Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Glover

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe.

Glover ist ein Spiel bei dem man mit einem Blick auf die Verpackung sagt - "Ach wie niedlich". Den Eindruck vermittelte mir Glover auch auf der Cebit im August wo ich Glover auch mal angespielt habe. Doch wie schon beim Golfspiel sollte man sich nie vorher ein Bild machen. Denn Glover ist schwer und ungemein knifflig ohne aber unfair zu sein. Warum dies so ist wird Euch hoffentlich der folgende Test veranschaulichen. Sehr löblich bei Glover ist das man zu beginn zwischen englischer, französicher und deutscher Sprache wählen kann. Hat man ja nachwievor nicht allzuoft. Der Vorspann errinnert sehr an Diddy Kong. Auf einem runden Areal werden per Kamerarundflug das Schloß in der Mitte und einige Eingäge sichtbar. Genau in diesem Schloß beginnt auch die unheilvolle Geschichte von Glover . Wir leben im Crystal Kingdom. Hier im Schloß arbeitet der weise und gute Zauberer des Landes.
Dieser mixt den lieben langen Tag Zaubertränke deren Energie aus 7 Magischen Kristallen erzeugt wird. Diese magischen Kristalle befinden sich jeweils auf den Türmen des Schlosses. Eines Tages nun scheint der Zauberer wohl mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden zu sein. Denn er mixt einen verhängnisvollen Trunk zusammen der in einer Explosion mündet. Getroffen von dieser Explosion fällt der Zauberer in einen tiefen Brunnen unterhalb des Schlosses und verliert dabei seine beiden Handschuhe. Einer der beiden fliegt aus dem Schloß und muß mit ansehen wie die 7 Kristalle in alle Richtungen fliegen. In letzter Sekunde kann Glover mit einem Zauberspruch diese zumindest in Bälle verwandeln wovon 6 Stück in die 6 Welten um das Schloß fliegen. Der andere Handschuh fällt unglücklicherweise in den Kessel. Heraus kommt Glover's schlimmster Alptraum, Stitch . Im Hauptbildschirm von Glover habt Ihr die Wahl zwischen dem eigentlichen Spiel, einem Training, den Options und dem Zeitspiel. In den Options könnt Ihr neben Soundeinstellungen auch Eure Rekorde anschauen. Denn auch in Glover geht es unter anderem um Punkte.
In Glover sollte man das Training unbedingt absolvieren. Und schon hier wird einem noch in leichter Umgebung gezeigt das das Wort Geschicklichkeit eine neue Bedeutung erhält. Glover selber steuert Ihr wie bei einem gewöhnlichen Jump'n Run. So hat er alle Fähigkeiten wie springen, rutschen oder stampfen wie altbekannte Jumperhelden. Doch jetzt kommt die eigentliche Schwierigkeit in Glover die mich im Verlauf so manch Nervenzelle gekostet hat. Der Ball . Ihr müßt nämlich nicht nur Glover durch die Welten steuern sondern immer auch den Ball. Nun klebt dieser natürlich nicht fest an Glover sondern gehorcht den Gesetzen der Physik. So greift Glover nach dem Ball und rollt ihn. Wären alle Level gerade wäre das ein Kinderspiel. Kommen aber Hindernisse kann Glover allerlei Sachen mit dem Ball anstellen. Er kann ihn auf den Boden tippen wie unsereins wenn er einen Ball immer wieder auf den Boden tippt. Hat er dabei eine gewisse Höhe erreicht kann man Glover per gedrückter B-Taste in der Luft anhalten lassen. Da Glover jetzt in der Luft stehenbleibt kann er den Ball schmeißen. Ihr könnt ihn jetzt in alle Richtungen drehen. Super ist das dabei eine gepunkte Linie erscheint und Euch anzeigt wo der Ball aufschlägt.
