Der allgemeine Bildungsthread (Ausbildung/Schule/Studium)

[Mr. Wood]

Im Rahmen der heutigen Bildungshysterie ist ja auch über Jahre jegliche Individualität im Lebenslauf unglaublich gebrandmarkt worden. Zum Glück erkennen langsam immer mehr junge Leute, dass es sich bei den gängigen Dogmen ("Besser gleich Schulabschluss X machen!"; "Abbrechen? Das macht man besser zu Ende!"; "Keine Lücken im Lebenslauf, sonst ist man geliefert.") lediglich um die Hirnfürze vereinzelter Schwachköpfe handelt, die die Gesellschaft leider völlig unkritisch x-fach multipliziert und als absolute Weisheiten vergöttert hat.

[Ra's al Ghul]

Ich hatte auch zuerst eine Realschule besucht und danach ein berufliches Gymnasium. Hier in BW braucht man dafür 13 Jahre (inkl. Grundschule), was früher aber auch auf das normale Gymi zutraf. Heute ist das normale Gymi ein Jahr kürzer, d.h. man braucht ein Jahr mehr. Aber auf sowas würde ich als Vater keine Rücksicht nehmen. Vielleicht wäre dieser Weg für meinen Sohn / meine Tochter einfach der bessere?

Eine Sache jedoch: auf der Realschule waren viele... naja Assis und die Klassengemeinschaft war ziemlich am Arsch. Diese Umstände haben damals nicht nur mir auch ziemlich zu schaffen gemacht. Je "Höher" ich kam, desto... angenehmer wurden die Menschen mit denen ich es zu tun hatte und davon provitierte ich auch, in jederlei Hinsicht. Ich will jetzt keine Angst machen:es kann gut sein, dass ich 1997-2001 mit meiner Klasse absolutes Pech hatte. Vieleicht war es auch gar die Schule und dessen Einzugsgebiet, oder man selbst, oder eine Kombination aus Allem.

So erging es mir auch. Dafür hatte ich auf dem Gymi drei herausragende Jahre =)

[Cyber Zéro]

Ein recht interessanter Artikel zu Studienabbrechern:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 53,00.html

[Secretkey]

It's done!

Habe mich soeben online bei der Uni Köln und Uni Dortmund für Sonderpädagogik auf Lehramt beworben. Ich kann jetzt bloß dafür beten, dass ich auch tatsächlich zugelassen werde...keine Ahnung, was ich machen soll, wenn es nicht klappt.

Davor muss ich auch noch zuvor die Eignungsprüfung für das Fach Musik bestehen,für die ich mich bereits vorher angemeldet habe. Es muss einfach in Köln klappen...es MUSS! Drückt mir die Daumen!

[*** Wiiber ***]

Viel Glück !

[Cyber Zéro]

Jupp, viel Glück.

[GevatterTod]

Ich kann jetzt bloß dafür beten, dass ich auch tatsächlich zugelassen werde...keine Ahnung, was ich machen soll, wenn es nicht klappt.

Ab in die Naturwissenschaften!
Wir können sowas:

[Mr. Wood]

Mehr als beachtlich! Glückwünsche scheinen mir unangebracht, denn solche Endnoten erreicht man nur durch Fleiß und Arbeit. Damit wäre dann auch gleich geklärt, weshalb ich so ein Zeugnis bisher nie in den Händen hatte. So muss doch wohl die verdiente Festanstellung mit Pauken und Trompeten anstehen.

[Secretkey]

Komme soeben von einer Infoveranstaltung fürs Erstsemester zurück und fühle mich bezüglich der Informationen zu meinem Studiengang geradezu erschlagen. Irgendwie fallen mir gerade tausend Dinge ein, die ich vergessen oder falsch machen könnte, um am Ende endgültig zu verkacken. Mal gucken, ob ich morgen überhaupt damit klar komme, meinen Stundenplan zurechtzubasteln - denn so wirklich weiß ich noch nicht, ob ich dieses KLIPS-System gecheckt habe...

[Mr. Wood]

Mach dir da absolut keinen Kopf! Als Erstsemester sind die Leute meistens eingeschüchtert, aber bald sind die ganzen Dinge von Stundenplanbau bis Scheinbedingungen Routine. Wichtig ist, dass du dir da von niemandem Angst machen lässt. Vom unterbezahlten Doktoranden bis zum abgehobenen Professor haben da alle so jämmerlich angefangen.

[SeniorDingDong]

Komme soeben von einer Infoveranstaltung fürs Erstsemester zurück und fühle mich bezüglich der Informationen zu meinem Studiengang geradezu erschlagen. Irgendwie fallen mir gerade tausend Dinge ein, die ich vergessen oder falsch machen könnte, um am Ende endgültig zu verkacken. Mal gucken, ob ich morgen überhaupt damit klar komme, meinen Stundenplan zurechtzubasteln - denn so wirklich weiß ich noch nicht, ob ich dieses KLIPS-System gecheckt habe...

