SYSTEM:           GCN - NTSC
ENTWICKLER:
Ubi Soft

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Englisch
MEMCARD:      6 Seiten

SCHWIERIGKEIT:    2-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.75 Euro (Import)
TERMIN:                     03. Mai 2002

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 22.04.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Man kann sagen was man will. Zum GameCube Start werden sehr viele Genres zumindest mit einem Titel abgedeckt. Da ein Mario Spiel als typischer Jumper diesmal fehlt müssen andere Titel in dem beliebten Genre in die Bresche springen. Neben dem leider zu kurzen Tarzan Freeride bringt Ubi Soft aber einen weiteren alten Bekannten auf den GameCube, der nun gleich zu Beginn am 3. Mai um eure Gunst buhlt - Donald Duck. Sicher einer der liebenswertesten und lustigsten Charaktere der Comicwelt, mit dem eigentlich jeder irgendwann mal Kontakt hatte. Dabei ist Donald auf Nintendo Systemen kein Unbekannter. Neben dem GBC gibt es ihn auf dem N64 und mittlerweile auch auf dem GBA. Nun wird also auch der GCN bedacht. Und schon sind wir aber auch beim ersten Kritikpunkt, der Story. So schön das alte Spielchen Donald gegen den bösen Zauberer Merlock ist, so abgenutzt ist es mittlerweile. Auch in der GCN Version greift man wieder diese Story auf. Haargenau wie auf den anderen Versionen sollten Kenner der N64 Version mehr als genug Parallelen feststellen. Entschädigt wird man aber nun auf dem GCN durch die technischen Möglichkeiten, was sich am Vorspann beeindruckend zeigt. Sehr gut gemacht, mit perfekter Sprachausgabe der original englischen Sprecher ausgestattet darf hier geschmunzelt werden. Qualitativ noch bessere Sequenzen als Tarzan und ebenfalls in Vollbild, was selbst ein 007 nicht bietet. Dabei erwarten den Spieler im Verlauf des Spiels viele dieser Sequenzen in gleichbleibender Qualität. Also geht es auch hier wieder um die gute Daisy, die Merlock in seinem Tempel bei Experimenten beobachtet und während einer Live Übertragung entführt wird. Nun machen sich Gustav und Donald auf den Weg die gute Daisy zu retten. Während Gustav durch eine Maschine des guten Daniel Düsentrieb sofort in die entsprechenden Bereiche kommt ist für Donald der Weg beschwerlicher. Daniel schickt Donald nun in verschiedene Welten und Bereiche um bestimmte Items einzusammeln um schließlich ebenfalls gegen Merlock anzutreten. Doch bis dahin stehen dem Spieler einige Hindernisse bevor. Ein spartanisches Hauptmenu läßt den Spieler einzig die Auswahl ein Spiel zu starten, sowie ein gespeichertes zu laden. Dazu die Options in denen neben dem Sound der Rumbler aktiviert wird, über den noch zu berichten sein wird. Etwas anderes das auch in Donald Duck gefällt. 6 Seiten auf der Memcard werden belegt und erzeugen im Spiel gleich 15 Speicherslots, die man eigentlich nur braucht wenn man eine große Familie hat. Will also von den Geschwistern bis zu Oma jeder zocken habt Ihr so für jeden einen Speicherslot. Begonnen wird das Spiel immer in Daniel Düsentriebs Labor.


Von hier aus habt Ihr den Zugriff auf die verschiedenen Welten im Spiel, sowie einige Bonus Dinge, die neu sind und erst freigespielt werden müssen. Und hier kommen wir zum zweiten Kritikpunkt. Wie bei der Story sind auch die 4 Hauptwelten thematisch wie auf dem GBC, dem GBA und dem N64. So langsam wird es dann meiner Meinung nach Zeit für eine Generalüberholung der Locations. Vom Wald geht es also in die Stadt, danach in Gundels Gruselhaus bis zu Merlock's Tempel. Natürlich nun grafisch und technisch ein anderes Kaliber stört es mich trotzdem das man hier nichts komplett neues geboten bekommt. Die 4 Welten sind in sich in verschiedene Action Level unterteilt, sowie einen Endgegner. Dabei müssen die insgesamt 22 Level linear gespielt werden, also eines nach dem anderen. Das wurde aber nun wie vieles im Spiel schön umgesetzt. Denn Donalds Animationen, Bewegungen und Sprüche bei allen möglichen Aktionen lassen selbst die älteren schmunzeln. Hier merkt man Liebe zum Detail. Die reinen Action Level unterscheiden sich spielerisch in 3 verschiedene Varianten. Einzig Jump'n Run Feeling ist allen gemein. In der ersten Variante geht es ähnlich wie in Tarzan oder auch dem Vorgänger springend und laufend in die Tiefe des Screens auf exakt vorgegebenen Wegen. Dabei muß Donald wie auch in den anderen Leveln immer einen Endpunkt des Levels erreichen, wo er eine Plattform samt dem zu holenden Item findet. An Aktionen stehen Donald nur wenige Moves zur Verfügung. Neben dem einfachen Sprung besitzt er per zweimaligen A drücken den bekannten Doppelsprung, sowie per B Taste eine Angriffs Attacke. Wesentlich besser macht sich aber mit der Zeit die altbekannte Jumper Variante bei der man den Gegnern in den Leveln auf die Rübe oder ein anderes Körperteil springt. Diesen Gegnern weicht man entweder aus oder eliminiert sie auf die angesprochene Variante. Später im Spiel kann man aber auch Special Moves aktivieren wenn man 3 Gegner hintereinander trifft ohne den Boden zu berühren. Doch dazu später mehr. Neben dem Laufen und umkurven von Hindernissen ist natürlich das Sprungfeature besonders wichtig. Dabei haben die Entwickler gottseidank auf ein kleines Feature geachtet. Nämlich Donalds Schatten am Boden. Durch das Springen nach vorne in die Tiefe des Screens kann man sich bei Entfernungen arg verschätzen und landet in Abgründen oder sonstigen Fallen. Durch den Schatten sieht man aber ob Donald gerade über einer Plattform ist oder nicht. Da er in der Luft sehr gut zu steuern ist gelingt das gut. Wäre dieses Schatten Feature nicht, könnte man die gewaltige Kritik Keule schwingen. Geblieben ist ebenfalls Donalds Energieleiste.

