Hier mal ein Beitrag von GamePro über die XBOX 360:
Xbox 360
Wir haben sie gesehen, wir haben sie angefasst, und wir haben mit ihr gespielt: Alle Welt schielt auf MTV, aber wir waren schneller. Schon Mitte April haben wir im amerikanischen Microsoft-Hauptquartier mit der neuen Xbox gespielt und den verantwortlichen Managern Löcher in den Bauch gefragt.
Xbox 360 Es ist einer dieser Tage, für die man Spiele-Redakteur geworden ist. Einige wenige Journalisten aus Deutschland dürfen einen exklusiven Blick auf die Xbox 360 werfen, rund einen Monat vor der E3. Nebenbei haben wir einen Tag lang mit den wichtigsten Xbox-Managern über ihr neues Baby diskutieren können. Robbie Bach, oberster Xbox-Chef, erklärte uns die grobe Strategie für die nächste Generation, J Allard, Entwicklungschef, zeigte uns die Konsole und sprach über die Design-Philosophie für die Xbox 360. Jeff Henshaw, verantwortlich für die Benutzerführung, demonstrierte uns das neue Interface und sprach über Änderungen bei Xbox Live. Und Peter Moore, der Herr der Spiele bei Microsoft, zeigte uns einige viel versprechende Titel, die zum Start der Konsole erscheinen werden. Auf den folgenden Seiten geben wir euch einen ausführlichen Überblick über alles, was wir an diesem denkwürdigen Tag erfahren haben. Für eilige Leser hier einige der allerwichtigsten Fakten:
Xbox 360
* Der finale Name ist Xbox 360
* Die Konsole wird weltweit nahezu zeitgleich vor Weihnachten erscheinen
* Die Konsole nutzt ein 12fach-DVD-Laufwerk
* Es gibt eine abnehmbare 20GB-Festplatte
* Xbox 360 unterstützt WLAN
* Sie wird definitiv weniger als 479 Euro kosten
* Sie wird mit einem kabellosen Controller ausgeliefert
* Die Controller bieten Anschlüsse für handelsübliche Handy-Headsets
* Der Controller orientiert sich am Controller S, die "Schwarz"- und "Weiß"-Tasten werden zu digitalen Schultertasten
* Die Kreditkarten-Pflicht für Xbox Live entfällt
* Es gibt ein kostenfreies "Xbox Live light"
* Jedes Spiel unterstützt eigene Soundtracks
* Über USB können Multimediageräte (MP3-Player, Digitalkamera) angeschlossen werden
* Ihr könnt die Konsole mit dem Controller ein und ausschalten :
* Die Xbox 360 spielt auch ohne die optionale Fernbedienung DVD-Filme ab
* Die Konsole hat einen HDMI-Ausgang
* Bislang gezeigte Spiele: Call of Duty, Ghost Recon 3, Gears of War, NBA 2K6, Kameo
Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs: In unserem Mega-Special erfahrt ihr alles, was man über die Xbox 360 wissen muss! Und Bilder zum schicken Stück gibt es natürlich auch!
Fragen zu Xbox 360 und unserem Special? In unserem Forum gibt es die Antworten. Auch Meinungsäußerungen, Kaufpläne und wilde Debatten sind natürlich erwünscht!.
Die Konsole - Design, Gehäuse und Anschlüsse
Xbox 360 Das Design der Xbox 360 ist eine Kollaboration zwischen einem japanischen und einem amerikanischen Design-Studio. Microsoft führt den fehlenden Erfolg der Xbox in Japan zu einem großen Teil auf den klobigen Look der ersten Box zurück. Mit der Xbox 360 haben die Redmonder jetzt eine Konsole gebaut, die auch das Ästhetik-Empfinden japanischer Zocker ansprechen soll. Die Konsole ist in erster Linie weiß, an den Seiten recht kurvig, DVD-Schublade und abnehmbare Festplatte sind silbern. An der Vorderseite der Xbox 360 befinden sich zwei Steckplätze für Memory Units (kommen nicht mehr an den Controller), ein Infrarot-Empfänger, der Einschaltknopf mit einem Leuchtring sowie eine Klappe, hinter der sich zwei USB-Ports befinden. An der Rückseite des Geräts finden sich neben einem weiteren USB-Port die Audio/Video-Anschlüsse. Zahl und Art der Anschlüsse steht noch nicht endgültig fest. Peter Moore sagte uns, dass die Xbox 360 über einen HDMI-Ausgang zur digitalen Übertragung von Bild- und Tonsignalen verfügen werde. Das wäre super, Microsoft wollte diese Aussage aber zwischenzeitlich nicht mehr offiziell bestätigen. Wir drücken die Daumen. Worauf wir uns auf jeden Fall freuen können, ist die volle WiFi-Tauglichkeit der Xbox 360. Über einen Adapter werdet ihr die Konsole problemlos in euer heimisches WLAN integrieren können. Einen Anschluss für ein Netzwerkkabel gibt es aber selbstverständlich auch.
