Atomkraft - Diskussionsrunde
- Ra's al Ghul
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Atomkraft - Diskussionsrunde
Hallo zusammen,
ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist die Atomkraftdiskussion aus dem Erdbeben Thread auszulagern. In diesem Thread soll es nicht nur um die drohende Atomkatastrophe in Japan gehen, es soll vor allem generell um Atmomkraft gehen - gerade in Deutschland. Dabei bestehen u.a. folgende Fragen:
- Kann es auch in Deutschland zu einem (Super-) GAU kommen?
- Sollte die Laufzeitverlängerung der AKWs rückgängig gemacht werden oder brauchen wir Atomkraft als Brückentechnologie?
Ich freue mich auf interessante Beiträge und eine hitzige Diskussion.
ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist die Atomkraftdiskussion aus dem Erdbeben Thread auszulagern. In diesem Thread soll es nicht nur um die drohende Atomkatastrophe in Japan gehen, es soll vor allem generell um Atmomkraft gehen - gerade in Deutschland. Dabei bestehen u.a. folgende Fragen:
- Kann es auch in Deutschland zu einem (Super-) GAU kommen?
- Sollte die Laufzeitverlängerung der AKWs rückgängig gemacht werden oder brauchen wir Atomkraft als Brückentechnologie?
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- the new nightmare
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Zu beiden Fragen würde ich eindeutig JA sagen und ne Brückentechnologie brauchen wir nicht wenn wir genügend Solar-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftwerke hinstellen. Denn für was soll ein AKW ne Brücke sein?? Die Technologie für "sauberen" Strom haben wir doch schon heute, es geht doch nur noch darum genügend dieser Anlagen zu bauen.
Aber selbst wenn wir hier in Deutschland auf AKWs verzichten, würden wir dennoch nicht auf einer Insel der Glückseeligen leben, denn um uns herum stehen genügend Meiler um Deutschland mehrfach komplett zu verstrahlen. Ein Ausstieg hilft also nur, wenn er global geschieht, ansonsten sind stillgelegte dt. Reaktoren nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Aber selbst wenn wir hier in Deutschland auf AKWs verzichten, würden wir dennoch nicht auf einer Insel der Glückseeligen leben, denn um uns herum stehen genügend Meiler um Deutschland mehrfach komplett zu verstrahlen. Ein Ausstieg hilft also nur, wenn er global geschieht, ansonsten sind stillgelegte dt. Reaktoren nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die Chance den Jackpott im Lotto zu gewinnen liegt bei 1:140000000 und Millionen Leute sagen sich "hey, es könnte ja mich treffen".
Die Chance durch das Rauchen Lungenkrebs zu bekommen liegt bei 1:1000 und Millionen Leute sagen sich "hey, warum sollte es ausgerechnet mich treffen".
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Kernkraft als Brückentechnolongie halte ich zumindest in Form der Brücke, wie sie momentan geplant ist, ebenfalls für absolut unnötig. Deutschland ist Stromerxportweltmeister, seit 2002 ist der Stromüberschuss in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Beispiel erstes Quartal 2010 (darüber habe ich Zahlen gefunden): Damals wurden 6,7% mehr Strom erzeugt als verbraucht - ganze 9 Milliarden Kilowattstunden wurden exportiert. Krümmel und Brunsbüttel waren damals nicht einmal am Netz. Man hätte damals "Biblis A und B, Neckarwestheim I, Isar 1, Philippsburg 1 und Grafenrheinfeld" (s. hier) abschalten können und hätte dann eine ausgeglichene Bilanz gehabt.
Das heißt, man wäre dem damals von der rot-grünen Regierung beschlossenen Atomausstieg voraus gewesen und es zeigt sich, dass dieser Kompromiss sehr leicht erfüllbar gewesen wäre.
Das ganze Gefasel von der Stromlücke ist also einfach nur Unfug.
Klar, man kann jetzt argumentieren, dass es dann, wenn die Bilanz ausgeglichen wäre, womöglich zu manchen Zeitpunkten etwas Strom importiert und zu anderen Zeitpunkten etwas Strom exportiert worden wäre und sich das insgesamt die Waage gehalten hätte. Das ist aber ja genau das Ziel, dass man einen europäischen Stromverbund formt, der die Ländern bei leichten Schwankungen des Bedarfs Ausgleichsmöglichkeiten eröffnet.
In Deutschland droht das Stromnetz nicht etwa wegen einem Strommangel zusammenzubrechen, sondern wegen einem Überschuss aufgrund erneuerbarer Energien. Das darf man aber nicht den erneuerbaren Energien zuschreiben - denn es ist eine Problematik die untrennbar mit unflexiblen Kraftwerken wie der Atomkraft verbunden ist. Denn für eine Brückentechnologie, die die "Grundlast" decken soll und die Brücke für die erneuerbaren Energien darstellen soll, ist es unabdingar, dass diese Technologie flexibel, schnell und präzise genau dann mehr Strom liefert, wenn gerade hohe Nachfrage auf geringe Stromproduktion der erneuerbaren trifft und genau dann, um ein Zusammenbrechen des Netzes zu verhindern, die Leistung reduziert, wenn der Wind gerade stärker weht.
Eine derart schnelle und präzise Steuerung ist bei einem Kernkraftwerk allerdings unmöglich. Schnelles Abschalten und anschließendes Wiederhochfahren ist bedarfsgerecht praktisch unmöglich.
Es zeigt sich also, dass Kernkraft schon rein sachlich überhaupt nicht als Brückentechnologie geeignet ist und unabhängig von Sicherheitserwägungen nur eine Notlösung sein kann.
Zudem: Ich hatte vor zwei Jahren einmal einen Vortrag über erneuerbare Energien vorbereitet und dafür auf ausführliches Datenmaterial vom statistischen Bundesamt und des Bundesumweltministeriums zurückgegriffen. Dort wurde errechnet, dass aus Kernkraftwerken gewonnene Energie insgesamt für die Volkswirtschaft eine der teuersten Energieformen ist - subtilere "Kosten" wie etwaige Umweltschäden nicht mitgerechnet.
