Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

NBA Jam '99

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland.

I have a Dream. Es ist Crunch Time in der NBA. Es ist Spiel 7 der Finals 1999 zwischen den New York Knicks und den L.A. Lakers. Nur noch Sekunden bis zum Schluß. Es ist gleichstand. Die Lakers im Angriff. Shaquille O'Neal setzt zu einem Monster Dunk an und wird duch einen Monster Block von Patrick Ewing gestoppt. Im Gegenzug zieht Allen Houston eins gegen eins gegen Elden Campell und dunkt diesem mitten in's Gesicht. Die Sirene erhallt und die New York Knicks sind NBA Champion 1999. Was im reellen Leben noch aussteht kann man allerdings virtuell Wirklichkeit werden lassen. Mit NBA Jam' 99 ist nun ein weiterer Basketballkracher auf dem Markt der sich nach langer Testzeit als die neue Referenz im Basketballsektor erweisen sollte. Für mich als Basketballfan war der Januar 1999 sowieso ein Glücksmonat. Zum einen ging endlich der bescheuerte Steik in der NBA vorbei, und zum anderen erschien NBA Jam '99. Welch ein Zufall könnte man meinen. Vielen unter euch ist die Jam Serie ein Begriff für abgedrehte und spaßige Basketballaction. Natürlich bietet auch NBA Jam '99 dieses Feature. Doch diesmal wurde das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung einer reinen Basketballsimulation gelegt. Um dies auch hervorzuheben verpflichtete Acclaim Sports einen Spieler der NBA als Zugpferd. Das dies mittlerweile nichts besonderes mehr ist merken wir ja an einigen Sportspielen die mit berühmten Namen werben. Allerdings geht Acclaim hier einen anderen Weg. Denn nicht ein gestandener All Star Spieler prangt auf der Packung von NBA Jam '99 sondern ein Rookie. Keith van Horn von den New Jersey Nets. Im Land der mehrheitlich schwarzen Spieler etwas ungewöhnlich. Aber man setzt so vielleicht auch auf die Zukunft. Denn Keith van Horn ist nun beileibe kein "White Man can't Jump" Spieler. Seine Statistiken der letzten Saison mit durchschnittlich 19,7 Punkten pro Spiel, 6,6 Rebounds und einer Freiwurfquote von 84,6% machten ihn immerhin zum besten Spieler der New Jersey Nets. Damit hat er in etwa dieselben Werte wie Allen Houston von den New York Knicks. Ich glaube nicht nur Acclaim wird seine weitere Entwicklung genau beobachten. Ein weiteres besonderes Feature ist die Grafik in NBA Jam '99, die in feinstem HiRes strahlt. Leider unterstützt das Spiel nicht direkt das Expansion Pak. Dies merkt man auch am vorhandensein der HiRes Balken die bei einer direkten Unterstützung des RAM Pak sicher nicht vorhanden wären. Den edlen Look durch HiRes bemerkt man sofort nach dem Einschalten im Start Bildschirm.
