Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Wipeout 64

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mega Star.

Lange Zeit wurde das Nintendo 64 was Rennspiele angeht belächelt. Speziell was Futureracer mit immensen Geschwindigkeiten angeht. Seit F-Zero sind diese Stimmen endgültig verstummt. Denn neben einer sicher nicht spektakulären Grafik bietet F-Zero dennoch Geschwindigkeit und Spielspaß satt. Nun tritt neben Extreme G. 2 ein weiterer Konkurrent auf den Plan von dem die meisten nie gedacht haben das er jemals auf dem N64 erscheinen würde. Doch es ist soweit. Zumindest vorerst in den USA. Wipeout 64 ist erhältlich und schickt sich an F-Zero vom Thron zu holen. Ob es ihm gelungen ist zeigt Euch der folgende Test. Wir schreiben das Jahr 2098 und die Rennserien sind ein bischen anders als in den guten alten Tagen. Mittlerweile ist auch die Technik eine völlig andere geworden. So haben die Futureracer keinen Kontakt zum Boden geschweige denn Bremsen. Nur die Gesetze der Gravitation halten die Geschosse in der Bahn. Ihr steigt nun ein in eines der Teams und schickt Euch an die F5000 Serie zu gewinnen und Euren Gegner keine Chance zu lassen. Das erste was einem nach dem Einschalten entgegenblinkt ist die etwas eigenwillige Schriftart der ich persönlich nicht so sehr zugetan bin. Aber das ist natürlich Geschmackssache und hat keine Auswirkung auf die Bewertung. Nur ist sie was die Lesbarkeit angeht nicht unbedingt die günstigste. Nach dem drücken der Starttaste erwartet Euch das Hauptmenu in Wipeout 64.
Hier habt Ihr die Auswahl zwischen dem Challenge Modus, dem Single Race, dem Time Trial Modus, dem Multiplayermodus und den Options. Die Options sind in Wipeout relativ opulent und lassen viele Einstellmöglichkeiten zu. Neben normalen Dingen wie Sound und Controllereinstellung habt Ihr in den Game Configs die Möglichkeit das Renngeshehen ein bischen anzupassen. So z.b ob im Multiplayermodus gegnerischen Fahrzeige mitfahren sollen oder ob die Waffen im Spiel aktiviert sein sollen oder nicht. Einen Trainingsmodus sucht Ihr vergebens. Also kann man auch gleich mit dem Challengemodus, dem Herzstück des Spiels anfangen. Auch dem folgenden Bildschirm wird noch einmal unterteilt in Race, Time Trial und Weapon. Die Race Option stellt dabei den gewohnten Modus dar wie man ihn aus allen Racern kennt. Hier ist es nun Eure Aufgabe euren Gleiter durch insgesamt 7 Strecken zu bringen wobei immer einer nach dem anderen gefahren werden muß. Die Rennen in Wipeout sind eingeteilt in 4 Classes die im Endeffekt Auswirkung auf die Geschwindigkeiten in den Rennen haben. Angefangen bei der langsamen Vector Class bis zur schnellsten, der Phantom Class. Neben der Geschwindigkeit ist auch die Rundenanzahl der Rennen unterschiedlich die von 3-5 Runden reicht. Die eigenart im Race Modus ist das es Euch nicht möglich ist eine dieser Classes selber einzustellen.
Auch Euren Gleiter könnt Ihr hier nicht frei wählen. So wird Euch also einer der 4 Gleiter zugeteilt die sich natürlich auch in Sachen Geschwindigkeit oder Beschleunigung unterscheiden. Nicht gerade viel wenn man an die 30 Fahrzeuge in F-Zero denkt. Der dritte wichtige Punkt in Wipeout 64 sind die Waffen was Wipeout eher mit Extreme G vergleichbar macht. Die Waffen sind relativ zahlreich und von unterschiedlicher Wirkung. Die Waffen selber findet Ihr verstreut auf der Strecke in Form der Symbole über die Ihr drüberfahrt und so aktiviert. Vorteil ist natürlich das man beeinflussen kann welche Waffe man mitnimmt. Wem diese noch nicht ausreichen der kann auch die sogenannten Super Weapons finden. Dabei besitzt jedes Fahrzeug seine eigene Superwaffe die auch nur dieses Fahrzeug nutzen kann. So