SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Wrestling
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      5+ Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    3 - 9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 18.06.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Auf dem „alten“ N64 waren sie immer Highlights, die Wrestlingspiele. Nun eröffnet Legends of Wrestling den Reigen auf dem Cube. Bisher hatte THQ die Hände auf diese Art Spiele und ausnahmslos konnte man mit den Resultaten zufrieden sein. Die neue Ära auf dem Cube läutet aber Acclaim ein, die ja auch genug Erfahrung auf dem Sportsektor haben. Legends of Wrestling, der Name spricht ja schon Bände, umfaßt nicht die aktuelle Kämpferliste der WCW oder WWF, sondern bezieht sich hauptsächlich auf die alten Recken. Namen wie, King Kong Bundy, Koko B. Ware, One Man Gang oder die Road Warrior sagen nur den „alten“ etwas. Diese Jungs wrestleten in etwa zu einer Zeit, als Deutschland noch Kolonien hatte. Aber keine Angst, ein paar wenige bekannte sind auch schon implantiert worden. So kennt ja nun fast jeder den Hulk´ster Hogan, Bret „Hitman“ Hart oder auch Jerry „the King“ Lawler. Doch diese bleiben in den Reihen der 42 Kämpfer die Ausnahmen. Davon sind auch noch 12 Wrestler erst freizuspielen. Das Hauptmenu gleicht den vergangenen Spielen aufs Haar. Mit den Spielmodis Exhibition, Karriere und Turnier. Das Options Menu bietet die verschiedensten Einstellungen zum Spiel, wie das Laden und saven, den Schwierigkeitsgrad in drei Stufen (Jobber, Mid Card und Legende), ob mit oder ohne Einmarsch begonnen werden soll. Die Punkte Blut und Rumble sind von Haus aus deaktiviert. Wer also was sehen und spüren will, der muß in den Options nachbessern. Natürlich gibt es auch die Einstellungen, die Lautstärke von Musik und Sprache bzw. Sound betreffend. Wer mit den „alten Säcken“ nichts anzufangen weiß, der kann sich im Create Modus einen gütlichen tun. Dort werden unsere eigenen Legenden geboren. Hier entscheidet man sich, ob der eigene Superstar ein Mann, eine Frau oder eine überarbeitete Legende sein soll. Man beginnt wie immer mit einem wenig aussagekräftigen Modell, welches sich mit der Zeit nach unseren Vorstellungen formt. Das beginnt mit dem Gesicht, Körperteilen, Maße u.s.w. Steht das Grundgerüst bessern wir mit Klamotten, Masken und dergleichen nach. Wenn wir ihm einen Namen gegeben haben, der seinem Aussehen gerecht wird, verpassen wir ihm die Collection an Moves, die jeder Wrestler fürchten wird. Hierzu stehen in der Move List zu jeder erdenklichen Situation, eine Vielzahl Würfe, Griffe und Konter parat. Gestalten wir uns eine neue Move Liste, müssen wir uns entscheiden, welchen Kampfstil unser Held beherrschen soll. Ist er eher ein High Flyer oder ein Grappler oder besser ein Alleskönner?


Nach dieser Entscheidung bekommen wir die aktuelle Move List mit der dazugeörigen Tastenbelegung zu Gesicht. Nun ist es an uns, das vorhandene zu behalten oder durch neue Move´s zu ersetzen. Dazu wählen wir die Situation an und schon bekommen wir die verfügbaren Move´s zu sehen. Wenn man durch die Liste scrollt sehen wir im Fenster nebenan, wie der Move aussieht und vollendet wird. 12 Situationen, die noch einmal in einander unterteilt sind, wollen nach besten Wissen und Gewissen bestückt werden. Am Ende der Kategorien Liste, finden wir den Punkt „Extra“. Dorthin führt uns noch öfter der Weg im Spiel. Nämlich jedes mal, wenn wir einen neuen Move freigespielt haben. Dann kann man dort den Move eintragen lassen und speichern. Viele Tastenkombis sind noch mit dem Vermerk locked versehen. Auch das ändert sich im Laufe des Spiels und wir bekommen den Hinweis eingeblendet, das eine neue Movekombi verfügbar ist. Für die Eigenschaften (Stärke, Genesung u.s.w.) und Fähigkeiten (Technik, Brawling u.s.w.) gibt es zu Beginn eine festgelegte Punktzahl, die man nach eigenem Ermessen verteilen kann. Es fällt einem gleich auf, das es nicht viel ist, was man zuordnen kann. Auch das ändert sich im Spiel, wenn man die Meldung bekommt, das weitere Punkte freigespielt wurden und man weiterverteilen kann. Natürlich sollte man sich der geleisteten Arbeit das speichern nicht vergessen. Denn macht man diesen Akt gewissenhaft, vergehen gute 1 ¼ Stunden. Um sich mit dem Leistungsvermögen seiner neuen Kreatur vertraut zu machen, bietet sich ein Exhibition Match geradezu an. Hierbei kann man sich auch noch aus dem reinen Versus Match, dem 3 oder 4 Wege Match oder einem Tag Team Fight entscheiden. Wer die wahl der Arena nicht nicht dem Zufall überlassen will, der entscheidet selbst unter dem gleichnamigen Menupunkt. Die folgenden Entscheidungen beziehen sich auf die verteilung der Teams, wobei der Referee auch wählbar ist. Das hat den Vorteil, das man sich „handfest“ mit einmischen darf. Im Kampfbildschirm hat jeder Wrestler sein eigenes Health Meter, woaus man die Verfassung von sich bzw. seiner Gegner ablesen kann. Direkt darunter befindet sich die Combo und Reversal Anzeige. Dort bekommen wir angezeigt, zu welchen Zeitpunkt man welche Taste drücken muß, damit das Reversal Erfolg hat. Das ist zwar recht hilfreich, gestaltet sich jedoch schwierig, weil man immer mit einem Auge auf der Anzeige bleiben muß.