Als nächstes erwartet euch der Hauptbildschirm in NBA Jam '99. Hier habt Ihr die Auswahl zwischen den einzelnen Spielmodi. So könnt Ihr wählen zwischen dem NBA Play, dem Jam Mode, dem Quick Play, dem Skills Modus und dem Controller Pak Menu. Da diesmal das Hauptaugenmerk auf dem Simulationspart liegt steigen wir auch gleich in den NBA Part ein. Im NBA Play Bildschirm könnt Ihr nun weitere Dinge euren Wünschen anpassen. Zum einen natürlich eine komplette NBA Saison beginnen, ein schnelles Freundschaftsspiel bestreiten oder gleich in die Playoffs einsteigen. Ganz oben habt Ihr dabei die Wahl zwischen dem "NBA Roster" und dem "Fantasy Draft". Im NBA Roster findet Ihr die gewohnten Spieler bei ihren Vereinen wieder. Im Fantasy Draft könnt Ihr euch aus den insgesamt 350 Spielern vor der Saison die eigene Mannschaft zusammenstellen. Damit Ihr seht welche Spieler zur Verfügung stehen exestiert hier noch der Punkt "View Players" . Hier könnt Ihr euch zu jedem Spieler ein bischen Statistik und etwas zur persönlichen Historie anschauen. Wie in den bisherigen Basketballspielen exestiert auch hier ein gewisser Spieler aus Chicago nur als Pseudo Spieler. Dafür ist aber z.b Shaquille O'Neal von den L.A. Lakers dabei. Hartgesottene NBA Fans stellen natürlich den NBA Roster ein. Wählt Ihr nun den Season Punkt an erscheint der Setup Bildschirm für die anstehenden NBA Saison. Hier stellt Ihr nun z.b. die Anzahl der Ligaspiele, die Länge der 4 Viertel, die Anzahl der in den Playoffs spielenden Mannschaften sowie den Schwierigkeitsgrad ein. Habt Ihr dies euren Wünschen gemäß eingestellt wählt Ihr im Team Bildschirm die Mannschaft eurer Wahl. Natürlich habt Ihr die Auswahl zwischen allen originalen NBA Teams . Hier wird euch nun die Stärke des Teams angezeigt die sich in die Rubriken Offense, Defense, Rebounding, 3 Points, Shooting und natürlich einer Gesamtwertung aufteilen. In NBA Jam '99 sind diese Anzeigen aber relativ wichtig. Im späteren Verlauf gehe ich darauf nochmal näher ein. Habt Ihr euer Team gewählt, erwartet euch der Spiel Bildschirm , der euch von nun an durch die Saison und eventuell die Playoff's begleitet. In der oberene Hälfte sieht man die jeweiligen Spielansetzungen mit Datum und Uhrzeit. Nicht nur die eigenen Ansetzungen, sondern alle Spiele einer Saison. Im unteren Teil exestieren verschiedene Menupunkte die euch einen großen Spielraum an Aktionsmöglichkeiten für euer Team geben. In Coach Strategy Bildschirm habt Ihr z.b. die Möglichkeit die Starting Five eurer Mannschaft einzuteilen. Hier exestiert zu jedem Spieler ein Bild und die Bezeichnung seiner Spielposition, die ebenfalls wichtig ist für ein funktionierendes Gameplay. Desweiteren könnt Ihr euch hier Spielzüge anschauen die euch im Spiel zur Verfügung stehen.
All diese Spielzüge sind in der NBA existent und mehr oder weniger erfolgreich. Je nach vorhandenem Spielerpotential eignen sich die Spielzüge mal mehr oder weniger für das eigene Team. Ein weiterer Punkt sind die Regeln und Options . In diesen stellt Ihr nun die eigentlichen Spielregeln für das Spiel ein. Wählt Ihr den Simulationspunkt so spielt Ihr unter reellen Bedingungen. Das heißt sämtliche NBA Regeln sind aktiviert. Vom Goal Tending, der Fünf Sekunden Regel bis zur Erschöpfung der Spieler ist alles dabei. Natürlich könnt Ihr jeden einzelnen Regelpunkt deaktivieren. Um aber reinen Simulationsspaß zu bekommen kann ich nur raten alles so zu belassen. Ein nicht weniger wichtiger Punkt ist der Manager Part in NBA Jam '99 der sich als sehr ausgeklügelt erwies. Hier habt Ihr die Möglichkeit Spieler zu Traden (wechseln) . Dabei