Allgemeiner Film-Thread

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Secretkey
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

'Django Unchained' halte ich persönlich auch für seinen bislang schwächsten Film, den ich aus seiner Feder gesehen habe (Jackie Brown und Death Proof habe ich noch nicht gesehen). Da hatte ich auch den Eindruck, dass der Dialog am wenigsten organisch war und mehr dazu genutzt wurde, um sich in seiner eigenen Dialogkunst zu suhlen.

Aber in diesem Film ist meiner Meinung nach alles spot on - jeder Dialog ist dazu da, um die Figur weiter anzureichern, die Spannung voranzutreiben, die Schauspieler walten zu lassen und das alles noch dazu mit einer gewissen Lässigkeit versehen. Sicherlich ist es aber ein eigenwilliger Stil, der für manche eben als das große Nichts rüberkommt.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Finde Django Unchained für Tarantino-Verhältnisse enttäuschend. Die Vermummungs-Diskussion nervt hart, Jonah Hill hat in dem Film nix zu suchen und der Streifen ist mir insgesamt zu splatter-lastig ausgefallen (bei Kill Bill fand ich's gut, hier nicht). Total comichaft und für mich unpassend, wie Tarantino die Leute bei Erschießungen so manches Mal wegfliegen lässt. Leo DiCaprio spielt natürlich klasse in dem Film. Habe Inglourious Basterds bisher noch nicht gesehen.
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Coyote
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Coyote »

Hab mir meine HD Version auch schon geladen. Es kribbelt in den Fingern aber ich warte auf die BluRay . Wird dann an einem "Qualitätsfilm-Abend" geschaut. Freu mich.
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Secretkey
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Ich dachte, ich schreibe wieder zu ein paar Filmen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe und bei denen ich nicht vor habe, ein langes Review hinterherzuschicken, ein kleines Fazit:

Vertigo (1958)
Verstehe absolut nicht, wie er als Hitchcocks Meisterwerk bezeichnet werden kann. Zwar schwebt über allem eine unangenehme Vorahnung und ein Mysterium, das genug Spannung ins Bild pumpt, aber in der ersten Hälfte ist man quasi allein mit Bernard Hermmans - zugegebenermaßen - fantastischen Soundtrack und verfolgt den Protagonisten bei seinem Job als Privatdetektiv, der fast bloß aus irgendwelchen langsamen Autofahrten zu bestehen scheint. Die Auflösung ist zudem relativ plump und das Ende völlig unnötig, dennoch spürt man natürlich hinter allem Hitchcocks ruhige und meisterliche Hand. 7/10

Das Fenster zum Hof (1954)
Das eigentliche Meisterwerk Hitchcocks - ausführliches Review folgt irgendwann demnächst. 10/10

Rope (Cocktail für eine Leiche 1948)
Bringt man natürlich eher mit dem "Gimmick" in Verbindung, dass der Film wie ein einziger One-Shot wirken soll, aber auch sonst spricht vieles für ihn! Hitchcock darf sich wieder mal mit dem Titel "Master of Suspense" krönen und hat mich mit seiner Spannungskurve völlig fertig gemacht. Die Dialoge sind zudem auf den Punkt geschrieben und obwohl der gesamte Film in einem Zimmer spielt und man daraus ein Theaterstück hätte entwickeln können, schafft es Hitchcock mit seinen Kamerafahrten durch den Raum ungemein cineastisch zu wirken! Leider hinterlassen die letzten 20 Minuten einen etwas faden Nachgeschmack und der Film verliert seinen festen Griff. 8/10

Moderne Zeiten (1936)
Kommt für mich nicht ganz an Chaplins Meisterwerk "Der große Diktator" heran, aber er fühlt sich ähnlich rund an! Hier finden liebliche Herzenstöne, Gesellschaftskritik zu Zeiten des Industrie-Zeitalters und der erfrischend Komik Chaplins in fantastisch choreographierter Symbiose zusammen. 8,5/10

