Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

NBA Jam 2000

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland.

Na das paßt ja mal zeitlich wie die Faust auf's Auge. NBA Live 2000 ist erst seit ein paar Tagen als Test im Magazin und somit die Erinnerungen noch frisch. Jetzt kurz danach tritt der große Gegenspieler aus dem Hause Acclaim an und kann zeigen was er kann. So ist im Test immer wieder ein schöner Vergleich möglich. NBA Jam 99 überraschte im vorigen Jahr mit einem ungewöhnlich guten Simulationsteil. Dabei kam allerdings das was der Name Jam ausdrückt aber zu kurz. Acclaim nahm sich der Kritik an und baute diesen Teil im 2000er Teil aus. Aber auch Simulationsfreunde kommen in der neuen Version nicht zu kurz. Was nach dem Einschalten zum schmunzeln einlädt ist die Tatsache das beide Spiele ein Wallpaper der Team Logos anzeigen. Danach legt man sofort auf die Richtung des Spiels fest, die man spielen will. Man kann auf dem Titelbildschirm wählen ob man den Sim Teil spielen will oder den Jam Part. Als erstes interessiert der Simulationspart in NBA Jam 2000. Als erstes wartet der Hauptbildschirm mit den gewohnten Menupunkten auf. Ihr könnt wählen ob Ihr ein Freundschaftsspiel spielen wollt, den NBA Play mit allen Modis, den Skills Mode oder das Controller Pak Menu aufrufen wollt. Dabei geht NBA Jam 2000 sehr verschwenderisch mit dem Speicher aus. Für beide Modis, JAM und SIM benötigt man ein eigenes Savegame das jeweils 123 Seiten benötigt. Man benötigt also schon 2 einfache Memory Cards wenn man alles spielen will. Bevor man aber den NBA Play Modus anwählt sollte man ruhig einmal kurz im Skills Mode vorbeischauen. Hier kann man nämlich zum einen den 3 Punkte Contest und einen Freiwurf Contest anwählen. Dabei kann man schonmal sein Geschick trainieren.
Der Freiwurf ist wie im alten NBA Jam gemacht. Ihr bewegt eine etwas störrische Kugel über den Korb und drückt im richtigen Moment die Schußtaste. Sollte eigentlich kein Problem sein. Der 3 Punkte Contest läßt wie in Live 2000 ebenfalls 8 Spieler zu, die nun über mehrere Runden ihren Champion ausmachen. Nach einigen Sessions gefällt der EA Konkurrent hier besser, da es sich irgendwie flüssiger spielt. Dafür ist hier die Präsentation was Grafik und Zwischeneinblendungen angeht besser. Hat man sich an die Schußfolgen und den Moment des loslassens beim schießen gewöhnt kann man wieder zum Hauptmenu zurückkehren. Hier kann man per C-Button nun die Spieloptions anwählen, die später zwar ebenfalls anwählbar sind, aber nicht mehr alle Punkte anwählbar lassen. So kann man die Länge der Viertel nur hier einstellen. In den Options findet man neben Spieldauer, Schwierigkeitsgrad oder Schnelligkeit des Spielablaufs auch die Regeln bestimmen. Hier hat Jam 2000 mit NBA Live gleichgezogen. Neben normalen Regeln wie Shot Clock, Goaltending oder den Sekundenregeln ist auch hier nun z.b. die Illegal Defense vertreten. Desweiteren könnt Ihr Ermüdung, Fouls oder Verletzungen aktivieren. Habt Ihr alles euren Vorlieben angepaßt kann man den NBA Play starten. Hier entscheidet man sich für eine Saison, die Playoffs oder dem All Star Game. Wählt Ihr eine komplette Saison stellt Ihr die Dauer ein und in welchen Best of Serien die möglichen Playoffs ablaufen sollen. Desweiteren wählt man hier den Spielmodus, der für mich einer der Hauptgründe für einen Kauf ist. Man kann nämlich eine Saison spielen und das war's, so wie bei Live 2000 oder aber Ihr wählt den Punkt Franchise an. Hier ist es nun möglich unendlich viele Saisons hintereinander zu spielen. Es ist also möglich ein junges Team aufzubauen, zu führen und zum Titel zu verhelfen. Und das über Jahre und ohne Druck in einer Saison Meister zu werden. Leute ich sag euch das hat was. Vor allem wie dieser Teil im folgenden umgesetzt wurde. Als nächstes wählt Ihr euer Team . Natürlich habt Ihr wieder die Auswahl aus allen original NBA Teams . Bei mir wie im die New York Knicks. Hier werden euch neben dem Teamlogo allerlei interessante Infos angezeigt. Danach kommt die Hauptzentrale , die euch durch die Saison und die möglichen Playoffs begleitet. Hier steht links immer der aktuelle Spielplan und rechts die Menupunkte die zur Saison dazugehören. Als erstes der Punkt Coach Strategy. Hier könnt Ihr zum einen die Starting Five bearbeiten und die Spielzüge für das kommende Spiel festlegen. Dabei wählt Ihr aus mehreren 4 aus die Ihr im Spiel zu Verfügung habt. Je nach Gegner kann man so sein Spiel ausrichten.