geht es sehr real und auch lustig zu. Merkt man das auf der eigenen Bank ein schlechter Spieler sitzt versucht man ihn zu traden. Dabei kann man bei jedem Team um jeden Spieler werben. Jetzt geht aber die Professionalität des Spiels los. Nicht nur die Manschaften besitzen in Zahlen ausgedrückte Eigenschaften, sondern auch jeder einzelne Spieler. Dieser Werte können in jedem Punkt höchstens 100 betragen. Interessiert man sich z.b. für einen sehr guten Spieler einer anderen Mannschaft muß man als Gegenleistung einen ungefähr gleichguten Spieler der eigenen Mannschaft bieten. Tut man dies nicht bekommt man vom Spiel recht lustige Rückmeldungen wie " das soll ein Angebot sein" oder "wenn ich einmal sagen nein, dann bleibt es bei nein". Jetzt muß man sich etwas einfallen lassen. Man kann als nächstes versuchen 2 schlechtere Spieler der eigenen Mannschaft zu bieten. Reicht das immernoch nicht kann man versuchen Trading Points zu vergeben. Diese Points besitzt man zu Beginn einer Saison. Sie sind allerdings nicht nur für das Trading gedacht sondern auch für andere Dinge. Je nachdem wie man eine Saison abschließt bekommt man Punkte dazu. Aber auch darauf gehe ich noch ein. In meinem speziellen Fall wollte ich gleich den für mich schlimmsten Trade der New York Knicks rückgängig machen als sie 1997 Anthony Mason gegen Larry Johnson getauscht haben. Zumal "Mase" auch mein persönlicher Lieblingsspieler in der NBA ist. Hier mußte ich nun 2 Spieler bieten und noch 20 Tradingpunkte. Dann endlich stimmte der Computer zu und ich hatte meinen gewollten Spieler. Wirklich interessant gemacht. Natürlich nur im Simultionsmodus und dem NBA Roster. Desweiteren kann man sein Spieleraufgebot auch anderweitig aufstocken. Nach jeder NBA Saison laufen in vielen Teams die Verträge mit einigen Spielern aus die sich nun einen neuen Verein suchen könnten. Diese sogenannten Free Agents stehen auch euch zur Verfügung. Der letzte Weg in der ersten Saison an einen Spieler zu kommen ist sich selber einen zu erstellen . Auch hier stehen euch wieder die Punkte zur Verfügung um sie auf die verschiedenen Fähigkeiten zu verteilen. Es gibt noch einen weiteren sehr überraschenden Punkt nach der ersten Saison. Dazu später mehr.
Doch genug des Vorgeplänkels. Was taugt NBA Jam 99 im eigentlichen Spielinhalt, dem Gameplay. Vor Beginn des Spiels seht Ihr von beiden Mannschaften die Startaufstellungen , die Ihr noch einmal verändern könnt und die Statistiken der Spieler in der bisherigen Saison. Nicht so eingefleischte Kenner der Statistiken bekommen hier schon einmal einen Blick auf die Fähigkeiten der gegnerischen Spieler. Dann geht es endlich los. In einer tollen Kamerafahrt über das Parkett wird euch nun auch sprachlich das anstehende Spiel von 2 Kommentatoren vorgestellt. Freunde von NBA live Spielen werden sich sofort wie zuhause fühlen. So ging es mir auch. Denn neben dem sprachlichen Part wird man auch von der unnachahmlichen Einlaufmusik der NBA Spiele begrüßt die man sofort erkennt. Nach ein paar einleitenden Worten werden jetzt genau wie in der NBA die einzelnen Spieler der beiden Mannschaften vorgestellt . So erreicht man das wirklich Live Feeling aufkommt. Auch merkt man die Unterschiede wenn die Heimmannschaft vorgestellt wird, was vor allem am aufbrausenden Jubel zu hören ist. Würde man den Ton laut machen und aus dem Zimmer gehen, man könnte wirklich denken das im Fernsehen ein Live Spiel läuft. Sehr schön gemacht und gleich die richtige Einstimmung. Danach beginnt das Spiel mit dem Tip-Off. Schon nach ein paar Sekunden fällt einem die klare Grafik und die geschmeidige