Sherlock Jr. (1924)
Unglaublich was hier in so frühen Jahren des Mediums Film abgefeuert wurde! Buster Keaton vereint die gleichen komödiantischen Aspekte eines Chaplins dazu aber noch mit einer verflucht beeindruckenden Stuntarbeit - was hier abgefeuert wird, könnte sich in unserem heutigen Zeitalter vor allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen gar nicht retten! Der Jackie Chan der Stummfilm-Ära! Zusätzlich ist Keatons Vision unheimlich ambitioniert und seiner Zeit weit voraus, wenn man sich diverse Trick- und Schnitttechniken anschaut, die hier verwendet werden und welche der Traum-Natur des Films absolut gerecht werden. Hat direkt mehr Keaton-Filme auf meine Watchlist katapultiert! Einzig die modernere, jazzige Musikuntermalung - zumindest in meiner Fassung - fängt den Charme des Films nicht ganz ein. 8/10

Citizen Kane (1941)
Zweifelsohne erkennt man noch heute das Genie hinter diesem Film und man kann gar nicht anders, als es als Meisterwerk zu bezeichnen. Abgesehen davon, wie sehr der Film mit seinen Kameratechniken damals die Filmlandschaft revolutioniert hat, ist es schier unglaublich wie man in den 40er Jahren mit einer Erzähltechnik hergekommen ist, die heute noch so viel Bestand hat, dass man das Gefühl hat, den Film schon ein Mal gesehen zu haben - einfach weil alle Versatzstücke, von seiner achronistischen Erzählweise, der Dekonstruktion von Charakteren, den Montagen und dem eigentlichen Twist-Mysterium, das am Ende aufgelöst wird, noch heute verwendet werden. Gepaart mit seinem Witz im Dialog und einigen Gänsehaut-erregenden Bildern konnte ich nicht anders, als ihn mir bereits ein weiteres Mal anzuschauen. 9/10

Fahrraddiebe (1948)
Ein Klassiker des italienischen Neorealismus und genau so fühlt sich der Film an. Er ist absolut schnörkellos und unsentimental und zeigt das Schicksal einer jungen Familie nach dem 2. Weltkrieg, wo einem Mann sein Fahrrad gestohlen wird, ohne das er seinen Beruf nicht länger ausleben kann. Zusammen mit seinem Sohn wird die Suche nach dem Dieb zur Arbeit und führt so lange auf den Pfad der Hoffnungslosigkeit, dass sich währenddessen einige Moralvorstellungen ändern. Sehr herzzerreißend auch wenn ich den Fokus des Films zwischendurch gerne mehr auf die Charakter-Beziehungen statt der eigentlichen Suche gelegt hätte. 8/10

Lawrence von Arabien (1962)
Gehört zu den längsten Filmen, ist dabei in ganz klar voneinander abgetrennte zwei Teile strukturiert und leider fällt hier die zweite Hälfte meiner Meinung nach deutlich ab und durchbricht die Linie zur Langeweile. Dafür ist die erste Hälfte einfach nur brilliant! Es bietet einen der sympathischsten Helden der Filmgeschichte, extrem effektive Schnitte und eine so unfassbare Opulenz bei seinem Set- und Statistenaufgebot, das man die Größe des Films kaum fassen kann. Von den Landschaftsaufnahmen der unbarmherzigen Wüste fange ich gar nicht erst an, die einen bloß wünschen lassen, man würde den Film auf der großen Leinwand sehen. Warum werden solche alten Klassiker eigentlich nicht mehr in den Kinos gezeigt? 8/10

Blue Velvet (1972)
Wurde mir als Einstieg für die obskure Filmlandschaft von David Lynch empfohlen und selten hatte ich mich während eines Film so gefühlt, als wenn ich immer tiefer in den Kaninchenbau wie bei Alice im Wunderland fallen würde. Die perfekte Soap-Welt der 50er in ihrem Kontrast parodiert zu diesem surrealen Fiebertraum aus Nachtclubs, verruchter Erotik, Quälerei und Geheimnissen. Jede Szene hat etwas unheilvolles an sich, aber irgendwie kann man sich der Faszination des obskuren absolut nicht verwehren, vor allem, weil es trotz der träumerischen Qualität tief in unserer Welt verwurzelt scheint und klar macht, was für andere Welten sich hinter den Jalousien von all den Menschen verbergen können. 9/10