Ja, mich haben die auch mit Credits, Workload, Prüfungsordnungen, Rückmeldefristen, Härftefällen, Abbruchquoten, Prüfungsvorleistungen, Bachelor Thesis, Modulklausuren, IT-Kürzel, Hochschulkürzel, integriertes Praktikum, Raum Nummern, Vorlesungsverzeichnissen, Sonderfällen und so weiter vollgelabert. Man fühlt sich da schon verloren und ich sage jetzt auch nicht "bleib cool", denn mir wäre das zu dem Zeitpunkt misslungen.

Wood hat natürlich Recht, im laufe der Zeit durchblickt man das Alles. Ganz wichtig ist es sich untereinander auszutauschen , vor Ort wie auch in Social Networks. Ist keine Gruppe vorhanden, dann gründet jetzt eine ! Ideal wäre es, selbst, oder über Andere, Studenten in den höheren Semester zu kennen. Die sind routinierter und können auch sehr gut helfen.

Natürlich werden noch weitere nervöse Momente kommen wie "1. Hausarbeit", "1. Klausur", "Rückmeldung nach Ferien" usw... Da muss man halt durch, aber es geht, immer gut informieren.

[Cyber Zéro]

Jupp, nach dem ersten Semester hat man eigentlich den Durchblick. Ich war anfangs auch recht erschlagen, da man eben nicht wie in der Schule alles vorgekaut bekommt bzw. die Schule alles für einen macht, sondern man muss halt für alles selbst sorgen. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, besonders an die zahlreichen Fristen und Termine. Einfach immer auf dem neuesten Info-Stand sein, das ist einfach das Wichtigste. Es ändert sich leider andauernd irgendwas und irgendwo, sei es nur, dass der "bevorzugte" Dozent plötzlich die Universität wechselt.

Nebenbei: Was ist bzw. sind Bachelor Thesis, SeniorDingDong?

[Mr. Wood]

Deine Bachelorarbeit, die du ja auch irgendwann schreiben wirst. Ich persönlich würde mich eher unter Studienanfängern zu organisieren versuchen, denn ähnliche Versuche mit Studierenden deutlich höherer Semester bergen immer das Risiko, an ähnlich abgefuckte und desillusionierte Leute wie mich zu geraten.

[Plube]

Also für mich ist und was das Studium immer nur Gruppenarbeit. Sich gegenseitig informiert zu halten ist das A und O. Und falls du Berührungsängste hast: Die anderen kennen ja auch niemanden und zu Grüppchen kann man sich immer dazu gesellen. Viel Erfolg jedenfalls an dieser Stelle schonmal Secretkey.

[Mr. Wood]

Was die Gruppen angeht: Niemals Gruppen mit Lauschöppern, Dumpfbacken oder sonstigen leistungsmäßigen Geisterfahrern bilden! Am Ende ist man immer der Depp, wenn diese Vögel nix gebacken kriegen. Ich spreche da aus Erfahrung. Da ich nicht immer der so richtig soziale Typ bin, habe ich schon genug Vollpfosten am Arsch hängen gehabt, weil die fähigen Leute schon längst anderweitig vergeben waren.

[Secretkey]

Danke für die aufmunternden Worte In der Tat war es jedenfalls ziemlich einfach mit den Leuten dort ins Gespräch zu kommen, weil man nun mal das gleiche oder fast das gleiche studiert und sich so eine Art Kollektivismus breitmacht.

Eine Wohnung habe ich jetzt auch gefunden -nachdem ich heute noch 4 Besichtigungstermine hatte, habe ich gerade eben erst noch die Immobilien-Tante angerufen und ihr gesagt, dass ich meine Wunschwohnung nehmen möchte. Ich ziehe übrigens zusammen mit meiner Freundin nach Düsseldorf, weil sie dort studieren wird und ich mich dazu bereit erklärt habe, von Düsseldorf nach Köln zu pendeln. Bin gerade mega happy und freue mich doch sichtlich auf diesen neuen Lebensabschnitt

[Mr. Wood]

Lass am besten gleich alle Illusionen hinsichtlich des Studierens fahren, dann hält das Glück auch weiter an. Ganz ehrlich betrachtet ist das nämlich eine reichlich stupide und monotone Angelegenheit. Studentenpartys mit billigem Bier sind hiermit als Ausgleich verordnet.

[GevatterTod]

Dann hast du aber entweder was langweiliges/monotones studiert oder dich selber falsch angestellt. Also in meinem Physikstudium lerne ich jedesmal was neues

[Mr. Wood]

Unter allen Studenten, die ich quer durch die Fakultäten kenne, herrscht hinsichtlich der stupiden Paukerei und der monotonen Arbeitsabläufe im Studium Einigkeit.