Jetzt wird sich zeigen, ob ihr euerm Haudegen die richtigen Move´s mit auf den Weg gegeben habt. Sollte es im Ring nicht so gut laufen, kann man sich auch außerhalb des Rings mit dem Gegner messen. Dabei ist immer gut zu wissen, das unter dem Ringboden viele gute Schlagwerkzeuge abgelegt wurden. So kann man dem gegnerischen Health Meter mit ein paar guten Schlägen mit Stühlen, Stöcken und Kanthölzern auf die Sprünge helfen. Fühlt man sich fit für große Sachen? Dann sollte unbedingt der Karriere Modus euer Ziel sein. Dort werden die Big Points verteilt. Am Ende dieser Mission solltet ihr als World Heavyweight Champion aus dem Ring treten. Dazu muß man aber erst einmal über die „Dörfer tingeln“ und sich langsam hocharbeiten, damit man die regionalen Titel der U.S.A. abräumt. Hat man sich endlich alle Gürtel geholt kann man diese gegen den US Champion Gürtel eintauschen, natürlich erst nach dem entsprechenden Kampf. Eine Chance zur Herausforderung hat man aber erst, wenn man 100% Popularität erreicht hat. Das gilt bei allen Championaten. Diese Popularität erreicht man nur, wenn man ansehnliche Kämpfe bestreitet und sein Können demonstriert. Dazu wird im Spielscreen in der Mitte eine Anzeige eingeblendet, die sich langsam füllt, wenn man den Bonus für verschiedene Move´s oder Reversals bekommt. Setzt man dagegen immer nur ein und den selben Move ein, wird einem das auf Dauer angekreidet und abgezogen. Eine wichtige Rolle spielt die Domination im Kampf, das wird immer gerne gesehen. Hat man einen Manager an seine Seite gewählt, kann dieser einem in brenzligen Situationen helfen. Nicht etwa durch aktives Eingreifen, sondern in dem er den Ringrichter ablenkt und ihr nicht ausgezählt werden könnt. Wer weitere Wrestler freispielen will, der kommt nicht darum, den Turnier Modus zu spielen. Hier kann man allein, im Tag Team und um die Tag Team Krone spielen. Im Single Player Mode entscheidet man sich, wieviele Teilnehmer (2-6) in wievielen Runden (1-3) mitmachen sollen. Das gleiche gilt für den einfachen Tag Team Modus. Wer um den Tag Team Gürtel spielt, der kann lediglich die Besetzung der 6 Teams bestimmen, die teilnehmen. Und einfache Gegner gibt es in diesem Spiel nicht. Natürlich sind die Chancen höher, wenn man im Jobber antritt, was der Stufe Easy entspricht. Bei Mid Card stehen die Chancen 50:50, weil die Gegner etwas mehr auf Zack sind. Bei Legends hingegen, sollte man schon eine Weile gespielt haben, sonst geht man gnadenlos ein.


In der Spielerauswahl sind 6 Plätze für Zugriffe auf die MemCard reserviert, was heißt, das jeder der max. 4 menschlichen Mitspieler seinen eigenen Entwurf zum Einsatz bringen darf. Von der Multiplayer Action darf also ein heißes Aufeinandertreffen erwartet werden. Natürlich ist nicht alles nur in bester Ordnung bei diesem Spiel. Was gleich sehr unangenehm auffällt sind die extrem langen Ladezeiten (30 sek.). Da wird die Geduld mehr als nur auf die Probe gestellt. Zum anderen ist die Grafik sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man mich fragt, ziehe ich eine N64 Version von No Mercy diesem Spiel vor. Bei Legends of Wrestling fehlt jede Realitätsbezogenheit im Äußerlichen. Mit dieser Grafikvariante hab ich nichts am Hut. Auch im Umfeld macht es einen unausgearbeiteten Eindruck, wenn man sich zum Bsp. mal die Zuschauer ansieht. Das hat man ja auf dem N64 Sektor noch verstanden, aber hier ...? Die Kollisionsabfrage ist auch in die Rubrik mangelhaft einzustufen, was aber meist nur im Detail auffällt. In etwa, wenn sich zwei andere Kämpfer beharken und einer davon geworfen wird. Dann fällt unser Mann selbst auch mit hin, auch wenn er nicht unmittelbar daneben oder in der Wurfrichtung stand. Die grafischen Unzulänglichkeiten des Spiels merkt man dann am besten, wenn sich das Geschehen an beiden Bildschirmseiten abspielt (Tag Modus). Dann bricht über uns ein gnadenloses Bildwackeln ein, das das Spiel fast unspielbar wird. Dafür, das wir lange auf einen neuen Wrestler gewartet haben, haben wir mehr erhofft. In diesem Bereich müssen wir wohl oder übel noch weiter warten, bis man wieder mal entspannt und begeistert eine Brawling Runde einlegen kann. Schade eigentlich ...!

PLUS - MINUS LISTE

+ guter und ausgewogener Create Modus
+ viele Dinge zum Freispielen (Move´s ,Wrestler)
+ fordernder Karriere Mode

- gewöhnungsbedürftiger Grafikstil
- miese grafische Verarbeitung
- Mangelhafte Kollisionsabfrage
- extreme Ladezeiten (30 sek.)

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
42%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
63%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
58%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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