SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Motocross
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      9 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 18.07.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Ich war ja eigentlich persönlich der Meinung mittlerweile schon längst mehrere Motorrad Spiele auf dem GCN zocken zu können. Besondere Hoffnung hatte ich lange bei THQ's Moto GP, das schon auf dem GBA gefallen hat. Nun gut, es kam anders und Zweirad Strategen können im Moment nur auf den guten Jeremy McGrath zurückgreifen. Dave Mirra nehme ich hier mal aus. Ein bekannter Fahrer den Acclaim schon auf dem N64 auf die Spieler losgelassen hat. Acclaim hat momentan eh alle extreme auf uns GCN Spieler losgelassen. Von Klasse Games wie Burnout oder XG3 bis hin zu weniger berauschenden Spielen wie Legends of Wrestling oder 18Wheeler. Man durfte also gespannt sein wo sich Jeremy & Co einreihen werden. 2 positive Dinge erwarten den Spieler zu Beginn. Lobenswert das ein Racer was dieses Spiel ja auch ist den 60Hz Modus unterstützt. Dazu kommt mit 9 Seiten eine akzeptable Nutzung der Memory Card für die im Spiel dann 6 Savegames generiert werden. Stimmig ist die musikalische Einstimmung in das Spiel die ähnlich Tony Hawk oder Dave Mirra trashig daherkommt. Was sich übrigens durch das gesamte Spiel zieht und hier punkten kann. Dafür sorgen hier Bands wie The Hellacopters oder Lunatic Calm. Dagegen enttäuscht der eigentliche Vorspann oder das Intro des Spiels, das grafisch wenig hermacht und auch auf dem N64 möglich wäre. Danach kann man auch hier die Sprache wählen wobei auch deutsch zur Verfügung steht. Am Ende gelangt man zum Hauptbildschirm der verschiedene Spielmodi offeriert. Zunächst ein Einzelrennen, den Kopf an Kopf Modus für 2 menschliche Spieler, den Haupt Modus Karriere sowie den Trophäenschrank und die Optionen. In den Optionen könnt Ihr die Controller Belegung begutachten, die Credits anschauen oder den Sound anpassen, wobei auch hier Surround Klang anwählbar ist. Der Trophäenschrank offeriert euch nachprüfbar immer die Pokale die Ihr im Spiel schon erreicht habt. 4 verschiedene Karriere Modi könnt Ihr dabei abräumen plus 2 übergeordnete Pokale. Kern des Spiels ist wie schon angesprochen der Karriere Modus, der in einigen Dingen Tony Hawk gleichen sollte. Zunächst wird das Savegame erstellt das euch durch das Spiel begleitet. Danach dürft Ihr einen von 9 Recken auswählen, wobei durch die Lizenz neben Jeremy andere Cracks der Szene vorhanden sind. Links neben dem Bild des Piloten stehen 4 Eigenschaften, die zu Beginn äußerst schlecht sind. Auch beim guten Jeremy. Diese beschreiben seine Fähigkeiten in den Punkten Stabilität, Kurven, Sprünge und Stunts. Diese Werte gehen von 1-5 und sind später im Spiel upgradebar wenn Ihr Erfolge feiert. Etwas was mir persönlich immer gefällt. Auch deshalb weil sich die Veränderung dieser Werte wesentlich mehr auswirkt als die jetzt folgende Wahl des Bikes .


Auch diese sind durch verschiedene Eigenschaften wie Speed oder Federung unterteilt. Allerdings sollte sich zeigen das hier das schnellste das beste ist. Man stürzt später z.b. nach Sprüngen genauso schnell mit einem Bike das einen Top Wert in der Federung hat wie mit einem mit schlechten Werten. Es zählt einzig der Speed der kurioserweise trotzdem in M/ph angegeben werden. Als nächstes wartet der Meisterschafts Screen. Hier entscheidet Ihr euch für einen von 4 Wettbewerben. Dabei steht Baja für die sogenannten Querfeldein Rennen durch Checkpoints, Outdoor durch feste Cross Strecken in der freien Natur und das Gegenstück Indoor in der Halle sowie dem Freestyle Modus in dem es die Aufgabe ist nach Zeit Stunts zu vollführen und somit Scores zu knacken. In alle Modis fangt Ihr im Easy Modus an und müßt alle Meisterschaften erst nach und nach Lösen, was Ihr immer an einem Häkchen seht. Gewinnt man eine dieser Meisterschaften bekommt man einen Erfahrungspunkt, den man wie schon angesprochen auf die 4 Werte des Fahrers verteilen kann. Unterschied zwischen den Schwierigkeitsgraden ist außerdem neben der KI der Gegner auch die Anzahl der Strecken. Je höher man kommt im Schwierigkeitsgrad kommt immer eine neue Strecke dazu. Egal ob man die Meisterschaft gewinnt oder nicht bekommt man die Strecke auch für die anderen Modis freigeschaltet. Auch hier bedient man sich also wieder des alten Prinzips. Insgesamt erwarten euch hier 25 verschiedene Strecken. Hier muß man den Entwicklern ein Kompliment aussprechen. Das Strecken Design gefällt mir ausgesprochen gut und überbietet auch Exitebike, das man in dieser Hinsicht ja auch vergleichen kann. Von langen Strecken über die kurzen aber knackigen Indoor Strecken reicht die Auswahl, die auch grafisch alle andere Backgrounds besitzen sobald es in's freie geht. Habt Ihr eine Meisterschaft angewählt kommt Ihr zum Vorbereitungsscreen. Hier könnt Ihr speichern, das Bike nach jedem Rennen wechseln oder auch die Rangliste der aktuellen Meisterschaft betrachten. Ist alles eingestellt könnt Ihr unten den Punkt Rennen anwählen und beginnen. Hier ein kleiner Rat für alle die sich nach dem Test vielleicht für das Spiel interessieren. Man sollte unbedingt mit den Outdoor oder Baja Meisterschaften beginnen. Denn die Steuerung bietet Anlaß ein paar spezielle Zeilen darüber zu schreiben. Was mir nicht gefällt ist das nur ein Viewpoint zur Verfügung steht. Man kann zwar per C-Stick während des Rennens die Kamera drehen. Aber erstens hat man dafür kaum Zeit und zweitens geht die Kamera immer in den Ausgangspunkt zurück. Fahrt Ihr bei den Indoor und Outdoor Rennen gegen 9 Gegner warten im Baja Modus nur 7 davon. Hat die Uhr nach unten gezählt beginnt ein Rennen und die Steuerung wartet auf den Spieler.