Der Exorzist (1973)
Mittlerweile zur Unkenntlichkeit parodiert, kann man immer noch erkennen, was den Film zu solch einer Ikone der Horrorwelt hat aufsteigen lassen. Die Charaktere wirken alle hilflos, keiner ist Experte für die Situation, der er sich gegenüber gestellt sieht und die Maske fantastisch. Wirklicher Grusel kam bei mir aber nur selten auf und auch eher beim Nachdenken über die Tatsache, dass solche Exorzisten-Praktiken teilweise immer noch ausgeübt werden und auf welchem Material der Film beruht. Das reine Handwerk jedoch hat mich nicht sonderlich überzeugt und wirkte an manchen Stellen sogar unfreiwillig komisch. 7/10

Raging Bull (1980)
Wow! Hat sich schon nach dem ersten Anschauen vermutlich zu meinem Lieblingsfilm von Scorsese entwickelt. Schier unfassbar, wie tief man in den Kopf eines Charakters eintauchen kann und wie abscheulich die Welt ist, die wir dort in seiner Psyche vorfinden, wobei es vor allem Robert De Niro und Joe Pesci sind, die einen nicht wegschauen lassen und wo jede Zeile des Dialogs klingt, wie man es sich bei dieser Lebensgeschichte nur ausmalen mag. Dazu die Boxsequenzen, die zu dem visuell beeindruckendsten gehören, was ich je in einem Schwarz-Weiß Film gesehen habe. 10/10

Brazil (1985)
Für mich ein absoluter Fall von 'Style over Substance'. Die Welt, in die uns Terry Gillians Dystopie entführt, mag zwar fantastisch aussehen, entbehrt aber in vielen Aspekten jeglicher Logik und bleibt damit - für eine Dystopie leider wenig förderlich - trotz seiner Fülle ziemlich leer, auch wenn man natürlich spürt, wie viel Mühe rein geflossen ist. Dazu macht die Geschichte einige so wirre Sprünge, dass man ihr irgendwann nicht mehr wirklich folgen möchte und in einen Strudel von Verfolgungsszenen gefangen bleibt. Wirkt in allen Belangen irgendwie amateurhaft und trashig. 5,5/10

Dazed & Confused (1993)
Ein Liebesbrief an die 70er von vielleicht meinem Lieblingsregisseur Richard Linklater. Der Film ist an überhaupt keiner Plotprogression interessiert und zeigt lediglich einen Tag aus dem Leben von Schülern, die eben die Highschool abgeschlossen haben. Und obwohl absolut nichts passiert, hat man am nächsten Morgen doch das Gefühl, dass ein jeder der Charaktere ein Stückchen gewachsen ist. Der Schlüssel liegt an Linklaters Regiestil, der hier wieder ein mal die absolute Natürlichkeit des Alltags und des Lebens selbst einzufangen weiß, Untermalt mit diesem ikonischen Soundtrack habe ich mich sofort in den Film verliebt! 8,5/10

From Dusk till Dawn (1996)
Eines kann man sicherlich sagen: der Film hat mich überrascht! Leider aber eben nicht zum positiven. Ich gehöre zu denen, welche die erste Hälfte als durchaus intelligent geschrieben ansehen und vom zweiten Teil dementsprechend mit heruntergelassenen Hosen erwischt wurden. Vielleicht lag es an der Erwartungshaltung, die sich der Film aber selbst zuzuschreiben hat, dass sich dieser tonale Wandel zum hirnlosen, Action-Film komplett unnatürlich angefühlt hat, aber witzig war es auf seine seltsame Art natürlich schon irgendwie. Aber dann eben doch wie ein Witz mit einer viel zu langen Pointe. 6/10

