Nachkriegsrekord: 5.216.000 Arbeitslose!

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MFauli
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Beitrag von MFauli »

Sandor hat geschrieben:Der Bundespräsident hat leider eben viel zu wenig Einflußmöglichkeiten und kann daher kaum mal "auf den Tisch hauen".
Was, wie die Geschichte zeigt, jedoch so besser ist.
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Spike
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Beitrag von Spike »

Warum das denn?
Was nützt ein Mann im höchsten Amt, der faktisch nix zu sagen hat?
Vergleiche zur Weimarer Republik sind hier eh nicht angebracht.
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Sandor
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Beitrag von Sandor »

Tja - genau DA ist das Problem. Anno 1949 war die Angst groß, dass eben (wie bei Hindenburg bzw. Hitler) die Machtposition eines Mannes zu groß werden würde. Während dies in anderen - demokratischen - Ländern wie Frankreich oder auch den USA bzw. Russland nicht so eng gesehen wird.

Ich pers. würde es für sehr gut heißen, wenn der Bundespräsident weitaus mehr Macht bekommen würde. Auch Mißbrauch könnte man heute mit den Regularien und Möglichkeiten von heute durchaus verhindern können.

Die Geschichte zeigt aber auch, dass eine handlungsunfähige Regierung oder Staat extrem anfällig ist und sich selber immer mehr lähmt.

Wie gesagt, ich meine nicht eine relative harmlose Förderalismuskommission sondern einen Komplettumbau der Verfassung. Gefährlich ? Ja vielleicht. Aber gefährlicher als so weiter zu machen ? Ganz sicher nicht. Wie die Wahl in SH gezeigt hat, sind NPD und Co. durchaus nicht die Gefahrenherde der Demokratie sondern die Auflösungserscheinungen innerhalb der politischen Gesetzgebungsverfahren und der Gesellschaft, die weder die Volksvertreter noch das Volk wirklich die Probleme der Gegenwart anpacken und für die der Zukunft gewapnet erscheinen lassen.
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anis
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Beitrag von anis »

Wenn der Bundespräsident mehr Macht haben sollte, dann müßte er allerdings auch demokratisch (also von den Wahlberechtigten) gewählt werden. Solche Vorschläge gibt es ja auch schon seit langem.
übrigens, Sandor, die 'Ruckrede' ist von Herzog aus dem Jahr 1997

http://www.bundespraesident.de/dokument ... kument.htm.

Und wenn man diese Rede so liest, braucht man eigentlich keine neue Rede, die ist doch noch top aktuell

edit:
Ich weiß nicht, warum dieser $&§ link nicht funktioniert, wer die (wie gesagt immer noch topaktuelle) Rede lesen möchte, gehe bitte auf google, gebe "ruck durch deutschland" ein (Anführungsstriche nicht vergessen) und klicke den link http://www.bundespraesident.de/dokumente/ an. Von google aus funktioniert es merkwürdigerweise.
Zuletzt geändert von anis am Do 3. Mär 2005, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Sandor »

anis hat geschrieben:Wenn der Bundespräsident mehr Macht haben sollte, dann müßte er allerdings auch demokratisch (also von den Wahlberechtigten) gewählt werden. Solche Vorschläge gibt es ja auch schon seit langem.
übrigens, Sandor, die 'Ruckrede' ist von Herzog aus dem Jahr 1997

http://www.bundespraesident.de/dokument ... kument.htm.

Und wenn man diese Rede so liest, braucht man eigentlich keine neue Rede, die ist doch noch top aktuell
Sorry, stimmt - Herzog Ex-BVerfR - mea maxima culpa

Aber anis, der BPräsident IST demokratisch gewählt. Ich weiß nicht, warum manche immer den Fehler aufs neue machen, dass man Demokratie mit Volksabstimmung oder dergleichen verwechselt. Wäre der Bundespräsident nicht demokratisch gewählt, so wär das wohl ein Witz, da er ja u.a. auch verweigern kann, nicht verfassungskonforme Gesetze zu unterschreiben - und er wäre dann selber verfassungsunkonform.

