Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Lego Racers

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Computerladen Zur48

Jedem von uns, der mit Spielzeug mal zu tun hatte und wer hatte das nicht kennt Lego und vorallem die Lego Bausteine. Mittlerweile hält zwar auch im normalen Legogeschäft High Tech Einzug. Aber die Bausteine sind wohl das bekannteste dieser Produkte. Warum also nicht die Lego Bausteine irgendwie auch virtuell nutzen. Das sagten sich wohl auch die Spielzeugmacher und sicherten sich die Arbeit von High Voltage, die für das Spiel Lego Racers verantwortlich sind. In diesem Spiel verknüpfte man die Bausteinvielfalt mit einem Spielgenre, das jung und alt gleichermaßen anspricht. Ein Funracer im Mario Kart Stil. Trotz mittlerweile einiger Alterserscheinungen hat Nintendo's Funracer immer noch die Nase vorn. Nun versucht sich also Lego Racers an der Aufgabe Mario Kart vom Thron zu stoßen. Im Vorspann bekommt man schonmal das zu sehen, was im späteren Spiel das große Ziel sein sollte. Ein ganz bestimmter Racer, der Rocket Racer. Doch bevor Ihr ihn euer eigen nennen dürft ist einiges zu erledigen in diesem Spiel. Auf dem Hauptbildschirm habt Ihr einige Modi zur Auswahl. Ihr könnt wählen zwischen dem Modus Bauen, dem Rundenrennen, dem Einzelrennen, dem Zweikampf, dem Zeitfahren und schlußendlich den Options. In den Options könnt Ihr neben der Steuerung Dinge zum Spiel einstellen. So könnt Ihr wählen ob Ihr im Zweikampf 1 oder bis zu 5 Runden fahren wollte, oder wieviele Gegner im Einzelrennen mit euch fahren sollen. Kernstück des Spiels ist das Rundenrennen und beinhaltet sämtliche Rennen die man im Einzelplayer Modus fahren muß. Dabei sind diese Rennen in insgesamt 7 Wettbewerbe unterteilt.
Die ersten 6 Wettbewerbe beinhalten allesamt 4 Rennen auf denen es zu bestehen gilt. Jeder Wettbewerb hat einen aktuellen Champion, den es zu besiegen gilt. Allerdings gibt es zweierlei Ziele in jedem Wettbewerb. Denn zu beginn des Spiels ist nur der erste anwählbar. Um Zugriff auf die anderen zu bekommen muß man mindestens zweiter werden. Und zwar in der Gesamtabrechnung jedes Wettbewerbes. Das zweite große Ziel ist es natürlich den aktuellen Champion dieses Wettbewerbes zu schlagen. Denn nur so bekommt man seinen Lego Wagen zur freien Verfügung. Doch mit was fährt man zu Beginn? Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist sich einen von 4 anwählbaren Wagen zu schnappen. Die andere Möglichkeit läßt Kindheitserinnerungen wieder wach werden. Hier hat man sich etwas wirklich tolles ausgedacht. Wie in alten Kindertagen baut man sich einen Wagen selber zusammen. Dafür exestiert in Lego Racers eine eigene Bastelabteilung. Auf dem Hauptbildschirm exestiert dafür der Menupunkt Bauen . Hat man diesen angewählt kann man sich entscheiden einen neuen Fahrer und Wagen zu bauen, einen bestehenden zu bearbeiten oder auf eine andere Memory Card zu kopieren. Kernstück ist natürlich der Neubau eines Wagens. Der erste Schritt dabei ist das zusammenbasteln eines Fahrers . Dafür exestieren mehrere Reihen mit einzelteilen aus denen man die verschiedenen Körperteile zusammensetzen kann. Es beginnt oben mit einer Auswahl an Mützen, geht weiter über Gesichter und Körper bis hin zu den Füßen. Sind schon lustige Teile dabei. Habt Ihr den Kumpel fertig bekommt Ihr für ihn einen Führerschein , auf dem Ihr ihm einen Namen geben könnt und einen Gesichtsausdruck. Als nächstes gelangt man zum Kernstück , dem Autobau. Als erstes wählt Ihr für euren Wagen ein Chassis . Dabei exestieren die kuriosesten Möglichkeiten. Vom Strandbuggy bis zum Raktenauto ist einiges dabei. Habt Ihr euer Chassis gewählt geht's an das Eingemachte. Jetzt könnt Ihr in der Werkstatt den Wagen aufbauen. Dafür exestieren alles möglichen Legobausteine, die man auf den Wagen stecken kann und so die unterschiedlichsten Gebilde zusammenbekommt. Dabei kann man den Blickwinkel mehrfach verstellen um den Wagen auch von allen Seiten zu sehen.
Habt Ihr euren Wagen fertig gestellt könnt Ihr auf einer dafür enthaltenen Teststrecke den Wagen austesten. Die Teststrecke ist entgegen der anderen Strecken grafisch recht einfach gehalten, was dem Zweck aber auch dienlich ist. Und wie sich zeigen sollte unterscheiden sich Fahrzeuge in ihrem Fahrverhalten. Kleine und wenig verbaute Wagen fahren sich nervöser als große und schwere Wagen, die dafür wieder Probleme mit der Endgeschwindigkeit haben. Also eine gute Mischung solltet Ihr beim bauen schon hinbekommen. Jeder Wagen wird danach auf der Memory Card gespeichert und geht somit nicht verloren. Nun aber genug der Vorberreitung. Habt Ihr euren Traumwagen designt geht es ab auf die Rennstrecken. Wählt man einen Wettbewerb an meldet sich als erstes der aktuelle Champion und fordert euch heraus. Danach beginnt das erste von 4 Rennen. Ziel ist es nun dieses Rennen möglichst zu gewinnen. Denn für die Plazierungen gibt es nach jedem Rennen Punkte. Nach Ablauf aller 4 Rennen bekommt Ihr das Endergebnis zu sehen und seid hoffentlich erster. Denn nun bekommt Ihr neben dem Zugang zum nächsten Wettbewerb auch den Wagen des Champions, der nun enthront ist. Fahren tut Ihr gegen 5 andere Lego Racer, die sehr hinterlistig und gemein sind. Dabei sticht der Champion immer ein bischen heraus. Er ist etwas schneller als die anderen und fährt meist erstmal vorneweg. Gesteuert wird euer Wagen mit dem 3D Stick. Gas wird mit der A- Taste gegeben und Bremsen tut man mit der B-Taste, die aber auch den Rückwärtsgang enthält. Mit der R-Taste kann man nun wie bei Mario Kart einen Drift ansetzen,der auf vielen Kursen auch dringend notwendig ist. Der Z-Trigger ist wie bei ähnlichen Spielen für die Power Ups gedacht, die auch hier enthalten sind und mehr als durchdacht sind. Zum einen exestieren auf den Strecken verteilt farbliche Legosteine , die alle für eine bestimmte Art an Power Ups stehen. So z.b die roten Steine für Bomben oder Raketen und die grünen für die Beschleunigung. Fährt man nun über so einen Stein erscheint links unten das Power Up im Bildschirm und man kann es mit dem Z-Trigger benutzen. Doch das wäre zu einfach, wenn man nicht noch etwas besseres eingebaut hätte. Neben den einfarbigen Steinen liegen auch glitzernde Steine herum mit denen man sein Power Up updaten kann. Das ist wirklich ein tolles Highlight im Spiel. Hat man z.b. einen roten Stein überfahren bekommt man eine einfache Bombe die man ungezielt abschießen kann. Fährt man jetzt über einen Glitzerstein wird aus der Bombe ein Enterhaken der gezielt den Vorderman greift und euch so zu ihm hinzieht. Fährt man ein zweites mal über einen Glitzerstein wird daraus ein Zauberstab mit dem man jetzt Blitze nach vorn schießen kann.