Etwas das mir in keiner Version bisher gefallen hat. Erneut besitzt er gerade mal 2 Trefferpunkte. Dabei bedienen sich die Entwickler wieder des Launen Features. Wird Donald also einmal getroffen wird er wütend und rennt die Mütze nach vorn schiebend durch die Gegend. So lustig das aussieht, es kann auch das Leben kosten. Entschärft wird das ganze durch eine große Zahl an Extra Leben in den Leveln. Da man die Level auch später nochmal besuchen kann und auch muß für bestimmte Dinge kann man immer wieder erneut Leben sammeln. Nach dem durchspielen hatte ich knappe 60 Leben, was also kein Problem darstellt. Verliert man ein Leben beginnt man am letzten Rücksetzpunkt. Kleine Sensoren die verteilt in den Leveln herumschwirren. Donalds Gemütszustand kann man durch das auffinden und nutzen von Überraschungskisten verbessern. Sie füllen entweder die Trefferpunkte auf oder geben euch Items in Form kleiner goldener Zahnräder, die bei 100 Stück ein neues Leben bringen. Desweiteren kann Donald zum sogenannten Hyperdonald mutieren. Donald ist jetzt schneller und kann höher springen und erreicht so geheime Areale innerhalb der Levels. Etwas das auch erst im späteren Verlauf des Spiel wichtig wird. Ein klares Highlight im Spiel ist die Sounduntermalung. Vor allem im ersten Level. Ich habe selten eine so stimmige und unterhaltsame Hintergrundmusik in einem Jumper gehört. Hier gebührt den Programmierern ein große Lob. Jede Welt mit einem anderen Thema beim Sound weiß hier zu gefallen. In der zweiten Variante der Level kommen alte Gefühle zu ihrem Recht. Jetzt gilt es im alten 2D Stil springend und laufen von links nach rechts voran zu kommen. Dabei warten die üblichen Hindernisse in Form von Gegnern, beweglichen Plattformen und wegbrechenden Untergründen. Die dritte Variante ist zwar die kürzeste, aber auch hektischste Möglichkeit. Hier geht das Spielchen nun in die andere Richtung. Donald läuft euch visuell entgegen und entflieht dabei verschiedenen großen Gegnern, die euch nicht zu fassen kriegen sollten. Hier findet man meist nur einen Rücksetzpunkt. Schwierigkeit ist hier wie immer das man nicht sieht was einen erwartet. Ihr lauft fast an der Bildschirmgrenze und müßt immer im letzten Moment ausweichen oder springen. Zeit lassen kann man sich auch nicht, da euch der Gegner im Nacken sitzt. Hat man alle Action Level einmal geschafft dürft Ihr euch die Endgegner zurechtlegen. Auch hier wurden die Charaktere 1:1 aus den alten Versionen übernommen. Von den Panzerknackern, über Gundel bis zu Merlock reicht die Auswahl. Wer die N64 Version kennt wird z.b. mit den Panzerknackern und dem ersten Endgegner, dem überdimensionalen Huhn null Probleme haben.