Bewegung der Spieler auf. Macht man sich nun mit den Spielmöglichkeiten vertraut merkt man was an Feinheiten in diesem Spiel stecken. Das merkt man schon bei der Position der Spieler die sie einnehmen. Wie bei den Spielzügen angezeigt nehmen sie die Position ein. Oder sie stellen einen Block für einen Mitspieler damit dieser zu einem Drei Punkt Wurf ansetzen kann. Dabei nimmt man das quietschen der Schuhe auf dem glänzenden Parkett wahr. Seid Ihr im Angriff stehen euch neben den einstudierten Spielzügen natürlich auch eigene Möglichkeiten offen. Ich z.b. habe sehr gerne unter dem Korb gespielt. Klar, mit einem Mann wie Patrick Ewing unter dem Korb ist das auch die erste Angriffsoption. Passt der Aufbauspieler den Ball dorthin ist der Ausgang dieser Aktion sehr vielfältig. Je nachdem wie weit entfernt der Spieler zum Korb steht versucht er verschiedene Wurfmöglichkeiten. So z.b. einen Hakenwurf oder den von Hakeem Olajuwon perfektionierten Wurf im nach hinten fallen. Die Kunst des Treffens hängt aber nun von einigen Punkten ab, was den Schwierigkeitsgrad anhebt und es einem nicht zu einfach macht. Zum einen der Zeitpunkt an dem man den Schußknopf loslassen sollte oder der gegnerische Center der natürlich einen Block versucht, was gerade am Anfang oft für ein wütendes Gesicht bei mir verantwortlich war. Wenn ich mir überlege wer mich da alles so geblockt hat. Bei Typen wie Shaquille O'Neal oder Dikembe Mutombo sehe ich das ja noch ein. Aber das mich am Anfang ein Greg Ostertag andauernd blockte nagte bis zu einer gewissen Weise an meinem Ego. :-) Aber auch dafür gibt es Möglichkeiten. So kann man den Shot nur antäuschen. Sieht schon toll aus wenn die beiden Gegenspieler umsonst in die Luft springen. Das schöne daran ist das man dabei meist ein Foul ziehen kann und so einen Freiwurf bekommt. Schon diese Möglichkeit läßt auch taktisch einiges zu, da man versuchen kann immer wieder Fouls zu ziehen um den gegnerischen Spieler in Foul Trouble zu bringen. Das tolle daran ist das sich dies beim zukünftigen agieren des Gegenspielers bemerkbar macht.
Natürlich klappt so was nicht gleich am Anfang. Aber mit der Zeit macht es irre Spaß mit diesem Hintergedanken zu spielen. Auch leidet die Übersichtlichkeit unter dem Korb nicht darunter. Natürlich hat man eine gewisse Anzahl an Viewpoints, aber die normale voreingestellte Möglichkeit ist dann doch die beste. So kann man den Ball unter dem Korb durchstecken, blitzschnell nach außen spielen, no look Pässe spielen oder zu tollen Dunkings ansetzen die auch sehr real aussehen und nicht wie so oft übertrieben wirken. Warum auch. Mit dem Jam Modus wartet dafür die ideale Möglichkeit im Spiel. Hat man nun eine besonders tolle Aktion vollführt wie einen krachenden Dunking nach einem erfolgreichen Fast Break (schneller Gegenangriff) erwartet einen ein toll gemachtes Replay . Dabei wird sehr oft so nah heran gezoomt das man die Gesichtszüge der Spieler erkennen kann. Im Replay sehen die Körperteile zwar ein bischen eckig aus, dafür aber ungemein klar und detailliert. Da macht NBA Jam '99 kein Spiel etwas vor. Die gesamte Action auf dem Parkett wird zudem noch von den beiden Kommentatoren klasse unterstützt. Dabei verfügen die Kommentatoren über überraschend viele Sprüche die sich selten wiederholen. Auch stimmen die Sprüche mit dem Geschehen überein, was ja auch nicht bei jedem Spiel der Fall ist. Auch ist sehr viel Emotion in den Stimmen der Sprecher. Manchmal denkt man, gleich hyperventiliert einer der Kommentatoren. Wirklich toll. Am geilsten sind aber sogenannte Alley Hoops, die wenn sie klappen für