Verschiedenes Vorstellung zu Nintendo's iQue

Neue Konsolen sind in den Augen vieler Spieler immer eine gewisse Besonderheit, setzen sie doch meist den Anfang einer neuen Videospielspaß-Dimension. So war es bereits beim guten alten SNES, auch das N64 ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme! Ebenso der Gamecube katapultierte die versammelte Videospielgemeinschaft in eine neue Ära - wenn auch bei weitem nicht mehr so revolutionär wie die Konsolen-Generationen davor. Grund hierfür ist zum einen die inzwischen fantastische grafische Darstellung der Next-Gen-Konsolen, die mit Sicherheit keine derartigen Quantensprünge mehr vollbringen kann, wie die Jahre zuvor. Denkt beispielsweise nur an den grafischen Qualitätssprung vom NES auf das N64. Zum anderen ist der Videospielmarkt mit Konsolenherstellern gut bestückt, die Konkurrenz untereinander verleitet zu besserer Qualität, die sich in technischer Hinsicht auf jeden Fall auch in der Grafik ablesen lassen kann. Wie kommt ein Konsolenhersteller dann also dazu, ein Produkt, das in technischer Hinsicht gleich auf mit dem N64 ist, im Jahre 2003 unter das Volk zu bringen? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach, da besagter „iQue“ speziell für den chinesischen Markt entwickelt wurde und mit den heutigen Technik-Standards der aktuellen Konsolen-Generation nichts gemeinsam hat. Ganz gleich in wie weit der „iQue“ von Nintendo mit dem Fortschritt der Zeit mitläuft, als Online-Magazin, dass sich vor allem mit Inhalten rund um Nintendo beschäftigt, ist selbst dieses Nischenprodukt ein Grund dafür, sich das Teil extra aus dem fernen Hongkong einfliegen zu lassen.

Die immensen Versand- sowie Zollkosten akzeptiert, war das Paket nach sage und schreibe drei (!) Tagen per „UPS Express“ auch bei mir zu Hause angekommen! Gespannt auf das innen liegende Produkt, öffnete ich die Packung, immer im Hinterkopf, dass ich mich höchstwahrscheinlich vor größeren Problemen in der Bewältigung der mir unbekannten Schriftzeichen sehen würde. Zu anfangs konnte ich kaum glauben dass der „iQue“ - ähnlich wie ein N64-Controller - so kompakt gehalten wurde. Ebenso findet sich auf diesem kein Steckplatz für Module oder Ähnliches, vielmehr erkennt man auf der Unterseite des „Controllers“ eine Art Speicherkarte (64 MB Flash Card), die starke Ähnlichkeit zu einer MemoryCard aufweist. Neben den nötigen Anschlußkabeln mit denen sich der „iQue“ direkt mit dem Fernseher verbinden läßt, liegen der Packung noch weitere „Schriftstücke“ in Form von Anleitungen für den „iQue“, sowie das Spiel „Dr. Mario“ bei. Schön durch Zeichnungen und Bildchen auf’s Genaueste erklärt, versteht man den Umgang mit dem Nintendo-Produkt allein schon durch die kundenfreundliche Darstellung der Bebilderung. Ebenso die Anleitung zu „Dr. Mario“, das auf der Flash Card enthalten ist. Merkwürdig ist jedoch, warum zu den weiteren vier Titeln, die Euch der seltene Import bietet, in keiner Art und Weise ein gedrucktes, geschweige denn bebildertes Schriftstück der Packung beiliegt. Da das aktuellste Stück Hardware von Nintendo in zwei unterschiedlichen Varianten ausgeliefert wird (zum einen inklusive zweier Spiele, zum anderen inklusive fünf Titeln), haben eventuelle Käufer die Qual der Wahl. Weil wir uns für das umfangreichere Paket entschieden haben, befindet sich auf der 64 MB Flash Card neben „Dr. Mario“ und „Super Mario 64“ auch „Wave Race“, „The Legend of Zelda - Ocarina of Time“ sowie eine japanische Version des in Deutschland veröffentlichten „Lylat Wars“. Bei angebotener Software handelt es sich logischerweise um keine Neuentwicklungen, vielmehr habt Ihr es mit reinen N64-Umsetzungen zu tun, die den Originalversionen wie ein Ei dem anderen gleichen. Weil ich des Chinesischen nicht unbedingt mächtig bin, hatte ich zu anfangs echte Probleme, mich durch das Menü des „iQues“ zu „quälen“, vor allem deshalb, weil sich jede Bestätigung eines Menüpunkts als reiner Glücksversuch heraus stellte. Letztendlich konnte ich mich doch noch bis zu besagten Titeln hindurch „kämpfen“ und - wie Ihr mir mit Sicherheit zustimmen werdet - wahre Klassiker auf ein Neues antesten. Wer schwärmte damals nicht von absoluten Meilensteinen der Videospielgeschichte, besonders in’s Auge stechen hierbei natürlich der Debüttitel des N64, „Super Mario 64“, sowie das Spiel, das sogar bis zum heutigen Zeitpunkt eines der besten Videospiele der gesamten Geschichte darstellt, „The Legend of Zelda - Ocarina of Time“. Zu der Software an und für sich muss ich wohl nicht mehr sonderlich viel schreiben, bei Interesse könnt Ihr Euch die Tests der entsprechenden Versionen in zugehöriger Rubrik zu Gemüte führen. Des Weiteren liegt der „iQue“-Box eine Art Guthabenkarte bei, mit welcher man sich an speziellen „iQue“-Terminals im Laufe der Zeit weitere Software herab laden kann. Vorwiegend findet man derartige Terminals eher auf chinesischem Terrain, die westliche Hemisphäre wird wohl gänzlich von solchen Spielereien isoliert bleiben. Betrachtet man die Bilder auf der Packungsrückseite nämlich einmal etwas genauer, wird man feststellen, Titel wie „F-Zero“ oder aber „Yoshi’s Story“ erkennen zu können. Vermutlich werden chinesische Nintendo-Fans in naher Zukunft weitere Spiele der N64-Ära auf ihren „iQue“ laden können. Von der Handhabung her liegt der „iQue“ hervorragend in der Hand, auffällig ist an und für sich lediglich die Tatsache, dass, ähnlich wie beim Gamecube-Controller, eine „Z“-Taste zu finden ist, dieses Mal jedoch auf der linken Seite hinter der „L“-Schultertaste. Der Power-Schalter befindet sich direkt über dem „START“-Button, wobei das edel-wirkende Gerät seinen Saft aus der heimischen Steckdose zieht. Logisch, dass Ihr für europäische Haushalte einen Eurostecker benötigt, da in chinesischen Gefilden üblicherweise 110 Volt durch das Stromnetz „fließen“. Mit dem passenden Fernsehgerät kann demnach nicht mehr viel schief gehen. Import-Fans, die das Geld nicht scheuen (Kaufpreis + versicherter Versand + Zollgebühr), werden mit dem „iQue“ eine wahrhaft einzigartiges Gerät erwerben, dass allein schon auf Grund seines edlen „Outfits“ ein mehr als augenfreundliches Produkt darstellt. Durch die fünf beiliegenden Spiele, darunter zwei der größten Meisterwerke von Shigeru Myiamoto, dürft Ihr ein weiteres Mal in die Tiefe der guten alten N64-Zeiten abtauchen. Freut Euch also auf eine Prise Nostalgie, gepaart mit einer riesigen Menge puren Spielspaßes - garantiert!

Das Grundgerät
Die Spiele Cartridge

Artikel erstellt von Kilian Pfeiffer
(12.02.2004)