Ah, gut, du hast das Thema schon aufgegriffen. Ich muss sagen, dass ich erst heute durch den Newsletter von Nintendo bezüglich der Miitomo-App erfahren habe, dass das neue Accountsystem von Nintendo ab März verfügbar sein wird und die ehemaligen Sterne nun "My Nintendo Punkte" heißen werden. Wow.
Nein, schon gut, der Name der Bonuspunkte ist mir eigentlich ziemlich egal.
Was mich eher stört, ist diese App - Miitomo - welche sich wohl hauptsächlich an recht junge Kunden richtet.
Denn mal ehrlich, wer braucht heute noch einen weiteren Messenger, dessen Unterschied im Vergleich zu anderen nur darin besteht, dass man sich dafür einen Mii erstellt und diesen, mithilfe von Miitomo-Münzen, durch "Shop"-Einkäufe anders einkleiden kann?
Achja, an diese speziellen Münzen gelangt man nur, wenn man häufig die App nutzt oder auch echtes Geld zu virtuellen Punkten umtauscht.
Diese Art der Geldmache gefällt mir ehrlich gesagt ganz und gar nicht, auch wenn sie vollkommen legal ist. An dieser Stelle bewegt sich Nintendo in meinen Augen auf der Ebene von Online-Games, die zwar "free to play" sind, aber "verlockende" Angebote in Form von Verbesserungen wie Waffen-(Upgrades) oder sonstige Vorteile durch das Ausgeben von echtem Geld ermöglichen. Man könnte jetzt sagen "Muss doch nicht sein, schließlich kann man auch einfach nur suchtmäßig die App nutzen" oder "Niemand ist gezwungen, sich solche Vorteile zu erkaufen". Aber wenn man ehrlich ist, wie sieht es bei den kleinen Mädchen im Kopf so aus?
Ungeduldig, wie vor allem Kinder nun mal sind, wollen sie nicht ewig warten, sondern sofort das neue Abendkleid für ihren Mii bekommen. Also werden die Eltern bedrängelt, bis Papa oder Mama schließlich entnervt die Kreditkarte zücken.
Wenn dies das neue Konzept von Nintendo ist, dann laufen sie bei mir auf verschlossene Türen. Zumindest mit dieser Kinder-App können sie nun wahrlich nicht bei mir punkten. Es ist ja alles schön und gut, dass Nintendo so kinderorientiert denkt und weiterhin diese Familienschiene fährt, aber mich als erwachsenen Gamer verlieren sie dadurch eher, weil man sich nicht mehr ernst und "wichtig" genug genommen wird.
Ich denke zwar schon noch, dass es ein paar Titel geben wird, die mich nochmals an Nintendokonsolen binden werden, aber bei weitem nicht so stark, wie es früher der Fall gewesen ist. Für mich existieren zu viele Casual- und Kinderspiele.
Ich finde es fast schon etwas traurig, dass ich mit dem Gedanken spiele, Zelda TP HD zu kaufen (obwohl ich die NGC-Version besitze und durchgezockt habe), nur, um ein Spiel zu zocken, das meine Erwartungen und Vorlieben trifft.
Mir bereitet es wirklich einige Sorgen, dass die großen Spielefirmen sich mehr und mehr nur in eine Richtung, in ein Extrem entwickeln. Wo bleibt die Vielfalt, die jedem Spieletyp etwas bietet? Wo bleibt der Ideenreichtum und die Liebe zum Detail?
Kleinere Firmen zeigen, dass es auch anders gehen kann. Nicht umsonst wächst mein Steam Account an Spielen, die nicht von großen Namen getragen werden. Ihr Vorteil: Sie machen Spaß und man merkt, wie viel Arbeit und Liebe in den Spielen steckt. Vielleicht muss ich auch irgendwann akzeptieren, dass Nintendo mich nur noch für Zelda- und Monster Hunter-Spiele nochmal ranziehen kann, wenn sie diesen Kurs so weiterfahren.
Natürlich bleibt abzuwarten, was Nintendo in der Zukunft noch rausbringen wird. Die vergangenen Jahre und eben auch die heutigen Ankündigungen verheißen für mich persönlich jedoch weniger Gutes.
Viel Blabla, aber anscheinend musste ich es mir mal von der Seele reden.