Zunächst normal umgesetzt. Mit dem Stick wird gelenkt und mit A und B wird Gas gegeben und gebremst. Jetzt kommt zum einen eine Duckhaltung vor einer Schanze oder einem Sprung per L Taste dazu. Sehr schön umgesetzt springt man wesentlich weiter wenn man diese Funktion im Griff hat und kommt so angenehmer über Buckelpisten oder Schanzenabfolgen. Kritisch wird es aber vor allem am Anfang mit der R-Taste. Diese dient dem Slide der auch bei Excitebike vorhanden war. Hier spielt man eine Weile ehe man diesen beherrscht. Deswegen auch der Rat mit Outdoor. Zwei Dinge tragen dazu bei. Zum einen ist das Spiel Dank 60Hz sehr schnell und zum zweiten ist der Slide ebenfalls extrem flink ausgeführt. Diese beiden Dingen machen zunächst in den ersten Rennen eine hektische Fahrweise aus, so das man schnell sagen könnte die Steuerung ist für' Arsch. Stimmt aber nicht. Je länger man fährt und den Slide im Griff hat um so besser nutzt man ihn. Der Speed bleibt. Aber es kommt zum einen Streckenkenntnis und zum anderen Routine in den Umgang. Auch gepaart mit dem Ducken, da dies durch die Strecken oft nacheinander ausgeführt wird. So sind auch engste Kurven sehr gut zu schaffen, weshalb ich meine anfängliche persönliche Abneigung gegen die Steuerung revidieren muß. Kritik gibt es an ganz anderen Dingen. Zunächst das Sprungverhalten das mit nicht gefällt. Im gesamten entscheidet mir zu oft Gevatter Zufall. Ich habe soviele Sprünge in diesem Spiel hinter mir. Und immer wieder stellt man fest das gleiche Sprünge an der gleichen Stelle mal so und mal so ausgehen. Das entscheidet vor allem in den Hardcore Meisterschaften ab und zu über Sieg oder Niederlage. Wobei Ihr immer Zeit habt Schwächen auszugleichen. Nach jedem Rennen gibt es eine Bewertung von 10, 7, 4, 2 und einem Punkt. Erst am Ende von z.b. 5 Rennen wird zusammengezählt und der Meister ermittelt. Da man auch noch jedes Rennen immer wieder neu starten kann oder nach jedem Rennen speichern kann ist der Frustfaktor recht gering. Für den Sorgen dann meist die Gegner. Etwas das mir auch in Excitebike damals nicht gefallen hat. In 90% aller Rempeleien liegt Ihr flach und der Gegner fährt weiter. In der letzten von immer gefahrenen 3 Runden so etwas und man könnte zur Waffe greifen. ;-) In den Renn Meisterschaften weniger wichtig sind die X und Y Tasten. Diese dienen in Verbindung mit Steuerkreuz Richtungen zum Ausführen von Stunts. Im Freestyle Modus geht es ja nur darum innerhalb von 2 Minuten die schon fertigen Gegner zu überbieten. Im Renn Modus kann man sie auch nutzen und eine Turbo Funktion nutzen. Rechts unten im Screen habt Ihr euren Tacho und die Turbo Anzeige. Bei jedem Stunt füllt sich diese Halbkreisanzeige ein Stück.


