, den Rumbler aktivieren sowie z.b. den Screen zentrieren. Weiterhin findet man hier die allgemeinen Spieleinstellungen. Diese reichen von der Geschwindigkeitsangabe im Rennen über die Kamera die euch euren Wagen zeigt bis zum Karten und Zeitenbildschirm, den Ihr so auf dem Screen aktivieren könnt. Was richtig feines wartet in Optionen unter dem Punkte Zugabe. Zum einen ein richtig schöner Kinotrailer zum Film Driven in gewohnter DVD Qualität, sowie ein spezieller Abspann in dem sich die Entwickler in einem Comic-haft gemachten Stil präsentieren. Spielerisch stehen in diesem Game der Arcade Modus und der Film Modus relativ gleich auf. Auch der Mehrspieler Modus bietet mehr als einfaches fahren zu zweit. Wie bei XG3 könnt Ihr alle Meisterschaften des Spiels auch zu zweit und im Team bestreiten. Mit voller Punktewertung und allen mitfahrenden Gegnern. Doch auch hier wie in vielen anderen Spielen gilt es Inhalte und versteckte Dinge erstmal allein freizuspielen. Eine der Stärken des Spiels. Recht viele versteckte Inhalte warten auf den Spieler. Erster Modus ist der Arcade Modus


Auch dieser bietet ein eigenes Hauptmenu und ist unterteilt in 3 Meisterschaften, das Einzelrennen und den Blockade Modus, der unter anderem erst freigespielt wird. Im Einzelrennen kann man jede Strecke mit jedem beliebigen Fahrer fahren, wobei man hier Umgebungen wie Anzahl der Fahrer oder Schwierigkeitsgrad anpassen kann. Stellt man hier z.b. die Anzahl der mitfahrenden Gegner auf 0 darf man den Time Trial so nutzen. Anwählbar ist zu Beginn nur eine der 3 Meisterschaften. Zugriff auf die anderen erhält man nur wenn man die vorige jeweils gewonnen hat. Dabei werden in der ersten Meisterschaft 3 Rennen gefahren, was sich bis zur dritten auf 6 Strecken steigert. Ebenfalls die Anzahl der Gegner. Fährt man in der ersten Meisterschaft gegen 5 Gegner um Punkte und Ehren sind es in der 3. Meisterschaft 11 Gegner. Vor dem Beginn einer Meisterschaft wählt man einen Fahrer, wobei zu Beginn nur wenige zur Auswahl stehen. Versteckte gibt es mehr als genug, wobei es sich hier auch mehr als in vielen anderen Spielen lohnt diese zu erfahren, da sie sich fahrerisch zwar nur in 3 Kategorien unterscheiden, beim fahren selber aber spürbar verschieden sind. Natürlich sind auch hier die Fahrer aus dem Film dabei, wobei die beiden Helden Joe Tanto und Jimmy Bly erst später im Spiel möglich sind. Vor dem ersten Rennen wie überall im Spiel wo es was zu Laden gibt erscheint ein Comic Bildschirm des kommenden Inhalts. Geschmackssache in meinen Augen. Wesentlich nerviger sollte es sein immer als letzter zu starten. Egal in welchem Modus im Spiel. Selbst wenn man Rennen gewinnt startet man immer als letzter. Besonders zu Beginn nachteilig. Sind die teilweise langen Ladezeiten vorüber und das Rennen startet geht die Kamera in den Modus den Ihr in den Optionen eingestellt habt. Es gibt zwar 5 Kamera Positionen, allerdings sind einzig die hinter dem Fahrzeug und die Straßenkamera wirklich zu gebrauchen. Wer auf die Idee kam eine schräg neben dem Fahrer einzubauen hat wohl noch nie ein Rennspiel gespielt. Sorry für den Vorwurf bam!. Aber schonmal versucht mit einer schrägen festen Kamera Kurven ordentlich anzufahren? Besonders in diesem Spiel über das es steuertechnisch einiges zu bereden gibt. Auf dem Screen enthalten sind neben dem Streckenausschnitt die Zeitenangabe und der Tacho. Dazu links unten eine Balkenanzeige, die Spieler der GBA Version schon kennen. Schafft man es später im Rennen über längere Zeit ohne Fehler schnell zu fahren füllt sich diese Anzeige. Bei voller Leiste ist der Fahrer nun in der sogenannten "Zone". Jetzt wird der Wagen nochmal um einiges schneller. Das es sich hier trotz Formel Wagen um einen Arcade Racer handelt brauche ich nicht erst seit diesem Feature zu erwähnen.