Betrachtet man alleine die Kosten für Zwischenlagerung, Endlagerung, Wiederaufbereitung, Entsorgung abgeschalteter Kernkraftwerke, Kosten für Uran, Betriebskosten und Wartungskosten so ist Kernenergie bereits eine der teuersten Energien überhaupt. Das Problem dabei ist nur, dass für die Kraftwerksbetreiber und den Stromkunden Kosten wie End- und Zwischenlagerung externe Kosten sind, die der Gesellschaft aufgebürdet werden und die erst fällig werden, wenn man über die Kernenergie hinweg gekommen ist. Letztlich wird das aber die Volkswirtschaft noch teuer zu stehen kommen.
Dazu kommt noch, dass die Kernenergie eine der am stärksten subventionierten Energieformen war und kaum eines der Kernkraftwerke ohne massive Subventionen je gebaut worden wäre.
Für die Betreiber ist das alles natürlich eine Win-Win-Situation: Bei den Baukosten damals hat man satte Subventionen eingestrichen und die Entsorgungskosten muss auch keiner der Betreiber tragen.
Ganz zu schweigen von einer Verantwortung für mögliche Schäden. Hätte man mit der Laufzeitverlängerung ganz stringent die Betreiber gesetzlich gezwungen, für alle etwaigen durch Kernkraftwerke möglicherweise in Zukunft entstehenden Schäden in vollem Umfang zu haften und hätte zugleich ein vollständiges Aufkommen für die End- und Zwischenlagerungskosten verpflichtend vereinbart - die Kernkraftwerksbetreiber würden schleunigst alle ihre Kraftwerke abschalten, denn sie wären sofort nicht mehr rentabel.
Zu deutsch: Das Modell Kernkraftwerk funktioniert betriebswirtschaftlich nur, weil alle großen Kosten und Risiken nicht vom Betreiber getragen werden.
Fazit: Kernkraftwerke machen als Brückentechnologie sachlich keinen Sinn, sie machen volkswirtschaftlich keinen Sinn und zusätzlich ist es auch eine endliche Energie. Uran und ähnliche Kernbrennstoffe sind in größeren Maßstäben gesehen nicht wesentlich weniger knapp als Öl und Gas und müssen ebenso von anderen Nationen bezogen werden.
Und deshalb gibt es für Deutschland unabhängig vom Verhalten der Nachbarländer nur eine Lösung: Die Kernkraftwerke nur noch solange laufen zu lassen, wie unbedingt nötig, um im Jahresschnitt eine ausgeglichene Stromhandelsbilanz zu erzielen. Und da hat der ursprüngliche Kompromiss zwischen Industrie und rot-grüner Regierung einen sehr guten Weg eingeschlagen, der bis zur Abschaffung, wie oben dargestellt, sogar übererfültl wurde.
Das heißt, man wäre dem damals von der rot-grünen Regierung beschlossenen Atomausstieg voraus gewesen und es zeigt sich, dass dieser Kompromiss sehr leicht erfüllbar gewesen wäre.
Das ganze Gefasel von der Stromlücke ist also einfach nur Unfug.
Klar, man kann jetzt argumentieren, dass es dann, wenn die Bilanz ausgeglichen wäre, womöglich zu manchen Zeitpunkten etwas Strom importiert und zu anderen Zeitpunkten etwas Strom exportiert worden wäre und sich das insgesamt die Waage gehalten hätte. Das ist aber ja genau das Ziel, dass man einen europäischen Stromverbund formt, der die Ländern bei leichten Schwankungen des Bedarfs Ausgleichsmöglichkeiten eröffnet.
In Deutschland droht das Stromnetz nicht etwa wegen einem Strommangel zusammenzubrechen, sondern wegen einem Überschuss aufgrund erneuerbarer Energien. Das darf man aber nicht den erneuerbaren Energien zuschreiben - denn es ist eine Problematik die untrennbar mit unflexiblen Kraftwerken wie der Atomkraft verbunden ist. Denn für eine Brückentechnologie, die die "Grundlast" decken soll und die Brücke für die erneuerbaren Energien darstellen soll, ist es unabdingar, dass diese Technologie flexibel, schnell und präzise genau dann mehr Strom liefert, wenn gerade hohe Nachfrage auf geringe Stromproduktion der erneuerbaren trifft und genau dann, um ein Zusammenbrechen des Netzes zu verhindern, die Leistung reduziert, wenn der Wind gerade stärker weht.
Eine derart schnelle und präzise Steuerung ist bei einem Kernkraftwerk allerdings unmöglich. Schnelles Abschalten und anschließendes Wiederhochfahren ist bedarfsgerecht praktisch unmöglich.
Es zeigt sich also, dass Kernkraft schon rein sachlich überhaupt nicht als Brückentechnologie geeignet ist und unabhängig von Sicherheitserwägungen nur eine Notlösung sein kann.
Zudem: Ich hatte vor zwei Jahren einmal einen Vortrag über erneuerbare Energien vorbereitet und dafür auf ausführliches Datenmaterial vom statistischen Bundesamt und des Bundesumweltministeriums zurückgegriffen. Dort wurde errechnet, dass aus Kernkraftwerken gewonnene Energie insgesamt für die Volkswirtschaft eine der teuersten Energieformen ist - subtilere "Kosten" wie etwaige Umweltschäden nicht mitgerechnet.
Betrachtet man alleine die Kosten für Zwischenlagerung, Endlagerung, Wiederaufbereitung, Entsorgung abgeschalteter Kernkraftwerke, Kosten für Uran, Betriebskosten und Wartungskosten so ist Kernenergie bereits eine der teuersten Energien überhaupt. Das Problem dabei ist nur, dass für die Kraftwerksbetreiber und den Stromkunden Kosten wie End- und Zwischenlagerung externe Kosten sind, die der Gesellschaft aufgebürdet werden und die erst fällig werden, wenn man über die Kernenergie hinweg gekommen ist. Letztlich wird das aber die Volkswirtschaft noch teuer zu stehen kommen.