Schafft man es auch noch ein drittes mal über einen Glitzerstein zu fahren werden es in der höchsten Stufe 3 Lenkraketen, die gezielt die drei Vorderleute treffen. So kann man alle Steine und deren Power Up's updaten. Besonders effektiv ist dabei das aufpowern der grünen Steine mit der Beschleunigung. In der höchsten Ausbaustufe bekommt man einen Warp Beschleuniger und euer Wagen wird in einer Sequenz an einer anderen Position abgesetzt. So ist es möglich das wenn man dritter ist nach benutzen des Power Ups nun erster ist. Was auf den ersten Blick recht einfach klingt wird im Verlauf ganz schön knifflig. Denn im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten wissen eure Gegner was man mit den Steinen anfängt und auch wie man sie updatet. Und sie machen reichlich Gebrauch davon. Die KI ist für einen Funracer recht hoch, was es ab dem dritten Wettbewerb nicht zu einfach macht. Ich hätte sie jedesmal killen können wenn sie mich vor der Ziellinie abschießen oder per Enterhaken nach hinten ziehen. Dazu kommt die recht hohe Spielgeschwindigkeit und vor allem das Design der Strecken in Lego Racer, die unterschiedlich schwer sind und manchmal sehr anspruchsvoll. Hier hilft sehr oft nur viel Übung. Wie in jedem Rennspiel muß man natürlich erstmal alle Strecken ein bischen kennenlernen. Zu beginn fahrt Ihr z.b. über eine Pirateninsel oder durch einen dunklen Wald. Später dann geht es auf Eisstrecken und Alienplaneten ordentlich zur Sache. Dabei sind neben grafisch normalen Strecken durchaus Highlights enthalten, die mit angenehmen Farben und sehr schönen Texturen zu gefallen wissen. Für einen Funracer hat man sich hier viel Mühe gegeben. Gerade wenn man auf vielen Strecken durch diverse Gebäude fährt hat man viele Details eingebaut, die aber oft auch fahrerisch einiges erfordern. Mal muß man durch einen eckig geformeten Palast fahren, in dem man nur mit Beherrschung des Drifts einigermaßen vorankommt, oder in einer Lavahöhle gefährliche Hindernisse umfahren. Viele Sachen sind animiert wie Wasserfälle oder Fackeln und wissen zu gefallen. Untermalt wird alles durch einen mal peppigen oder melodischen Sound, der ideal zu so einem Spiel paßt. Aber auch Geräusche der Gegner beim Infight oder beim benutzen der Power Up's wurden eingebaut. Neben der normalen Strecke findet man auf vielen Strecken diverse Abkürzungen, die auch den Namen verdienen. Manche sind aber wirklich sehr gut versteckt und man findet meist viele Glitzersteine in diesen Passagen. Auf jeden Fall ist das fahren nicht zu einfach. In den 6 ersten Wettbewerben exestieren 12 unterschiedliche Strecken, die im Verlauf mit ihren Reverse Varianten aufgefült werden, so das man auf 24 Strecken kommt. Die schwerste Prüfung wartet aber wie in jedem Spiel am Schluß.
Hier exestiert nun noch ein 7. Wettbewerb , der nur aus einen Rennen besteht, dem Rocket Racer Rennen. Wie der Name schon sagt fahrt Ihr hier mit allen Gegnern auch gegen den Ober Lego Racer, den Rocket Racer . Und hier muß in der Tat alles stimmen. Vor allem da man hier nur fahrerisch keinen Stich sieht. Man kann dieses Rennen nur mit den Power Up's gewinnen, wobei der Warp Beschleuniger das beste Mittel ist. Übrigens benutzt auch der Rocket Racer den voll aufgepowerten Beschleuniger um sich einen Vorteil zu erschaffen. Hat wirklich eine Weile gedauert bis ich diesen Kerl besiegt habe. Nun habt