SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Geschicklichkeit
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 10.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Persönlich hatte ich mich auf ZooCube richtig gefreut. Nach zahlreichen Verschiebungen seitens von Acclaim war ich richtig gut gelaunt, als das Päckchen von Matthias endlich bei mir eintrudelte. Nachdem ich schon immer ein großer Fan von Spielen à la Tetris war, konnte ich es kaum erwarten, mich an ZooCube zu setzen. Gespannt war ich auch auf die Story, doch schnell tat sich Ernüchterung breit - was Acclaim uns Spielern da bietet, grenzt an puren Wahnsinn. Man könnte meinen, Acclaim hätte ein Kleinkind engagiert um die Story zu schreiben: Ein mysteriöser Dr. Buc Ooze missbraucht alle gängigen Tierarten, die man so in einem Zoo findet, um sie in Hüllen zu sperren. Um seine Forschungen voranzutreiben, benötigt er möglichst viele Arten an denen er herumexperimentiert. Doch eines Tages - oh Schreck!! - entwischt eins dieser niedlichen Tierchen und posaunt die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass Dr. Buc ein böser Tierschänder sei und das ganze Tierreich auf dem Spiel stehe. Kurz darauf einigt man sich diesen Pseudo - Doktor mit allen Mitteln zu bekämpfen: Die besten Köpfe forschen nach einer Maschine mit der man die Tierchen der Hüllen entledigen kann -- und damit ist der ZOOCUBE geboren. Nun liegt es am Spieler, den ZOOCUBE richtig einzusetzen um die kleinen Zootierchen wieder in ihre Gehege zu befördern. Nach dem Durchlesen der Anleitung war ich von der Story sehr verwirrt, verstand aber auch in keinster Weise, was die Anleitung mir mitteilen will. Um dem entgegenzugehen schaltete ich den GameCube ein und langsam wurde das Spielprinzip klarer... Im Hauptmenü - das ziemlich schlicht gehalten ist - angekommen, findet man die üblichen Optionspunkte wie "Konfiguration" (Speichern, Laden, Cheats) oder die Spieloptionen, in denen man den Sound oder die Musik ändern kann aber sich auch die Spielgeschwindigkeit regulieren läßt (witzig am Rande sind die Bezeichnungen der Geschwindigkeit: Milchfluß, Bus, Fracht bis hin zu Warp 10). Ebenfalls findet man unter dem Menüpunkt "Information" eine Menge über das Entwicklungsteam und es besteht die Möglichkeit die Highscores abzufragen. Einsteigerfreundlich aber wenig hilfreich ist der weitere Punkt Tutorial Modus, der dem Spieler an Hand eines Demolevels das Spielgeschehen näher bringen sollte, jedoch nur in einer Folge von Bildern den Ablauf erklärt. Ich empfehle Euch diesen Modus zu überspringen und gleich ins Spiel einzusteigen. Bevor ich Euch die einzelnen Spielmodi erkläre, hier in Kürze das Spielprinzip: Euer ZooCube (ein ganz normaler Würfel) befindet sich in der Mitte des Bildschirms.