Ob Fastbreak Spiel, Spielzüge für Schüsse von außen oder um unter den Korb zum Erfolg zu kommen. Der Punkt View Stats erlaubt es auch über die Saison die Daten aller Spieler oder des Teams zu verfolgen. Im Controller Pak Menu könnt Ihr nach jedem Match euer Spiel speichern. Um auf dem laufenden über die Playoffqualifizierung zu sein wählt man den Punkt Standings an, in dem Ihr die Conferences oder Divisions einzeln unter die Lupe nehmen könnt. Ein sehr wichtiger Punkt ist der Manager Part. Hier habt Ihr wiederum mehrere Punkte zur Auswahl und es ist auch wieder das sogenannte Punktesystem aus der letzten Version enthalten. Ihr startet die erste Saison mit einer bestimmten Anzahl an Punkten. Diese sind vielseitig einsetzbar. Zum einen wenn Ihr hier einen eigenen Spieler erstellt . Dieser besitzt neben verschiedenen Möglichkeiten das Aussehen zu bestimmen auch eine knapp 20 Punkte umfassende Fähigkeitenabteilung. Alle Fähigkeiten starten bei einem frisch erstellten Spieler bei 40 von 100. Einen Michael Jordan habt Ihr also noch nicht. Jetzt könnt Ihr aber jeder dieser Fähigkeiten Punkte dazugeben. Diese Punkte sind aber nur in dem Maße vorhanden wie Ihr eine Saison abschließt und in welchem Schwierigkeitsgrad Ihr spielt. Aber über Jahre gesehen könnt Ihr hier einen echten Superstar heranzüchten, der selbst MJ das fürchten lehren würde. Desweiteren sind die Punkte für Trades wichtig. Wollt Ihr einen Spieler eines anderen Teams verpflichten habt Ihr zum einen die Möglichkeit mehrere eigene Spieler zu bieten, Draft Picks zu bieten und eben auch Punkte dazuzugeben. So wird ein anderer Teambesitzer eher mal weich und stimmt zu. All dies geschieht immer in Bildschirmen. Also ob er ablehnt oder annimmt. Desweiteren könnt Ihr im Managerpart Free Agents verpflichten oder Spieler entlassen. Und entlassen müßt Ihr. Denn 12 Spieler darf ein Team haben. Und da später auch ein kompletter Draft enthalten ist kommt Ihr oft auf mehr als 12 Spieler. Aber dazu später. Erscheint im Spielplan euer Team könnt Ihr die Spiele simulieren oder natürlich selber spielen. Spielt man setzt man das Controllersymbol auf das zu steuernde Team und Show kann beginnen. Als erste wird in einem Kameraflug die Halle gezeigt und als nächstes wie im richtigen Basketball die Starting Five der Teams. Dabei fällt auf das nur noch die Nummern der Spieler aufgerufen werden und nicht mehr die Namen. Dafür fallen hier und nach dem Tip Off zwei grundlegende Dinge auf. Die Grafik ist nun durch die Nutzung des Expansion Paks noch ein wenig verfeinert und somit besser als in NBA Live.
Vor allem die PAL Balken sind kleiner geworden. Dafür sind aber die Proportionen Spielfeld - Spieler nicht immer optimal. Point Guards passen noch gut. Aber wenn ich sehe wie groß ein Shaq ist muß man einen Moment schmunzeln. So geht ein bißchen Übersicht verloren, da alles etwas beengt wirkt. Hier ist NBA Live klar besser und bietet auf dem Parkett wesentlich mehr Übersicht. Auch die Bewegungen der Spieler sind bei EA's Konkurrenzprodukt besser ausgefallen. Hier hat sich gegenüber Jam 99 nichts geändert. Gleichgeblieben sind die beiden Kommentatoren, die auch hier wieder jede Aktion reichlich beurteilen und oft wieder überschwenglich bald vom Reporterstuhl fallen. Seid Ihr im Angriff werden die unterschiedlichsten Aktionen möglich. Ihr könnt die schon angesprochenen Spielzüge aktivieren , die oben rechts im Bild erscheinen und per