Viel wurde über HD-DVD und BluRay spekuliert. Microsoft setzt auf keines der beiden Formate. Stattdessen kommt ein 12fach-DVD-Laufwerk zum Einsatz. Auf die Frage, warum die Firma keines der neuen optischen Formate nutzt, gibt J Allard eine plausible Antwort: Entwickler interessierten sich in erster Linie für Daten-Durchsatz, so der XNA-Chef. Neue Laufwerks-Technologien bedingen aber zunächst eine Verringerung der Lesegeschwindigkeit und Zugriffszeit. Die Datenkapazität der DVD sei zudem ausreichend, sagt Allard, zumal die fortschrittliche Audio-Kompression der Xbox 360 noch mal kräftig Platz auf der DVD frei schaufele. Allard gibt ein Beispiel: Die Audiodaten von Halo 2 bilden mit rund 4,2 Gigabyte die größte Datenmenge auf der DVD. Mit der neuen Hardware-Kompressionstechnik nehmen die gleichen Daten nur noch 1 Gigabyte ein. Außerdem werde die Entscheidung für ein Standard-DVD-Format sich positiv auf den Einstiegspreis der Konsole auswirken. Die Xbox 360 wird wieder mit einer Festplatte ausgeliefert. Sie ist aber nicht, wie bei der Vorgänger-Konsole, fest im Gehäuse verbaut. Das 20GB-Laufwerk wird vielmehr auf die Konsole aufgesteckt und ist jederzeit abnehmbar. Der offensichtliche Vorteil: Habt ihr Xbox Live und euer Kumpel nicht, könnt ihr etwaige zusätzliche Download-Inhalte (etwa neue Levels für Halo 2) einfach mitnehmen. Wir rechnen außerdem damit, dass Microsoft im Laufe des Lebenszyklus' der Xbox 360 weitere Versionen der Konsole anbieten wird (ohne Platte, größere Platte, usw.). Offiziell Stellung bezogen hat die Firma dazu aber nicht. Das Design der abnehmbaren Festplatte ist übrigens speziell entwickelt. Sie kann also nicht durch eine handelsübliche PC-Festplatte ersetzt werden.
Xbox 360In die Sparte "Schnickschnack, aber cool" fällt der Leuchtring um den Einschaltknopf, von Microsoft knapp "Ring of Light" genannt. Der Ring besteht aus vier Leuchtsegmenten, die in verschiedenen Farben leuchten können. Der Clou: Der gleiche Ring ist Bestandteil jedes Controllers. Bestreitet ihr nun ein Match zu viert über Splitscreen, wird jedes Bildschirmsegment durch ein Viertel des Leuchtrings repräsentiert. So wisst ihr auf einen Blick, auf welchem Viertel des Splitscreens sich eure Action abspielt. Auch individuelle Xbox-Live-Botschaften für vier Teilnehmer sind möglich. Ein Blick auf euren Controller zeigt euch, ob die Botschaft für euch ist. Cleveres kleines Feature. Die Xbox 360 kann sowohl aufrecht als auch quer betrieben werden. Zwei Ventilatoren sorgen im Inneren für ausreichende Kühlung, die Box soll insgesamt deutlich leiser sein als ihr Vorgänger. Nettes Detail: Der Leuchtring am Einschaltknopf "weiß", ob die Konsole steht oder liegt und passt die Segmente für die Bildschirm-Viertel an. Woher die Konsole das weiß? Sie merkt es am Luftstrom der Ventilatoren. Wem die Farbe der Konsole nicht passt, der wird zumindest an der Vorderseite Abhilfe schaffen können. Die Front der Xbox 360 ist abnehmbar, bunte neue Schalen mit allen möglichen Motiven werdet ihr zum Start kaufen können. Neben verschiedenen Farben haben wir zum Beispiel auch eine Gehäuseverkleidung gesehen, die im Dunkeln leuchtet. Das Ganze könnt ihr euch vorstellen wie die allseits bekannten Handy-Schalen, nur halt für eine Konsole.
