SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Capcom

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1 - 4
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 13.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Diskutiert man mit verschiedenen Leuten über das Thema Spiele so wird von außenstehenden dies immer noch oft als Kinderkram abgetan. Mittlerweile haben sich die Zeiten aber doch dahingehend geändert das Spiele doch mehr für Erwachsene gemacht sind. In Zeiten von Shootern, Hack'n Slash Action und Rennspielen aller Art kann man auch den Eindruck gewinnen das Spiele für Kinder gerade auf den NextGen Konsolen fast schon mit der Lupe zu suchen sind. Richtige Spiele, denen man auch das Prädikat pädagogisch wertvoll und Gewaltfrei geben kann findet man kaum noch. Kurioserweise kommt nun von Capcom ein Titel auf den GameCube, der hierzulande von Nintendo vertrieben wird und der sich genau an diese junge Zielgruppe wendet die an regnerischen Tagen mit den Eltern oder Omi und Opi spielen wollen. Die Rede ist von Magical Mirror starring Mickey Mouse, über den soviel im Vorfeld eigentlich nicht bekannt war. Nun denn, dann wollen wir mal mit einigen Vorurteilen aufräumen und stellen euch dieses Spiel vor, das eine spezielle Zielgruppe hat, für diese aber eines der wenigen perfekten Spiele ist. Gerade für die jüngere Klientel ist das Thema Disney und Mickey Mouse nicht das schlechteste. Überall bekannt werden einem die Disney Charaktere ja fast schon in die Wiege gelegt. So stellt Mickey auch hier den Background für ein liebenswertes Abenteuer und ein Spiel das ungewöhnlich umgesetzt ist. Zunächst gilt es sich aber wieder den Fakten zu widmen. Das Spiel belegt auf eurer Memcard mit 3 Seiten nicht allzuviel Platz und bietet später im Spiel 3 Speicherslots an um euer Vorankommen zu sichern. Einen 60Hz Modus sucht man vergebens. Aber wie in anderen Fällen auch hier kein Negativpunkt. Nach dem Einschalten wird der Spieler vom Star des Spiels begrüßt und bekommt musikalisch einen Vorgeschmack. Sehr schöne melodische Klänge, die man auch am Weihnachtsabend spielen könnte. Auf dem Hautpmenu gibt es einzig 2 Menupunkte. Den Modus Einfach und Normal. Inhalt des Tests ist der Normal Modus. Auf Einfach gehe ich am Schluß nochmal ein. Danach gelangt Ihr im komplett deutschen Spiel auf den Slot Bildschirm, in dem Ihr auch die Optionen, den Link Modus für das Verbinden mit dem GBA und die Bonus Inhalte anwählen könnt. Diese allerdings erst wenn das Spiel komplett durch ist. Innerhalb eines Savegames, das später Punktgenau im Spiel speichert bekommt Ihr verschiedene Anzeigen zu Items und der Spielzeit. Doch kommen wir zum Kern des Spiels. Wählt man ein neues Spiel an darf man zunächst im Vorspann die Story des Spiels um dem sagenumwobenen magischen Spiegel verfolgen. Mickey liegt in seinem Bett und träumt süß...., oder doch nicht. Denn plötzlich sieht er in seinem Traum sein Zimmer und wie sich der Spiegel neben seinem Bett verfärbt und ein kleiner Geist herausschaut.


