SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Midway

GENRE:             Racer
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2 - 7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 04.07.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

An der Firma Midway scheiden sich immer wieder die Geister. Mal machen sie Games die lange begeistern können, auf der anderen Seite bietet Midway aber auch das Frustpotential das ihre Spiele schnell wieder im Schrank verschwinden läßt. Auch auf dem GameCube sind und werden sie ja mit einigen Games vertreten sein. Neben NHL Hitz und RedCard ist mittlerweile auch SpyHunter in Deutschland verfügbar. Grund genug einen genauen Blick in das Spiel zu lassen. Spyhunter hat wie andere Games auch eine lange Vorgeschichte und fast schon Tradition. Denn schon 1983 gab es das Game als Spielhallen Version in den USA. Bekanntester Inhalt ist sicherlich auch der Soundtrack und das berühmte Peter Gunn Theme als Musikstück. Eine halbe Ewigkeit später gibt es das Game nun für die NextGen Konsolen. SpyHunter schont wie viele andere Games ebenfalls eure Memcard mit nur 2 Seiten auf der Memcard. Dafür unterstützt das Spiel keinen 60Hz Modus, was sich in der PAL Version als fatal herausstellen sollte. Gleich nach dem Einschalten wird man zünftig mit dem angesprochenen Theme begrüßt was untermalt ist von Sequenzen im Cine Stil, die qualitativ eher schlecht ausfallen. Leicht verpixelt haben sie zwar ihren eigenen Charme, sind aber im gesamten Spiel so gemacht und mit anderen Spielen nicht vergleichbar. Inhaltlich erwartet den Spieler ein Agentenspiel der etwas anderen Art. Nicht als Person wie in einem Shooter, sondern in einem futuristischen Rennwagen werdet Ihr als Agent eingesetzt um dem guten zum Recht zu verhelfen. Dabei verkörpert der Gegenspieler das typische Bösewichts Klischee. Die sogenannte Nostra Organisation operiert auf der ganzen Welt und gibt sich nach außen als tolerante und fortschrittliche Firma. Hinter den Kulissen ist die Nostra für Kriege verantwortlich, Attentate und vieles weitere was zum schlimmsten der Kriminalität zählt. Doch nun planen sie ihr schlimmstes Projekt. 4 Reiter, was nichts anderes als eine Vernichtungswaffe in Raktenform sind sollen auf die Erde geschossen werden. Damit würden sie die Welt in Katastrophen und Hungersnöte stürzen. Jetzt tretet Ihr auf den Plan. Mit Hilfe des sogenannten Abfangjägers G6155, was nichts anderes als der angesprochene Wagen ist sollte Ihr die Nostra aufspüren, unschädlich machen und schlußendlich die 4 Reiter zerstören. Vorher jedoch setzt der liebe Gott den spielerischen Schweiß. Das Hauptmenu bietet euch dabei die Punkte Operationen, den 2 Spieler Modus, die Optionen und die sogenannte Akte. Diese dient dazu für jeder einzelne Mission im Spiel die erreichten Missionziele und Zeiten abzurufen. Hintergrund findet man in den Optionen. Zum einen kann man viele versteckte Sequenzen freischalten oder auch eine reichhaltige Cheat Option freispielen, wobei hier wie nach alter PD Manier das komplette Lösen einer Mission nach Zeit über den Erfolg entscheidet