Die Konsole - Innenleben und Leistungsdaten
Xbox 360 In der Xbox 360 werkeln drei Haupt-Prozessoren mit jeweils 3,2 GHz. Für die Grafik ist ein speziell gefertigter ATI-Chip zuständig. Er ist auf 500MHz getaktet, verfügt über einen eigenen Arbeitsspeicher von 10MB DRAM und kann 500 Millionen Polygone pro Sekunde produzieren. Der Arbeitsspeicher der Xbox 360 ist 512 MB groß. Faktenhungrige Technik-Experten entnehmen folgender Tabelle alle weiteren Schlüsseldaten: (Hab ich jetzt nicht kopiert

)
Der Controller
Xbox 360 Der Controller hat den gleichen weißen Look wie die Konsole. Zusätzliche Farben sind zum Start nicht geplant. Auf den ersten Blick erinnert der Controller stark an den Controller S. Am grundsätzlichen Layout hat sich nichts geändert, bis auf die Positionen der "Schwarz"- und "Weiß"-Tasten. Sie sind auf die Rückseite gewandert, in Form zweier digitaler Schultertasten. Damit verfügt der Controller über vier Schultertasten. Wir begrüßen diese Entscheidung: Zum einen lassen sich zwei Schultertasten leichter handhaben als zwei zusätzliche Knöpfe, zum anderen dürfte das neue Layout Portierungen von Spielen erleichtern, vorausgesetzt Sony bleibt beim bewährten Design des Dual-Shock-Controllers. In der Mitte des Joypads befindet sich ein Leuchtring, unterteilt in vier Segmente. Je nachdem, welches Segment leuchtet, könnt ihr beispielsweise bei einer Splitscreen-Partie sehen, welches euer Bildschirm-Viertel ist.
Xbox 360Im Lieferumfang der Xbox 360 ist ein kabelloser Controller enthalten. Die Controller werden über integrierte Akkus betrieben. Neigt sich der Akku dem Ende, stöpselt ihr den Controller per USB an die Konsole. Steckplätze für Memory Units gibt es nicht, sie wurden an die Vorderseite der Konsole verlegt. Sie würden bei einem kabellosen Controller zuviel Saft fressen. Weiterhin über den Controller betreibt ihr aber euer Headset für Xbox Live. Neu dabei: Ihr könnt ein beliebiges Handy-Headset mit Kabel benutzen und seid nicht auf ein Microsoft-eigenes Gerät angewiesen. Das gilt aber nur für Headsets mit Kabel. Wollt ihr es kabellos, müsst ihr auf das Microsoft-eigene Produkt warten. Hauptgrund dafür: Der Standard für kabellose Headsets ist BlueTooth, berüchtigt für eine hohe Latenzzeit und damit schlecht geeignet für datenintensive Online-Spiele.
Die beste Nachricht zum Schluss, zumindest für alle Spieler, die ähnlich faul sind wie GamePro-Redakteure: Die Xbox 360 lässt sich mit dem Controller ein- und ausschalten.
Xbox Live
Xbox 360 Grundsätzlich bleibt bei Xbox Live alles wie gehabt. Ihr müsst kein neues Abo abschließen, wenn ihr den Service bereits nutzt, und ihr müsst auch keine Angst haben, dass euer Konto oder die Spielserver plötzlich alle weg sind. Dennoch gibt es einige Änderungen, und vor allem: neue Features.