Dazu kommt noch, dass die Kernenergie eine der am stärksten subventionierten Energieformen war und kaum eines der Kernkraftwerke ohne massive Subventionen je gebaut worden wäre.
Für die Betreiber ist das alles natürlich eine Win-Win-Situation: Bei den Baukosten damals hat man satte Subventionen eingestrichen und die Entsorgungskosten muss auch keiner der Betreiber tragen.
Ganz zu schweigen von einer Verantwortung für mögliche Schäden. Hätte man mit der Laufzeitverlängerung ganz stringent die Betreiber gesetzlich gezwungen, für alle etwaigen durch Kernkraftwerke möglicherweise in Zukunft entstehenden Schäden in vollem Umfang zu haften und hätte zugleich ein vollständiges Aufkommen für die End- und Zwischenlagerungskosten verpflichtend vereinbart - die Kernkraftwerksbetreiber würden schleunigst alle ihre Kraftwerke abschalten, denn sie wären sofort nicht mehr rentabel.
Zu deutsch: Das Modell Kernkraftwerk funktioniert betriebswirtschaftlich nur, weil alle großen Kosten und Risiken nicht vom Betreiber getragen werden.
Fazit: Kernkraftwerke machen als Brückentechnologie sachlich keinen Sinn, sie machen volkswirtschaftlich keinen Sinn und zusätzlich ist es auch eine endliche Energie. Uran und ähnliche Kernbrennstoffe sind in größeren Maßstäben gesehen nicht wesentlich weniger knapp als Öl und Gas und müssen ebenso von anderen Nationen bezogen werden.
Und deshalb gibt es für Deutschland unabhängig vom Verhalten der Nachbarländer nur eine Lösung: Die Kernkraftwerke nur noch solange laufen zu lassen, wie unbedingt nötig, um im Jahresschnitt eine ausgeglichene Stromhandelsbilanz zu erzielen. Und da hat der ursprüngliche Kompromiss zwischen Industrie und rot-grüner Regierung einen sehr guten Weg eingeschlagen, der bis zur Abschaffung, wie oben dargestellt, sogar übererfültl wurde.

- Itsame
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Wow, MasterH, darf man fragen was du beruflich (Studium etc.) machst? Für welchen Anlass hast du einen Vortrag vorbereitet? Scheinst dich sehr mit der Materie auszukennen.
- Cyber Zéro
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Ich hoffe inständig, dass das Bundesverfassungsgericht die Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke als verfassungswidrig ansieht. Damit wäre das Thema zwar nicht ganz vom Tisch, es müssten aber Veränderungen am bestehenden Gesetz vorgenommen werden, die die Stromriesen hier in Deutschland mehr in die Pflicht nehmen müsste. Die Stromkonzerne verdienen sich mit der Verlängerung eine goldenen Nase und werden meiner Meinung nach zu wenig gefordert bzw. zur Kasse gebeten. Aber das kennt man ja von wirtschaftsnahen Parteien wie der CDU/CSU und der FDP.
Ob es auch bei uns zu einem GAU kommen könnte, kann ich als Laie nicht sagen. Aber wie an anderer Stelle schon geschrieben: Die Bilder aus Japan zeigen , dass Bedenken gegenüber der Atmonkraft durchaus berechtigt sind. Ich denke, von den Sicherheitsstandards etc. sind die japanischen AKW sicherlich mit den deutschen zu vergleichen, wenn nicht gar besser als unsere. Und trotzdem kommt es zu solchen Zwischenfällen.
Ob es auch bei uns zu einem GAU kommen könnte, kann ich als Laie nicht sagen. Aber wie an anderer Stelle schon geschrieben: Die Bilder aus Japan zeigen , dass Bedenken gegenüber der Atmonkraft durchaus berechtigt sind. Ich denke, von den Sicherheitsstandards etc. sind die japanischen AKW sicherlich mit den deutschen zu vergleichen, wenn nicht gar besser als unsere. Und trotzdem kommt es zu solchen Zwischenfällen.
- Dicker
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Genau ist das große Missverständnis bei Atomkraft in unserer Gesellschaft. Den wenigsten ist diese Tatsche wirklich bewusst. Wären die AKWs damals nicht massiv subventioniert worden, hätte sich kein Betreiber gefunden. Und dass die Entsorgung ein Problem ist, dürfte den meisten klar sein. Das Ganze kostet jedoch enorm viel Geld, die "gerechterweise" auf den Strompreis aus Atomkraft aufgerechtnet werden müsste, dann wäre Atomstrom schon lange nicht so günstig gewesen.Für die Betreiber ist das alles natürlich eine Win-Win-Situation: Bei den Baukosten damals hat man satte Subventionen eingestrichen und die Entsorgungskosten muss auch keiner der Betreiber tragen.
Und 100%-ig sicher ist die Technologie eben auch nicht, und wenn dann was passiert ist die Kacke am Dampfen. Hinzu kommt, dass für Atomkraft nie wirklicher Nachwuchs ausgebildet wurde und die wenigsten Unis eine solche Vertiefung anbieten. Es werden in Zukunft schlicht Leute fehlen, die das nötige Know-How haben, um ein Atomkraftwerk zu bauen, zu betreiben und auch abzubauen (allein das dauert ja etliche Jahre und wird gerne "vergessen").
Zum Thema Brückentechnologie: Die Grundlast hat ihren Namen nicht ohne Grund, es wird einfach ein konsantes Energieniveau benötig für das die unflexiblen AKW genau richtig sind (Kohlekraftwerke aber auch). Inwieweit man jetzt komplett auf Atomkraft verzichten kann, weiß ich nicht. Es besteht bei den Erneuerbaren Energien aber immer das Problem von Schwankungen, die momentan noch gar nicht vom Netz abgefangen werden können. ERinnert ihr euch, als der Strom ausfiel, weil eine (!) Verbindung gekappt wurde (Grund war glaube ich ein großes Schiff auf dem Rhein). Da kann man sich vorstellen, was kein noch größeren Schwankungen passiert.
