Ein Hands-on Bericht:
Angespielt: Anno 1701 DS
Entwicklung ist etwas wunderbares. Vor allem, wenn sie aus good ol' Germany kommt. Mit Anno 1602 brachte Sunflowers vor einigen Jahren die erfolgreichste deutsche Aufbaustrategie auf den Markt, die in Anno 1503 einen ebenso glorreichen Nachfolger fand. 2006 ist es jetzt soweit und Anno 1701 steht vor der Tür. Diesmal jedoch nicht nur für den PC, sondern auch für den Nintendo DS. Auf der Games Convention in Leipzig hatten wir die Möglichkeit, eine frühe Version ausführlich anzuspielen.
Anno 1701 bringt den Spieler in das Zeitalter des Seehandels, mit dem Ziel, blühende Metropolen zu errichten und ein Inselreich zu kolonialisieren. Um den Anforderungen eines mobilen Spiels gerecht zu werden, verwendeten die Entwickler von Sunflowers die beiden Vorgänger 1501 und 1601 als Blaupause. Gemixt mit ein paar Neuerungen aus 1701 erhält der Spieler im abgespeckten Format die volle "Anno Experience".
Da es sich bei Anno um ein PC-Spiel handelt, war der Nintendo DS die beste Wahl für die Umsetzung. Dank des Touchscreens lassen sich Mausbewegungen simulieren und die Steuerung wird intuitiver. Das bedeutet auch, dass sich das komplette Spiel auf dem unteren Bildschirm abspielt. Der obere dient zur Information und beherbergt den so genannten "Berater", der einen über die Probleme und Fortschritte der eigenen Siedlung auf dem Laufenden hält (ob beispielsweise die Pest oder ein Feuer ausgebrochen ist).
Zu Beginn besitzt man nicht viel mehr außer einem Schiff und zahlreicher leer stehender Inseln, die auf ihre Kolonialisierung warten. Hat man sich für das Eiland seiner Wahl entschieden, wird es angesteuert, der Anker geworfen und als erstes ein Hafen sowie natürlich für die Holzproduktion ein Sägewerk gebaut. Per Touchscreenklick entstehen schnell die ersten Siedlungen, die ihre eigenen Bedürfnisse haben, die sie nach einem Antipper auch offenbaren. Mal fehlt es an Bildungseinrichtungen, mal an religiösen Gebäuden wie einer Kirche. Die Steuerung erfolgt dabei über Bilder, die in dieser frühen Version noch unbeschriftet waren. Das ändert sich hoffentlich bis zum Release, denn vor allem am Anfang kann man die vielen Gebäude nur bedingt auseinander halten - vor allem, wenn man ein Anno-Anfänger ist.
Für jede Gebäudeart steht ein Ringmenü zur Verfügung. Häuser und Produktionsstätten liefern Menschen und Waren und lassen sich bei der erstbesten Gelegenheit aufrüsten. Über Steuern erhält man genügend Geld, um Straßen und Parks anzulegen, die mehr Siedler anlocken und das Eiland lukrativer machen.
Im späteren Verlauf des Spiels soll außerdem auch eine militärische Komponente ihren Einzug finden, die jedoch nicht ganz so ausführlich daher kommt, wie in der PC-Version.
Grafisch macht Anno 1701 bereits jetzt schon einen sehr guten Eindruck. Flüssiges Scrolling, viele Ereignisse und zwei Zoomstufen erlauben ein zügiges Spielvergnügen. Besonders die kleinen Bewohner wissen zu gefallen, wenn sie mit ihren Karren über die asphaltierten Straßenzüge ziehen. Insgesamt ist jedoch weniger los als bei Ubi Softs "Die Siedler", das voraussichtlich vor Anno 1701 auf den Markt kommen wird. Wollen wir hoffen, dass die Engine auch mit mehr "Action" nicht in die Knie geht. Bis jetzt sieht es jedoch nicht danach aus.
Prognose:
Mit Anno 1701 hat Sunflowers ein ganz heißes Eisen im DS-Ofen. Fans der Reihe werden sich über die Ursprünglichkeit der Umsetzung freuen, Aufbaustrategen über die zahlreichen Möglichkeiten, die ihnen das Spiel bietet. Macht Anno grafisch bereits einen sehr guten Eindruck, sollten die Entwickler noch ein wenig an der Usability arbeiten und neben Hilfefunktionen auch eine Beschriftung der Gebäude und Möglichkeiten integrieren. Damit am Ende nicht die Übersichtlichkeit unter zu vielen Entscheidungsmöglichkeiten zu leiden hat.
Quelle:
http://www.planetds.de/index.php?page=s ... ort=annods