Steuerbar ist er über den Control Stick mit dem man den Würfel in der Ebene in alle Richtungen rotieren lassen kann. Von verschiedenen Seiten kommen nun unterschiedliche Symbole, die alle für ein bestimmtes Tier stehen. Bringt man zwei Symbole gleicher "Bauart" zusammen, lösen sich diese auf und das Tier ist aus seiner Hülle befreit. Kurz und prägnant erklärt, auf Feinheiten gehe ich weiter unten im Test ein. Als Spielmodi findet man neben "Klassik", der von Anfang an zugänglich ist auch "Klassik Blind", "KO" und "KO Blind. Der "KO"-Modus ist meiner Meinung nach überflüssig, da er kaum vom Klassischen abweicht. Vergleichbar mit Tetris, wenn zu anfangs der Bildschirm schon mit den Formen gefüllt ist, findet man bei ZooCube diverse Tierhüllen an der Außenwand Eures Würfels. Ziel ist es nun diese mit den heranfliegenden Symbolen der Reihe nach abzubauen. Der "KO Blind" Modus ist eine minimale Abweichung des gerade beschriebenen Modus: Die Tiersymbole haben ihre Farben verloren und es stellt somit eine noch größere Schwierigkeit dar, die Tiere zu befreien. Der Modus "Klassik" ist meiner Ansicht nach der einzig wirklich sinnvolle Spielmodus, aber der hat es auch wirklich in sich. Die einzelnen Levels sind unterteilt in Meer und Ozean - Regionen. Das Chinesische Meer ist für Anfänger sehr gut geeignet und man wird behutsam ins Spielgeschehen gebracht. Auch der Indische Ozean und das Arabische Meer sind noch verhältnismäßig gut spielbar, da erst vier Würfelseiten effektiv mit Tiersymbolen beladen werden. Hat man diese Stufen heil überstanden, eröffnen die Mannen von Acclaim ein wahres "Frustbad" (Atlantik, Pazifik...). Ab hier wird es höllisch schwer da alle Seiten des Würfels bespielt werden und die Spielgeschwindigkeit rasant ansteigt. Doch beginnen wir erst mal langsam: Die Steuerung des Würfels erweist sich als sehr einfach. Kritik seitens von Printmagazinen konnte ich nicht feststellen, vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich vom Schwierigkeitsgrad nicht unterkriegen lassen wollte und immer wieder aufs Neue durchgestartet bin. Zu anfangs kommen die Tiersymbole mit akzeptabler Geschwindigkeit, die sich im Laufe eines Levels aber erhöht. Hat man die ersten Symbole erfolgreich vereint, tut sich ein kleines Erfolgserlebnis auf, das einem im weiteren Spielverlauf noch häufiger begegnen wird. Auf jede Würfelseite passen höchstens fünf Symbole (für echte Cracks besteht die Möglichkeit Gold- und Platin-Levels freizuspielen, die sechs beziehungsweise sieben Symbole ermöglichen).

Nähert sich das sechste ist das Spiel sofort aus und man muss den Level von Neuem starten (leider werden die Level immer länger, so dass man schon ziemlich gefrustet ist, wenn man nach einer knappen Viertelstunde kurz vor Levelende ins Trudeln gerät und man durch ein kleines Missgeschick vor einem "Scherbenhaufen" steht. Gott sei Dank gibt es für solche Fälle die sehr nützlichen Raketen, die bis zu vier Tiersymbole von einer Würfelseite wegsprengen. Anfangs nur ein paar Tierchen, kommen im späteren Verlauf ganze Horden von unterschiedlichen Tieren auf den ZOOCUBE zugeflogen (Strauß, Skunk, Mandrill, Hyäne, Koala). Dadurch erhöht sich die Schwierigkeit enorm, da das ganze Würfelgebilde am Ende nur noch wie ein gigantischer Farbklecks (Mario läßt grüßen!) aussieht. Man ist ständig im Stress das richtige Symbol auf das Zwillingssymbol zu setzen und oftmals kommt es vor, dass man völlig verwirrt aufgeben muss, weil man zwischen schwarz gefleckter Kuh und Zebra nicht mehr unterscheiden kann. Gott sei Dank passiert das bei längerer Spielzeit nicht mehr allzu häufig. Vielleicht fragt Ihr Euch wie man bei so vielen unterschiedlichen Tieren die richtigen zusammenbringen soll: Mit dem B-Knopf läßt man die Würfelseiten, an denen mehrere Tiersymbole hängen durchwechseln, so dass man das gewünschte Symbol nach außen bringt um es mit seinem Partnersymbol in Verbindung zu bringen. Mit dem A-Knopf beschleunigt man die unterschiedlichen Symbole; im weiteren Spielverlauf ist dieser Button von absoluter Bedeutung, da von mehreren Seiten auf einmal die Tiere entgegengeflogen kommen. Für extreme Notfälle gibt es drei Smartbombs, die man per Z-Taste auslöst. Durch diese Detonation, werden die Symbole, die an den Würfel angrenzen auf einmal entfernt. Ziel des Spiels ist es die einzelnen Levels zu meistern und natürlich in die Highscore zu gelangen. Punkte erhält man für vereinte Paare, wird der Beschleunigungsknopf häufig verwendet, verdoppeln sich diese. "Abgebaute" Paare hinterlassen unterschiedliche Goodies, die bei Berührung ebenfalls bis zu 600 Punkte geben. Diverse Power-Ups, die zufällig im Spiel auftauchen, erhöhen beispielsweise die Drehgeschwindigkeit oder verschaffen eine zusätzliche Smartbomb. Innerhalb der Levels startet von Zeit zu Zeit eine Bonusrunde, die den Spielverlauf auflockert und den Spieler in eine neue Umgebung versetzt. Damit wären wir bei der Umgebungsgrafik: Der Hintergrund setzt sich ausnahmslos aus einem Standbild zusammen, das vermuten lässt gerendert zu sein. Man trifft auf eine Eislandschaft mit ein paar Hügeln oder auf nicht identifizierbare Gebäudekomplexe - Abwechslung leider Fehlanzeige.