Unser GG sieht die Wahl des Präsidenten eben durch Wahlmänner vor - ähnlich wie beim US Präsidenten. Ergo ist der Präsident demokratisch gewählt - eben nach unserem Verständnis von Demokratie gem. unserem GG. Ich glaube jedoch Du meinst, dass man ihn direkt und persönlich wählen sollte. Darüber gabs ja auch immer wieder Diskussionen vor der letzten BPräs-Wahl.

Die Vorschläge gibts wirklich schon längst - auch von ehemaligen Verfassungsrichtern. Ich kenne einige Richter und die Mehrzahl sieht das ebenso. Aber es wird wohl nix passieren.
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Beitrag von Raptile »

Mir persönlich würde eine Volks-Repubik wie in der Schweiz besser gefallen, da hätte der Bürger einfach mehr EInfluss in die Polotik, andererseits haben max. 30% der Bevölkerung genug Ahnung, viele juckt das gar nicht und es wäre wohl sehr aufwendig und teuer...

Köhler finde ich etwas zu steif. Da war Rau besser, aber kann ja noch werden.
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Beitrag von Dolphin5 »

Rau hat die Position am besten ausgefüllt... als marionettenhafter Repräsentant, der nix zu melden hat! :lol: Köhler ist dagegen ein Mann der Tat... Wäre der in der aktiven Politik, würde der bestimmt voll abgehen! :) Seine Reise nach Israel war peinlich, fand ich, aber ansonsten vermittelt er doch mehr "Power" als es seine Vorgänger je getan haben! au war nur so ein alter, klappriger Greis, der wie son Papa Schlumpf daherredet... Ich glaube, dass Köhlers Worte schon anschieben können, seine Reden waren bisher eigentlich ziemlich gut, und ziemlich ehrlich. Rau dagegen war nur son Prediger, der keinen wirklich angegriffen hat... Bin gespannt, was das für eine Rede wird! Und ich hoffe auch, dass die Regierung zuhören wird! ;)
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Sandor
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Beitrag von Sandor »

Rau war ne Notbesetzung - er hats erfolglos probiert als Spitzenkandidat zum Bundeskanzler und deftig verloren. Als "alte Garde" hat man ihm dann eben diesen und jenen Posten angeboten. Herzog war am Anfang sehr umstritten, machte aber seine Sache wirklich gut.
Ich bin gegen ne direkte Demokratie wie in der Schweiz. Leider wäre es doch so, dass insbesondere die Meinungsmache der Medien oder kurzweilige Stimmungen bzw. Stimmungsmache dann entscheiden würde. Wer liest denn z.B. die neue EU-Verfassung und kapiert sie und kann dann wirklich darüber abstimmen ? Problem an direkter Abstimmung durch das Volk sind nicht nur die Kosten - es hat im Prinzip dann gar keiner mehr ne Verantwortung und die Parlamentarier werden übertrieben ausgedrückt eher zu stupiden Verwalter.

Dann lauschen wir mal dieser "Brandrede" von Köhler - mal sehen, ob er was erreicht.
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Spike
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Beitrag von Spike »

Das Volk hat keine Ahnung, und glaubt eh alles was in der Bild Zeitung steht. Nene Volksabstimmung nein danke.
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Beitrag von Raptile »

Spike hat geschrieben:Das Volk hat keine Ahnung, und glaubt eh alles was in der Bild Zeitung steht. Nene Volksabstimmung nein danke.
Sag ich ja.... dann gebs hier ne anarchie :lol:
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Beitrag von TheSmashmaster »

passt nicht ganz rein, gehört aber zu Politik.
Nachdem sie ja die Krankenkassen damit Zeit lassen, die Beiträge zu senken (bezweifle, dass sie´s überhaupt machen), bekommen die Vorstände wesentlich höhere Gehälter
:!: :!: Solche :angry: ...
Habe mal das Argument gehört, dass die Erhöhungen der Vorstandslöhne schon vorher geplant war - doch wie denn, wenn man angeblich immernoch Milliarden an Schulden hat. :stupid:
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Beitrag von the new nightmare »