Kern des Spiels ist aber der Operations Modus. Wählt man diesen an kommt man zur Levelauswahl, die ungewöhnlich aufgebaut ist. 14 Missionen liegen vor dem Spieler die nur nach und nach gespielt werden können. In jeder Mission gibt es kleine Teilaufträge die man erfüllen muß und jeweils einen Punkt bringen. Um ein Level freizuschalten muß man eine bestimmte Anzahl an Teilaufträgen gelöst haben. Minimum 57 davon braucht man um das Ende und somit die 4 Reiter zu sehen. Vor jedem Level gibt es ein Briefing und die einzelnen Teilaufgaben werden euch angezeigt. Dabei gibt es immer ein Hauptziel pro Mission, das man lösen muß um die Mission als gelöst zu bekommen und 3 bis 6 Nebenziele die man nicht lösen muß, aber eben braucht um im Spiel voranzukommen. Erste Kritik gibt es aber schon hier. Nehmen wir an Ihr löst in einer Mission 5 von 7 Missionen. Nun sagt man sich ja - OK gehe ich nochmal in das Level und löse nun die beiden fehlenden. Weit gefehlt. Um auch die beiden 2 fehlenden gewertet zu bekommen müssen auch alle anderen 5 nochmal komplett gelöst werden. Das kann durchaus nerven und man zieht das Spiel so künstlich in die Länge. Nach einer relativ langen Ladezeit werden euch wie in TH3 kurz die Missionziele auch per Kamerafahrt vorgestellt. Danach kommt aber der wohl größte Kritikpunkt, der andere nach sich zieht. Ein PAL Anpassung die den Namen eigentlich nicht verdient. PAL Balken wie man sie auf dem GCN noch nicht gesehen hat. Vor allem der untere ist nervig groß. Dazu kommt eine absolut nicht optimierte Engine. Bei Kurvenfahrten mit dem Wagen ruckelt es doch schon auffällig. Aber es wird in meinen Augen noch etwas schlimmer. Denn grafisch zeigt das Spiel nicht mal Ansatzweise die Fähigkeiten des GCN. Verpixelte Umgebungen, die besonders bei Explosionen aussehen wie auf einer PSOne sind nicht Stand der Technik. Das ganze eben mit diesen PAL Balken und Speed Problemen, das man sich fragt ob Burnout auf dem GCN 2 läuft. Da liegen Welten dazwischen. Kommen wir aber zunächst zum spielerischen das dem Spiel dann wenigstens einiges an Pluspunkten bringt. In der Grundvariante steuert Ihr den Wagen aus 3 möglichen Perspektiven wie einen Racer. Die Steuerung selber, nimmt man die Ruckler in Kurvenfahrten mal weg ist durchaus gelungen. Weich und im Ansatz mit Driftfeature versehen hat man damit keine Probleme. Auf dem Screen unterstützen euch einige Bildschirmanzeigen. Das beginnt bei einer Zeitanzeige. Ihr habt in jedem Level nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung um es zu lösen. Dazu kommen Anzeigen für Geschwindigkeit, die eigene Panzerung und einen Boost, der den Wagen kurzzeitig nach vorn katapultiert. Wichtigste Dinge sind aber die Waffen, die über die runden Anzeigen dargestellt werden.

Per L-Taste schaltet man zwischen ihnen durch und feuert sie mit der R-Taste ab. Dabei wird der Wagen wie auch die Waffen im Verlauf des Spiels upgegradet, was durchaus positiv ist. Ihr bekommt neue Waffen dazu und alte werden verbessert. Allerdings gibt's auch hier Kritik. Löst man z.b. Level 10 und bekommt dafür eine neue Waffe kann man sie nur ab Level 11 auch nutzen. Geht man in ein Level davor, z.b. in die 9 dann steht die neue Waffe nicht zur Verfügung. Die Missionziele beinhalten zumeist das Zerstören bestimmter Bauwerke wie Funktürmen, Nostra Lastwagen oder auch U-Booten. Dabei kommt dem Spiel ein weiteres Feature zugute. Der Wagen selber kann sich je nach Untergrund auch verändern. Geht es über Wasserstraßen fahrt Ihr nun ein amphibisches Fahrzeug oder wechselt auch in einen Bike Modus über, das sehr an Extreme G erinnert. Die Level selber sind teilweise sehr groß und bieten viel Gelegenheit den Wagen auch auszufahren. Dabei begegnen euch reichlich Gegner zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Seien es gepanzerte Fahrzeuge, Helicopter oder Jets machen euch auf dem Wasser Raketenboote und Minenboote das Leben schwer. Dabei spielen alle Level in realen Umgebungen. Ob nun durch die Wasserstraßen von Venedig, durch Gebirgszüge in Jordanien oder auch durch den dt. Schwarzwald. So ist SpyHunter wohl das einzige Spiel das es dem Spieler erlaubt einen Trabant zu fahren. In einem Level ist dieser Wagen für kurze Zeit euer Untersatz. Interessanter Anblick. Aber auch in den verschiedensten Umgebungen ist die Grafik unspektakulär. Entfernt gibt es Grafikaufbau, Wassereffekte sehen hier hingepoppt aus und animierte Umgebungen sucht man vergebens. Auf der PSOne oder dem N64 wäre man in Beifallsstürme ausgebrochen. Auf dem GCN ist die Grafik fast schon nicht mehr akzeptabel. Dabei macht das Spiel durchaus Laune. Die Missionen sind trotz Zeitfeature anspruchsvoll und bieten viele Aufträge der unterschiedlichsten Art. Der Wechsel zwischen den Gefährten innerhalb des Levels, die reichliche Gegnerschaft durchaus durchdachte Levelführung lassen den Spieler dann doch vor dem Spiel verharren. In manchen Missionen findet der Spieler einen eigenen Transporter, den er nutzen kann um Panzerung und vor allem Munition aufzufüllen. Später im Spiel erhält man Suchraketen, die auch gezieltes Erledigen der Gegner und Bauten zulassen. Dazu muß man oftmals Abkürzungen und Geheimwege finden um ein Levelziel zu bekommen. Was den Spieler auch mal nach Monaco führt und Ihr euch plötzlich mitten auf dem Original Stadtkurs im Formel 1 Rennen wiederfindet. Diese kleinen Gimmicks wie der Trabi gefallen mir gut. Weiterhin ist ein Upgrade ein sogenannter Scanner, das wie ein Radar funktioniert.