Begeisterungsstürme bei den Kommentatoren und den Zuschauern sorgen. Ob die Spieler selber ihre Aktionen gut finden merkt man ebenfalls. Entweder tanzen sie kurz oder vollführen die auch in echt exestierenden Rituale. Wie Patrick Ewing der mit beiden erhobenen Armen durch den Madison Square Garden rennt. Auch erkennt man bei den meisten Spielern an den Techniken des Werfens oder Dunkens wer es ist. So wie Shawn Kemp wenn er zum unnachahmlichen Tomahawk Dunking ansetzt. Hier muß man den Programmierern ein riesen Kompliment machen. In der Defense kann es dann aber doch schonmal hektisch und unübersichtlich werden. Deswegen bin ich ganz froh das zumindest die Illegal Defense nicht gepfiffen wird. Am problematischsten sind aber gegnerische Fastbreaks bei denen das umschalten der Spieler manchmal zum Problem wird. Ist das sonst nicht das Problem, so schaltet man hier öfters mal wild durcheinander ohne den richtigen Spieler zu erwischen. Natürlich gilt das Foulproblem auch für die eigene Mannschaft. Auch ich mußte ein paar mal auf Spieler verzichten die im 3. Viertel mit 6 Fouls auf die Bank mußten. Aber dafür sind die Knicks bekannt. Einen weiteren Pluspunkt verdient NBA Jam' 99 bei der Umsetztung des leidigen Freiwurfproblems. Ich kenne kein Basketballspiel wo dies bis jetzt zufriedenstellend gelöst wurde. Immer war mehr Gevatter Zufall dabei als das eigene können. Nicht so hier. Beim Freiwurf muß man per Draufsicht auf einen Korb den Ball in die Mitte des Korbes dirigieren. Er steuert sich schammig um es nicht zu einfach zu machen, läßt aber kontrollierte Aktionen zu. So ist es kein Problem auch bei 10 Freiwürfen im Spiel 100% zu treffen.
Endlich kann man mit den Freiwürfen rechnen die gerne auch mal Spielentscheidend sind. In der Halbzeitpause eines Spiels werden einem die Statistiken der beiden Mannschaften angezeigt, sowie die Topscorer der Mannnschaften. Ein besonderes Feature, das man eigentlich nur von Live Übertragungen kennt ist die Bilanz des Topscorers bei seinen Schüssen. Dabei wird einem angezeigt von wo der Spieler getroffen hat und von wo nicht. Auch wenn so etwas nicht unbedingt sein muß, so freut sich der Basketballfan über das Vorhandensein dieser Anzeige. Einen großen Kritikpunkt gibt es aber doch im Gameplay. Die Ausbeute an Drei Punkt Treffern die wirklich mehr mit Zufall als mit können zu tun haben. Selbst ein Allen Houston, ausgesprochener Dreierspezialist ist gut gewesen wenn er von 6 Versuchen einen getroffen hat. Im laufe der Zeit habe ich kaum noch Angriffe mit diesen Würfen gespielt. Das kuriose Gegenteil auf der anderen Seite. Vor allem dann wenn man mit 10-20 Punkten vorne liegt. Da mischt sich dann meiner Meinung das Spiel schon ein. Denn jeder Kirschenpflücker trifft auf einmal Dreier Würfe. Das hat mir weniger gefallen. Aber es gibt auch Spiele die in die persönliche Geschichte des Spielers eingehen. Unvergessen ist mir das Spiel gegen die Vancouver Grizzlies. In diesem Spiel fegte wohl gerade mal eine Aura der NBA durch mein Zimmer. Denn zum einen gewann ich mit 106 - 35 bei dem Patrick Ewing 64 Punkte gelangen. Daneben erlebten die Grizzlies ein Turnoverdrama (Ballverluste). Insgesamt knapp 40 mal verloren sie den Ball. Was z.b. bei meinem Aufbauspieler Charlie Ward mit 27 Steals (Ballklau) abzulesen war. Ein wirklich irres Spiel. Da klappte wirklich alles. Ist das Spiel vorbei bekommt Ihr die Endstatistik angezeigt. Danach wird für jedes Spiel der beste Spieler gekürt. So spielt Ihr also nun Spiel um Spiel in der regulären Saison um am Ende unter den besten 16 Mannschaften zu sein die die Playoffs erreichen und