Soweit so gut. Habt Ihr den Ball geworfen müßt Ihr natürlich mit einberechnen das der Ball noch kurz weiterspringt. Desweiteren kann Glover den Ball vom Boden einen Schlag geben wodurch er schneller wird, aber nicht sehr hoch fliegt. Auch kann man einige Dinge verbinden. So könnt Ihr den Ball dribbeln und schlagen. Desweiteren könnt Ihr auf den Ball steigen und höher springen was öfters mal enorm wichtig ist. Eine weitere Fähigkeit des Balles ist seine Möglichkeit zu schwimmen. Dann muß Glover auf dem Ball wie eine Maus im Rad tippeln um vorwärts zu kommen. Ihr seht schon, das klingt nach was. Und das sind noch lange nicht alle Möglichkeiten. Glaubt Ihr das Ihr genug trainiert habt könnt Ihr Euch an das eigentlich Spiel wagen. Im Spielbildschirm könnt Ihr mit dem Spiel beginnen. Dazu stehen Euch insgesamt 6 Speicherplätze zur Verfügung. Gebt einen Namen ein und los geht's. Zu Beginn findet Ihr Euch am Eingang des Brunnens wieder in den der Zauberer gefallen. Im Inneren findet man den Brunnen auf dem der Zauberer versteinert als Statue steht. Um den Brunnen herum sind insgesamt 7 Löcher für die einzelnen Bälle die Ihr nun finden müßt.
Den ersten Ball findet Ihr direkt draußen vor dem Eingang. Dieser öffnet das Tor zum ersten Level. Diese Level erreicht Ihr draußen im Schloßgarten durch verschiedene Tore. Allerdings kann man nicht einfach in jedes mal hineinschauen sondern muß eins nach dem anderen lösen. Hauptziel ist es den in den Leveln versteckten Ball zu finden und zurück zum Brunnen zu bringen wo er dann das nächste Level freigibt. Die Level unterscheiden sich vom Aufbau her untereinander. Betritt man aber den Vorraum zu den Welten werden diese nocheinmal unterteilt. Auch hier erinnert der Aufbau ein bischen an Diddy Kong. So exestieren in jeder Welt 3 normale Level, eine Endgegnerlevel und ein Bonuslevel. Auch hier kann man nur ein Level nach dem anderen spielen. Um Zutritt zu den Bonusleveln zu erhalten ist das Lösen einer weiteren Hauptaufgabe nötig. So exestiert in jedem Level eine bestimmte Anzahl an Karten . Die von Euch eingesammelten und die gesamtzahl der Karten wird Euch im Spiel oben links angezeigt. Die Anzahl reicht von 30-80 Karten. Den Zutritt zu den Bonusleveln erhaltet Ihr nur wenn Ihr in den 3 normalen Leveln einer Welt "ALLE" Karten findet. Ein Auftrag der den Schwierigkeitsgrad merklich anhebt. Für das finden aller Karten ist ein Vorgehensweise ähnlich wie in Bomberman Hero nötig. Jeder Winkel der Level muß abgesucht werden.
Doch auch hier hat man einen netten Haken eingebaut. So kann man in jedem Level einen goldenen Pokal gewinnen wenn man das Level in einer bestimmten Zeit schafft. Wer aber nach den Karten sucht wird diesen Pokal nie bekommen. Glaubt's mir. Ich spreche da aus Erfahrung. Habt Ihr jeweils das erste Level betreten ist Eure erste Aufgabe das finden des Balles. Auch dafür haben sich die Programmierer was einfallen lassen. Habt Ihr den Ball mal aus den Augen verloren könnt Ihr per B-Taste die Richtung bestimmen. Dann erscheint über Glover eine Gedankenblase und der Zeigefinger zeigt in die Richtung wo Ihr den Ball findet. Die erste Welt Atlantis ist noch was zum warmwerden. Über Häuser und normale Wege ohne viele Hindernisse führt Euch der Weg. Nur im Level 3 wird's schon schwieriger. Schon in der ersten Welt passieren die Dinge die im gesamten Verlauf des Spiels passieren. Die verfluchten Faselfehler. Gott wie oft habe ich fast in's Pad gebissen wenn ich an einer einfachen Stelle den Ball verloren habe und dadurch ein Leben weniger hatte. Ein Grund dafür ist aber auch die oft sehr hektische Kamera, die den Namen dynamisch voll verdient. Ihr könnt sie aber auch selber steuern und sie gottseidank unendlich drehen was manchmal noch die letzte Rettung ist. Am meisten jedoch verdrückt man sich einfach. So sind die Aktionen völlig verschieden wenn Glover den Ball hat oder nicht. Wie oft stand ich an einer Klippe und habe statt dribbeln den Ball ins Nirvana geworfen. Ohne Worte Leute. :-)
