SPECIALS - Bericht zur Vivendi Spring Fair 2003 (25.02.2003)

Normalerweise beginnt das Jahr immer was Messen und ähnliches angeht mit der Spielwarenmesse in Nürnberg. Dieses Jahr aufgrund der nicht vorhandenen Firmen unserer Sparte ausgefallen. Sozusagen als „Ersatz“ erreichte uns die Einladung zur Vivendi Spring Fair 2003 am 25. Februar in Berlin. Vivendi Universal ist sicher den meisten unter euch ein Begriff und tritt in der Spielbranche als einer der größten Publisher für Games und Edutainment auf. Innerhalb der Vivendi Spiele Familie finden sich so namhafte Firmen wie Blizzard, Sierra oder die Universal Studios. So verwundert es auch nicht das allein über Vivendi also ein großer Teil an Spielen auf den verschiedenen Märkten erscheint. Um so schöner und in der aktuellen Lage überraschender das man eine eigene Veranstaltung zu seinem LineUp veranstaltet. Dabei war dieser Event bei weitem nicht auf Deutschland ausgelegt. Ausgerichtet von der französischen Division bekam der Event so einen europäischen Touch, was man auch an der Mehrzahl der geladenen Gäste sah. Dabei muß man Vivendi ein großes Lob aussprechen für die Organisation der Veranstaltung. Auch wenn ich auf die einzelnen Abläufe noch näher eingehe begann das ganze schon mit der Unterbringung. Denn wer in Berlin nicht irgendwie selber privat unterkam wurde mitten in Berlin in einem 5-Sterne Hotel untergebracht. Kostenlos versteht sich! Auch wenn wir familiär in Berlin untergebracht waren nutzen logischerweise sehr viele Gäste diese Möglichkeit. Das Hotel war für die beiden Events auch der Ausgangspunkt. Denn der Spiele Event am Tage und die immer wieder gerne besuchte After Show Party wurde per Shuttle Bussen erreicht. Man mußte also kaum einen eigenen Schritt durch Berlin machen. ;-) So begann der Tag auch mit dem Bus Transfer zum Kern der Veranstaltung. Das man bei Vivendi keine halben Sachen macht zeigt die Location der Spring Fair selber. Am Pariser Platz schräg neben dem Brandenburger Tor sollte die DZ Bank der Ort der Veranstaltung sein. Keine Bank in dem Sinne eher ein Konferenz und Tagungscenter vom feinsten. Normal hätte man uns wohl schon 3 Meter entfernt davor abgeführt. ;-) Nach der Akkreditierung wurden die Gäste zunächst mit Kaffee und anderen morgendlichen Muntermachern begrüßt. Man bekam hier schon einen Eindruck wieviele Journalisten anwesend waren. Die genaue Zahl kennen wir zwar nicht, aber knapp 200 Leute, wenn nicht mehr waren geladen. Dabei waren deutsche Journalisten bei weitem nicht die Mehrheit.
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Spiele Magazine aus allen Teilen Europas waren hier mit ihren Redakteuren vertreten. Ob Russland, Spanien, Italien oder England. Der Event begann dann auch mit einer Pressekonferenz auf der neben dem Entwicklungschef oder der Marketing Chefin von Vivendi auch der CEO der Firma – Christophe Ramboz eine Rede hielten. Dabei wurde nochmal auf die Bedeutung Vivendi’s hingewiesen und welche Firmen unter dem Dach ihrer Arbeit nachgehen. So verwundert es nicht wenn im Jahr 2003 über 80 Titel für alle möglichen Plattformen erscheinen sollen. Denn das war logischerweise der Grund der Veranstaltung. Ob Konsolen oder PC, alle der verschiedenen Firmen stellt hier ihre Spiele vor. Dabei nicht nur in Form einfacher Spielstationen, sondern mit der Möglichkeit die Entwickler persönlich zu treffen und das eine oder andere Gespräch zu führen. Immer wieder etwas feines, da man diese Möglichkeit nur sehr selten bekommt. Dabei sollten 3 Spiele besonders vorgestellt werden. Neben Der Hulk und The Hobbit war dies das PC Game Ground Control II. Also nicht alles auch für uns interessant. Nach der Pressekonferenz begann dann auch die „normale Arbeit“. Die DZ Bank bietet mit vielen kleinen Büros und Räumen die Möglichkeit dort die verschiedensten Firmen unterzubringen. Jeder Entwickler hatte seine Räumlichkeiten und man konnte dort jeweils an den Spielstationen die Games anspielen und mit den Entwicklern reden. Dabei verfuhr man organisatorisch so das die geladenen Gäste nach Ländern in einem Zeitplan durch die Studios geführt wurden. So gab es die Gruppe Germany, die Benelux Staaten, Nordic oder eben Spanien und Italien u.s.w. Allerdings weichte dieses Programm mit der Zeit doch auf, da man später doch ziemlich wild umherwanderte. Nicht jedes Studio bietet für jeden Journalisten gleich viel Material und man nutze die Zeit dann doch woanders. War aber auch kein Problem. Erster Weg war für uns so ein Studio mit NDA. Die Macher von Stirb Langsam: Vendetta zeigten hier eben genannten Ground Control, Judge Dredd auch Stirb Langsam für die PS2. Logisch das wir die Notizblöcke hier stecken lassen konnten und man eher so mal alles unter die Lupe nahm. Wobei die Stirb Langsam Entwickler eine lustige Begebenheit mit sich brachten. Neben der PS2 Station stehend wurden wir natürlich gefagt ob wir etwas wissen möchten oder eben Probespielen wollten. Allein unsere Taschen mit dem GCN Logo brachten ihn dann zum Schmunzeln und man ließ das PS2 Pad links liegen und philosphierte kurz ein wenig über die GCN Version.
