Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Zum Jahresende und Beginn der Bundesliga Winterpause erscheint der World League Soccer. Für viele Fußballfans kann so die Saison weitergehen und kann seiner Lieblingsmannschaft viele Titel bescheren. Was bei Sportfans hoch im Kurs steht sind die Lizenzen. Da der WLS mehrere Ligen beinhaltet, wäre es sicherlich ein gigantischer Aufwand gewesen alle Lizenzen zu kaufen. So hat man sich auf die der Premier League in England beschränkt, was die deutschen Fans nicht sonderlich fröhlich stimmt. Doch man hat sich mit der Spielererkennung große Mühe gegeben und so kann man jeden Spieler an Hand seines "Namens" erkennen. Jeder wird mit dem Namen Yehboa, Hertsh oder Barren vom HSV was anfangen können. Das Hauptmenu bringt euch per Schnellstart, Spiel Beginnen oder Spiel laden gleich zur Fußball Action. Die Optionen lassen diverse Einstellungen zum Sound, der Controller Konfiguration und Spieleinstellungen zu. So kann man frühzeitig entscheiden, wie lange die Spieldauer beträgt (5 - 90 min.), ob Wiederholungen sofort gezeigt werden sollen, ob mit Balleffet gespielt wird, was der Schiri alles sieht und ahndet u.s.w. Sogar die speziellen Spielumgebungen kann man sich heraussuchen. Stadion, Anstosszeit, Platzbedingungen und das Wetter.
Beim Schnellstart sucht der Rechner die beiden Teams aus und ihr könnt nur zwischen diesen beiden wählen. Das ist aber nicht der Weisheit letzter Schluß. Man will doch sein Team eine ganze Saison lang führen. Durch den Menupunkt Spiel beginnen gelangen wir ins Spielmenu . Und hier kann man schon abschätzen, was einem bevorsteht. Vom Freundschaftsspiel und Liga über internationale Liga und Pokal zum Turnier und die eigenen Wettbewerbe. Und natürlich das Training. Das Training vermittelt euch die Grundvoraussetzungen für erfolgreiches bestehen. Hier beginnt ihr ein normales Spielchen ohne Gegner. Ein bißchen passen und Steilpässe probieren. Aber im Pausenmenu gelangt ihr an die expliziten Sachen, wie Eckbälle, Freistöße und Elfer. Auch die Aufstellung und die geeignetste Kameraposition kann man hier schon mal ausloten. Dabei stehen euch drei Kamerapositionen zur Verfügung, die man noch einmal durch Höhen- und Entfernungseinstellungen verfeinern kann. Im Training wird man schnell feststellen, das das Spiel nicht zu den schnellsten gehört. Auch die Trickkiste der Spieler wird nur ein Stück geöffnet. Der Weg zum Erfolg führt nur über schnelles Passspiel und einem gewogenem Schiedsrichter. Fühlt man sich in der Lage ein ordentliches Spiel abzuliefern, kann man ja erst einmal ein Freundschaftsspiel absolvieren. Sucht euch eine Vereins- oder Nationalmannschaft aus und einen passenden Gegner und schon kann es losgehen. Dabei fällt die Wahl sicherlich schwer, denn 9 Ligen und 2 Staffeln Nationalteams geben einem zu denken. Ob man sich nun für spanischen, englischen, amerikanischen oder gar japanischen Fußball interessiert. Also wer der Meinung ist, man müßte Brasilien mit Gamba Osaka vorführen, bitte ... ! Kein Problem. Der nächste Bildschirm bringt euch zur taktischen Aufstellung . Hier seht ihr in der Mitte, wie euer Gegner aufläuft und mit wem. Also kann man sein System dem anpassen, oder kluge Schachzüge voraussehend, kontern und überraschen. Seine Formation kann man noch in defensiv bzw. offensiv unterteilen. Stellt Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer auf. Den Defensivkünstlern sei gesagt, mehr als 6 Verteidiger geht nicht. ;-) Spielt man mit Libero und einer hängenden Spitze? Kann man alles einstellen. Sogar auf dem Platz umstellen kann man seine Kicker. Soll euer linker Mittelfeldrenner weiter vor oder zurück? Schiebt ihn einfach an die Position, wo er hingehört. Dann wird jedem Spieler eine Deckungsaufgabe übergeben. Man entscheidet sich entweder für den am nächsten stehenden Gegenspieler, Raumdeckung oder nennt speziell den Namen des Gegenspielers um den sich derjenige welche zu kümmern hat.