Von konstant sind die Erneuerbaren Energien eben noch weit entfernt und das ganze wird sich auch nur mit massiven Investitionen ins europäische Stromnetz und Projekten wie Dessertec möglich sein. Inwieweit Smart Grids da helfen sei mal dahingestellt, da hab ich auch schon einiges an Kritik gelesen. Und das löst immer noch nicht das Problem von fehlenden Speichermöglichkeiten. An Staubecken ist in Deutschland fast schon alles ausgeschöpft was umwelttechnisch geht, und die gegen die Möglichkeit von unterirdischen Gasspeichern regt sich ja auch Widerstand, ganz zu schweigen von den Hochvoltleitungen nach z.B. Norwegen.
Atomkraft gehört über kurz oder lang abgeschafft. Aber es macht keinen Sinn, sie auslaufen zu lassen, um den Strom dann aus den franz. AKWs zu kaufen. Man wird sich darauf einstellen müssen, dass Strom immer teuerer wird und Erneuerbare Energien noch stärker subventioniert werden müssen.
Alles, das erfunden werden kann, ist erfunden worden!
(C. H. Duell, Direktor des US-Patentamts, 1899)
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
@Dicker: Zumindest die Abschaltung der alten Kernkraftwerke der (frühen) Siebzigerjahre könnte man unter dem Strich ohne Stromimporte auch momentan locker verkraften - das mit den Stromimporten ist wie gesagt auch nur so ein Schreckgespenst, das immerzu an die Wand gemalt wird, wenn dem einen oder anderen konservativen Politker mal wieder nichts besseres einfällt. Wie oben erwähnt ist Deutschland Stromexportweltmeister, an Zukäufe aus Frankreich ist dabei unter dem Strich gar nicht zu denken.
Die Argumentation, dass eine Abschaltung der Atomkraftwerke nach dem Plan der früheren rot-grünen Regierung dazu führen würde, dass wir unsere Atomkraftwerke praktisch nur in unsichere ausländische Meiler outsourcen würden ist also schlichtweg falsch. Zumal ja niemand ernsthaft die sofortige Abschaltung aller Kernkraftwerke fordert, lediglich die Rückkehr zum ursprünglichen Ausstiegsplan wird ja gefordert - zumal Studien des Umweltbundesamtes belegen und belegt haben, dass Deutschland sich durchweg während und nach der Umsetzung des Ausstiegsplanes komplett selbständig mit Strom hätte versorgen können.
Und der oben deinerseits genannte Stromausfall ist viel mehr eine Unzulänglichkeit des Stromnetzes in Deutschland und hat nur wenig mit Atomkraftwerken & Co. zu tun - allerdings ist natürlich richtig, dass eine massive Modernisierung der Netze und Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien unabdingbar ist. Investitionsanreize für Unternehmen selbiges auch zu tun gibt es aber erst, wenn das auch notwendig wird, also weitere Kernkraftwerke wirklich vom Netz gehen.
Zu den Speichermöglichkeiten: Da gibt es durchaus noch einige Reserven, gerade auch in Süddeutschland und den Mittelgebirgen. Das Problem ist nur, dass da immer die Anwohner strikt dagegen sind und somit den Fortschritt im ganzen Land aufhalten - da müsste man sich eben entschieden durchsetzen. Ist bei der neuerlichen Protestkultur leider auch bei sinnvollen Projekten nicht einfacher geworden.
Aber ein Anwohner wird eben nie für ein Kraftwerk vor seiner Haustüre sein, insbesondere dann, wenn es in einem Touristengebiet liegen soll und der betreffende Anwohner in der entsprechenden Branche seine Brötchen verdient.
Aber: Bei End- und Zwischenlagern ist diese Problematik natürlich noch weit, weit, weit ausgeprägter als bei einem zumindest einmal keinesfalls gesundheitsschädlichen Pumpspeicherkraftwerk.
Eine zusätzliche Problematik an weiteren Pumpseicherkraftwerken ist indes, dass lokale Betreiber, häufig Stadtwerke, nach eigener Aussage ihrer Investitionsanreize durch die Verlängerung der KKW-Laufzeiten beraubt wurden - denn für den Stromkunden erscheint die Kernkraft eben aufgrund der von dir erkannten Problematik trotz allem fälschlicherweise als kostengünstiger und somit hat umweltfreundliche Energie ungerechtfertigterweise (!) schlechtere Marktchancen als sie es verdient hätte - weshalb der Staat sich natürlich wieder zu Subventionen gezwungen sieht.
Würde man aber die Kernkraftwerksbetreiber für alle durch sie verursachten Kosten zu einhundert Prozent zur Verantwortung ziehen, dann würde sich die scheinbare Notwendigkeit zu Subventionen für regenerative Energien von selbst erledigen.
Der Staat, der ja nichts anderes als die Gemeinschaft von uns Bürgern und Steuerzahlern ist, ist in der Hinsicht in zweifacher Hinsicht der Dumme: Einerseits trägt er die Mehrheit der Kosten, die die Atomkraft verursacht, bekommt außer den üblichen Steuern aber nichts vom Gewinn - und fühlt sich im Ergebnis auch noch dazu gezwungen, erneuerbare Energien massiv zu subventionieren, weil die eigene Marktverzerrung zugunstern der Kernenergie dies notwendig macht.
Und andererseits macht er sich damit auch die Gewinne der für die Haushalte der Kommunen nicht unwichtigen Stadtwerke zunichte.
Die Argumentation, dass eine Abschaltung der Atomkraftwerke nach dem Plan der früheren rot-grünen Regierung dazu führen würde, dass wir unsere Atomkraftwerke praktisch nur in unsichere ausländische Meiler outsourcen würden ist also schlichtweg falsch. Zumal ja niemand ernsthaft die sofortige Abschaltung aller Kernkraftwerke fordert, lediglich die Rückkehr zum ursprünglichen Ausstiegsplan wird ja gefordert - zumal Studien des Umweltbundesamtes belegen und belegt haben, dass Deutschland sich durchweg während und nach der Umsetzung des Ausstiegsplanes komplett selbständig mit Strom hätte versorgen können.