Mit ihm sieht man unsichtbare Laserbarrieren oder kann gegnerische Laster von normalen unterscheiden. Auch überall ein Levelziel. Das Vermeiden von zivilen Opfern. Auf den Straßen also wild herumballern ist also nicht ratsam. Viele Missionen spielt man oft mehrmals. Sei es durch das Zeitfeature, was gerade in den hinteren Missionen zunächst durch das Erkunden der Level wo nun was ist nerven kann, als auch durch das nicht Lösen eines Missionziels. Sind alle Ziele erfüllt müßt Ihr einen Endpunkt im Level erreichen und bekommt nun zunächst eine der Sequenzen zu sehen und Ihr landet auf dem Ergebnisscreen, wo Ihr auch speichern könnt. Was mir in dieser Hinsicht auch fehlt ist eine Sprachausgabe im Spiel. Mittlerweile ist man da ja von vielen Spielen ja verwöhnt. Wenigstens ist aber das Spiel was Texte angeht komplett deutsch. Der Multiplayer in SpyHunter ist ebenfalls äußerst ungewöhnlich gemacht. Für 2 Spieler ausgelegt finden die Spieler haargenau dieselben Level vor wie im Einzelspieler Modus. Anwählen kann man dabei aber ein Level erst dann wenn man im Einzelspieler alle Ziele einer Mission gelöst hat. Danach werden hier die einzelnen Level in 3 Kategorien eingeteilt. Reine Racer Level gegeneinander, eine sogenannte Hühnerjagd über die Strecke wo der gewinnt der die meisten Hühner auf einer Strecke überfährt bis zu den BatCom Levels. Hier muß man teils über Rampen und versteckte Wege kleine Items einsammeln die im Level zu finden sind. Passen sich aber spielerisch dem Gesamteindruck an, zumal hier der Speed etwas heruntergeschraubt ist und die Grafik teilweise etwas gröber wirkt. Wieder ziehe ich gerne den Vergleich zu Burnout heran, das auch bei uns redaktionsintern so langsam zum Mario Kart Killer aufsteigt. Kein Vergleich zu Spyhunter. Da fehlt noch sehr viel zu Burnout. SpyHunter ist wieder so ein Spiel wo man lange überlegen muß wie man es bewertet. Spielerisch steckt durchaus Potential drin und man will schon bis zum Ende kommen und alle Level sehen. Aber die technische Umsetzung ist gründlich mißlungen. In dieser Hinsicht bisher das schlechteste Spiele auf dem GameCube. Die PAL Balken sind nicht mehr akzeptabel. Genauso wie die Ruckler und die verpixelte Grafik. Hier wird der GCN selbst nach Stunden nicht warm ;-) Eine Empfehlung kann man so für das Spiel leider nicht aussprechen. Kaufen würde ich mir es nicht.

PLUS - MINUS LISTE

+ Gute Sounduntermalung
+ Abwechslungsreiche Missionen
+ Upgrades
+ Gute Steuerung

- Technisch sehr schlecht
- Pixelige Grafik
- dicke PAL Balken
- Ruckler bei Kurvenfahrten
- Mäßiger Multplayer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- 18 Wheeler
- Simpsons Road Rage
- Cel Damage
- Crazy Taxi
- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
45%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
56%

GESAMTWERTUNG:
62%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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