Jep, das ist echt ne Riesensauerei :evil: , die haben ja nicht mal selber was dafür getan daß es momentan 4 Milliarden Überschuß gibt, sondern das haben sie dem Gestetzgeber zu verdanken der die Praxisgebühr etc eingeführt hat. Sich dann gleich nen großen Schluck davon selber zu gönnen ist eine der größten Unsitten die es momentan in Deutschland unter so ziemlich allen Managern gibt :x . Dem einfachen Mann verordnen sie sparsam zu sein und möglichst alle Jahre höchstens 0 - 1% Lohnzuwachs zu fordern (was wenn man die Inflation einrechnet faktisch alle Jahre weniger Geld in der Tasche bedeutet) und selber stopfen sie sich mal eben 10% oder mehr (vom sowieso nicht gerade kleinlichen Entgeld) in den Wanst :angry:
Es ist in der momentanen schlechten Lage fast schon wieder ne Art Sklaverei bei uns entstanden. Die Konzerne erpressen ihre Mitarbeiter entweder länger zu arbeiten oder auf Lohn/Urlaub zu verzichten, ansonsten wird mit der kompletten Schließung und der Verlegung ins Ausland gedroht :aerger: , aber wie soll bitte schön die Binnenkonjunktur wieder anspringen wenn jeder mehr arbeiten soll, weniger Geld verdient und ständig Angst um seinen Job haben muß, da ist es doch logisch, das Geld nur noch für das nötigste ausgegeben wird.
Das ist ne Abwärtsspirale in der wir uns befinden und ich glaube nicht, das das die nächsten Jahre besser werden wird, man braucht nur mal die ungeheuren Schulden anzuschauen die Bund, Länder, Gemeinden und auch der Privatmann mittlerweile aufgehäuft haben :shock: , da kann einem echt Angst und Bange werden.
Und die Politiker schielen immer nur auf die nächste Wahl, so werden lebensnotwendige Reformen ständig vor sich hergeschoben bis es irgendwann zu spät sein wird. Mann sollte alle Wahlen in einem Jahr abhalten und dann sollte 5 Jahre regiert werden, dann läßt sich auch was machen und man müßte nicht ständig auf die Umfrageergebnisse aufpassen. Es ist ja immer so, das die amtierende Regierung in den Landtagswahlen für ihre Fehler abgestraft wird, so hat fast ständig die Opposition im Bundesrat die Mehrheit und blockiert aus parteipolitischen Gründen Gesetze denen sie dem gesunden Menschenverstand nach eigentlich zustimmen müßten.
Man sieht ja momentan in SH sehr gut wie machtgeil die Politiker im Grunde sind, da wird lieber ne Minderheitsregierung mit tolerierung so ner Futzipartei gemacht (die dann natürlich gewaltigen Einfluß auf die Entscheidungen nehmen kann) anstatt ne große Koalition zu bilden was aber sowohl auf Landes wie auch auf Bundesebene notwendig wäre um Deutschland noch rechtzeitig aus dem Sumpf zu ziehen.
Also wie ihr sehen könnt rechne ich mittelfristig auch mit dem schlimmsten hierzulande, es ist einfach keine Einsicht von Politikern, Managern usw erkennbar die mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken liese, wahrscheinlich brauchts nach Jahrzehnten des Wohlstands mal wieder ne größere Krise damit wir das wieder zu schätzen lernen was wir eigentlich als selbstverständlich ansehen.