[GevatterTod]

Gut, dann hab ich es mit etwas stark mathematischem wohl sehr gut erwischt, da hier mit auswendig lernen nicht viel ist

[SeniorDingDong]

Als Wirtschaftsinformatiker ist das bei mir eher durchwachsen...
Programmieren, Datenkbanken und in Teilen auch Kosten- und Leistungsrechnung sowie Business Process Management muss man sich schon aktiv aneignen, üben und auch anwenden können. Die IT-Fächer strecken sich ja auch über das gesammte Studium und bauen aufeinander auf, vergleichbar wie Deutsch, Mathe, Englisch in der Schule.

Ich habe diese Fäche auch lieber, da man hier tatsächlich das Gefühl bekommt, selber etwas leisten zu können. Hat man erstmal eigenständig ne eigene Webseite + Datenbank oder ein größeres Java App geschrieben, dann ist das schonmal was Das Wissen tatsächlich im Altag einsetzen zu können (v.A. Computernetze) kommt auch gut. Die Gefahr den Anschluss zu verlieren ist natürlich groß und sie sind auch Ex-Mat Gefahr #1...

Natürlich gibt es auf der Anderen Seite auch die typischsten Auswendiglernfächer wie Recht, Marketing, E-Business... das ist schon extrem öde, aber man kann hier wenigstes einfacher an gute Noten kommen. Würde das komplette Studien so aussehen... dann würde ich mit Mr. Wood hart und oft einen trinken gehen.


Dem Wood gebe ich nur zu gerne nochmal Recht: suche dir schnell passende und fähige Leute mit denen Du zusammen die Gruppenarbeiten, Projekte und Klausurenphasen bestreitest. Es gibt bei mir erstaunlich intelligente und fleißige Studenten und auch eldendig faule bis dumme, unzuverlässige Arschsäcke die sich gegenseitig -> und dich <- runterziehen - Lande nicht bei denen, es sei denn Du bist mehr der Minimalist Ich musste beide Seiten kennenlernen - muss aber sagen, dass es da mehr Probleme mit der Qualität der Arbeit gab und ich aus Eigeninitiative mehr Arbeit hatte - und mit den 1,0-Fanatikern ist man wirklich besser dran. Ich arbeite zB mit einem harten Kern aus 4, und einen größeren Kreis aus 8 Studenten seit Anfang eng zusammen.

[Cyber Zéro]

Ein Artikel über die Arbeitslast von Studenten:

Erschöpft vom Bummeln

Gern klagen Studenten über ihre hohe Arbeitslast. Zwischen Bachelor, Master und Nebenjob sei gar keine Zeit zum Leben mehr. Ein Forscher ließ Studenten einzelner Fächer nun auflisten, was sie den ganzen Tag tatsächlich tun. Überraschendes Ergebnis: nicht so richtig viel.

Weiter hier: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,718885,00.html




"Untersuchte Fächer: In Kultur- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik und Mechatronik befragten Bildungsforscher um den Hamburger Wissenschaftler Rolf Schulmeister 121 Studenten. Der Aufwand für das Studium lag demnach für das Wintersemester zwischen 20 und 27 Wochenarbeitsstunden. Und auch jobben würden Studenten im Schnitt lediglich 6,4 Stunden, so die Forscher."

Zugegeben: Ich habe manchmal auch ein schlechtes Gewissen, dass ich an der einen oder anderen Stelle mehr Zeit ins Studium hätte investieren sollen. Ich müsste tatsächlich mal aus Spaß hochrechnen, wie nahe ich in diesem Semester an die 40-Stunden-Woche gekommen bin.

[Odango]

Würde ich von meinem Standpunkt aus so nicht unterschreiben. In der Schule war ich ne faule Sau, da musste man aber auch nicht wirklich lernen. Seitdem ich studiere hab ich mich um 180° gedreht, ist bei Japanologie aber auch von Nöten. "Nebenbei" dann noch Anglistik, wo man auch viel für pauken muss... in der Klausurphase hab ich durchgelernt, permanent. Da komm ich über 40 Stunden. In der "normalen" Studienzeit haben wir zu meiner Anfangszeit in Japanisch trotzdem noch alle 2 Wochen oder so Tests geschrieben, die man bestehen musste um zur AP zugelassen zu werden, da hab ich also auch nix schleifen lassen können.

[GevatterTod]

Ja, könnte sie in diesem Fall auch nicht nachvollziehen. Aber soweit ich weiß ist diese 40 Stunden vorgabe einschließlich der Vorlsungszeit. Vllt haben die Studenten oder die Umfrage-Starter das einfach nicht kapiert

EDIT:
Nochmal überlegt: Die 40 Stunden müssten eigentlich sich eigentlich auf außerhalb der Vorlesungen beziehen, da ich in meinem Semester ja schon teilweise 32-Stunden-Wochen hatte. Kann natürlich sein, dass da die Übungen und Tutorien auch iwie einfließen

[Cyber Zéro]

Die aktuelle Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks ergab bei der Befragung der Studenten allerdings ein komplett anderes Bild: 44 Stunden arbeiten Studenten im Durchschnitt pro Woche in Job und Uni, meldeten Bundesregierung und das Deutsche Studentenwerk (Spiegel Online).

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