Und der oben deinerseits genannte Stromausfall ist viel mehr eine Unzulänglichkeit des Stromnetzes in Deutschland und hat nur wenig mit Atomkraftwerken & Co. zu tun - allerdings ist natürlich richtig, dass eine massive Modernisierung der Netze und Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien unabdingbar ist. Investitionsanreize für Unternehmen selbiges auch zu tun gibt es aber erst, wenn das auch notwendig wird, also weitere Kernkraftwerke wirklich vom Netz gehen.
Zu den Speichermöglichkeiten: Da gibt es durchaus noch einige Reserven, gerade auch in Süddeutschland und den Mittelgebirgen. Das Problem ist nur, dass da immer die Anwohner strikt dagegen sind und somit den Fortschritt im ganzen Land aufhalten - da müsste man sich eben entschieden durchsetzen. Ist bei der neuerlichen Protestkultur leider auch bei sinnvollen Projekten nicht einfacher geworden.
Aber ein Anwohner wird eben nie für ein Kraftwerk vor seiner Haustüre sein, insbesondere dann, wenn es in einem Touristengebiet liegen soll und der betreffende Anwohner in der entsprechenden Branche seine Brötchen verdient.
Aber: Bei End- und Zwischenlagern ist diese Problematik natürlich noch weit, weit, weit ausgeprägter als bei einem zumindest einmal keinesfalls gesundheitsschädlichen Pumpspeicherkraftwerk.
Eine zusätzliche Problematik an weiteren Pumpseicherkraftwerken ist indes, dass lokale Betreiber, häufig Stadtwerke, nach eigener Aussage ihrer Investitionsanreize durch die Verlängerung der KKW-Laufzeiten beraubt wurden - denn für den Stromkunden erscheint die Kernkraft eben aufgrund der von dir erkannten Problematik trotz allem fälschlicherweise als kostengünstiger und somit hat umweltfreundliche Energie ungerechtfertigterweise (!) schlechtere Marktchancen als sie es verdient hätte - weshalb der Staat sich natürlich wieder zu Subventionen gezwungen sieht.
Würde man aber die Kernkraftwerksbetreiber für alle durch sie verursachten Kosten zu einhundert Prozent zur Verantwortung ziehen, dann würde sich die scheinbare Notwendigkeit zu Subventionen für regenerative Energien von selbst erledigen.
Der Staat, der ja nichts anderes als die Gemeinschaft von uns Bürgern und Steuerzahlern ist, ist in der Hinsicht in zweifacher Hinsicht der Dumme: Einerseits trägt er die Mehrheit der Kosten, die die Atomkraft verursacht, bekommt außer den üblichen Steuern aber nichts vom Gewinn - und fühlt sich im Ergebnis auch noch dazu gezwungen, erneuerbare Energien massiv zu subventionieren, weil die eigene Marktverzerrung zugunstern der Kernenergie dies notwendig macht.
Und andererseits macht er sich damit auch die Gewinne der für die Haushalte der Kommunen nicht unwichtigen Stadtwerke zunichte.

- Dicker
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Wenn ich dich also richtig verstehe könnten wir von quasi heute auf morgen auf Kernkraft verzichten, ohne dass es zu einem Engpass kommt? Kann ich mir zwar nur schwer vorstellen, aber widerlegen kann ich dich auch nicht
Und wegen dem Stromausfall: Nichts anderes meinte ich, das lag an unseren Netzen, die das nicht packen. Und solange unsere Netze nicht ausgebaut sind, fällt auch ein Ausbau von erneuerbaren Energien aus.
Und Pumpspeicherkraftwerke würden sich noch irgendwo hinpassen, nur eben "umwelttechnisch" eben nicht. Da findet sich immer noch ein seltener Bieber oder die Bürger demonstrieren, genauso wie mit dem Netzausbau, etc.
Und wegen dem Stromausfall: Nichts anderes meinte ich, das lag an unseren Netzen, die das nicht packen. Und solange unsere Netze nicht ausgebaut sind, fällt auch ein Ausbau von erneuerbaren Energien aus.
Und Pumpspeicherkraftwerke würden sich noch irgendwo hinpassen, nur eben "umwelttechnisch" eben nicht. Da findet sich immer noch ein seltener Bieber oder die Bürger demonstrieren, genauso wie mit dem Netzausbau, etc.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Nein, die Abschaltung der Kernkraftwerke insgesamt planmäßig (also nicht von heute auf morgen) nach dem rot-grünen Kompromiss mit den Stromkonzernen würde wohl reibungs- aber nicht anstrengungsfrei über die Bühne gehen.Dicker hat geschrieben:Wenn ich dich also richtig verstehe könnten wir von quasi heute auf morgen auf Kernkraft verzichten, ohne dass es zu einem Engpass kommt? Kann ich mir zwar nur schwer vorstellen, aber widerlegen kann ich dich auch nicht![]()
Ich sagte, dass man die alten Kernkraftwerke praktisch "von heute auf morgen", d.h. innerhalb von 1 bis 3 Jahren abschalten könnte, insbesondere: Biblis A und B, Isar 1, Philippsburg 1, Grafenrheinfeld und Neckarwestheim I. Bei denen ist es ja auch am nötigsten und diese wären nach dem alten Ausstiegskonzept ja auch um dieses Jahr herum abgeschalten worden.
So groß wie deren Leistung ist nämlich bereits der deutsche Stromexportüberschuss - und er wächst seit 2002, obwohl immer wieder und immer noch eine Kernkraftwerke aufgrund einiger Pannen nicht am Netz sind und waren und im Sommer von einigen Kernkraftwerken immer wieder planmäßig die Leistung reduziert werden muss, wenn das aus Gewässern bezogene Wasser wärmer wird bzw. der Wasserstand in selbigen zu tief sinkt.