z.b. der Feisar der mit seiner Mini Gun ähnlich einem Maschinengewehr für Ordnung sorgen kann. So bekommt man also im Race Modus vor jedem Rennen angezeigt welche Class und welches Fahrzeug auf euch wartet. Natürlich steigert sich im Laufe der Zeit die Geschwindigkeit und Schwierigkeit der Strecken. Wipeout ist zu beginn ein bischen wie Top Gear Rally. Zuerst denkt man die Kiste kommt nur gemächlich vorran. Doch mit steigender Class geht die Post ab. In der höchsten Class sollte man seinen Gleiter schon gut Beherrschen um sich für die weiteren Rennen zu qualifizieren.
Denn um das jeweils nächste Rennen zu erreichen muß man unbedingt unter die ersten 3 fahren. Dafür gibt es dann nach den Rennen Medaillien in Form von Gold, Silber und Bronze. Und ich sage euch das ist ganz schön schwer. Denn die Streckenführungen der Kurse sind einfallsreich und vorallen grafisch sehr schön in Szene gesetzt. Hier ist Wipeout F-Zero X klar überlegen. Auch das Scrolling und Geschwindigkeitsgefühl kann in der höchsten Stufe durchaus mit F-Zero mithalten. Auch ist ein Grafikaufbau dabei in den seltensten Fällen zu beobachten. Ausgerechnet im geheimen Bonuskurs, Velocitar bemerkt man dann aber doch einen warnehmbaren Grafikaufbau. Ansonsten kann man aber über die Strecken kaum meckern. Kurven die volle Konzentration verlangen, Sprünge und Höhenunterschiede warten auf euch die Wipeout wirklich Spaß machen lassen. Natürlich fahrt Ihr die Rennen nicht alleine . Mit 14 Gegnern habt Ihr es im Einzelplayermodus zu tun. Gerade die ersten 3 heben sich dabei merklich von den anderen ab was einen Sieg fast unmöglich macht. Man muß also wirklich perfekt fahren um zu gewinnen. Entgegenkommend ist da die sehr gute Steuerrung, die extrem weich und direkt ist. Auch schönes ausbalancieren in Kurvenpassagen ist somit möglich.
Da die Fahrzeuge keine Bremsen im herkömmlichen Sinne besitzen bleibt euch zum einen vom Gas zu gehen was aber in den seltensten Fällen reicht oder eine Art Drift wie in F-Zero zu nutzen. Dieser wird jeweils mit dem Z-Trigger und der R-Taste betätigt und läßt euren Gleiter auch in 90Grad Kurven elegant um die Ecken driften. Nachteil dieser Geschichte ist das Ihr dabei immens Geschwindigkeit verliert. Man muß also ein gute Mischung aus Gas wegnehmen, driften und einklenken finden. Aber hat man dies einigermaßen im Griff macht die Jagd nach den führenden irre viel Spaß. Ob man sie einholt ist wieder was anderes. Denn selbst wenn man mal dran ist gibt es ja noch die Waffen die Euch zur Weißglut treiben können. Wie habe ich es geliebt wenn ich den zweitplatzierten gesehen habe und mir ein überrundeter eine Mine vor's Fahrzeug schmeißt. Danach will man dann meist zu schnell wieder nach vorne und macht erst recht Fehler. Das blöde ist nämlich solltet Ihr eine Kurve nicht kriegen und anecken bleibt Ihr kurz stehen. Schafft man es gerade so noch um die Kurve dann hört man eine schleifen des Metalls. Cooles Geräusch. Ebenfalls auf der Strecke findet man blaue Pfeile auf der Strecke die fährt man darüber wie ein kleiner Boost wirken. Man sollte wirklich versuchen alle zu kriegen. Hervorzuheben ist die Musik in Wipeout die ähnlich wie in F-Zero sehr motivierend ist und zum lauter machen anregt.
