Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

WWF Attitude

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland

Nachdem WWF Warzone ein guter Erfolg war, konnte Acclaim gar nicht anders, als noch einen Knaller auf die Fans los zu lassen. Mit WWF Attitude bringt Acclaim auch eine Hommage auf Owen James Hart , der so tragisch verunglückt ist. Dafür einen speziellen Dank an die Entwickler. Mit īzig Spielmodis, über 40 Wrestlern und unheimlich vielen Einstellmöglichkeiten übertrifft man locker WWF Warzone. Im Startbildschirm kann man sich entscheiden, ob man erst einmal in die verschiedenen Exhibitionmodis schauen möchte, oder sich gleich ans Eingemachte macht. Die Exhibition bietet Euch zum Bsp. den normalen Schaukampf, Tag Team Action, Handicap Matches (1 gegen 2, oder 1 gegen 3), Lumberjack, Gauntlet, Survivor Series, Battle Royal, Royal Rumble u.s.w. Insgesamt 15 verschiedene Modis, da kann keiner maulen. Das bei einem solchem Genre bis zu vier Spieler mit- und gegeneinander antreten können, ist schon fast Routine. Doch erwähnen sollte man es schon. Da bei Attitude der Trainingsmodus fehlt, ist es ganz angebracht, hier ein paar Minuten zu verweilen. Die verschiedenen Moves könnt ihr bei der jeweiligen Situation im Pausenmenu nachschlagen. Und es gibt viel nachzuschlagen. Pro Wrestler gibt es in etwa 24 verschiedene Moves. Daher kann man erkennen, das es vieeeele Tastenkombis gibt. Für die äKombi - Virtuosen" unter euch ist das sicherlich kein Grund traurig zu sein, aber für Typen wie mich, ist es schon fast der Hass. Ich habe fast zwei Stunden gebraucht, bis ich meinen ersten Kampf so gewonnen habe, wie es sein sollte. Ihr werdet sicher schneller sein als ich. Seid ihr dann der Meinung, ihr habt genug geübt, kann man die großen Sachen angehen. Den Karrieremodus . Hier müßt ihr euch hochkämpfen. Der erste vakante Titel ist der European Titel.
Ihr beginnt als letzter der Wrestlerstaffel und matcht einen nach dem anderen weg. Verliert ihr ein Match, werdet ihr um einen Platz zurück gesetzt. Das geht solange, bis ihr den Gürtel am Leib tragt. Und das kann dauern ... !!! In diesem Modus findet ihr auch die verschiedensten Matchmodis. Vom Tag Team bis zum 1 gegen 3. Das Rahmenprogramm sind die verschiedensten Events. Seid ihr ganz gut voran gekommen und Tele - tauglich, dürft ihr auch schon mal bei einer Sonntagabendshow antreten. Habt ihr alle von euerem Können überzeugt, winkt schon mal ein Auftritt in einer Pay per View Show. Da steht ihr dann den anspruchsvollsten Fans gegenüber. Habt ihr den Titel dann endlich errungen, ist noch nicht ganz Schluß. Es stehen noch fünf Titelverteidigungen an. Erst wenn diese bestanden sind, kann euch keiner mehr den Gürtel nehmen. Erst mit dem European Titel seid ihr berechtigt, in die Riege der Inter Continental Titel Anwärter aufzusteigen. Dort findet ihr euch auch wieder an letzter Stelle wieder und das Spiel beginnt von vorn. Nur sind die Gegner diesmal ausgeschlafener. Es wird immer schwerer. Solltet ihr euch auch diesen Titel gesichert haben, muß auch dieser erst einmal noch verteidigt werden. Dann kommt der wichtigste Titel überhaupt. Der World Heavy Weight Titel. Nun heißt es Zähne zusammen beißen - und durch! Habt ihr den alten Inhaber besiegt, braucht ihr ihn nicht mehr herzugeben. Dann seid ihr der Champion der WWF. Hier und da werden neue Charaktere freigespielt, die ihr im Cheatmenu nachlesen könnt. Typen, wie Shawn äsexy Boy" Michaels, Kurrgan, Paul Bearer oder äder alte Mann" Jerry Lawler und Marc Mero. Und wer im letzten Playboy geblättert hat, der kennt auch Sable. Diese schöne aber knallharte Frau steht dann auch zur freien Verfügung. Wer alle Titel geholt hat, der kann sich auch sein eigenes Pay per View Vergnügen schaffen. In einer vielzahl an Einstellmöglichkeiten zaubert ihr einen Event, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Habt ihr das ganze Drumherum nach euern Wünschen gestaltet, können 8 Fights eingestellt werden. Von allem etwas. Nur bevor man antreten kann, muß man saven. Sonst geht gar nichts. Doch da WWF Attitude sehr sparsam im Platzverbrauch ist, sollte es kein Thema sein.
