Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Bass Hunter 64

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Take2 Interactive

Nachdem nun schon auf dem Game Boy uns die Barsche in den Bann gezogen haben, folgt nun die N 64 Version. Man avanciert langsam zum Kenner des Angelsports. Ich nehme es gleich vorweg, Bass Hunter ist nur für Fans und Freunde des Angelns. Doch die kommen auch auf ihre Kosten. Man kann nach dem Einschalten sich erst einmal das Demo zu Gemüte führen, oder auch gleich loslegen. Im Demo sieht man gleich, das man ein grafisch gutes Game in der Hand hat. Gute Landschaften, tolle Spiegeleffekte und auch der Bewegungsablauf des Anglers ist nahezu perfekt. Die Options beinhalten außer der Musik- und SFX Einstellung, ferner die Controller Konfiguration, die in zwei Typen aufgeteilt ist. Über das Option Menu gelangt man auch zu den Cheats, die dort eingegeben werden. Kann man die Rute nicht mehr still halten, stehen im Hauptmenu drei Karierrenamen zur Verfügung. Man gibt sich also einen Namen und gelangt anschließend in die Game Modis. Bevor man an den Championships teilnimmt, sollte man sich erst einmal mit der Materie vertraut machen. Das kann man bei Fish for Fun am besten. Bei Fish for Fun darf man selber noch den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Der nächste Bildschirm stellt die meisten Einstellungen . Neben der Seen Auswahl, darf man sich such noch die Seen Abschnitte aussuchen, die Jahreszeit, das Wetter und sogar die Wasserbeschaffenheit. Soll es bei eurem Angelausflug warm und hell sein oder eher kalt oder sogar dunkel? Noch könnt ihr das Wetter und somit sie Beißeigenschaften der Barsche beeinflussen. Rechts daneben sieht man die Kamerafahrt um den See. Darunter die kartografische Aufteilung mit den Tiefenangaben.
Mit der unteren C Taste zoomt man sich die Karte ganz nah heran um sich eventuelle Fischvorkommen auszurechnen. Seid ihr mit den Einstellungen durch, findet ihr euch auf dem Wasser wieder. Doch nicht wie Jesus barfuß auf den Wellen, nein, auf einem Boot das stark an eine thailändische Dschunke erinnert. Rechts oben im Bild befindet sich der Fischfinder. Ein Seitenquerschnitt des Sees, der Auskunft über die Tiefe unter euch und evt. vorhandene Fische gibt. Diese werden grafisch und in der Tiefenansicht dargestellt. Natürlich sieht man nicht, ob sie sich vor, hinter oder links bzw. rechts vom Boot aufhalten. Wer suchet der findet - treffender kann ein Spruch nicht sein. Anhand der dargestellten Fische im Fischfinder, kann man ersehen wie groß der Bursche in etwa ist. Lohnt sich das auswerfen und suchen? Unter dem Fischfinder befindet sich die Spannungsanzeige der Sehne. Bis zu den Markierungen ist alles im grünen Bereich. Wenn die Anzeige ins rote auswandert, wird es eng mit der Angelsehne und sie droht zu reißen. Die darunter befindliche Prozentanzeige, stellt den Wurfradius dar. Die Anzeige ist in diesem Modus noch nicht so wichtig, da es hier noch keine Zeitstrafen gibt, wenn man den Angelhaken im Unterholz der Uferbebauung versenkt. Doch im Turnier Modus ist Zeit kostbar. Zum Auswerfen der Angel gibt es drei Möglichkeiten. Über Kopf, seitlich und seitlich mit Aufsetzern. Der größte Unterschied ist die Wurfweite. Nachdem Auswerfen teilt sich der Bildschirm, um Wasseroberfläche und Köder beobachten zu können. Nun bewegt man den Köder, in dem man die Schnur langsam einholt. Hat sich ein Fisch für den Köder interessiert haken wir mit Z + Stick im Fischmaul ein. Nun wird sich zeigen, wer stärker ist. Ist es ein eher kleiner Fisch, macht er weniger Probleme. Die fetten Brocken dagegen wehren sich auf Teufel komm raus. Das sieht man an der Spannung der Sehne und an der größer werdenden Entfernung zum Boot. Denn sie ziehen weiter weg. Viele versuchen auch mit einem Sprung aus dem Wasser zu entkommen. Meist gelingt das auch. Hier nun muß man lernen, wann darf ich die Schnur einholen und wann muß ich nachgeben. Erst wenn man hier den Dreh heraus hat, sollte man sich größeren Ereignissen zuwenden. Über die R Taste gelangt man zu weiteren Einstellungen