Der Würfel stellt bestimmt keine grafische Glanzleistung dar und die witzigen Tierköpfe, die bei vereinten Symbolen erscheinen sind zwar ganz nett, mehr auch nicht. Einzig und allein die netten Zwischensequenzen zwischen den Levels lockern das ganze Einerlei hin und wieder auf. Meist sieht man zwar nur ein herumirrendes Raumschiff (Ark) auf der Suche nach dem nächsten Level aber wenigstens sind sie ansehnlich und unterhaltsam. Zum Sound gibt es nicht viel zu sagen. Die Levels sind unterlegt mit zurückhaltenden Musikspielereien; sie zehren nicht an den Nerven, da sie das Geschehen nur untermalen, jedoch nicht überdecken. Die Soundeffekte wie das Gröhlen des Löwen oder das Grunzen eines Schweines sind lustig und man kann sie immer wieder hören. Jedoch geht einem das ganze Geschnatter, Gejohle und Gegrunze im späteren Spielverlauf auf die Nerven, da bei dieser Geschwindigkeit alles durcheinander abgespielt wird. Auch bietet das Spiel einen Multiplayermodus für bis zu vier Spieler. In diesem "Wettkampf"-Modus gewinnt derjenige Spieler, der am längsten im Spiel bleibt. Meiner Meinung nach interessanter ist der Modus "Kooperativ", in dem ihr die Levels gemeinsam spielen könnt. Obwohl meine Freundin ein strikter Gegner (mit Ausnahme des GBA) von Konsolen ist, hatte sie eine Menge Spaß, da das Spielprinzip lustig ist und es gemeinsam einfach schöner ist J. Der einzige Nachteil ist, das der Würfel und die Symbole im Multiplayer ziemlich zusammenschrumpfen. Deshalb empfehle ich Euch einen etwas größeren Fernseher, der das Bild besser wiedergeben kann. Im Großen und Ganzen ein spaßiger Teil, der mich bisher einige Stunden vor den Fernseher gefesselt hat und auch noch weitere Zeit in Anspruch nehmen wird ("Ich will den Platin-Level!!!"). Puzzlefreunde werden ihren Spaß dran finden. Der "Klassik"-Modus ist motivierend und gut spielbar, wird aber richtig schwer; ein bisschen Geduld sollte jeder mitbringen. Im Multiplayer ebenfalls unterhaltsam; solltet Ihr eine Freundin haben, die mit der Spielerei nichts anfangen kann, empfehle ich Euch ZooCube: Bei mir hat es geholfen.

PLUS - MINUS LISTE

+ tolles Spielprinzip
+ nette Sounduntermalung
+ angenehmer Multiplayer
+ witzige Tiergeräusche

- wenig Abwechslung
- grafisch ein wenig angestaubt
- teilweise unübersichtlich

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Super Monkey Ball

WERTUNG

GRAFIK:
62%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
65%

MULTIPLAYER:
74%

GESAMTWERTUNG:
72%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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