Dann kommen wir mal zum Baukasten von WWF Attitude. Einen eigenen Wrestler erschaffen ist doch etwas geniales. Hier tun sich Weiten auf, was das gestalten betrifft. Die normale Körpergestaltung kennt man ja von früher her. Doch bei Attitude kann man selbst die Augen, Nase, den Mund und Bart aussuchen. Sogar einen Spitznamen kann man zuordnen. Der Fantasie sind hier nur die Buchstabenbegrenzung im Weg. Bei den Attributen kann man den vorgegebenen Wert in verschiedene Kategorien aufteilen. Ob nun Vorteile bei der Stärke, der Geschwindigkeit oder auch im Charisma liegen sollen, bestimmt ihr. Wie schon bei Warzone können die Moves der anderen Wrestler 1 zu 1 übernommen werden, oder ihr sucht euch die besten heraus und legt sie selber fest. Die Auswahl ist riesengroß. Hinter jedem Move wird euch eine Schadensanzeige präsentiert, woraus ihr erkennen könnt, wie heftig der Move ist. Unter dem Menupunkt Personales legt ihr zum Bsp. fest, wer euer Ringpartner ist, ob ihr beliebt seid oder welche Einmarschmusik ertönen soll und was für äSpirenzchen" ihr im Ring macht. Seid ihr zufrieden mit euch und euerem äPrügel" könnt ihr unter Controller Pak alles absaven. Startet ihr ein neues Game, muß man seinen Wrestler erst wieder laden. Wer ein Exhibition Match bestreitet, der kann noch seperat verschiedene Optionen einstellen. Zum Beispiel die Match Optionen . Dort findet ihr, ob ein Kampf im Hardcore (Waffen), im Käfig bestritten werden soll. Die Win Modifiers bestimmen, unter welchen Gesichtspunkten der Sieg bestimmt wird. Ob nun dur ein geschrienes äI Quit" oder nur durch einen Finisher, ihr legt es fest.
Der Einmarsch der Wrestler in die Arena wird von der originalen Einmarschmusik begleitet. Auf Pyrotechnische Schmankerl wartet man allerdings vergebens. Das nimmt zwar etwas vom Flair, da aber die Wrestler so getreu nachempfunden sind, kann man glaube ich darüber hinweg sehen. Die Grafik allgemein ist gut gelungen und die Bewegungsabläufe sind schnell und flüssig. Die vielen Moves lassen auch keine Wünsche übrig auch wenn mancher Move dem Gevatter Zufall zu verdanken sind. In den Bildschirmecken könnt ihr eure momentane Verfassung im Auge behalten. Von Grün (taufrisch) über verschiedene Nuancen zum Rot ( Scheintot), weis jeder, was mit seinem Fighter los ist. Das kleine Kästchen zeigt euch an, wie sehr ihr euern Gegner beim ähalten" quälen könnt. Die Schadensanzeige eurer Moves, geht bis ins rote hinein, was vergleichbar mit äKörperverletzung" ist. Was das Spiel noch authentischer macht, sind die verbotenen Gesten. Tiefschläge, Augenstechen oder wenn man aufsteht aus dem Ringstaub, dem Gegner noch schnell einen Schwinger versetzen. Natürlich wird das vom Publikum nicht gerade gefeiert, aber wen interessiert das schon. Die Fans machen sich auch bemerkbar, wenn der Kampf langweilig ist oder wenn man nur ein und dieselben Schläge anbringt. Das Buhen und pfeifen ist nicht zu überhören. Sind die Fans aber auf eurer Seite lassen sie schon mal ein:äI love you, Player One" hören. Dafür, das sie so lautstark eingreifen, sind sich wieder mal recht platt und lieblos neben den Ring ägeklatscht". Dafür ist die Sprachausgabe der Wrestler sehr gut. Bei der obligatorischen Brgrüßung im Ring, gibt jeder einen dummen Comment oder einen urischen Laut von sich. Die weibische Stimme, des Ringkommentators Jerry Lawler tut ihr übriges, wenn er jede Aktion oder Move kommentiert. Doch das beste bei einem Wrestling Game sind immer noch die Schmerzlaute und vor allem die verschiedenen Knackgeräusche der verschiedenen Knöchelchen. Wer von uns weiß denn schon, wie es sich anhört, wenn ein Cellokasten mit voller Wucht auf dem Rückgrat eines Gegners zersplittert? Nicht sonderlich unterschiedlich sind die drei Schwierigkeitsgrade. Ob Easy, Med oder Hard - im vs - Mode merkt man keinen Unterschied.
Auch das Tag Team Match kann man locker ohne den Partner nach Hause schaukeln. Nur die Handicap Matches haben es in sich. 1 gegen 2 ist noch lösbar, aber 1 gegen 3 nicht mehr. Das liegt aber auch daran, das man sehr schnell zwischen den Gegnern hin und herschalten muß. Und das macht unser Held nun mal nicht schnell genug. Ich hätte mir auch mehr Animationen gewünscht, wenn man einen Titel gewinnt. Auch Fehlanzeige. Doch das soll es an negativen Erfahrungen auch schon sein. Gesamt, ist es ein ordentliches Wrestlinggame, was aber keine deutlichen Vorteile gegenüber den anderen erlangt.

Cheats zu WWF Attitude

Komplette Moveliste zu WWF Attitude

Wertung

Jens Morgenschweiss
(29.09.1999)

Magazin64@aol.com