Nach wie vor träumend steht Mickey auf und will das Geheimnis des Spiegels erkunden und fällt urplötzlich durch ihn hindurch und findet sich in einer Parallelwelt innerhalb seines Traumes wieder. Was tun, irgendwie muß er hier wieder raus um im richtigen Leben wieder erwachen zu können. So wird Mickey Zeuge wie plötzlich der magische Spiegel in viele Teile zerspringt und somit die Rückkehr in seine Welt verhindert. Also muß sich Mickey daran machen die Teile wiederzufinden um diesem Albtraum zu entgehen. Ihr findet euch in einem Raum mit Türen wieder und seht von nun an Mickey aus einer Third Person Perspektive. Und siehe da, ein angestaubtes Spielprinzip erwartet den geneigten NextGen Spieler. Denn plötzlich erscheint neben Mickey ein Mauszeiger in Form seiner Hand mit der Ihr alle Aktionen ausübt. Ein Klick&Play Adventure der alten Art liegt vor euch. Dabei gibt man Eltern die Möglichkeit in diesem 1Player Game mitzuspielen. Schließt man einen zweiten Controller an bekommt man einen zweiten Mauszeiger, den die Eltern nutzen können um zu helfen. Müßte man das Spiel in kurzen Worten umschreiben so geht es darum das gesamte Haus in dem Ihr euch befindet zu erkunden, die verlorenengegangenen 12 Spiegelteile zu finden und viele kleine Rätsel zu lösen. Vergleicht man es könnte man sagen Resident Evil ohne Gewalt und viele Spuren leichter. Denn eines merkt man später auch. Viele Räume des Hauses die man durchquert sind genauso gestaltet was die Anordnung z.b. von Treppen angeht wie in Resident Evil. Man ertappt sich immer wieder bei Sätzen wie" das kenne ich doch irgendwoher". Nun würde man dem Spiel aber Unrecht tun würde man es dabei mit der Erklärung belassen. Ihr steuert im Spiel immer nur den Mauszeiger. Klickt Ihr auf etwas wie eine Tür läuft Mickey dorthin. Angekommen erscheint nun ein Tür Öffnen Symbol oder ein Schlüsselsymbol um sie zu Öffnen. Desweiteren kann der Spieler Dinge wie Schränke, Lampen und alles andere was so herumsteht und liegt untersuchen. Selbst dafür gibt es ein Lupensymbol das euch diese Aktion ausführen läßt. Das Spiel beginnt äußerst behutsam und läßt dem Spieler alle Zeit der Welt sich einzugewöhnen. Dabei kommt das Spiel völlig ohne Text aus. Ihr trefft auch keine Personen für Gespräche. Einzig der Geist ist immer wieder zu sehen, treibt aber nur Schabernack mit Mickey. Das Spiel ist vollkommen Gewaltfrei. Selbst Ansätze davon sind kindlich umgesetzt. Großer Pluspunkt ist die Mimik und Bewegung von Mickey. Mickey ist als Charakter zum einen sehr groß und gleicht seinem Comic Vorbild bis auf's kleinste. Dabei werden alle Aktionen mit Reaktionen ausgestattet, so das der jüngere Spieler dies intensiv miterlebt. Ältere Spieler empfinden es als langatmig.

Aber das ist gewollt und in diesem Fall sehr schön umgesetzt. Auch seine Animationen sind gelungen und heben der Wiedererkennungseffekt. Mickey kann sich erschrecken, freuen, nachdenken und mimisch alles kommentieren. Es gibt vereinzelt Sprachausgabe, welche aber die originale US Stimme hervorbringt. Dabei ist technisch die gleiche Umsetzung wie bei einem RE zu finden. Eine dynamische Kamera gibt es nicht. Fest in mehreren Punkten eines Raumes angebracht bewegt man sich wie in Capcom's Horrorspielen vorwärts. Im Screen wird man nicht überfrachtet mit Anzeigen. Zum einen bekommt man ein Beutelsymbol das man anklicken kann. Hier drin werden alle Items und gefundenen Dinge festgehalten und ausgewählt. Desweiteren das Buch mit dem man jederzeit speichern kann. Oben rechts ein Schlüsselsymbol mit einer Mengenanzeige, die angibt wieviele davon man gerade in seinem Besitz hat. Wichtigstes spielerisches Feature sind die Trick Sterne die oben links angzeigt werden. Diese findet man im Verlauf des Spiels erst nach und nach und ermöglichen es Mickey magische Tricks auszuführen. Trifft Mickey auf ein solches Rätsel blinkt die geforderte Anzahl oben in eurer Sternanzeige. Danach müßt Ihr auf das Item oder Mickey klicken und könnt den Trick ausführen. Nutzt Ihr einen Trick wird die Anzahl an Sternen Energie verbraucht die angezeigt wird. Besitzt Ihr 3 Sterne und ein 3er Trick wird ausgeführt sind die Anzeigen danach leer. Um einen neuen Trick ausführen zu können muß diese Anzeige wieder aufgefrischt werden. Dazu findet Mickey innerhalb das Hauses und den Räumen und Gängen immer wieder gelbe Sterne die diese Anzeige auffüllen. Oder aber einen Stern Container, der immer gleich alle auffüllt. 11 dieser Sterne findet man bis zum Ende des Spiels. Dabei sind die Rätsel abwechslungreich gemacht, ohne aber einen Erwachsenen Spieler vor große Probleme zu stellen. Vieles ist offensichtlich, ohne aber immer linear zu sein. Das Spiel bietet genug Möglichkeiten das Erinnerungsvermögen und vor allem die Kombinationsgabe zu schulen. Auch deshalb ist das Spiel für die jüngere Zielgruppe ideal. Nicht einfach dahingeschusterte Rätsel, sondern immer mit ein wenig Nachdenken muß gehandelt werden. Sehr positiv das viele Rätsel nicht linear sind. Ihr findet Aufgaben, die erst viel später im Spiel gelöst werden können. Findet Mickey eines der Splitterteile wird dies wie alle diese Fundszenen mit einer Sequenz untermalt. Man wird für erfolgreiche Aktionen eigentlich immer belohnt. Mickey's liebenswert gemachte Animationen werden unterstützt von teilweise sehr melodischen Klängen die einfach irgendwie eine heile Welt suggerieren ohne kitschig zu wirken.