Tschau, nightmare
Die Chance den Jackpott im Lotto zu gewinnen liegt bei 1:140000000 und Millionen Leute sagen sich "hey, es könnte ja mich treffen".
Die Chance durch das Rauchen Lungenkrebs zu bekommen liegt bei 1:1000 und Millionen Leute sagen sich "hey, warum sollte es ausgerechnet mich treffen".
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Sandor
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Beitrag von Sandor »

Ohne nun auf alle Punkte einzugehen, Fakt ist, dass nur mit radikaler Bruttolohnkürzung, Streichung von Urlaubstagen und höhere Stundenwoche (rd. 40-45 h je nach Branche) ohne Lohnausgleich die Wirtschaft das Potential bekommen würde, der Krise entgegen zu wirken. Die alte Formel "alles kostet mehr, also mehr Geld vom Chef" hat schon lange lange ausgedient und wäre dazu noch kontraproduktiv. Konsum ist alleine für sich genommen kein Motor, der so eine Schieflage wieder korrigieren könnte. Zuerst muß die Rentabilität des Mittelstandes ermöglicht werden, dann Rückführung der bisher aufgelaufenen Schulden sowie Eigenkapital-Stärkung und dann erst kann man über Konsumsteigerung in Form von Lohnerhöhungen sprechen. Da Investitionen der Wirtschaft weitaus mehr Synergie-Effekte auslöst als die eine Tafel Schokolade im Supermarkt mehr, müßte man das vorher angehen. Allerdings: jeder, der ein klein wenig Ahnung hat weiß dies und doch würden es wohl nur wenige zugeben, da dies das politische Aus wäre....keine Wiederwahl.

Wo ich Dir aber zustimme ist diese Konzernpolitik. Diese sehen nur eines: der eigene Aktienkurs und die Bezüge. Der Standort ist denen egal. Wie man nachlesen kann, gehen alle Großkonzerne nach Osten und produzieren dort billig. Sie meinen hier in Deutschland die Wertschöpfung aufgrund hoher Preise einstecken zu können. Das geht jedoch nimmer lang so. Während die Konzerne und Großfirmen ihre lokalen Zulieferer bluten lassen ohne Ende - und nicht wenige gehen ein deswegen - erhöhen diese Firmen immer mehr den Verkaufspreis und nutzen die Billiglohnländer.
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Beitrag von Terminator »

Spike:
Lediglich bei Schröder hat man manchmal das Gefühl, das es bei ihm klick gemacht hat, und er als Reformer in die Geschichte eingehen möchte, aber es dann irgendwie doch nicht schafft, weil die Union blockiert oder er um die Umfragewerte der SPD besorgt ist und schmerzhafte Reformen bis nach der nächsten Wahl hinauszögert.
Es wird mir immer ein Rätsel bleiben wie man angesichts von sechs Jahren Untätigkeit - vornehm "Politik der ruhigen Hand" genannt, lol - zu einem solchen Urteil kommen kann.

Fakt ist zumindest, daß es jedem Unionsgeführten Bundesland besser geht als den SPD-regierten.
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Beitrag von Sandor »

Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen - "Rattenfänger von Hameln" fällt mir da ein. Was die Unionsländer angeht: die zahlen eh Unsummen an Finanzausgleich und somit besteht für die schlecht wirtschaftenden kaum Anreiz, ihre Politik zu ändern. Allerdings siehts auch bei den "guten" Ländern mau aus - der Krug geht halt solange zum Brunnen bis er bricht - und fette Risse hat er schon.
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Beitrag von Spike »

Terminator hat geschrieben:Spike:
Lediglich bei Schröder hat man manchmal das Gefühl, das es bei ihm klick gemacht hat, und er als Reformer in die Geschichte eingehen möchte, aber es dann irgendwie doch nicht schafft, weil die Union blockiert oder er um die Umfragewerte der SPD besorgt ist und schmerzhafte Reformen bis nach der nächsten Wahl hinauszögert.
Es wird mir immer ein Rätsel bleiben wie man angesichts von sechs Jahren Untätigkeit - vornehm "Politik der ruhigen Hand" genannt, lol - zu einem solchen Urteil kommen kann.