Ein weiteres Merkmal ist wie in F-Zero Euer eigenes Shield. Werdet Ihr getroffen oder eckt andauern an reduziert sich diese Energie bis sie leer ist und euer Fahrzeug explodiert. Dafür exestieren neben der Zielgeraden Energiezonen die beim darüberfahren eure Shieldenergie wieder aufladen. Manchmal kann man man diese auch als Abkürzung nutzen da die meisten eurer Gegner gerade auf der Zielgeraden scheinbar ein paar Gänge zurückschalten. Auch darüber habe ich mich sehr oft geärgert. Man ist voll im Rennen und konzentriert sich auf die Strecke und rammt dabei einen Vordermann was Euch ebenfalls fast zum Stillstand bringt. Was auch das Überholen an sich wichtig macht. Man kann alles gewinnen oder auch alles verlieren wenn man an einem Konkurrenten einfach nicht vorbeikommt. Sehr schön ist das nach jedem geschafften Rennen auf Memory Card abgespeichert werden kann. Denn jedesmal von vorne beginnen wäre auf die Dauer Funtötend. Auch die beiden anderen Modi im Challenge haben es in sich. Im Time Trial werden Euch auf jedem Kurs Zeiten vorgegeben. Diese reichen ebenfalls von Gold bis Bronze. Silber sollte nicht das Problem sein. Aber Gold ist schon sehr schwer zu erfahren. Hier stört einen zwar keiner, trotzdem ist da die Meßlatte recht hoch was aber auch Motivationsfördernd ist und durch das speichern auch zum Spiel zwischendurch einläd. Im Weapon Modus geht es nur um das eliminieren Eurer Gegner.
Hier wird Euch nun vorgegeben wieviel Gegner Ihr jeweils für die einzelnen Medaillien erledigen müßt. Hier ist der richtige Einsatz der Waffen immens wichtig. Auf der rechten Seite habt Ihr die Anzeige für eliminierte Gegner. Da man auch hier nur begrenzte Rundenzahlen zur Verfügung hat sollte man sich nicht lange aufhalten. Im Single Race Modus könnt Ihr nun alles nach Euren Wünschen einstellen. Den Kurs, die Class und mit welchem Gleiter Ihr auf die Strecke geht. Im Time Trial Modus geht Ihr auf die Jagd nach den eingespeicherten oder euren eigenen Bestzeiten die Ihr dann ebenfalls in den Options nachlesen könnt. Der Multiplayerteil hinterließ bei mir gemischte Gefühle. Auf der einen Seite bleibt die Geschwindigkeit auch im 4P Modus genauso wie im 1P Modus . Allerdings werden je mehr Spieler vor der Konsole sitzen die Grafiken weniger oder verschwinden ganz. Im 2P Modus ist zwar noch alles an Aufbauten und Objekten zu sehen, dafür ist aber ein merklicher Grafikaufbau zu erkennen. Beim 3P und 4P Modus fehlen diese dann gänzlich und nur noch die Strecke ist sichtbar die sich aber auch auffällig vor einem aufbaut. Wer die Strecken kennt hat damit kein Problem. Für die die zum ersten mal mit davor sitzen könnte dies ein knifflig werden.
Alles in allem kann man aber Wipeout durchaus empfehlen da er gerade im 1P Modus sehr viel Spaß macht. Die Strecken sich sehr gut designt und die Renngeschwindigkeit ist in den höheren Stufen sehr schnell. Nebel findet man keinen. Nur ein leichter Grafikaufbau ist ab und zu zu erkennen der aber im 1P nicht stört. Der Multiplayer ist Geschmackssache. Wem nur Geschwindigkeit wichtig ist wird dabei glücklich, wer dabei noch reichlich grafik sehen will nicht. Der Sound ist gut und motivierend. Sehr schön ist auch die Unterstützung des Rumble Pak das sich sehr oft bei Euch meldet. Auch das Speichern auf Memory Card ist gut und läd immer wieder zu einem Rennen zwischendurch ein. Die Steuerung ist bei Wipeout sehr gut gelöst und gibt überhapt keinen Anlaß zur Kritik. Die Gegnerstärke läßt sich gut in 2 Gruppen einteilen. Die ersten 3 und der Rest. Die Waffen tragen sehr zum Spielspaß bei, laden manchmal sogar zum taktischen fahren ein. Nämlich dann wenn man den Autopiloten hat und ihn an einer bestimmten Stelle einsetzt mit der man Probleme hat. Ein paar mehr Strecken und Fahrzeuge hätten es sein können. Hoffen wir das die Fehler in der PAL Version die ja eine Verschiebung auf Januar zur Folge hatten behoben werden. Denn dann gesellt sich zu F-Zero und den Extreme G. Teilen ein weiterer guter Futureracer dazu.

Cheats zu Wipeout 64

Time Trial Wettbewerb zu Wipeout 64 (NTSC-Zeiten)

Unsere Wertung

Matthias Engert
(10.12.1998)

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