Auch sind sehr viele kleine Rätsel und Puzzle eingebaut die Glover das knifflige etwas geben. So exestieren z.b 2 verschiedene Schalter die eine bestimmte Aktion auslösen. Meist wird dadurch eine versteckte Tür geöffnet. So gibt es den einfachen Glover-Schalter den Glover durch stampfen betätigt. Und den Ball-Schalter der nur durch den Ball betätigt werden kann. Auch diese sind manchmal gut versteckt und vorallem mit Ball schwer zu erreichen. Desweiteren stößt man ab und zu auf Hindernisse die Glover normalerweise nicht überwinden kann. So z.b. Glas oder eine Eiswand. Hier nutzt man ein weiteres Feature in Glover. So kann er den Ball noch in 3 andere Dinge verwandeln. In eine Bowlingkugel mit der er Glas und Eiswände zerschmettern kann. Oder eine kleine magnetische Kugel die ebenfalls ihre Einsatzgebiete hat. Und zu guter letzt noch in einen Kristall mit dem z.b. das Karteneinsammeln die meisten Punkte bringt. Hat man in den Leveln die sehr oft recht lang sind mal ein Leben verloren so exestieren Rücksetzpunkte die einen nicht das gesamte Level nocheinmal durchlaufen lassen. Je nach Größe exestieren mehrere dieser Punkte in den Leveln.
Am Ende jedes Levels wartet ein Statusbidschirm auf Euch der Euch die Zeit und die gesammelten Karten anzeigt. Habt Ihr alle 3 normalen Level beendet wartet jeweils ein Endgegner auf Euch die alle mit einer verschiedenen Taktik zu besiegen sind und alles andere als leicht sind. Auch hier habe ich sehr viel Zeit gelassen. Der 6. Endgegner ist noch nicht alles. Habt Ihr ihn besiegt müßt Ihr noch gegen Stitch kämpfen wo Ihr per Fadenkreuz Bälle auf ihn schießt. Kurioserweise war dieser Kampf der vielleicht leichteste von allen. Danach herrscht nur noch Glückseligkeit im Crystal Kingdom. Mit dem letzten Ball den Ihr bekommt erwacht der Zauberer wieder zum Leben und das Spiel ist eigentlich zu Ende . Wären da nicht noch die Bonuslevel die auch ich alle noch nicht gesehen habe. Denn wiegesagt, alle Karten einzusammeln ist fast unmöglich. Manche sind dermaßen schwer zu erreichen. Oft liegen bewegliche Plattformen oder schwingende Gegenstände dazwischen die man meist mit Ball überwinden muß. Das "normale" hantieren mit dem Ball ist schon schwer, aber jetzt erst.
Leider zeigt Glover nicht nur bei der Kamera Schwächen. Auch die Grafik hat einige davon. Schade vor allem das Glover nicht ohne Nebel am Horizont auskommt. Er ist zwar nicht penetrant, versperrt aber einige male die Sicht auf das was vor Euch liegt. Auf extremen Weitblick müßt Ihr verzichten. Am schönsten ist Level 4 das im inneren einer Burg spielt. Hier spielt die Grafik ihre Stärken aus. Die nahe Umgebung ist weniger das Problem. Hier erwarten Euch altbekannte Effekte. Auch ist bei manchen Objekten noch ein Grafikaufbau zu erkennen. Bei einem langsam scrollenden Jumper sollte dies eigentlich der Vergangenheit angehören. Den König - Banjo Kazooie erreicht Glover auf keinen Fall. Man kann ihn am ehesten mit Bomberman Hero vergleichen. Am negativsten wirkt Level 3 das in einer Zirkusumgebung spielt. Hier scheint man ein wenig in den Farbtopf gefallen zu sein. Sehr grell ist alles. Der Sound macht da schon eine bessere Figur. Nicht nervend und oft recht melodisch kommt er daher. Auch die Unterschiede der Sounds ist da hervorzuheben die sich nicht gleichen.
Trotz dieser Schwächen hat Glover Spaß gemacht. Auch wenn der Frustfaktor recht hoch sein kann wenn man an einer Stelle andauern Leben verliert. Doch man kann dies selten auf das Spiel schieben. Eigene Fehler sind das größte Problem. Wer also schnell aufgibt sollte die Finger von Glover lassen. Wer aber Herausforderungen liebt und mal ein völlig neues Spielkonzept spielen will ist hier richtig. Konzentration ist alles in Glover um wirklich alles zu sehen. Dafür sorgen die manchmal wirklich aberwitzigen Hindernisse die es mit Ball zu überwinden gilt. Aber es gibt immer einen Weg auch wenn man öfters denkt, wie soll ich da drüber oder vorbei. Auch spielt man lange will man wirklich alle Level incl. Bonuslevel sehen. Und der eingespeicherte Highscore des ersten ist sowieso ein Ding für sich. Den haben die doch sicher nur reingeschrieben. :-) Also. Wer auch mal was kniffliges, gepaart mit ein paar Rätseln und viel Geschicklichkeit spielen will ist bei Glover richtig. Alle anderen bleiben bei Banjo & Co.

Cheats zu Glover

Highscore Wettbewerb zu Glover

Unsere Wertung

Matthias Engert
(01.12.1998)

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