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So kann’s gehen und man erfährt das der Multiplayer nur aus Zeitgründen nicht mehr eingebaut wurde. Er war eigentlich fest eingeplant. Die Frage nach einem Nachfolger wurde in der typischen Programmierer Manier beantwortet. ......“wartet die nächsten Monate ab“.... So schauten wir uns als nächstes bei Coktel um, die uns GCN Spieler mit der Umsetzung zweier extremer Kid Games erfeuen wollen. Bevor hier wieder ein Aufschrei losgeht. Die Spiele erscheinen für mehrere Konsolen. Mit Adiboo und Kim’s Jungle verfolgt Vivendi dabei aber eine bekannte Strategie alle Käufer Schichten anzusprechen. Sicher keine Spiele die den Erwachsenen Gamer fordern, aber für die angepeilte Zielgruppe sicher nichts schlechtes darstellt. Dazu BU Martians, der mittlerweile auch auf den Markt ist und endlich das Fun Racer Genre auf dem GameCube bereichert. Deswegen gehe ich da nicht näher drauf ein da der Test bald folgt. Bei Black Label Games war die GCN Version von Mace Griffin: Bounty Hunter spielbar. Ein blutiger Shooter mit einer Mischung aus futuristischem Geballer und einigem an Schalterrätseln. In der gezeigten Version zwar recht absturzfreudig, aber ein Konkurrent für TimeSplitters2. Im Bereich der PP Group gab es schon wesentlich mehr zu sehen und zu spielen. Hier gibt es aber auch eine gute und schlechte Nachricht. Die Schlechte diesmal zuerst. BloodRayne wird in Deutschland garnicht erscheinen. Laut aktueller Aussagen für keine Konsole, da dass Spiel extrem hätte entfremdet werden müssen um nicht eine Indizierungs Opfer zu werden. Da läßt man die ungewöhnliche Hack’n Slash und Shooter Variante lieber ganz weg. Eigentlich schade. Die gezeigte GCN Version war recht weit fortgeschritten und zeigte Potential. Die gute Nachricht betrifft die Baldurs Gate Fans, die sich auch von der kurzen Spielzeit nicht beeindrucken lassen. Ende März kommt das Spiel und man konnte hier die PAL anspielen. Die Level die man spielen konnte zeigten dabei keine Unterschiede zur US Version. Außer das man hier mit Französisch als Sprache vorlieb nehmen mußte. Eine positive Überraschung war Black & Bruised. Ein Box Titel im Comic Stil der Spaß machte und technisch sehr sauber spielbar war. Große Kämpfer und ein anspruchsvolles Gameplay lassen berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Spiel zu. Wer von Trick Action nicht genug bekommen kann für den dürfte Whirl Tour eine Alternative sein. Per Kick Board geht es hier ähnlich einem Tony Hawk zur Sache. Dabei wird auch hier ein Mission Gameplay mit Aufträgen enthalten sein.