Die absolute Ironie, ja eigentlich schon der blanke Hohn, bei der ganzen Diskussion im die Versorgungssicherheit, die ja angeblich nur mit Kernkraft zu gewährleisten sei, ist ja, dass jetzt gerade in einem modernen Industriestaat, der so bedingungslos auf Kernkraft gesetzt hatte, erstmals die Elektrizität rationiert werden muss und selbst in der Hauptstadt stundenweise der Strom abgestellt werden muss.
Ein derartiger totaler Versorgungsengpass kann bei einer dezentraleren Stromversorgung, wie er bei anderen Energiequellen angedacht ist, eben nicht so leicht auftreten.

- Dicker
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Ok, alles klar, so macht das Sinn.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Die Regierung möchte jetzt wohl, angesichts der Bilder aus Japan, die Laufzeitverlängerung aussetzen - im Gespräch sind derzeit drei Monate.

Das ist doch ein Witz. Vermutlich hat man jetzt vor den anstehenden Wahlen Angst, dass es zu großen Stimmenverlusten kommen könnte, wenn man weiter an der geplanten Laufzeitverlängerung festhält, aber das kann man doch nicht wirklich ernst nehmen. Erst vor ein paar Monaten hat man dieses Gesetz durchgeboxt und bis vor kurzem eisern verteidigt.Nervosität in der Koalition
Schwarz-Gelb will Laufzeitverlängerung für drei Monate aussetzen
Die nukleare Katastrophe in Japan zwingt Schwarz-Gelb zum Umdenken: Die Merkel-Regierung will die Laufzeitverlängerung nun doch aussetzen - im Gespräch ist nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ein Moratorium von drei Monaten.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32,00.html
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Der aktuelle Beschluss ist natürlich nichts anderes als die pure Angst vor schlechten Wahlergebnissen. Man müsse die "Sicherheitslage der AKWs prüfen und eventuell unzureichend sichere Reaktoren still legen". Also bitte, das sind quasi die Pläne, die Rot-Grün beschlossen hatte und CDU/FDP erst Ende 2010 wieder verworfen hat. Wäre die alte Regelung noch geltend, wären schon die ersten Meiler vom Netz.
Ich bin mir dennoch sicher, dass der spontane Richtungswechsel der Regierung die Wahl in BW auch nicht mehr retten kann. Die Position der Konservativen war schließlich schon vor diesem Desaster miserabel, das ganze setzt dem jetzt lediglich noch die Krone auf.
Allgemein kann man nur sagen: Atomkraft ist längst überholt. Laufzeitverlängerung als "Brückentechnologie" für erneuerbare Energien? Das ich nicht lache. Wie kann man von einer Brücke sprechen wenn die letzten Reaktoren erst in 25 Jahren abgeschaltet werden?
Schon klar, dass man nicht mit einer Hauruckaktion alle Meiler abschalten kann, aber bitte, ein noch offensichtlicheres Geschenk an die Atomlobby ging doch wohl nicht.
Ich hoffe, dass die aktuellen Ereignisse den Druck gegen Kernkraft so massiv steigen lassen, dass der Regierung nichts anderes übrig bleibt, als den ganzen Mist wieder zu revidieren um wenigstens ein paar Stimmen zu retten.
Atomkraft? Nein danke!
Ich bin mir dennoch sicher, dass der spontane Richtungswechsel der Regierung die Wahl in BW auch nicht mehr retten kann. Die Position der Konservativen war schließlich schon vor diesem Desaster miserabel, das ganze setzt dem jetzt lediglich noch die Krone auf.
Allgemein kann man nur sagen: Atomkraft ist längst überholt. Laufzeitverlängerung als "Brückentechnologie" für erneuerbare Energien? Das ich nicht lache. Wie kann man von einer Brücke sprechen wenn die letzten Reaktoren erst in 25 Jahren abgeschaltet werden?
Schon klar, dass man nicht mit einer Hauruckaktion alle Meiler abschalten kann, aber bitte, ein noch offensichtlicheres Geschenk an die Atomlobby ging doch wohl nicht.
Ich hoffe, dass die aktuellen Ereignisse den Druck gegen Kernkraft so massiv steigen lassen, dass der Regierung nichts anderes übrig bleibt, als den ganzen Mist wieder zu revidieren um wenigstens ein paar Stimmen zu retten.
Atomkraft? Nein danke!
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Natürlich. Man kann und muss manchmal seine Meinung wechseln. Aber der plötzliche Meinungswechsel von Angela Merkel & Co.? Dem Braten traue ich ehrlich gesagt ganz und gar nicht. Das Manöver ist offensichtlich: Man will die drei kommenden Landtagswahlen nicht verlieren. Mit einem Pro-Atomenergie-Kurs würde man dies wohl tun. Deshalb versucht man nun einen kritischen Umgang mit Atomenergie zu vermitteln - bis die Wahlen gewonnen sind und sich der Staub aus Japan gelegt hat. Dann wird man feststellen, dass deutsche Atomkraftwerke sicher sind und das an der Laufzeitverlängerung mehr oder weniger festgehalten wird.
Ich kann nur hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht zu naiv und gutgläubig sind und die Regierung für dieses unglaubwürdige Manöver abstrafen.
Ich kann nur hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht zu naiv und gutgläubig sind und die Regierung für dieses unglaubwürdige Manöver abstrafen.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Nun, man kann ich parteipolitisch durchaus andere Vorlieben haben, aber Fakt ist doch, dass mit einer Rot-Grünen-Regierung das Thema "Laufzeitverlängerung" gar nicht erst auf den Tisch gekommen wäre. Punkt. Hartz IV ist dabei ein ganz anderes Thema. Und die Opposition ist nunmal gründsätzlich "gegen alles", sonst wäre es ja keine Opposition: Irgendwie muss man sich schließlich von der Regierung abheben.szer0x hat geschrieben:Und dann? Dann kommt die 'Alternative' in Form von Gabriel, Künast & Co.? Die 'Gegen-Alles-Opposition'? Ist das nicht die Bande, die damals Hartz IV verzapft hat und nun am liebsten jedem Hartz´ler eine monatliche Sofortrente überweisen möchte? Soviel zur Glaubwürdigkeit...Ra's al Ghul hat geschrieben:Ich kann nur hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht zu naiv und gutgläubig sind und die Regierung für dieses unglaubwürdige Manöver abstrafen.