Auch ich als Tester muß mir vor Augen halten für wen dieses Spiel gemacht ist. Zwischen all den Rätseln und dem durchsuchen des Hauses samt einigen Außenbereichen gibt es einige kleine Minispiele, die es zu bestehen gilt. Aber auch hier nichts mit Erfolgsdruck. Sie dienen dem reinen Spielspaß und sind nach dem kompletten durchspielen auch einzeln anwählbar. Vom Snowboarden über Fliegeraction bis hin zu Tanzeinlagen bei der man vorgegebene Tastenaktionen nachmachen muß. Dinge die unterhalten sollen und dies auch tun. Grafisch ist das Spiel gelungen und bietet eine klare und farbenfrohe Umgebung, ohne jetzt die detaillierte Qualität eines nicht näher genannten Horror Adventures zu erreichen. Aber auch hier muß man sagen das dies nicht erforderlich. Die grafische Umsetzung paßt wie selten sonst auf das Spielprinzip und den Inhalt. Ältere Spieler sollten aber die Finger vom Spiel lassen, sollten sie eine Adventure der schweren Art erwarten. 5-7 Stunden sind für den erfahrenen Spieler eine sehr kurz Spielzeit zum durchspielen dieses Spiels. Auch wenn mir persönlich das Spiel Spaß machte. Deswegen gibt's zur Abwechslung auch mal eine Komplettlösung für unsere jüngere Leserschaft. Aber für den Preis gibt es für den erfahrenen Spieler andere Kaliber. Durchzogen von vielen Zwischensequenzen kann der Spieler nach dem finden aller Splitterteile das Spiel beenden und erlebt eine richtige Herz Schmerz Sequenz mit dem Geist. Danach werden nach dem Abspann die Bonus Inhalte anwählbar. Zum einen gibt es einen sogenannten Bonusraum, in dem der Spieler alle Sequenzen einzeln anschauen kann, worunter auch ein original Trickfilm mit Kater Karlo dabei ist, der im Spiel zum Lösen eines Rätsels dient. Desweiteren kann man hier alle Minispiele nochmal einzeln spielen. Dazu wird ein neuer Spielmodus freigeschaltet. Versteck die Hüte nennt sich der vielsagende Modus. Hier kann ein Spieler 5 Hüte in bestimmten Orten des gesamten Hauses verstecken. Ebenso per Zufallsgenerator. Ein zweiter Spieler kann sich nun auf die Suche machen diese innerhalb des Hauses zu finden. Versteck spielen mal auf die andere Art. Der anfänglich angesprochene Einfach Modus ist mit nur wenigen Räumen ausgestattet und verbraucht bei Trick Action keine Sternen Energie. Normal ist bestens für die Zielgruppe geeignet. Wie bewertet man so ein Spiel richtig? Gehe ich von eigenen Ansprüchen aus hätte es keine gute Wertung verdient. Nicht allzu schwer, relativ schnell durchspielbar hält es den erwachsenen Spieler nicht lange am Screen. Schaut man aber auf die angepeilte jüngere Zielgruppe so ist das Spiel bestens geeignet. Eigentlich ohne Konkurrenz in dieser Form werden selbst jüngste Spieler langsam mit dem Thema Adventure vertraut gemacht.

Ein Liebenswerter Charakter, viele kleine Gimmicks und immer wieder Belohnungen in verschiedenen Formen halten hier die Motivation hoch. Gewaltfrei, schöne Klänge und ein passendes Ambiente um Mickey Mouse machen aus dem Spiel eigentlich die Empfehlung für Eltern oder Großeltern die ihren Sprößlingen eine Freude machen wollen. Das sie dabei mit Hand anlegen dürfen unterstützt dieses Ansinnen noch. Bitte verschont mich mit dem typischen Nintendo Kiddie Image. Bei all den "coolen" und "hippen" Spielen ist so ein Titel ebenso nötig wie der brutalste Horror Shooter. Denn schaut man sich genau um fehlen Spiele für diese Zielgruppe auch auf dem GCN. Technisch sauber programmiert bekommen nun auch die jüngeren Gamer ihr Spiel auf dem GCN.


PLUS - MINUS LISTE

+ Liebenswerter Charakter
+ Für Kinder ideal
+ Eltern Modus
+ GBA-GCN Datentransfer
+ komplett deutsch

- Für Erwachsene zu leicht
- Keine dt. Sprachausgabe

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Nintendo
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- GBA-GCN Datentransfer mit Magical Quest (GBA)

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
73%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
75%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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