Jedes Spiel verfügt in Zukunft über einen integrierten Marktplatz, über den ihr neue Inhalte per Bezahl-Download beziehen könnt, etwas neue Autos für Rennspiele oder neue Waffen für Shooter. Zu Beginn können nur Spiele-Hersteller vom Marktplatz Gebrauch machen. Das soll sich aber später ändern! Microsoft entwickelt ein System für so genannte "Mikro-Transaktionen". Damit kann im Prinzip jeder Spieler seinen eigenen Shop betreiben. Habt ihr zum Beispiel coole Fahrzeug-Lackierungen kreiert, ein neues Outfit für einen Charakter gebastelt oder einen abgefahrenen Level für ein Spiel gebaut, dann könnt ihr eure Werke an interessierte Spieler vertickern.
Außerdem neu: der "Spectator-Mode". Wie bei einer Fernseh-Übertragung werdet ihr Turniere und Xbox-Live-Matches als Zuschauer verfolgen können und dabei den Teilnehmern zujubeln oder sie ausbuhen. Es ist sogar denkbar, dass die Zuschauerreaktionen vom Spiel ausgewertet werden und sich auf die Punktzahl auswirken. Zwischenmenschliche Interaktion ist ohnehin eines der Schlüsselkonzepte für die NextGen-Architekten bei Microsoft. Jeder Xbox-Live-User wird nicht nur über sein Gamertag identifiziert, sondern über eine erweiterte Gamercard. Diese enthält neben dem Namen des Spielers auch Informationen über erbrachte Leistungen, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, "Zone" genannt (uns wurden als Beispiele genannt: Pro-Zone, Family-Zone, Sports-Zone) sowie die Reputation eines Spielers. Diese funktioniert nach dem Ebay-Prinzip. Hat es euch Spaß gemacht, mit jemandem zu spielen, gebt ihr den Daumen hoch. Hat euch jemand angepöbelt, geht der Daumen nach unten. Das hat nicht nur zur Folge, dass sich der Ruf des Gegenübers verschlechtert, es verhindert zudem, dass ihr jemals wieder mit ihm in einem Spiel landet. Zusätzlich zur Freundesliste gibt es im neuen Xbox Live eine "Recent Players List". Diese zeigt euch eine Reihe von Spielern an, mit denen ihr zuletzt gespielt habt. Habt ihr euch also zum Beispiel gut mit einem anderen Forza-Fahrer unterhalten, ihn aber nicht auf eure Freundesliste eingeladen und auch noch den genauen Gamertag vergessen, werdet ihr ihn in Zukunft trotzdem problemlos wieder finden können.
Xbox 360Xbox Live wird Sprach- und Videochat unterstützen. Spielt ihr zum Beispiel kleine Spielchen wie Poker, lassen sich problemlos vier Spieler mit Video zuschalten. Microsoft wird zum Start der Xbox 360 eine eigene Kamera in angepasstem Look anbieten, ähnlich der Eye-Toy-Kamera von Sony.
Angenommen, ihr wollt kostenpflichtige neue Levels für Halo 2 runterladen. Bisher musstet ihr für Downloads zunächst einmal ein kostenpflichtiges Xbox-Live-Abo abschließen. Das wird anders. In Zukunft wird es zwei Arten von Xbox Live geben. "Xbox Live Silver" ermöglicht es euch zu chatten und Downloads zu beziehen. Spielen könnt ihr damit allerdings nur eingeschränkt, dafür ist es gratis. Microsoft plant kostenfreie Xbox-Live-Wochenenden, außerdem soll der Zugang zu Spielen möglich sein, die ohnehin schon Geld kosten (zum Beispiel MMOGs). Wer dauerhaft mit und gegen andere zocken will, braucht "Xbox Gold", für das ähnliche Konditionen gelten werden wie für das bislang existierende Xbox Live. Existierende Xbox-Live-Konten werden automatisch in "Xbox Live Gold"-Konten umgewandelt.
Der Zwang zur Kreditkarte soll zum Start der Xbox 360 der Vergangenheit angehören. Microsoft verspricht alternative Zahlungsmöglichkeiten, unter anderem sollen Codekarten im Spiele-Handel angeboten werden, ähnlich den Prepaid-Karten für Mobiltelefone.