Ich hoffe inständig, dass Schwarz-Geld dafür und auch für all den "Mist", den man in den letzten Monaten in meinen Augen so verzapft hat, bei den kommenden Wahlen abgestraft wird. Gerade diese Pseudo-Kehrtwende des heutigen Tages ist für mich schlicht und ergreifend eine Frechheit. Muss denn erst etwas passieren, damit die Sorgen der Menschen ernst genommen werden? Erst jetzt, wo in Japan die Kacke am Dampfen ist, will man in Erwägung ziehen, die Altmeiler der Republik vom Netz zu nehmen? Ich musste mich, als ich das heute laß, festhalten, damit ich nicht lachend vom Stuhl falle.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Natürlich kann die Bundesregierung aktuell bei diesem Thema nur verlieren, es kommt aber doch auf das Ausmaß an. Sinnvoll wäre es doch jetzt gewesen, das ganze Konzept zu überdenken, anstatt die Laufzeitverlängerung für drei Monate "auszusetzen" und anschließend nach den Wahlen wie eigentlich geplant damit weiterzumachen. Das ist ein reines Beschwichtigungsmanöver und kein ernstzunehmendes Überdenken der Atompolitik.szer0x hat geschrieben:Wäre es denn jetzt besser gewesen so weiterzumachen wie bisher - nach dem Motto 'Wir haben die Laufzeuitverlängerung beschlossen und um unser Gesicht zu wahren bleiben wir jetzt konsequent auf diesem Kurs, unabhängig von etwaigen Folgen'?
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
ich finde auch, daß das ein ziemlich durchschaubares Manöver der Union ist um die nächsten Wahlen möglichst ungeschoren zu überstehen. Ich bin mir sicher, wären diese Wahlen nicht, hätte sich an der Laufzeitverlängerung kein bischen was geändert und Merkel & Co würden weiterhin behaupten, daß dt. AKWs sicher seien
Von daher hoffe ich auch, daß die bei diesen Wahlen nen ordentlichen Denkzettel bekommen
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Die Chance den Jackpott im Lotto zu gewinnen liegt bei 1:140000000 und Millionen Leute sagen sich "hey, es könnte ja mich treffen".
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
+++ Mappus: Neckarwestheim wird dauerhaft stillgelegt +++
[15.11 Uhr] Das AKW Neckarwestheim I wird für immer abgeschaltet. Ministerpräsident Mappus sagte im Landtag: "Neckarwestheim I wird abgeschaltet, dauerhaft, und stillgelegt". Zuvor hatte der Betreiber EnBW mitgeteilt, dass ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb des Reaktors voraussichtlich nicht darstellbar sei. Der Meiler gehört zu den sieben älteren Akws, die nach Maßgabe der Bundesregierung für drei Monate vom Netz genommen werden sollen, um die Sicherheit der Anlagen zu überprüfen. Bei den anderen betroffenen Atomkraftwerken handelt es sich um Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser und Philippsburg 1.
Quelle: Spiegel-Online
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Ach, jetzt ist ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb auf einmal nicht mehr möglich und vorher wollte man das Ding noch zig Jahre laufen lassen?? Also mal ehrlich, lächerlicher kann man sich wohl nicht mehr machen 
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Klar, Union und FDP sind nicht böse und machen alles schlecht. Genau so wenig, wie die Oppositionsparteien ausschließlich toll und gut sind. Aber durch die aktuellen Handlungen der Regierung hinsichtlich der AKWs wird deutlich: Die Regierung hat uns scheinbar angelogen. Deutsche AKWs sind nicht so sicher, wie es noch vor kurzem behauptet wurde. Und ohne sie geht nicht das Licht aus. So Verhalten sollte abgestraft werden - egal von welcher Partei es kommt. Vielleicht bekommen die Parteien dann auch mal mit, dass man sowas nicht macht und unsere politische Kultur ändert sich. Unwahrscheinlich, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.szer0x hat geschrieben:Ich möchte hier gar keine Diskussion über schwarz/gelb bzw. rot/grün führen - mir ging es einzig und allein darum...Ist doch völlig unabhängig um welches Thema es geht - solche unglaubwürdigen Manöver kann man bei jeder der etablierten Parteien beobachten...wenn es imimer nur ums abtrafen geht...Ich kann nur hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht zu naiv und gutgläubig sind und die Regierung für dieses unglaubwürdige Manöver abstrafen![]()
Wäre es denn jetzt besser gewesen so weiterzumachen wie bisher - nach dem Motto 'Wir haben die Laufzeuitverlängerung beschlossen und um unser Gesicht zu wahren bleiben wir jetzt konsequent auf diesem Kurs, unabhängig von etwaigen Folgen'?
Bei Deiner Ansicht kann diese Bundesregierung doch nur verlieren, von daher schenke ich mir weitere 'Diskussionen' hier...
Und Nein, auch wenn man in der Opposition steht, kann man verantwortungsvolle Politik betreiben...
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Ganze sieben AKWs sollen jetzt vorläufig (eins in BW wohl schon endgültig) vom Netz und es wird deswegen nicht eine Glühbirne ausgehen. Was sagt uns das bezüglich der ach so unverzichtbaren Atomenergie?? 
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Das sagt mir nur, dass ich mir solche Diskussionen sparen kann, weil ich bei scheinbar kaum einer Quelle noch Glaubwürdigkeit sicherstellen kann. 
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Genau das, was Master H oben schon geschrieben. Als hätten die meine anfängliche Ungäubigkeit gehört und wollten es mir nun beweisen 
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Fast vom Stuhl gefallen wäre ich ja, als einer der CSU, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt Seehofer, als verkündet wurde, dass die bayrische Landesregierung Isar I abschalten wolle, sinngemäß grob Folgendes sagte: "Japan hat uns gelehrt, dass man auch mit unwahrscheinlichen Möglichkeiten rechnen muss und diese nicht ausschließen darf. Daher kann man auch einen Flugzeugabsturz auf ein Kernkraftwerk in Deutschland nicht mehr ausschließen. Und deshalb wollen wir Isar I abschalten."