Fakt ist zumindest, daß es jedem Unionsgeführten Bundesland besser geht als den SPD-regierten.
Ich glaube du hast meine Aussage garnicht verstanden ;)
Die Untätigkeit geht übrigens jetzt schon 24 Jahre zurück. Deutschland braucht endlich mal frischen Wind, und nicht ein politisches System welches sich selber blockiert.
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Beitrag von Raptile »

Laut T-Online.de muss jeder AB-Geld II Empänger mit 7,60€ pro Tag auskommen... da erbettelt man sich ja mehr :shock:
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Beitrag von Dolphin5 »

Raptile hat geschrieben:Laut T-Online.de muss jeder AB-Geld II Empänger mit 7,60€ pro Tag auskommen... da erbettelt man sich ja mehr :shock:
Die wollen einen damit einfach zum Arbeiten zwingen... Mit so wenig Geld kommt nämlich kein Mensch aus! Aber da es praktisch keine Arbeitsplätze gibt, wird das nur die gesellschaftlichen Gräben verschärfen, mehr nicht. :? Den Leuten das Geld nehmen, und keine Arbeitsplätze schaffen - ich seh da ziemlich schwarz (momentan)...
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Beitrag von TheSmashmaster »

Sandor hat geschrieben:Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen - "Rattenfänger von Hameln" fällt mir da ein. Was die Unionsländer angeht: die zahlen eh Unsummen an Finanzausgleich und somit besteht für die schlecht wirtschaftenden kaum Anreiz, ihre Politik zu ändern. Allerdings siehts auch bei den "guten" Ländern mau aus - der Krug geht halt solange zum Brunnen bis er bricht - und fette Risse hat er schon.
Ich komme selbst aus BW (Union regiert hier) und ich glaube das hat wohl eher geschichtlichen Hintergrund :wink:
Und ist wird NRW nicht von SPD regiert?
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Beitrag von Sandor »

Na der Länderfinanzausgleich war ursprünglich auch nicht für das gedacht, wie er heute mißbraucht wird. Grundlage war, dass alle BLänder in etwa gleicht stark sind bei ihren Haushalten bzw. ihren Möglichkeiten. Das Sozialstaatsprinzip auf Bundesebene eben. Was ist daraus geworden ? Länder wie Bremen und Schleswig-Holstein sowie praktisch alle neuen Bundesländer bekommen Gelder, ohne dass sie aus eigener Kraft "laufen" lernen müssen. In NRW ist ja bald Wahl und falls die Schneeschmelze nebst Hochwasser nicht dazwischen kommt, bin ich mal gespannt auf das Ergebnis.

Das ALG II Geld ist sicher in vielen Fällen sehr wenig und ich glaube, dass dies noch viel weniger werden wird - wenn die Taschen leer sind, gibts auch nichts mehr. Dann ist es egal, ob man einen Rechtsanspruch hat oder nicht. Reserven wurden abgebaut, Bundesvermögen verkauft etc. und doch bringt es nichts, wenn ich den Druck in ner Wasserleitung immer mehr erhöhe, weil sie Löcher hat, damit am Ende noch Wasser rauskommt.

Spike hat schon recht - das System ist marode, (noch) nicht die Menschen. Die Gesellschaft löst sich auf in Bezug auf Rücksicht, Miteinander, "gemeinsam anpacken" etc. . Um aber mal rein fiktiv und logisch zu fragen: wie erreicht man in kurzer Zeit so radikale Neuerungen ? Und wie ist das mit Dingen wie Pluralismus und Demokratie in Einklang zu bringen ?
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Beitrag von Raptile »