Jackie Brown (1997)
Wow! Dieser Film kam für mich aus dem NIchts und hat meine Best of Tarantino-Liste jetzt doch ganz schön durcheinander gewirbelt. Aus seine Art fühlt es sich fast schon wie der organischste Film von ihm an, der tatsächlich eher an seinen Charakteren und der Entfaltung der Geschichte interessiert zu sein schein, als nur der puren Kunstform von Unterhaltung. Aber auch wenn die Stilisierung hier wesentlich subtiler ausgefallen ist, wie in seinen anderen Filmen, hat Tarantino hiermit bewiesen, dass er es auch mit solch einem Film einfach nur absolut drauf hat. Die Art und Weise wie er die Dialoge gestaltet und Spannung aufkommen lässt, hat mich regelrecht fertig gemacht und ich war fast schon froh, als der Film zu Ende war und ich endlich wieder normal aufatmen konnte! 9/10

No Country for old Men (2007)
Ein Film, der von der Kritikerwelt hoch verehrt wird und bei mir leider nicht ganz gezündet hat. Ich kann vieles an ihm schätzen: das Katz- und Mausspiel, das mit einer unerschütterlichen Ruhe erzählt wird und deshalb so ungemein effektiv wirkt, die tollen Aufnahmen und Schauspielleistungen etc. aber aus irgendeinem Grund schwingen Film und ich einfach auf komplett unterschiedlichen Wellenlängen. Jeder Versuch Substanz in die simple Geschichte zu bringen, wirkt irgendwie belanglos auf mich und teilweise wird er so unvorhersehbar, dass er schon wieder vorhersehbar wird. Komisches Ding. Aber wäre nicht das erste Mal, dass sich mir die Magie eines Coen-Brüder Films erst bei einem weiteren Anschauen entfalten würde. 7/10

A serious Man (2009)
Gehört definitiv zu den bösesten Filmen, die ich je gesehen habe, wo der Hauptcharakter von einer misslichen Lage in die nächste geworfen und mit ihm sonstiger Schindluder betrieben wird, wo er doch bloß ein anständiges Leben führen möchte und ihm niemand trotz zahlreicher Anläufe einen guten Rat mit auf seinen Lebensweg geben kann. Denn manchmal meint es das Leben selbst einfach nicht gut mit uns und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Gleichzeitig - und darin besteht die Brillianz des Films - gehört er zu dem lustigsten, was ich in letzter Zeit gesehen habe! Kleiner Geheimtipp von mir! 8,5/10

Inside Llewyn Davis (2013)
Der für mich beste Coen-Brüder Film, der sich vermutlich sogar in die Top 5 meiner Lieblingsfilme überhaupt eingereiht hat! Habe ihn in den letzten Monaten mehrmals gesehen und höre den Soundtrack immer noch rauf und runter! Ausführliches Review dazu folgt! 10/10

Children of Men (2006)
Ein reines Spektakel! Alfonso Cuaron weiß genau so viele Informationen wie nötig in seine Dystopie zu packen, die ein Gefühl für diese triste Welt entstehen lassen, aber eben nicht dazu einladen, die Welt aufgrund irgendwelcher, eventueller Logiklöcher wieder zu dekonstruieren. Das Ergebnis ist unheimlich effektiv und lässt einen hilflos, aber auf seine Art doch irgendwie hoffnungsvoll zurück. Besonders erinnerungswürdig sind wohl aber die vielen langen Takes und One Shots, von denen besonders zwei Szenen mit Minutenlangen und genaustens choreographierten Action-Sequenzen einem wirklich die Kinnlade offen stehen lassen. Das ist technisches Kino in Höchstform! 9/10

Hot Fuzz (2008)
Der erste und für mich beste Teil der Cornette-Trilogie! Viele Elemente des Films sind aus komödiantischer Ebene unglaublich kreativ und fühlen sich im Vergleich zum restlichen Comedy-Einheitsbrei richtiggehend frisch an. Der Film zielt nicht auf billige Punchlines ab, spielt über einige Gags mit einem charmant-bescheidenen Understatement drüber, bereitet seine witzigen Momente mit vielen Details unglaublich lange vor, wo der Payoff oft erst minutenlang danach erfolgt und schafft sogar alles noch in eine stimmige und kohärente Geschichte zu integrieren. Simon Pegg und Nick Frost merkt man zudem in jeder Szene an, wie sehr sie am selben Strang ziehen und mit wieviel Herzblut sie bei der Sache sind. Ein Paradebeispiel dafür, was ich als intelligente Komödie bezeichnen würde. 8,5/10