So schön das Teil aber gedacht ist, so nachteilig kann es sein. Denn ist man dieser Zone werden die beiden Außenseiten des Screens in einen verzerrten Modus geschalten. So nach dem Motto, und nun mit Warp Antrieb. Nur direkt vor euch ist freie Sicht. Nur blöd das vor allem in verwinkelten Kursen ein normales Einlenken erschwert wird, da man seine Bremspunkte und die Kurveneinfahrten gerne mal verpaßt. Nun wäre das alles nicht tragisch wenn die Steuerung gelungen wäre. Aber das ist sie nicht. Leider muß man sagen. Steuert man den Wagen aus der von hinten Perspektive, wo der Wagen meiner Meinung nach zu nah an der Kamera ist wird die Lenkung sehr direkt und teilweise eckig. Schlimm das eine Lenkbewegung nicht gleichmäßig ist. Drückt man den Stick leicht zur Seite fährt man auch nur eine Stück in die Kurve. So geht es aber nicht weiter. Plötzlich lenkt der Wagen abrupt in die Kurve und man hat mehr damit zu tun den Wagen gerade zu halten. Auf den Oval Rennen kein Problem ist das für lange Zeit auf eckigen Kursen nervig. Links angeeckt rammelt der Wagen gleich wieder nach rechts. Man muß kurz Bremsen oder extrem Gegenlenken um dem entgegenzuwirken. Kurioserweise ist das Fahren mit Lenkrad weniger kritisch. Zumindest mit dem Cube Racing Wheel. Vorteil ist das dort Hardwaremäßig der Lenkeinschlag eingestellt werden kann. Auf jeden Fall ist die Steuerung aber negativ. Man braucht hier sehr lange um sich mit der Steuerung einzugewöhnen. Aber es gibt noch andere Dinge über die man sich ärgert. Vor allem die Gegner KI. Nehmen wir mal die HighEnd Wagen heraus die man freispielen kann ergibt sich immer ein geteiltes Bild. Fährt man hinterher ist es nur äußerst schwer die vorausfahrenden einzufangen. Volle Kontrolle bei der "Zone" ist ein Thema dabei. Geht man aber in Führung haben die Gegner Probleme dranzubleiben, obwohl man nicht anders fährt als sonst. Genau der Mittelweg hätte es sein sollen um anspruchsvolle Action zu bekommen. Das zusammen mit der Steuerung macht das große Minus des Games aus. Dazu kommt das immer die gleichen Fahrer, selbst bei 12 Leuten in den Rennen punkten. Nur von Platz 1-5 gibt es Punkte, dürft Ihr euch kaum einen Patzer erlauben. Die gleichen Gegner punkten immer bestmöglich. Das kann auch nerven. Ein bißchen Ausgewogenheit darf es schon haben. Man versucht es immer und immer wieder um die Meisterschaft schließlich doch zu gewinnen. Schafft man dies bekommt man neue Dinge freigeschaltet. Hat man die erste Meisterschaft geschafft darf man sich auch im Film Modus versuchen. Ohne Fahrpraxis nicht zu empfehlen. Dieser Modus ist wirklich Klasse was den Background angeht. 14 Szenarios warten hier auf euch, die genau die Chronologie des Films was Renneaction angeht wiederspiegelt.