für unterwegs. Hier wechselt man die Rute mit Sehnenstärke und Köder, sichtet seinen bisherigen Fang, wechselt einzeln den Köder oder wirft die Dschunke an. Mit dem Boot kann man dann über den abgegrenzten Seeabschnitt fahren und neue Fischgründe erforschen. Über den Startbutton gelangt man zum Hilfemenu, das Aufklärung in fast allen Angelbereichen betreibt. Wie fange ich den Fisch, wie kämpfe ich erfolgreich mit ihm, was für Köder soll ich verwenden u.s.w. Auch über das Dschunkenfahren lernt man was und wenn noch fragen zum Fischfinder bestehen, hier wird alles geklärt. Hat man alles ausprobiert und ist für das Turnier gerüstet, sollte man nicht zögern.
Zuerst bekommt man eine kurze Einführung mit den Sieger- bzw. Podestpreisen. Die Punkte sind wie bares Geld. Nach jedem Turnier kann man im Anglerbedarf Laden shoppen gehen. Und nur wer Punkte hat, kann was erwerben. Danach erfahren wir alles wissenswerte über Wetter und evt. Aufenthaltstiefen der Fische. Wer sich schon mal im Anglerladen umsehen will, darf das jetzt auch schon machen, nur kaufen ist noch nicht möglich. Man kann sich über das Angebot und die Preise schon mal informieren, um sich auszurechnen, wieviel Turniertage man siegreich sein muß um sich das bessere Boot kaufen zu können. Danach erhalten wir die Turnierbedingungen . Wieviel Tage dauert das Turnier, von wann bis wann wird gefischt, wieviel Fische muß ich fangen u.s.w. Den nächsten Bildschirm kennen wir schon vom Probeangeln. Nur hier sind eben die Bedingungen und Reviere vorgegeben. Sind wir dann vor Ort, hat sich nichts an der Bildschirmeinteilung geändert. Nur das nun oben links eine digitale Uhr mitläuft. Die Zeit vergeht dabei recht fix und man muß sich sputen um was zu fangen. Wenn man auch noch ein paar mal den Köder wechselt, was ja ebenfalls Zeit kostet, ist der Tag verdammt schnell rum. Am Ende des Tages wird der Fang (Anzahl der Fische und das Gewicht) in Punkte umgerechnet und daraus resultiert der Gewinner. Im fortlaufenden Turniermodus werden die Umstände schwieriger. Sei es nun durch das Wetter oder den steigenden Schwierigkeitsgrad. Man wird auch oft Fische treffen, die nicht in die Wertung fallen. Katzenfische sind ein gefräßiges Volk. Sie gehen oft auf die Köder, die nicht für sie bestimmt sind. Wer doch noch einmal die Hinweise oder Regeln nachlesen will, gelangt wieder über den Startbutton dahin. Hier kann man auch mitten im Turnier speichern und später genau dort weitermachen. Ansonsten speichert man nach dem Turniertag. Hat man das Limit an Fischen nicht geschafft, darf man noch einmal den Tag beginnen. Hat man sich aber platziert, wird eine kleine Siegerehrung vorgenommen und man bekommt seine Punkte gutgeschrieben. Und so geht es von Turnier zu Turnier und nach und nach verbessert man seine Ausrüstung. Je besser die Ausrüstung um so mehr Erfolg hat man beim angeln.
Wie oben schon erwähnt ist Bass Hunter ein grafisch gutes Spiel, was durch viele kleine Effekte unterstrichen wird. Der Sound ist zweckmäßig spärlich, den nur das brummen des Bootes bzw. das platschen des Wasser, wenn der Köder auftrifft oder noch das Vogelgezwitscher ist relevant. Mehr braucht man nicht. Doch die musikalische Untermalung ist sehr dürftig. Wahrscheinlich muß es so beim angeln sein - eintönig. Wer leicht einzuschläfern ist, bei dem besteht akute Schlummergefahr. Bass Hunter ist kein Spiel was einen die Nacht leicht rum bringen läßt (musikalisch). Für Angler und Fischfanatiker ist es aber bestimmt das Non plus Ultra. Petri Heil.

Fazit: Bass Hunter ist kein übles Spiel, doch die Wertung wird durch die eng begrenzte Breite der Fans beeinflußt. Es ist ein Spiel das "nur" Fischfreaks begeistern wird. Für die breite Masse ist das Genre zu eng bemessen. Nur angeln und Bootfahren??? Das haut eben nicht jeden vom Hocker. Doch wem das vom Hocker haut, der wird begeistert sein. Bei diesem Spiel ist der Spagat von Nintendospieler zu Nintendospieler sehr groß. Also halte ich mich aus jeder Sichtweise heraus.

Cheats zu Bass Hunter 64

Wertung

Jens Morgenschweiss
(14.03.2000)

Magazin64@aol.com