The World's End (2013)
Hier gilt genau das gleiche wie schon bei Hot Fuzz und schafft es ähnlich wie Shaun of the Dead Drama und Komödie ungewöhnlich nah zueinander zu führen, wobei die Hintergründe hier teilweise sogar ernster und düsterer werden, als man es von so einem Film erwarten würde. Ganz so mühelos wie bei Shaun of the Dead will sich das alles aber hier nicht so recht reinfügen, dazu verläuft der Film mit seinen Over the Top-Momenten zwischendurch einfach zu sehr aus dem Ruder und verlässt sich eher auf seine visuellen stark komödiantischen Stärken. Dennoch muss ich sagen, dass mich die Welt mit seinem Mysterium darin so eingenommen hat, dass ich mich schon fast ein wenig gegruselt hatte. Es hatte so einen unwirklichen Touch darin, der mir sehr gefallen hat. Dennoch bleibt es für mich der schwächste Teil der Trilogie. 7/10

Moon (2009)
Ein kleines Sci-Fi-Juwel, das sein geringes Budget zu seinem Vorteil nutzt und daraus eine Art Kammerspiel macht und von einem Astronauten erzählt, der seit 3 Jahren alleine auf einer Mondstation stationiert ist, um dort die Lage zu überwachen und Wege finden muss, sich die Zeit zu vertreiben Letztlich hätte es mit seinem unvorhersehbaren Twist viel mehr Ansätze zu weiterführenden ethnologischen Themen bieten können, beruht sich dann aber bloß darauf eine spannende Geschichte zu erzählen - und das ist auch in Ordnung, zumal Genrefans mit paar schönen 2001: Space Odyssey-Parallelen belohnt werden. 8/10

The Master (2012)
Als großer P.T. Anderson-Fan bin ich mit extrem hohen Erwartungen in den Film gegangen und fühlte mich am Ende irgendwie etwas ausgehungert. Die Geschichte des Films ist vor dem Hintergrund einer fiktiven Sekte platziert, die aber bewusst an Scientology erinnern soll, dies aber eigentlich bloß als Aufhänger nutzen will, um die Beziehung zwischen sei Männern zu beleuchten, für die es kein anderes Wort gibt, als "hochkomplex". Dabei sind die Schauspielleistungen so einvernehmend und die Kameraarbeit so verflucht elegant, dass der Film eigentlich mühelos bei mir zünden müsste, aber irgendwie gibt es keinen rechten Fokus und kein wirkliches Einfühlen in die Charaktere. Man kann diesen Film tot analysieren und genau das macht ihn aus: ein Beobachten, Analysieren, aber eben kein wirkliches Empfinden. Das Erlebnis ist eher ein intellektuelles und kein emotionales und irgendwie nimmt der Film so vieles in den Blick ohne einen rechten Fokus zu haben. 7/10

We need to talk about Kevin (2011)
Der Inbegriff eines "trying too hard". Der Film will den Hintergründen auf die Spur gehen, wie jemand zum Amokläufer werden kann und macht dabei den Fehler, in bloße Schwarz-Weiß-Strukturen abzutauchen. Das hier präsentierte Kind ist ohne Grund das pure Böse und nichts, was als Erklärung angeboten wird, würde ausreichen - es bleibt komplett reduktiv. Dabei ist die Bildsprache auf ihre Art zwar sehr kunstvoll und ein visuelles Erlebnis, aber versucht einem seinen Zweck zu sehr auf die Nase zu binden. Wie oft die Mutter mit der Farbe Rot konfrontiert wird, geht auf keine Kuhhaut! Rot = Blut = metaphorisches Blut an ihren Händen = Schuldgefühle. Get it? Falls nicht, keine Sorge - der Film wird es einem schon in jeder zweiten Szene nahe bringen. 6/10