entsprechenden Knopf ausführen. Ihr könnt per B-Button passen. Das entweder indem man einfach die Richtung drückt oder wie auch bei NBA Live durch drücken der R-Taste. Auch hier bekommen die Mitspieler einen Button zugewiesen und könnt direkt passen. Ihr könnt aufposten und danach per C-Knopf und Richtung mit dem Stick eine schnelle Drehung um den Verteidiger machen und zum Dunk ansetzen. Per Z-Trigger kann man den Spieler etwas schneller laufen lassen und in Kombination mit den C-Buttons verschiedene Spielereien wie den Ball durch die Beine dribbeln. Setzt man vor dem Korb in der Bewegung zum Schuß an kann man einen Dunking, einen Korbleger oder auch einen No Look Paß probieren. Trotzdem spielt sich NBA Jam vor allem durch die manchmal schlechte Übersicht schlechter als NBA Live und manchmal auch schlechter als die 99er Version des Jam. Sie ist nicht schlecht, aber nicht optimal. Das gleiche gilt für die Defense. Gerade bei einem Fastbreak des Gegners kommt kaum Ordnung in die Reihen. Was mich aber immer wieder erstaunte war das der Center ohne zu tun plötzlich neben dem PG auftauchte und einen Steal versuchte. Bei einem Paß unter den Korb ein Todesurteil. Auch Rebounds klappen nicht so gut wie in Live 2000, wo dieser Punkt mega gut klappte. Dafür hat Acclaim den Stealbug aus dem 99er entfernt, wo man sich nur vor den gegnerischen Point Guard stellte und fast immer einen Steal schaffte. Das ist jetzt wesentlich seltener. Auch wundert mich das der Referee selten Illegal Defense pfeift. Denn so oft wie sich die Spieler von ihren Plätzen entfernen.
So muß man sagen das spielerisch NBA Live 2000 klar besser ist. Jam 2000 spielt sich etwas oberflächlicher, ohne aber schlecht zu sein. Nur die Möglichkeiten und verschiedenen Optionen sind geringer. Ebenso gibt es Kritik für die Schwierigkeitsgrade. Im Rookie kommt man zu Beginn gut klar und gewöhnt sich an das Spiel. Hier machen auch die Gegner relativ viele Fehler. Aber schon im Veteran dreht sich das Blatt. Eine Trefferquote aus dem Feld von über 80% und 100% bei den Dreierversuchen sind keine Seltenheit. Im All Star Modus kommt zudem noch eine beinharte Defense des Gegners dazu. Hier hat man etwas übertrieben. Ich habe 5 Saisons gespielt. Die erste im Rookie, die zweite im Veteran und die anderen im All Star. Und erst im 5. Jahr bin ich NBA Champion geworden. Man gewöhnt sich zwar daran und wird vor allem in der Defense immer besser, aber trotzdem nervt es wenn Spieler, die nicht mal am College was taugten hier auf einmal Dreier in Serie treffen. Trotzdem macht NBA Jam 2000 Spaß, was jetzt wieder an den Franchise Modus liegt. Denn es passiert zum einen das mitten in der Saison, das gegnerische Teammanager euch Trades anbieten. So kam ich gleich im ersten Jahr an einen Draft Round 1 Pick. Denn nach einer Saison geht das Spiel erstmal richtig los. Jetzt beginnt zum einen der angesprochene Draft , in dem man sich 2 Spieler aus dem Nachwuchs holen kann. Wie im richtigen Leben sollte man auf die Positionen achten. Was nützt es mir wenn ich 4 gute Point Guards habe, aber nur einen guten Center. Das ist vor allem dann wichtig wenn Ihr mit aktivierter Ermüdung spielt. Man muß sehr oft durchwechseln. Klagen über zu wenig Spielzeit dürfte hier keiner anbringen. Nach dem Draft wartet ein weiterer Knackpunkt. Die eigenen Free Agents die auf ein neues Angebot von euch warten. Je nach Platzierung in einer Saison habt Ihr nun am Ende Punkte bekommen. Diese müßt Ihr hier nun einsetzen und dem Spieler bieten. Verkalkuliert Ihr euch wars das. So habe ich gleich nach der 1. Saison Latrell Sprewell verloren, der mein Angebot ablehnte und mir sagte das er die nächste Saison in Europa spielt. Habt Ihr eure Free Agents weiter gebunden könnt Ihr die Liga Free Agents besuchen. Hier sind durchaus Knaller dabei. Wiederum müßt Ihr Punkte dafür opfern. Und je nach Spieler nicht wenig. So konnte ich aber im 2. Jahr Allen Iverson und Glen Robinson nach New York holen.