TheSmashmaster hat geschrieben:
Sandor hat geschrieben:Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen - "Rattenfänger von Hameln" fällt mir da ein. Was die Unionsländer angeht: die zahlen eh Unsummen an Finanzausgleich und somit besteht für die schlecht wirtschaftenden kaum Anreiz, ihre Politik zu ändern. Allerdings siehts auch bei den "guten" Ländern mau aus - der Krug geht halt solange zum Brunnen bis er bricht - und fette Risse hat er schon.
Ich komme selbst aus BW (Union regiert hier) und ich glaube das hat wohl eher geschichtlichen Hintergrund :wink:
Und ist wird NRW nicht von SPD regiert?
Bin auch en Schwabe und leider regiert die Union hier, ne Katastrophe ist das, was die hier so alles verbrechen...
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Beitrag von Böass »

Ich habe mir die meisten Posts nicht durchgelesen, möchte euch aber nicht den IMO einzig richtigen Lösungsvorschlag vorenthalten:
Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Wir befinden uns in einer Misere.
Nun kann man entweder am Angebot oder der Nachfrage feilen:
1. Angebot verbessern: Man fördert Konzerne, in der Hoffnung, dass sowohl die Konzerne (durch erhöhten Gewinn), als auch die Bürger (Schaffung von Arbeitsplätzen) davon profitieren.
Allerdings schaffen die Konzerne lieber Arbeitsplätze im billigeren Ausland, und eine Verbesserung des Angebots nützt nichts, wenn die Leute es nicht kaufen (zb. wegen Geldmangel)!
2. Nachfrage verbessern: An Stelle der Konzerne werden die Menschen gefördert (zb. durch ordentliche Tarife, ein gerechteres soziales Netz usw.).
Die Folge: Die Menschen kaufen wieder, wodurch die Wirtschaft angekurbelt wird und Arbeitsplätze (zb. im Einzelhandel/ bei den Dienstleistungen) entstehen!

Natürlich kostet das, aber das wäre durch eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Einstellung der Förderung ominöser Ich-AGs, großer Konzerne etc. gut finanzierbar.

Des Weiteren muss das Versicherungssystem auf Basis des Österreichischen Systems (nur wenige Versicherungen, geringer Beitrag, alles wird bezahlt; nur keine Prothesen, Brillen etc.) erneuert werden.
Ebenfalls sollten Erbschafts und Schenkungssteuern DRASTISCH erhöht, Schwarzarbeit effektiv bekämpft werden.
Sehr wünschenswert wäre auch eine "Luxussteuer", die zb. für Yachten, teure Sportwagen in Kraft treten könnte (wird wohl Illusion bleiben)!
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Beitrag von Terminator »

Spike:

Natürlich habe ich Deine Aussage verstanden - aber selbst unter Berücksichtigung der Behinderungen, denen Schröder unterliegt, kann ich nicht wirklich Reformgeist bei ihm erkennen.
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Beitrag von Sandor »

Yokosuka1986 hat geschrieben::
1. Angebot verbessern: Man fördert Konzerne, in der Hoffnung, dass sowohl die Konzerne (durch erhöhten Gewinn), als auch die Bürger (Schaffung von Arbeitsplätzen) davon profitieren.
Allerdings schaffen die Konzerne lieber Arbeitsplätze im billigeren Ausland, und eine Verbesserung des Angebots nützt nichts, wenn die Leute es nicht kaufen (zb. wegen Geldmangel)!
2. Nachfrage verbessern: An Stelle der Konzerne werden die Menschen gefördert (zb. durch ordentliche Tarife, ein gerechteres soziales Netz usw.).
Die Folge: Die Menschen kaufen wieder, wodurch die Wirtschaft angekurbelt wird und Arbeitsplätze (zb. im Einzelhandel/ bei den Dienstleistungen) entstehen!

Natürlich kostet das, aber das wäre durch eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Einstellung der Förderung ominöser Ich-AGs, großer Konzerne etc. gut finanzierbar.