Die Vorgehensweise ist komplett gleich. Vom Schwierigkeitsgrad her hat man ein lösbares Spiel hinbekommen. Zu Beginn hat man noch wenig Leben, was den Spieler zur Vorsicht bei seinen Aktionen zwingt. Später im Spiel wird zwar die Umgebung schwerer, dafür hat man allerdings schon genug Leben. Vor allem Gundels Schloß und Merlock's Tempel sind anspruchsvoll, ohne aber den Spieler selber vor unlösbare Probleme zu stellen. Für die jüngere Zielgruppe, die das Spiel ja zweifelsohne hat ist er aber sehr gut und ausgewogen. Unterbrochen wird die gesamte Action immer durch die Sequenzen und Donald's Neffen. Und das ist dann zwar endlich mal was neues, aber trotzdem wenig erschöpfend. Denn schafft Donald einige Level erwarten ihn immer seine 3 Neffen in einer kleinen Kampfarena und er lernt einen der angesprochenen Special Moves. Diese über Tastenkombinationen auszuführenden Moves kann er nur nutzen wenn er 3 Gegner ohne Bodenberührung erwischt. Allerdings haben sie kaum Einfluß auf das Spielgeschehen. Am Anfang aus Neugier oft genutzt braucht man sie eigentlich nicht. Sie sind in meinen Augen kosmetisches Beiwerk und nicht mehr. Erst wenn man das Spiel durch hat und denkt, nun wäre alles vorbei wird man bei einem Blick auf sein Savegame stutzig. Knappe 40% des Spiels hat man dann nämlich erst gelöst. Parallelen zu Tarzan kommen jetzt. Denn nun könnt Ihr jedes Level nochmal in verschiedenen Challenges spielen, wobei dies einem Time Trial oder Highscore Modus ähnelt. Ihr müßt vorgegebene Werte unterbieten um jeweils spezielle Medaillen dafür zu erhalten. Erst wenn man das alles geschafft hat in den Action Levels darf man eine neues Level betreten. Alle eure Werte werden dabei gespeichert und sind jederzeit abrufbar bei Daniel Düsentrieb. Wer sowas mag kommt also zweimal auf seine Kosten. Wobei es jetzt ein wenig schwerer wird, da in den Leveln nun keine Rücksetzpunkte vorhanden sind. In meinen Augen aber nur von kurzer Dauer motivierend. Das Kernspiel an sich macht da wesentlich mehr Laune. Kommen wir zum technischen Teil und hier vor allem zur Grafik. Wer mal einen klitzekleinen Anflug von Cell Shading sehen will bekommt auch dies geboten. Während die Hintergrund Grafik sehr im Comic Stil gehalten ist erscheint bei einem Treffer die schon angesprochene Wolke um Donald, die klar zeigt was Cell Shading eigentlich ist. Ansonsten paßt die Grafik zum Spielinhalt und man sollte HighRes Vergleiche zu einem Starfox oder Star Wars schnell beiseite legen. Donald hat seinen eigenen Grafikstil. Bunt und verspielt wird der GameCube aber sicher nicht ausgereizt. Aber ebend passend zum Spielgeschehen. Etwas das auf dem GameCube in Mode kommt.

Batman mit seinem speziellen grafischen Ambiente oder auch Tarzan. Ob das ganze dann im Endeffekt der Masse gefällt ist reine Geschmackssache. Mehr möglich ist auf jeden Fall. Was man auch über den Rumbler sagen muß. Mittlerweile muß ich das Thema in jedem Test extra ansprechen. Was läuft hier nur verkehrt? Auch Donald reiht sich in die Phalanx der Spiele ein, die den Rumbler eher mäßig nutzen. Er ist spürbar, aber gegen ein N64 Rumble Pak wesentlich schwächer. Ich hoffe sehr das die Entwickler hier eine Möglichkeit finden es besser zu machen. Abschließend kann man sagen das Donald Duck Quack Attack seine Zielgruppe hat und auch finden wird. Spielerisch sehr schön gemacht fehlt mir aber das neue im Spiel. Wer die alten Spiele kennt wird inhaltlich nicht viel neues entdecken. Da hilft auch der Challenge Modus und die Special Moves nichts. Die Steuerung ist gut und stellt auch jüngere Spieler vor keine Probleme. Der Schwierigkeitsgrad ist ausgewogen, für ältere und Mario erprobte Spieler aber zu leicht. Im Vergleich zu Tarzan spielt man aber wesentlich länger. Grafisch mit einem eigenen Stil ausgestattet werden sich hier die Geister scheiden. Ich empfinde die Gestaltung als gelungen und passend zm Thema. Sehr gut ist dagegen der Sound, Donalds Animationen und die sehr schön gemachten Sequenzen im Spiel, welche die Story gut erklären und auch was für das Auge sind. Hier erwartet den Spieler ein typischer Disney Titel. Wer auf einen Jumper im Mario Umfang und Format hofft wird nicht fündig. Jüngere Spieler die ihren Comichelden selber steuern wollen sind hier richtig. Denen kann man das Game ohne Probleme empfehlen.


PLUS - MINUS LISTE

+ Humorvolles Spiel
+ Spielerisch schnell erlernbar
+ Sehr gute Sprachausgabe und Sequenzen
+ Gelungene Hintergrundmusik
+ Steuerung
+ Challenge Modi

- Relativ lange Ladezeiten
- Special Moves nur Beiwerk
- Für erfahrene Spieler zu leicht

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Ubi Soft
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- PAL Nachtest

 

KONKURRENZ

- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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