Anchorman
Typische Hollywood-Komödie ohne jegliche Kreativität, nur auf Punchlines hinarbeitend, die dazu noch entweder ziemlich vorhersehbar oder plump rüberkommen. Mag sein, dass alle Beteiligten ihren Spaß beim Dreh hatten und in der Tat spürt man das die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, aber lustig fand ich das alles nicht. Lediglich Steve Carell hat mich mit seiner Rollen immer wieder Mal zum Schmunzeln gebracht. 4/10

Thor: The Dark World (2013)
Während der erste Teil immerhin noch ein paar Shakespeare-esque Elemente in diese abstruse Comic-Welt mitgenommen hat, fängt der Nachfolger mit einem so belanglosen CGI-Prolog an, dass man ihn den restlichen Film über absolut nicht mehr ernst nehmen kann. Der absolute Tiefpunkt der Marvel-Reihe, bei dem ich schon lange vor dem Finale gedanklich ausgestiegen bin. Lediglich Tom Hiddleston schafft es gelegentlich den Film aus seiner eigenen Belanglosigkeit zu hieven. 3/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Jupiter Ascending
Der Film hat ein paar gute Momente, ansonsten ist die Story oberflächlich, die Charaktere werden schlecht eingeführt, die Konflikte der Häuser nicht gut rausgearbeitet und irgendwie sind die Charaktere einem total egal. Ja sogar das Schicksal der Erde berührt hier nicht, weil man davon nichts mitbekommt, bis auf die unsympatische Familie von Jupiter. Der Film hat Potential, macht aber leider nix draus.
4/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Gin »

The Purge

Der Film hat mich zu Beginn direkt abgeholt, leider wird aus der interessanten Grundidee letztlich ein ziemlich durchschnittlicher Home-Invasion-Thriller (glaube, das gibts als Subgenre ;)).
Habe dennoch Lust auf Teil 2 bekommen, da er besser sein soll als Teil 1 und den Fokus mehr auf den Purge an sich legt, als auf eine einzelne sich isolierende Familie iirc.

Hellboy

Endlich nachgeholt und ich war echt begeistert. Schnuckelige, kleine Comicverfilmung von del Toro, die mal wieder richtig gut tut nach den ganzen pompösen Marvel "Wir retten das ganze Universum" Feuerwerken (<- die mir ebenfalls Spaß gemacht haben). Auch hier habe ich Lust auf Teil 2 bekommen, obwohl ich von einem Nachfolger eher wenig erwarten würde (nur so ein Bauchgefühl).
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Dein Bauchgefühl gibt dir Recht, Teil 1 ist klar besser als Teil 2. Obwohl Teil 2 auch sehr viel Spaß macht. Aber Teil 1 hat halt den Bonus des "unverbraucht" seins und der Bösewicht ist auch klar besser. Aber guck ihn dir an, hat einige tolle Momente.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Cast Away - Verschollen

Kann mir alle paar Jahre die DVD reinziehen (ist sicherlich schon knappe 15 Jahre in meinem Besitz und eine meiner ältesten Scheiben). Wenn man mich fragt, dürfte der Film gerne noch etwas länger sein (gebt mir eine Langfassung!). Hätte gerne mehr vom Inselteil. Tom Hanks spielt es - wie gewohnt - klasse. Ich mag ihn einfach.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Gin »

Wo wir gerade bei Tom Hanks sind:

Captain Phillips (NEU bei Prime Instant Video!)

