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Wem dieser Titel unbekannt ist, hat schlicht und einfach die letzten vier Jahre Videospielgeschichte verschlafen. Da zählen auch keine Ausreden, dieses Westwood Spektakel muß man einfach wahrgenommen haben. Immerhin stellt es das erste Echtzeitstrategiespiel dar, daß auf dem PC ein Genre völlig neu definierte. Nun ist seit damals schon ein halbes Jahrzehnt vergangen, und nach etlichen Sequels und Klonen betreten auch N64 Jünger endlich die öden Wüsten im Kampf um den wertvolle Rohstoff Tiberium. Obwohl das Original schon so lange zurückliegt, stand es dennoch Pate für die jetzige Nintendoumsetzung, ist aber noch lange nicht aufs alte Gleis abzuschieben. Ja, ihr habt richtig gelesen, es handelt sich um eine fast identische Originalumsetzung des kultigen ersten PC Teils. Lediglich vier exklusive Missionen wurden dem N64 Gamer zusätzlich gesponsort. Doch der Kampf ist der Selbe geblieben. Als freiheitsliebende GDI Organisation oder ständig unruhestiftende Bruderschaft NOD zieht ihr in den Krieg um den wichtigsten Rohstoff des 21. Jahrhunderts – das Tiberium. Die futuristische Zukunft wirkt dabei sogar so düster, daß sich der Krisenherd nicht mehr eindämmen läßt und praktisch die ganze Welt in Mittleidenschaft zieht. |
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Doch was ist so wichtig an dieser Ressource? Tiberium wird in ferner Zukunft hauptsächlich als Zahlungsmittel eingesetzt – praktisch Banknoten zum pflücken! Wer würde sich dafür nicht auch ein wenig duellieren? In ca. 50 Missionen heißt es immer wieder aufs Neue euere Basis zu errichten, Ressourcen zu verwalten und Aufgabenstellungen (meist mit militärischer Macht) erfolgreich zu erfüllen. Doch die dazu benötigten Kampfeinheiten, Fahrzeuge und Gebäudekomplexe müssen erst einmal produziert werden. Des weiteren sind Radaranlagen von Nöten um eine Karte als Übersicht zu genießen, Raffinerien zum Abbau des gewinnbringenden äGoldes" aus dem Boden zu stampfen, Silos zur Lagerung herzustellen und Kasernen zwecks Kriegsmaterialproduktion anzuschaffen. Die Anzahl der zu errichtenden Bauelemente erweitert sich von Mission zu Mission. Besonders waffentechnisch mehren sich die Vertreter in euerer Arsenalkammer. Über all diesen Organisationsbereichen haltet ihr euere koordinierenden Hände – ihr seit also nicht nur der sprichwörtliche Boss. Euere Erfolge könnten mittels eingebauter Batterie jederzeit – auch während einer Mission – archiviert werden. Leider stehen euch dafür nur zwei Slots zur Verfügung, warum der Controller Pak nicht zum Einsatz kommt bleibt im Dunkeln. |
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Während man in allen anderen spielbestimmten Punkten keinerlei Alterserscheinungen bemerkt, muß man dies für die grafische Leistung dennoch ausklammern. Mit HiRes Optik – via Expansion Pak – wird das Geschehen zwar sehr detailliert eingefangen und mittels neu eingeführte Ego Perspektive bei Gefechten ein wenig versüßt, kann jedoch nicht vollkommen seine Altersfalten kaschieren. Besonders die gerenderten Zwischensequenzen, die logischerweise aus Platzgründen nicht vorhanden sind, fehlen zur Unterstützung der Atmosphäre. Die Standbilder kann da nur mittelmäßig entschädigen. Dafür begeistert eine komplett konvertierte Sprachausgabe und kristallklare Musikstücke, die auch nach so langer Zeit noch Ohrwürmer produzieren. Viel Kraft investiert das 256-Mbit stark Modul jedoch in die Steuerung. Die Z-Taste eröffnet den Zugang zum Seitenmenü , A bestätigt Befehle, B widerruft sie und die vier C-Knöpfe können jeweils mit einem Trupp von eueren militärischen Einheiten belegt werden. Der Analogstick bedient den Mauszeiger und das digitale Steuerkreuz kommt mit zwei Spezialanweisungen daher. Truppen verteilen und Gefechtsposition einnehmen heißt es bei einem Druck nach oben, und alle Mann zurück zur Basis wird mit Unten angezettelt. Insgesamt gesehen steht das N64 Pad in keinster Weise der original PC Maus nach. |
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Ein ausgeglichener Schwierigkeitsgrad ermöglicht zusätzlich jedem Anfängergeneral die Zügel in die Hand zu nehmen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei hilft jedoch auch die noch lange nicht ausgereifte Gegnerintelligenz, die sich zum wiederholten Male den ein oder anderen Lapsus erlaubt. Leider versäumten es die Programmierer von Looking Glass einen Multiplayermodus zu integrieren, der durch heiße Duelle gegen menschliche Kontrahenten die Wertung nochmals ansteigen zu lassen. Dennoch gibt Command & Conquer 64 einen mehr als soliden Strategiependanten ab, der auf unserer Nintendo Konsole keinerlei Konkurrenz fürchten muß. Erst im Herbst wird mit Starcraft von der Firma Blizzard – der ewigen Konkurrenz – ein vergleichbares Spiel auf den Markt kommen. C&C ist eine nicht enden wollende Serie, die mit viel Mühe aufs N64 konvertiert wurde. Für Genreliebhaber ein Pflichtkauf! |
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![]() | Lesereinschätzung von Marcel Jaquet. |
![]() | Lesereinschätzung von Armin Karlegger. |