den NBA Champion unter sich ausmachen. Dort gilt es in sogenannten Best of ... Serien bis in das NBA Finale vorzustoßen. Wie in der normalen Saison kann man sich auch in den Playoffs die Liga Statistiken anschauen, die jeweils in mehrere Teile aufgeteilt sind. Hier kann man sich zu jedem Punkt, sei es Shooting, Rebounds, Blocks u.s.w. die jeweils führenden Spieler anschauen. Im Finale merkt man das der Schwierigkeitsgrad nochmal etwas zulegt. Hat man aber auch hier gezeigt das man der beste ist, ist man am Ziel seiner Wünsche - NBA Champion . Zum Abschluß werden einem dann in einem News Teil die besten Spieler aller Kategorien angezeigt. Etwas enttäuscht war ich über das Ende der Saison. Kein Abspann oder irgendwas. Nur der Champion Bildschirm erschien. Doch der Ärger sollte bald verfliegen.
Denn ganz überraschend beginnt plötzlich ein vollwertiger Rookie Draft . Dabei stehen in 2 Runden die Abgänger der Colleges für euch bereit. Je nachdem wie man die Saison abgeschlossen hat darf man sich einen Rookie auswählen. Ich als Champion war natürlich immer der letzte. So hält man in der NBA in etwa ein Gleichgewicht. Denn das schlechteste Team einer Saison hat die Chance den Nr1. Pick im Draft zu bekommen. Überhaupt die Möglichkeit zu haben dies in einem Spiel zu tun finde ich riesig und unterstreicht den Simulationscharakter des Spiels. Doch auch das war noch nicht alles. Denn plötzlich werdet Ihr mit euren eigenen Free Agents konfrontiert und müßt reagieren. Jetzt hat man zwar einige Points dazubekommen, muß sie aber gleich wieder einsetzen um die eigenen Free Agents weiter an das Team zu binden. Natürlich sind nicht die Bankdrücker die Free Agents, sondern die besseren Spieler. Und noch etwas macht diese Sache so interessant. Auch die Free Agents der anderen Mannschaften lassen sich hier anschauen. Und da sind oft absolute Knaller dabei. Auch lehnt man sich an die Realität an. So habe ich mir Scottie Pippen geschnappt, der für mich in der kommenden Saison sehr wertvoll werden kann, da ich den Schwierigkeitsgrad auf der obersten Stufe ausprobieren will. Wer denkt nun ginge die neue Saison los wird eines besseren belehrt. Ich hatte am Anfang des Testes über die wichtigkeit der Teamstärken geschrieben. Jetzt nach dem Draft geht es wie im richtigen Leben in ein Sommercamp . Ja genau! Ihr trainiert eure Recken. Am Ende dieses Sommercamps bekommt Ihr dafür eine detaillierte Gegenüberstellung der Werte jedes Spielers. Diese werden euch wirklich für alles mögliche angezeigt. Natürlich am Ende auch ob sich der Spieler insgesamt verbessert hat oder nicht. Ein tolles Feature, was vor allem für eine Langzeitmotiviation sorgt. Erst jetzt sind die Vorberreitungen abgeschlossen und Ihr steigt in eine neue Saison ein. Habt Ihr genug von der Simulation und wollt es mal richtig krachen lassen dann ist der JAM Modus genau das richtige für euch. Hier wird abseits der Physik geworfen und vor allem gedunkt. Gespielt wird im normalen Modus und es sieht auch genau so aus wie im Simultionsspiel. Allerdings merkt man sofort das die gegnerischer Mannschaft wesentlich schneller agiert und es allgemein etwas hektischer zugeht. Sinn dieses Modus ist das ein Spieler dreimal hintereinander zu einem Korberfolg kommt ohne das der gegnerischen Mannschaft dies gelingt. Aber dann. Unter einem lauten "He's on Fire" der Kommentatoren vollführen eure Recken Dunkings der ganz speziellen Sorte. Mal brennt der Ball und der Spieler zieht einen Feuerschweif hinter sich her, oder er dreht sich dreimal in der Luft ehe er es krachen läßt. Action pur. So kennt man die JAM Serie eigentlich.