Ist sie voll wird einer von 5 möglichen Turbos scharf gemacht den man per Z-Taste aktiviert und fix mal 50% schneller ist. Soweit so gut. Beginnen wir mit dem positiven. Die Stunts sind zum einen mit 35 verschiedenen Stunts konkurrenzlos viele in diesem Genre. Desweiteren sehen sie in der Ausführung auch ansprechend aus. Aber...., die lassen sich leider nur sehr träge ausführen und klappen nicht immer. Man drückt die Kombi und nichts passiert. Dann plötzlich doch noch, aber meist kurz vor der Landung was verheerend ist. Im Endeffekt viel zu träge. Die einfachen und eben nur 1 Stunt pro Flug klappen gut. Um aber vor allem Freestyle Modus was zu reißen müssen Combos her und die klappen äußerst selten. Es vergeht immer zuviel Zeit ehe sie ausgeführt sind. Das Timing ist nicht optimal. Sehr schade und sorgt hier klar für Punktabzug. Was die Ähnlichkeiten zu Tony Hawk angeht meine ich bestimmte Aufgaben die in jedem Rennen jeder Meisterschaft erfüllbar sind. Man muß sie nicht lösen. Wenn dann sowieso nur während des Rennens selber. Einmal muß man meist 5 bestimmte Items einsammeln, an bestimmten Stellen bestimmte Moves schaffen oder auch eine Runde oder ein Rennen in einer bestimmten Zeit schaffen. 5 Aufgaben sind es pro Rennen, die man nach und nach lösen kann und weitere Goodies freizuschalten. Wichtig um die Meisterschaften zu gewinnen sind sie nicht. Kommen wir zu dem was auch wieder viele interessieren wird - die Grafik. Hier erlebt man den gleichen Effekt wie bei Legends of Wrestling. Man ist negativ überrascht. Ich muß sagen auch wenn die Strecken wunderbar designt sind was die Streckenführung angeht, manche davon könnten auch in Excitebike möglich sein. Schwache Texturen und wenig Effektreich kommt die grafische Umsetzung daher. Das gilt für Outdoor Rennen wie für die Hallenrennen. Vor allem was die Umgebung angeht vermißt man irgendwie die Interaktivität der Umgebung. Wirkt alles sehr steril und lebt irgendwie nicht. Finde ich sehr schade. Zwar gibt es kaum Grafikaufbau was verwundert hätte, dafür aber an einigen Stellen Ruckler in der Engine. Kann man die Uhr nach stellen auf einigen Strecken und spricht für eine nicht optimierte Engine. Es hindert auch hier zwar nicht am fahren, ist aber schon spürbar. Was mir ebenfalls fehlt sind Wetteränderungen die es garnicht gibt. Das einzige sind hier die Umgebungen die mal Schlamm und Schotter unter euren Bikes hervorbringen, Schnee der sich aber fahrerisch wenig auswirkt oder natürlich auch asphaltierte Abschnitte. Gerade hier ärgert mich das umso mehr da mir wie schon erwähnt die Streckenführungen sehr gefallen haben.

Anspruchsvoll mit vielen Höhenunterschieden, Schanzen, verwinkelten Abschnitten und allem was Cross Sport auszeichnet. Hier hat man sich vieles verbaut. Wer das Spiel nur mal kurz reinmacht wird aufgrund der zunächst hektischen Steuerung und wenig ansprechenden Grafik gleich wieder ausmachen wollen. Erst nach längerem spielen kommt der Spielspaß im Game, der durchaus vorhanden ist. Ein Spiel für Wochen ist das Game aber trotzdem nicht. Wer alle Meisterschaften holen will ist in ein paar Tagen locker durch. Einmal die Steuerung und Strecken im Kopf kann man zeigen wer der Herr im Hause ist. Spricht aber für das Spiel das eigenes Vermögen entscheidend ist. Es sei denn es wird gerempelt. ;-) Positiv finde ich da noch den Multiplayer, der zum einen technisch die gleiche Umgebung bietet. Geteilter Bildschirm ohne PAL Balken, der gleiche Speed als auch die gleichen Ruckler und grafische Präsentation kann man alle freigefahrenen Strecken gegen maximal 2 Computergegner fahren. Hier ist die Kameraposition gut gelungen und Fahrspaß ist beim kennen der Strecken gegeben. Dabei stehen euch auch hier alle 4 Meisterschaftsarten zur Verfügung. Das Spiel aus dem Mittelmaß herausholen tut es aber nicht. Vergleiche ich das Spiel mit ähnlichen Mittelmaß Spielen ist es besser als Driven oder 18Weeler. Den Fahrspaß eines Wave Race oder gar Burnout erreicht das Game aber nicht. Schade Acclaim, wie bei Midway's SpyHunter steckt spielerisch durchaus Potential im Game. Was aber durch andere Kritikpunkte wieder zunichte gemacht wird. Wollen schauen was THQ's MX Superfly im September leisten kann. Eine Empfehlung ist Jeremy McGrath nur für eingefleischte Motocross Cracks.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Fahrer
+ Sehr schöne Streckenführungen
+ Sich verbessernde Fahrer
+ Gelungene Steuerung
+ Geringe Ladezeiten Meisterschaft

- Grafisch mäßige Umsetzung
- An bestimmten Stellen Ruckler
- Nur 1 Viewpoint
- KI bei Rempeleien
- Stuntausführung zu träge
- Sprungverhalten ab und zu Zufall

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Noch keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
65%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
73%

MULTIPLAYER:
67%

GESAMTWERTUNG:
68%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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