Wer dann noch etwas an der Aufstellung zu feilen hat, kann dies tun. Man sucht sich den Spieler, der evt. raus soll und vergleicht mit seiner Bank, was die zu bieten hat. Unten hat man übersichtlich die Stärken gegenüber gestellt, so das man gleich im Blick hat wer besser ist. Dann kann es ja endlich losgehen. Jedes Spiel beginnt traditionell mit dem Münzwurf . Jede Gastmannschaft darf wählen, ob Kopf oder Zahl. Der Sieger entscheidet sich dann für die Seite bzw. den Anstoss. In dem großen Kästchen bewegt sich euer Kapitän (Spielführer). Darüber die aktuelle Mannschaftsstärke. Diese wird in Sternen gemessen. 10 Sterne ist das Maximum, was ein Team haben kann. Ist die Wahl entschieden, bekommt man in einem Intro den Einlauf der Teams gezeigt. Dann wird es ernst. Das Spiel beginnt. Voreingestellt ist immer die Seitenkamera, die man aber noch vor dem regulären Spielbeginn ändern kann. Ist der Anstoss erfolgt, bekommt man etwas geboten, was es nicht allzu oft auf dem N64 gibt. Echtzeitkommentar !!! Ist schon lustig, was der Kerl alles so kommentiert und vor allem wie. Sprüche wie: "eine gut getimte Grätsche", "tolle Abwehr vom Torhüter" oder "ein böses Foul" laden richtig zum schmunzeln ein. Vor allem, wenn es nicht unbedingt mit dem Spielverlauf übereinstimmt. So würde der Gegenmannschaft in der 86 min. bei einem Spielstand von 9:1 nur noch ein kleines Wunder helfen zum Sieg. Naja, wenn er meint ... ! Es ist aber trotzdem eine schöne Sache, die etwas authentisches rüberbringt. Das Spiel selber wird, wie gesagt, nur vom Passspiel entschieden. Einzelaktionen sind von vorn herein zum scheitern verurteilt. Das macht es nicht allzu leicht, denn vorm Strafraum ist selten viel Platz zum zuspielen. Hat man es aber trotzdem geschafft, die Kugel im Tor unter zu bringen, kann man sich "stundenlang" das Replay aus allen möglichen Blickwinkeln ansehen. Anschließend eine Jubelorgie und weiter gehts. In der Halbzeit und am Spielende bekommt man eine tabellarische Übersicht, wo man sieht, wieviel Schüsse und Fouls man gemacht hat, wie viele Karten man sich "verdient" hat und der prozentuale Ballbesitz. Darunter kann man für jedes Team einzelne Spieler genauer unter die Lupe nehmen. Also wie effektiv eure hängende Spitze ist, wieviele Pässe er gespielt hat und wie viele davon angekommen sind.
Diese Statistik kann man sich auch im Pausenmenu ansehen, wo man sonst noch die Auswechslungen und Änderung der Aufstellung vornehmen kann. Spielt man eine Ligasaison, kann man nach jedem Spiel auf die Mem Card saven und die restlichen Ergebnisse betrachten oder auch den Tabellenplatz bewundern. Spielt man die Bundesliga, macht sich schnell Enttäuschung breit. Nicht nur die fehlende Lizenz (die man verschmerzen kann), nein alle Teams mit Ausnahme von Hamburg und Wolfsburg haben eine Stärke von drei Sternen. Das ist vergleichbar mit Bayern!? Nein, eher mit Zweitligafußball. Da ist ja jede amerikanische Collegemannschaft besser als unsere Bundesligisten. Liegt es daran, das es sich hier um ein britisches Programmiererteam handelte???? Hingegen die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der oberen europäischen Spitze. Natürlich hinter England !!! Im Multiplayer besteht die Möglichkeit, zusammen in einem Team oder gegen einander zu fighten. Doch auch nur zu zweit oder zu viert. Zu dritt hat man schlechte Karten, da bleibt einer auf der Strecke. Zu viert tummeln sich dann vier farbenunterlegte Spieler auf dem Platz. Man sollte vorher aufpassen ob sein Controller die Farbe Rot, Gelb, Pink oder Blau unterstützt. Es gibt einige Dinge, die richtig Spaß machen bei WLS 2000. Der Kommentator, angeschnittene "Basler Freistöße", die Stadionatmosphäre und jede Menge "krumme Tore". Aber es gibt auch viele Sachen, wo man nicht zufrieden sein kann. Die Grafik ist nicht mehr Zeitgemäß. Da gibt es doch schon viele andere Beispiele, wo man sieht was möglich ist. Die Mannschaftsstärke der deutschen Vereine ist unter aller Kanone. Das nimmt viel der Motivation die Bundesliga aufzumischen. Ergebnisse wie 9:0 gegen die Bayern sind Standart. Selbst die Kennzeichnung der Spieler auf dem Feld ist ungenügend. Die Rückennummer ist mit viel Glück zu sehen. Vom äußeren her ist kein Unterschied auszumachen. Gerade wenn man sich eine Karte eingefangen hat, muß man alle Spieler durchsuchen, wer es war. Und wer Gelb/Rot gesehen hat, ist für ein Spiel gesperrt. Sogar der Kommentator sagt es an, aber das Spiel registriert es nicht. Ich habe ca. 20 Gelb/Rote Karten gesehen und die Saison mit ein und der selben Mannschaft durchgespielt. Auch von der angepriesenen Ermüdung der Spieler keine Spur. Wozu brauche ich dann eine Ersatzbank?? Keine Verletzungen, nichts ...!!! Das treibt die Gesamtwertung ganz schön nach unten, denn das hat mit richtigem Fußball nichts mehr zu tun. Nur spielen ist zwar schön, aber das drumherum muß auch stimmen.

Wertung

Jens Morgenschweiss
(24.12.1999)

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