Des Weiteren muss das Versicherungssystem auf Basis des Österreichischen Systems (nur wenige Versicherungen, geringer Beitrag, alles wird bezahlt; nur keine Prothesen, Brillen etc.) erneuert werden.
Ebenfalls sollten Erbschafts und Schenkungssteuern DRASTISCH erhöht, Schwarzarbeit effektiv bekämpft werden.
Sehr wünschenswert wäre auch eine "Luxussteuer", die zb. für Yachten, teure Sportwagen in Kraft treten könnte (wird wohl Illusion bleiben)!
Sorry - doch Deine Vorschläge sind nicht finanzierbar und leider auch ohne den gewünschten Effekt. Die ErbSt ist eine Substanzsteuer - bereits versteuertes Geld wurde investiert und eine Steuer auf Substanz (ähnlich der Vermögenssteuer) verringert das Kapital unter dem Volk. Insbesondere da wir in den Generationen der Erben leben und eine Überalterung herrscht. Man würde auch selbst mit drastischen Erhöhungen nicht die Summen einnehmen, die man bräuchte, damit man Deine Vorschläge umsetzen könnte. Dazu kommt noch, dass ErbSt und VSt sehr aufwendig sind und daher teuer bei der Verwaltung in der Veranlagung.

Gleiches gilt für den Spitzensteuersatz. Die Masse kommt von der Lohnsteuer und der Masse an Arbeitnehmern. Die sog. "Einkommensmillionäre" haben nicht nur legal die Möglichkeit u. das Recht, ihre Einkünfte zu verringern. Im Normalfall investieren diese auch in Immobilien oder Anlagegesellschaften etc - was auch der Allgemeinheit nützt. Doch selbst wenn man den Steuersatz erhöhen würde, würde das nicht nur eine Kapitalflucht ins Ausland mit sich bringen sondern auch niemals die Summen einbringen, die man braucht. Bei den ICH-AG´s stimme ich Dir aber zu - diese sind zu fast 95 % ohne wirtschaftliche Zukunft.

Die Konzernförderung macht Deutschland schon seit Anfang an und nicht die Konzerne sind die wirklichen Arbeitgeber und Ausbilder sondern der kleine u. mittlelgroße Mittelstand. Diese sind eingebunden in Kommunen und Regionen, sind auch mental verwurzelt und stellen sich ihrer Verantwortung seit Jahrzehnten. Doch diese Betriebe erfahren kaum oder gar keine Förderung oder gar Rücksicht. Konzerne werden von Arbeitnehmern geführt, nicht von Unternehmern - selbst bei einem Scheitern gibts noch ne fette Abfindung.

Die Nachfrage erhöhen mit mehr Geld klingt gut - wäre unterstützend jedoch nicht alleine wirksam. Doch woher das Geld ? Wenn man mal nur so nebenbei schaut, was für positive Wirkung die Schwarzarbeit hat im Bereich Konsum (das "verdiente Geld" wird praktisch immer recht zügig ausgegeben etc.), dann gilt es deren negative Wirkung zu relativieren.

Abschließend kann ich nur sagen, eine "Neidsteuer" oder Luxussteuer ist leider fiskalisch gesehen der größte Unsinn. Es muss Reiche geben, denn deren Luxusgüterkauf ist ein merklicher Konsumfaktor und sichert auch Arbeitsplätze. Aber auch hier gilt: die Mehreinnahmen abzüglich der Negativeffekte würde eher kontraproduktiv sein.

Eher dann die Einstellung von Sponsoring von Fußballvereinen durch Krankenkassen etc. - DA gehen viele Millionen hin und die Beitragszahler zahlen es. Dto. auch bei Stromkonzernen. In Wahrheit nur gemacht, damit die mittlere und obere Führungsebene VIP Karten erhalten und hofiert werden.

Neid- und Substanzsteuern sind die schlechtesten Ratgeber beim Wideraufbau einer funktionierenden Wirtschaft.
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