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Dabei benutzt man haargenau die gleiche Tastenbelegung wie ein TH, was uns schnell in das Game finden ließ. Grafisch fand ich den Titel noch nicht so berauschend. Ebenso spielbar waren die beiden Bomberman Titel Red und Blue. Sehr schönes Gameplay in gewohnter Umgebung. Abgeschlossene Level in der bekannten Bomberman Draufsicht und ein unfangreiches Sammel und Tauschfeature sollen die Spieler locken. Zur Mittagszeit fühlte man sich wie bei einem Staatsempfang, soviel wurde hier aufgeboten. Immer wieder muß man Vivendi für die Ausrichtung ein Lob aussprechen. Nachdem man also zwischen russischen und spanischen Gesprächen am Tisch seine Beine etwas baumeln lassen konnte ging die Tour durch die Räume weiter. Einer der wichtigen Titel war bei Sierra zu finden. The Hobbit dürfte all denen gefallen die ein Spiel im Zelda Stil möchten. Ein junger Charakter den man durch die verschiedensten 3D Umgebungen führt macht Lust auf mehr. Einer der Titel von denen ich mir am meisten verspreche. Ebenfalls einiges für uns Nintendo Spieler gab es bei den Universal Studios. Vor allem der GBA wurde hier reichlich zum Spielen genutzt. Eine typische Fortsetzung findet man in Crash Bandicoot 2: N-Tranced vor. Kein Spiel das gegenüber dem Vorgänger auf dem GBA an Innovationen zugelegt hat. Dafür aber neue Locations und altbekanntes Gameplay das Fans der Crash Spiele gefallen wird. Bruce Lee: Return of the Legend bietet Final Fight Gameplay. Innerhalb scrollender 2D Umgebungen muß sich der Spieler kämpfend an reichlich Gegnern vorbei mogeln und dabei auch Plattform Action erledigen. Nichts weltbewegend neues, aber ordentlich gemacht. Übrigens interessant das sämtliche GBA Games über den GBA Converter an die Fernsehgeräte angeschlossen waren. Also das Teil das auch wir und viele privat nutzen. Wie klein die Welt des Zubehörs doch ist. Auch Weltfirmen kochen nur mit Wasser. ;-) Was uns nach der Präsentation im Verlauf der Pressekonferenz wenig in’s staunen brachte zeigte ein immer wieder typisches Phänomen. Man darf die Spiele nicht nur nach dem beurteilen was man sieht. Man muß die Games gespielt haben. Der Hulk sah auf den Leinwänden wenig spektakulär aus. Erst nach dem Anspielen änderte sich die Meinung, wie Ihr auch im Preview nachlesen könnt. Nun kein Spiel das die Videospielwelt revolutioniert machte es aber Laune reichlich Gegner zu vermöbeln. Vor allem in Sachen Kampfaction und Umfang könnte das Spiel nach dem ersten Eindruck punkten. Um den 13. Juni herum werden wir schlauer sein.
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Bei StarCraft Ghost hielt man sich sehr bedeckt. Man konnte ihn per Bildschirm zwar in Action sehen, scheint sich aber noch nicht sicher zu sein das er auch wirklich noch in diesem Jahr erscheint, was schon ein paar Fragen aufwirft warum der Termin noch so lange hin ist. So ging der Rundgang auch bei uns immer hin und her. Je nach Platz an den Stationen wurde angespielt oder eben eine Genußpause eingelegt. Die meiste Zeit habe ich persönlich bei The Hobbit zugebracht, für all die welche wissen möchten was meine Wenigkeit vielleicht am meisten gefallen hat. Jens fand man oft bei Black & Bruised oder BloodRayne. Aber das nur nebenbei. Gegen 17:00 Uhr fand dieser Teil des Events sein Ende und es ging per Shuttle wieder zurück zum Hotel und für uns zum Quartier. Aber Schluß war noch lange nicht. Am Abend ging das ganze in seine zweite Runde und die sogenannte After Show Party sollte den Tag mehr als ordentlich ausklingen lassen. Für Berliner vielleicht ein Begriff sollte das Kulakarma die Location der Party sein. Eine imposante Location mitten in Berlin. Hier war dann eher Small Talk der etwas anderen Art angesagt. Sämtliche Entwickler sahen irgendwie lockerer aus. ;-) Neben Getränken gabs nochmal ein dickes Buffet, so dass man schon wieder ein schlechtes Gewissen kriegen konnte was das eigene Gewicht angeht. ;-) Auch hier liefen unter anderem auf verschiedenen Bildschirmen Trailer aller gezeigten Spiele, wobei StarCraft Ghost hier die meiste Zeit beanspruchte. Für Unterhaltung abseits der Gespräche sorgten verschiedene junge Damen im Outfit der Spielfiguren oder auch mit noch weniger bekleidet, weshalb das ganze dann fast schon nicht mehr jugendfrei war. ;-) Aber die Figuren aus BloodRayne oder NOLF neben sich in Echt in Bewegung zu sehen hat schon was. Aber genug davon. Irgendwann Nachts haben wir dann irgendwie nach Hause gefunden und die Vivendi Spring Fair 2003 fand Ihr offizielles Ende. Eine Veranstaltung die wir als sehr gelungen empfanden. Vivendi hat sich einiges einfallen lassen um seine Games zu präsentieren. Immer wieder eine willkommene Abwechslung im Redakteurs Alltag, die einen doch mal hinter die Kulissen schauen läßt.
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Artikel erstellt von Matthias Engert
(28.02.2003)