Als die Laufzeitverlängerung beschlossen wurde, galten selbst die ältesten Meiler offiziell nach der Regierung als sicher gegenüber abstürzenden (gewollt oder ungewollt) Flugzeugen.
Offenbar hat man bei den Berechnungen aber nur von vornherein alles ausgeschlossen, für was der Meiler nicht ausgelegt ist.
Das ist auch gängige Praxis in dem Bereich. Die japanischen Kernkraftwerke galten auch als generell "erdbebensicher" - obwohl sie nur bis Stärke 8 ausgelegt waren und schon Stärke 9 einer Verdopplung gleichkommt.
Sobald irgendetwas passiert, für was das Kernkraftwerk nicht ausgelegt ist, sind dann auch die ganzen augenwischenden Zuverlässigkeitsberechnungen für die Tonne.
Dem Ganzen setzt ja noch dieses lächerliche "Moratorium" die Krone auf, wenn man schon seine Wahlergebnisse retten will, dann hätte man auch gleich dauerhaft die Abschaltung der sieben ältesten Meiler im Eilverfahren beschließen können oder die Laufzeitverlängerung gleich ganz kippen können.
Ich habe aber ja sowieso den Verdacht, dass da schon vor der Verkündung wieder ausführlich mit den Stromkonzernen verhandelt wurde (in Baden-Württemberg ist das ja inzwischen halbwegs obsolet, EnBW gehört ja BW...) und das Ganze dann in folgendem Kuhhandel enden könnte (wenn das Parlament das Ganze entsprechend absegnet): Die paar alten Meiler inklusive Isar I und Neckarwestheim I werden abgeschaltet, zur Beruhigung des Volkes, da aber dann die Laufzeitverlängerung generell nicht mehr Bestand hat, dürfen zwar die anderen Meiler wie in dieser geplant weiterlaufen, dafür wird's aber eine niemals eine Brennelementesteuer geben.
Sowas könnte ich mir vorstellen.
Und deshalb hoffe ich, dass die folgenden Landtagswahlen, insbesondere die in Baden-Württemberg, von den Regierungsparteien gnadenlos verloren wird.
Obwohl ich als in Baden-Würrtemberg lebender Mensch für Stuttgart 21 bin...
Als die Laufzeitverlängerung beschlossen wurde, galten selbst die ältesten Meiler offiziell nach der Regierung als sicher gegenüber abstürzenden (gewollt oder ungewollt) Flugzeugen.
Offenbar hat man bei den Berechnungen aber nur von vornherein alles ausgeschlossen, für was der Meiler nicht ausgelegt ist.
Das ist auch gängige Praxis in dem Bereich. Die japanischen Kernkraftwerke galten auch als generell "erdbebensicher" - obwohl sie nur bis Stärke 8 ausgelegt waren und schon Stärke 9 einer Verdopplung gleichkommt.
Sobald irgendetwas passiert, für was das Kernkraftwerk nicht ausgelegt ist, sind dann auch die ganzen augenwischenden Zuverlässigkeitsberechnungen für die Tonne.
Dem Ganzen setzt ja noch dieses lächerliche "Moratorium" die Krone auf, wenn man schon seine Wahlergebnisse retten will, dann hätte man auch gleich dauerhaft die Abschaltung der sieben ältesten Meiler im Eilverfahren beschließen können oder die Laufzeitverlängerung gleich ganz kippen können.
Ich habe aber ja sowieso den Verdacht, dass da schon vor der Verkündung wieder ausführlich mit den Stromkonzernen verhandelt wurde (in Baden-Württemberg ist das ja inzwischen halbwegs obsolet, EnBW gehört ja BW...) und das Ganze dann in folgendem Kuhhandel enden könnte (wenn das Parlament das Ganze entsprechend absegnet): Die paar alten Meiler inklusive Isar I und Neckarwestheim I werden abgeschaltet, zur Beruhigung des Volkes, da aber dann die Laufzeitverlängerung generell nicht mehr Bestand hat, dürfen zwar die anderen Meiler wie in dieser geplant weiterlaufen, dafür wird's aber eine niemals eine Brennelementesteuer geben.
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Und deshalb hoffe ich, dass die folgenden Landtagswahlen, insbesondere die in Baden-Württemberg, von den Regierungsparteien gnadenlos verloren wird.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Stimmt genau, szer0x.
Das Seltsame an der Argumentation der Regierung ist doch, dass man bereits vor Monaten eine Sicherheitsprüfung durchgeführt hat und damals zu dem Entschluss gekommen ist, dass die Atommeiler problemlos länger am Netz bleiben können. Heute stellt man sich vor die Presse und sprich wieder von Sicherheitsprüfungen (also im Grunde genau dasselbe wie damals) und plötzlich kommt man zu einer ganz anderern Einschätzung? Hat man damals vielleicht nicht so genau geprüft? Diese Frage stellt sich mir angesichts einer solchen Begründung.
Das Seltsame an der Argumentation der Regierung ist doch, dass man bereits vor Monaten eine Sicherheitsprüfung durchgeführt hat und damals zu dem Entschluss gekommen ist, dass die Atommeiler problemlos länger am Netz bleiben können. Heute stellt man sich vor die Presse und sprich wieder von Sicherheitsprüfungen (also im Grunde genau dasselbe wie damals) und plötzlich kommt man zu einer ganz anderern Einschätzung? Hat man damals vielleicht nicht so genau geprüft? Diese Frage stellt sich mir angesichts einer solchen Begründung.
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Re: Atomkraft - Diskussionsrunde
Die Gründe der Regierung haben zumindest einen "wahren" Hintergrund. Nach den Ereignissen in Japan kann man seinen Bürgern einfach nicht mehr glaubhaft versichern Atomkraft sei sicher. Demnach können die gar nichts anderes tun als diese Kehrtwende.
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