Die Benutzerführung und Zusatzfeatures
Xbox 360 Die Benutzerführung der Xbox 360 wurde deutlich gegenüber der Vorgänger-Konsole verbessert. Um bei der ersten Xbox Einstellungen zu ändern, muss man das Spiel verlassen und die Konsole neu starten. Das ist nun vorbei. Das Interface ist aus jedem Spiel heraus aufrufbar (das Spiel muss also nicht unterbrochen werden), und nicht nur das: Hört ihr Musik über die Xbox 360 oder seht einen Film, könnt ihr trotzdem auf das Menü zugreifen und sogar Botschaften über Xbox Live erhalten. Ausgangspunkt der Benutzerführung ist ein individuell anpassbares Dashboard, das ihr auch einrichten könnt, wenn ihr nicht bei Xbox Live angemeldet seid. Neben euren persönlichen Statistiken seht ihr auf einer komfortablen Startseite, ob es neue Downloads für die Spiele gibt, die sich derzeit am meisten in eurem Laufwerk drehen, und was so in den nächsten Tagen auf Xbox Live passiert. Einzelne Untermenüs ruft ihr per Knopfdruck auf. Hier nehmt ihr zum Beispiel System-Einstellungen vor, konfiguriert Videochats, schraubt an eurer Freundesliste oder wälzt euch durch das Angebot an neuen Downloads. Bereits vor einiger Zeit hat Microsoft verkündet, dass in Zukunft jedes Spiel die Möglichkeit bieten wird, eigene Soundtracks einzubinden. Das Soundtrack-Feature ist Teil des System-Interfaces und ist somit auf jedes Spiel "aufgepfropft". Die Xbox 360 bietet darüber hinaus weitere Multimedia-Features: So lassen sich über den USB-Port MP3-Player oder Digitalkameras anschließen und die gespeicherten Inhalte über die Xbox wiedergeben. Spannend wird das bei Fotos, die ihr über Xbox Live auch anderen Nutzern zugänglich machen könnt. Da stellt sich natürlich gleich die Frage nach dem Jugendschutz. Die Antwort: Auf Wunsch können Eltern ihre Konsole so einstellen, dass man entweder überhaupt keine fremden Inhalte anschauen kann, oder dass nur Inhalte von Mitgliedern der Freundesliste angesehen werden dürfen. Diese Einstellungsmöglichkeiten gelten übrigens nicht nur für Bilder, sondern zum Beispiel auch für neue Charakter-Outfits. Eltern können auf Wunsch also bestimmen, dass ihre Kinder nur Standard-Inhalte bei Xbox-Live-Spielen sehen, keine über den Xbox-Live-Marktplatz erworbenen Zusatzgrafiken. Das ist eine enorm wichtige Einschränkung, besonders dann, wenn Microsoft den Marktplatz für private Anbieter öffnet.
Trotz aller Multimedia-Features hat sich eine unserer Befürchtungen nicht bewahrheitet. Die Xbox 360 ist kein Media-Center-PC. Das Betriebssystem basiert auf dem Windows-Kern, ist aber eine komplett eigenständige Software. Durch den eingebauten Media Center Extender kann die Xbox 360 in das Heimnetzwerk integriert werden und Inhalte eines Media Center PCs wiedergeben. Auf der optionalen Fernbedienung für die XBox 360 findet ihr auch den Standard-Knopf für das Media Center. Nötig ist das alles aber nicht. Microsoft ist konsequent geblieben und hat eine Spielkonsole gebaut, ohne Kompromisse. Alle Features, die über das eigentliche Spielen hinausgehen, sind unauffällige und durchaus willkommene Ergänzung. Über eine Multimedia-Funktion freuen wir uns besonders: Die Xbox 360 spielt auch ohne Fernbedienung DVD-Filme ab.
Die Spiele
Wir haben bislang fünf Spiele für die Xbox 360 in Bewegung gesehen. Vier davon in Form von Videos, eines spielbar. Grundsätzlich müssen alle Spiele für die Xbox 360 eine Auflösung von 1280x720 unterstützen (in HDTV-Sprache: 720p). Natürlich laufen sie auch auf normalen Fernsehern und sehen schon in gewohnter TV-Auflösung besser aus als Titel der aktuellen Generation, aber erst hochauflösende Displays zeigen den dramatischen Techniksprung. Außerdem werden alle Spiele eine 16:9-Anpassung haben und digitalen Surround-Sound bieten. Hierbei ist 5.1 die Minimal-Konfiguration, die Xbox 360 kann aber auch 7.1-Systeme unterstützen. Hier ein Überblick über die Spiele, die wir gesehen haben.