Der letzte große Teil ist das Sommercamp . Je nachdem wie es ablief verbessern sich die Werte einzelner Spieler. Diese Werte nehmt Ihr dann mit in die nächste Saison. Habt Ihr nun noch Punkte übrig könnt Ihr sie wieder auf euren selber erstellten Spieler verteilen. Hier kann man selber eingreifen. Alle anderen entwickeln sich von selber. Aber eben erst über Jahre. Und immer wieder spielt eure Leistung über die Saison eine Rolle. Laßt Ihr einen Spieler auf der Bank schmoren verschlechtern sich seine Werte. Hier muß man wirklich abwägen was man macht. Desweiteren hören auch Spieler auf. Patrick Ewing ging z.b. im vorletzten Jahr in den Ruhestand und ich stand plötzlich ohne guten Center da. Das finde ich wirklich irre an diesem Spiel. So geht man danach in die neue Saison und versucht es immer besser zu machen. Wer es ganz extrem mag nimmt die Clippers, tauscht nur junge Spieler ein und versucht sich über Jahre. Das hebt vor allem die Motivation. Diesen Modus bietet kein anderes Spiel. Wer es lieber ohne Regeln, mit abgedrehten Moves und zünftigen 2 gegen 2 mag ist im Jam Modus genau richtig. Schon am Hintergrunddesign merkt man das hier etwas mehr schlummert als im letzten Jahr. Neben einem Freundschaftsspiel kann man auch hier ein Turnier spielen, in dem man mit einem gewählten Team gegen alle anderen Mannschaften antreten kann. Nur eben in anderer Form. Auch hier kann man einen eigenen Spieler erstellen, der ebenfalls über mehrere Turniere mit erreichten Punkten gepusht werden kann. Gespielt wird immer in den original Hallen. Dabei können alle Spieler dieselben Aktionen wie im Sim Modus. Nur das jetzt z.b. eine Turbo Anzeige oben links erscheint, und man so nicht mehr mit gedrücktem Z-Trigger umherspringen kann. Ungewohnt ist zu Beginn das Ihr einen Spieler fest steuert und der andere selber agiert. Ihr könnt also nicht wechseln. Hat er den Ball könnt Ihr euch aber freilaufen und den Ball anfordern. Ziel ist es dreimal hintereinander mit demselben Spieler zu treffen ohne das der Gegner einen Korberfolg hat. Danach ist er "On Fire" und jeder weitere Wurf paßt. Dabei werden Dunkings immer spektakulärer. Drehungen in der Luft und Luftfahrten, die selbst MJ erblassen würden. Ebenso zieht der Ball immer einen Feuerschweif hinter sich her und der Korb verbrennt nach einem Treffer. Aber leicht ist der Jam Modus in keinem Fall. Man kann nämlich hier im Gegensatz zum Sim Modus den Schwierigkeitsgrad nicht verstellen. Da es keine Fouls gibt fallen die Spieler sehr oft.
Aber nicht weil sie altersschwach sind , sondern weil man nach belieben schubsen und foulen kann ohne das gepriffen wird. Ebenso gibt es kein Aus. Der Ball ist ununterbrochen im Spiel. Wer 3 Freunde hat und so 2 gegen 2 menschliche Spieler spielt findet hier eine irre Abwechslung. Allein hält sich der Spielspaß in Grenzen. So ist eine abschließende Bewertung des Spiels schwierig. Würde man nur das spielerische Bewerten würde der Jam knapp unter die 80% rutschen. Durch den Franchise Modus macht er aber viel wieder wett, da dieser Modus unendlich geht und somit eine irre Langzeitmotivation fördert. Grafisch gibt es kaum was zu meckern. Bis auf die manchmal etwas großen Proportionen vor allem der Center. Gerade die Hallengrafik und nicht so eckigen Spieler wie bei Live 2000 fallen auf. Vom Sound her nehmen sich beide nicht viel, wobei Live mehr Zuschaueraction rüberbringt. Der Jam Modus ist ausladender als im 99er Jam und macht vor allem mit mehreren menschlichen Spielern viel Spaß. Wer auf reine Basketballsimulation steht ist mit NBA Live 2000 besser bedient. Wer aber an dem fortlaufenden Franchise Modus gefallen findet kann auch unbesorgt zum Jam 2000 greifen. Hier wirkt sich vor allem die unendliche Dauer des spielens wesentlich auf den Spielspaß auf.

Die Geschichte der NBA

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Wertung

Matthias Engert
(25.01.2000)

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