Allerdings muß ich sagen das ich in diesem Spiel Simulationsgeschädigt bin. Denn so toll die Aktionen auch aussehen. Ich spiele wesentlich lieber der normalen Teil des Spiels. Für eine nette Runde zwischendurch ist der JAM Modus allemal zu empfehlen. Besonders wenn man vielleicht 3 Freunde vor dem Fernseher hat, die auch noch alle Basketballgeil sind. Aber auch hier ist der normale Modus fesselnder. Auch hier kann man die Spielzüge so ausprobieren und spielen das auch zu zweit oder zu viert ein Heidenspaß aufkommt. Der letzte Modus in NBA Jam '99 ist der sogenannte Skills Modus . Hier stehen euch zwei weitere Spielmodi zur Verfügung die für einigen Spaß aber auch Frust sorgen können. So zum einen wie bei einem All Star Wochenende, das es natürlich auch hier gibt, ein Dreier Contest . Hier gilt es von 4 verschiedenen Positionen jeweils 4 normale und einen Masterball zu versenken. Das ganze geschieht natürlich auf Zeit. Da dies ein Contest ist, ist nach euch der nächste Spieler dran der vom Computer gesteuert wird. Doch da ist wieder die Sache mit den Dreiern. Gewonnen habe ich diesen Modus noch nie. Wenn ich sehe mit welcher Sicherheit beim Computerspieler die Balle im Korb landen......., naja. Der zweite Modus ist ein Freiwurf Contest , in dem Ihr versuchen könnt eingeschriebene Rekorde zu brechen und ganz nebenbei natürlich auch die Freiwürfe trainieren. Allerdings wird es nach dem zwanzigsten Freiwurf etwas eintönig. Aber zum trainieren dafür ist es ideal. Aber wiegesagt. All dies ist eigentlich nur Beiwerk zur bis jetzt wirklich rassigsten und spielerisch besten Basketballsimulation auf dem Nintendo 64. Auch wenn NBA Courtside vielleicht noch mehr Augenmerk auf die Spielzüge und Taktik legt. NBA Jam '99 macht im gesamten mehr Spaß. Denn es muß trotz der Feature spielbar bleiben und darf nicht unfair sein. Wenn ich von der Dreiergeschichte mal absehe ist dies nicht der Fall. Man gewinnt also wirklich nur spielerisch. Dabei macht das ganze aber eben einen irren Spaß und man freut sich wenn einstudierte Spielzüge klappen, man Schüsse antäuscht und dabei noch ein Foul zieht, die Pässe auch kontrolliert beim nebenman ankommen oder die Dunkings die Menge zum Kochen bringen. Auch das ganze drumherum trägt zum sehr guten Gesamtbild des Spiels bei und wirkt sinnvoll eingearbeitet und nicht nur dazugeschustert. Die Grafik selber ist excellent, auch wenn man an den HiRes Balken hätte arbeiten können. Die Einstellmöglichkeiten sind reichhaltig und lassen genug Freiraum Einfluß auf das Geschehen zu nehmen. Wer also ein Basketballfan ist kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Zumal die Motivation nicht abreißen will. Immer wieder macht man weiter und will noch ein Spiel spielen und noch eins und ............ . NBA Jam '99 macht einfach Spaß und das ist für mich trotz aller Eigenschaften das wichtigste an diesem Spiel.

Die Geschichte der NBA

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Wertung

Matthias Engert
(20.02.1999)

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