Ihr auch seinen Wagen zur Verfügung und könnt euch den anderen Modi im Spiel widmen. Im Einzelrennen Modus könnt Ihr nun ein Rennen Just for Fun fahren. Allerdings müßt Ihr die Rennen erst freigefahren haben um alle Strecken nutzen zu können. Im Time Trial Modus ist es noch extremer. Hier gibt es neben dem eigentlichen Zeitfahrziel noch eine weitere knifflige Aufgabe. Denn der Zeitfahrbereich ist die Domäne von Vroni Voltage. Auch ihren Wagen könnt Ihr noch gewinnen. Allerdings müßt Ihr sie nun im Kampf Mann gegen Frau auf allen Strecken schlagen. Und das ist ebenfalls kein Pappenstiel. Auch hier muß alles stimmen. Es liegen zwar auch Power Up's auf den Strecken herum. Aber zum einen wesentlich weniger und zum anderen kaum Glitzersteine. Fahrt Ihr mehrmals auf einer Strecke gesellt sich noch euer Ghost mit dazu. Wer also alle Wettbewerbe gewonnen hat bekommt hier eine ganz spezielle Herausforderung. Das war es eigentlich über den Einzelplayer Modus, der wirklich gelungen ist. Doch nun zum leider größten Kritikpunkt im Spiel. Dem Zweikampf . Zum einen kann man in Lego Racers nur zu zweit an den Start gehen. Einen Vierspieler Modus hat man nicht eingebaut. Und zum anderen fahren in diesem Modus auch nur 2 Fahrzeuge. Nämlich Ihr und euer menschlicher Mitspieler. Bei einem Funracer ist aber gerade der Multiplayer Modus eines der wichtigsten Dinge im Spiel. Auch weil die Zutaten eigentlich stimmen. Angefangen von den schönen Strecken und den durchdachten Power Up System hätte man hier spaßige Nächte mit Freunden a la Mario Kart verbringen können. Das ist leider sehr schade und schmälert den Gesamteindruck des Spiels. Es ist zwar angenehm das jeder Spieler seinen eigenen auf Memory Card gespeicherten Racer benutzen kann und die Grafik und Spielgeschwindigkeit wie im 1P Modus sind. Aber wenigstens ein paar Computergegner hätte man einbauen müssen.
So bleibt ein Spiel das im 1P Modus überzeugen kann. Angefangen von den abwechslungsreichen und auch grafisch ansprechenden Strecken über das wirklich gelungene Power Up System, bis hin zu den Herausforderungen durch die einzelnen Champions oder Vroni Voltage im Zeitfahr Modus. Ebenso ist der Baukasten eine tolle und nicht alltägliche Sache. Der Lego Wiedererkennungswert ist sehr hoch und man muß schon manchmal schmunzeln was sich hier so für Gesellen herumtreiben. Die Geschwindigkeit des Spiels ist angenehm hoch und es spielt sich sehr flüssig. Die Steuerung ist zu beginn zwar etwas eckig. Aber im Verlauf und vor allem mit den unterschiedlichen Wagen ändert sich dies. Gewöhnung ist hier alles. Gerade dann wenn man den Drift excellent beherrscht ist die Steuerung gut zu beherrschen. Um so mehr ärgert es mich das der Multiplayer Modus so schmal daherkommt. Natürlich macht es auch Spaß wenn man gegen einen Freund fahren kann. Aber mit 3 Freunden und vielleicht noch einigen Computergegnern wäre es noch besser. Wer mit Funracern auch allein seinen Spaß hat kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer mit Freunden lustige Nächte verbringen will kommt hier eindeutig zu kurz. Dieser Umstand schmälert auch die Wertung im Spiel, die bei einem gelungenen Multiplayer Part höher ausgefallen wäre.

Tips & Tricks zu Lego Racers

Time Trial Wettbewerb zu Lego Racers

Wertung

Matthias Engert
(12.11.1999)

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