Spiel 1: Call of Duty (Video)
Activision wird einen neuen Teil von Call of Duty für die nächste Konsolengeneration bringen. Das Video, das wir dazu gesehen haben, beeindruckte vor allem durch die hohe Auflösung und den guten Surround-Sound. Wer Call of Duty auf einem ordentlichen PC gespielt hat, weiß, was ihn technisch erwartet
Spiel 2: Ghost Recon 3 (Video)
Der nächste Teil der Reihe erscheint für PC und NextGen-Konsolen. Die Atmosphäre des Videos war grandios. Das Geschehen wurde mal aus der Verfolgerperspektive, mal aus "Helmsicht" eines Soldaten gezeigt. Das Ganze erinnerte stilistisch an eine Fernsehübertragung. Obwohl nur in Videoform präsentiert, hat uns das Geschehen voll eingenommen. Dauernd zischten Schüsse von irgendwo her, bei einem plötzlichen Angriff hört man das hektische Atmen der Teammitglieder durch den Helmlautsprecher. Insgesamt hat uns Ghost Recon 3 deutlich gemacht, was die technischen Vorzüge der neuen Generation für die Atmosphäre eines Spiels bedeuten können.
Spiel 3: Gear of War (Video)
Gears of War ist ein Action-Spiel aus der Verfolgerperspektive von Epic und basiert auf der Unreal-3-Engine. Von allen gezeigten Spielen hat es uns am meisten weggeblasen. Im Video marschiert der Held durch eine zerstörte Stadt, die an allen Ecken brennt und setzt sich mit fiesen Monstern auseinander, die direkt aus Doom III geflüchtet zu sein schienen. Unglaublich detaillierte Texturen, eine riesige Fülle von Effekten und turmhohe Charaktermodelle haben uns eindrücklich gemacht, was die Konsole zu leisten vermag, ein hochauflösendes Display vorausgesetzt. Die grafische Qualität von Gears of War liegt deutlich über dem Niveau aktueller PC-Spiele.
Spiel 4: NBA 2K6 (Video)
Das Video von NBA 2K6 zeigte leider kein aktuelles Spielgeschehen, es handelte sich vielmehr um eine Animationsstudie eines Basketballers, der in einer Halle auf einen Korb wirft. Das Video lief in einer noch höheren HDTV-Auflösung, in 1080i (entspricht 1980*1080). Der Realismus war der Hammer, während der ersten Sekunden erkennt man das Geschehen nicht als Computer-Simulation. Das Muskelspiel, die Bewegung des Shirts, sämtliche Animationsphasen liegen technisch weit über dem, was wir bisher an einem Fernseher zu sehen bekommen haben. Das fertige Spiel wird sicherlich nicht so aussehen, als Technik-Demo für die Xbox 360 war der Korbwurf aber enorm beeindruckend.
Spiel 5: Kameo (spielbar)
Xbox 360 Xbox 360 Es ist offiziell. Kameo gewinnt den kuriosen Preis für ein Spiel, das für drei Konsolen aus drei Generationen angekündigt ist. Ursprünglich für das Nintendo 64 vorgesehen, wird es nun Starttitel für die Xbox 360. Wir spielen die Elfe Kameo, die sich in einem Fantasy-Reich behaupten und sich in verschiedene Kreaturen verwandeln kann. Zunächst laufen wir durch eine Stadt. Die Farbtiefe und Detailfülle ist beachtlich, die Bilder geben die Original-Auflösung des Spiels auf einem HDTV-Gerät wieder. Es sieht wirklich so aus. Zum Schluss präsentiert uns Peter Moore noch einen Ritt durch ein animiertes Ork-Heer (ebenfalls auf einem Screenshot in diesem Special zu sehen). Alle Orks sind animiert und KI-gesteuert. Insgesamt könne die Xbox 360 rund 3500 Charaktere gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellen, erklärt uns Moore. Solange wir die nicht einzeln hintereinander bekämpfen müssen, macht uns das sehr glücklich.