Ihr fahrt hier abwechselnd als Tanto oder Bly auf allen möglichen Kursen mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Mal müßt Ihr eine Rundenzeit unterbieten, Rennen mit bestimmten Positionen abschließen oder aber als zweitplatzierter alle anderen Fahrer blocken. Als Zugabe gibt es hier 2 weitere zu den insgesamt 6 Kursen, die mehr Rally Charakter haben. Ihr müßt hier in 1-1 Fahrten den Gegner schlagen. Das ganze bei Nacht, was zumindest grafisch hier gut rüberkommt. Was ansonsten von den Strecken eher nicht sagen kann. Die Grafik ist zwar schön klar, aber relativ bieder. Einfach Texturen, hingepappte Bäume und Fassaden, die irgendwie ein steriles Umfeld bilden. Nicht ist animiert und Straßenstrecken bieten nur einfache Planken an den Seiten. Grafisch ein durschnittliches Game auf dem GameCube. Da kann der Würfel wirklich mehr. Was mich ebenso etwas stört ist der Game Speed im Spiel. Trotz 60Hz kommt nie das Fahrgefühl auf das man bei 400Km/h, die möglich sind haben sollte. Einfach weil das Spiel langsam wirkt. Man denkt meist "Mensch das müssen doch erst 100Km/h sein". Und dabei ist man schon über 300km/h. Gleich ist bei allem Fahrzeugen das finden der Bremspunkte, was aber erneut an der Steuerung liegt. Gerade bei den eckigen Kurven in den Städten muß man genau wissen wann man auf die Bremse geht und Enlenkt. Eckt man an fliegt man entweder durch die Luft, was zwar durch einen Extra Kamera Modus spektakulär aussieht, aber wenig bringt. Zerstört man den Wagen, das heißt man reißt sich ein Rad ab, kann man während der Fahrt einen neuen Wagen bekommen und so eines von 4 Continues nutzen. Eckt man andauernd an ohne das gleich was passiert fangen mit der Zeit die Räder an zu vibirieren und zu Eiern. Trotz abfallen von Flügeln und Reifen gibt es in dem Sinne kein Schadensmodell. Einzig die wackelnden Räder zeigen Schäden in dem Sinne an. Ein richtig schönes Highlight im Film Modus ist die enthaltene Story. Zwischen den einzelnen Szenarios gibt es viele im Comicstil gehalten Sequenzen die wie schon erwähnt hier nun mit den original deutschen Stimmen z.b. von Sly Stallone daherkommen. Das gefällt mir sehr gut. So wird ein schöne Story durch alle Szenarios erzählt. Aber eine gute Sprachausgabe macht eben noch kein gutes Spiel. Dagegen ist die Belohnung hier, schafft man alle Szenario's schon die halbe Miete im Spiel. Denn hier gibt es den guten Jimmy Bly mit einem Prototypen. Mit diesem Wagen kann man eigentlich kaum verlieren. Selbst die US und Weltmeisterschaft im Arcade Modus ist damit kein Problem. Mit Lenkrad hat man schon den Anreiz das Spiel zu zocken. Man arrangiert sich mit der Steuerung und kommt damit mit der Zeit auch Klar. Aber das reicht nicht um dem Spiel Punktemäßig zu helfen.

Dafür fehlt mir im Rennen einfach einiges. Längere Strecken, Boxenstopps und vor allem eine Gegner KI, die auch was taugt. Das wären meine Wünsche gewesen. Der Szenario Modus hat schon den richtigen Ansatz. Auch hätten es ruhig ein paar mehr Strecken sein können. Zumindest mehr als 10 wären wünschenswert gewesen. Da die Steuerung auch bei 2 Pads unverändert ist macht auch der 2Player nur bedingt Spaß. Technisch ist alles 1:1 was Gegner, Grafik, Speed und Strecken angeht. Denn hier ist durch die noch näher angebrachte Kamera die Steuerung noch mehr Spaßkiller. Nur wer wirklich lange spielt und sich damit angefreundet hat wird den Spaß auch finden. Aber bei Spielen wie Burnout oder XG3 hat man dazu nicht die Veranlassung. In Sachen Sound glänzt das Spiel zwar durch flotte Töne, bietet aber nur laue bis kaum hörbare Fahrzeuggeräusche. Wie ein 800PS Formel Wagen klingen die Kisten leider nicht. Im gesamten ein zu hektisches Spiel durch eine nicht optimale Steuerung. Mäßige Grafik, die dem Cube nicht gerecht wird sorgt dann auch noch für visuelles Minus. Einzig die Nachtrennen konnten halbwegs überzeugen. Eigentlich schade. Denn inhaltlich ist vieles drin. Viele Spielmodi, viele versteckte Fahrer und ein wirklich gelungener Szenario Modus, der mit kompletter dt. Sprachausgabe in der Story dort daherkommt. Man könnte hier einen richtig Klasse Racer draus machen. Auch das Team fahren um Meisterschaften und nicht nur zum Zeitvertreib ist sehr gut. Hoffe das Driven und XG3 nicht die einzigen Spiele bleiben die sowas bieten. Aber durch die doch recht zahlreichen Kritikpunkte ist das Spiel keine Empfehlung. Mit Lenkrad eher noch zu empfehlen als mit GamePad ist die technische Umsetzung nicht gelungen. Rennspielfreunde sollten sich also eher nach Burnout oder XG3 umsehen. Wollen wir hoffen das F1 2002 demnächst für mehr Spaß auf dem GameCube sorgt. Driven bietet ihn leider nicht.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizens
+ Viele versteckte Dinge
+ Gelungener Film Modus
+ Deutsche Sprachausgabe
+ Team Meisterschaft

- Hakelige Steuerung
- Schlechte Gegner KI
- Ungünstige Viewpoints
- Mäßige Grafik und Sound
- Zu wenig Strecken
- GameSpeed zu gering
- Nervig viele Ladezeiten

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- Lenkradfahrbericht Cube Racing Wheel

 

KONKURRENZ

- Crazy Taxi
- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
64%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
65%

MULTIPLAYER:
66%

GESAMTWERTUNG:
55% (Pad)
65% (Lenkrad)

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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