Habe ein bisschen zuviel erwartet (OSCAR-NOMINATION-HYPE!), aber ich fands interessant, wie beide Perspektiven des Geschehens gleichermaßen gezeigt wurden und an vielen Stellen wurde die Spannung wirklich sehr gut aufgebaut, habe hier und da definitiv mitgefiebert.
Wirklich hängenbleiben wird aber nur das Ende des Films, denn
Spoiler: anzeigen
als Captain Phillips/Tom Hanks am Ende unter Schock stehend/traumatisiert von der Ärztin durchgecheckt wird
hats mir Tränen in die Augen getrieben. Grandios gespielt, glaubwürdiger geht es glaube ich nicht mehr. RESPEKT!
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Ja, auch ein sehr guter Film! Denke, dass davon auch schon ein Kurz-Review von mir herumschwirrt. Ich habe mir erst vor Kurzem vorgenommen, mehr Tom Hanks-Filme zu schauen. :asd:
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Schamlose Werbung in eigener Sache, aber die inhaltlich hier doch gut reinpasst :wink:

Zusammen mit einem weiteren Filmfreund habe ich nämlich einen neuen Filmpodcast ins Leben gerufen - wir nennen uns "Die Archivtöne"!

Es ist ein Freizeit-Projekt, denn ebenso gerne wie wir Filme schauen, sprechen wir auch über sie. Dazu ziehen wir in jeder Ausgabe eine dieser Kategorien aus dem Hut und füllen sie spontan mit zwei Filmen, die wir uns gegenseitig für die nächste Episode auftragen und über die wir dann diskutieren.
Für die erste Ausgabe haben wir uns gedacht, dass wir uns nicht großartig formal vorstellen, sondern stattdessen unseren jeweiligen "all time favourite" Lieblingsfilm mitbringen, über den man uns und unseren Geschmack kennen lernen kann. Außerdem reden wir im freien Teil über den neuen deutschen Kinohit 'Victoria'.

Würde mich freuen, wenn der eine oder andere Filmfreund unter euch mal bei uns vorbeischaut :)
Besuchen und hören könnt ihr uns hier auf archivtöne.de
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Gin »

The Dark Knight Returns Teil 1&2

Habe mir gestern und heute Teil 1 und 2 der animierten Verfilmung von Frank Millers Comic Klassiker "The Dark Knight Returns" angeschaut. Bin ehrlich gesagt kein großer Verfechter des Comics. Fand ihn gut und kann mir auch vorstellen, dass er damals wegweisend war, aber die Zeichnungen und Erzählweise in Form der Nachrichten/TV-Übertragungen waren/war einfach nicht mein Fall ("Batman: Year One" von Miller ist mehr mein Ding). Bei der Verfilmung sehe ich das ganze allerdings schon etwas anders, denn diese ist imo extrem gelungen und packt die eigentlich großartige Story des Comics in eine Erzählung, die weniger verwirrend, leichter zu verfolgen und einfach packender ist. Während ich bei Teil 1 mit der Mutanten-Bande weiterhin nicht 100%ig warm geworden bin, ist spätestens der Joker-Part in Teil 2 absolut grandios. Werde aber sowohl Teil 2 als auch Teil 1 in Zukunft immer mal wieder einlegen, bin positiv überrascht.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Paar kurze, filmische Statements:

Mission Impossible: Ghost Protocol (2011)
Der erste MI-Teil, den ich gesehen habe und darf sich schon jetzt in die Reihe der besten Blockbuster einfinden, die wir in den letzten Hollywood-Jahren zu Gesicht bekommen haben. Der Film pfeift erfreulicherweise auf Bodenständigkeit (würde den Bond-Teilen auch wieder gut tun) und setzt ein fantasievolles Gadget nach dem anderen ein, welches - und das ist das beste am Film - aber nie bloß als Selbstzweck inszeniert wird, sondern, so spürt man, speziell darauf ausgerichtet wurde, visuelle Spannung zu erzeugen. Die Schnitte zwischen den Hotelzimmern, die Wand mit ihren Eye-Tracking Projektionen und natürlich die Bildgewalt echter Stunts in Dubai - alles fügt sich mit einem sympathischen Cast wunderbar zusammen! 8/10

Zur Auswahl des nächsten Films, gibt's eine kleine Vorgeschichte: durch eine Internetseite ist mir ein Film empfohlen worden, der allem Augenschein nach wirklich gut in mein Präferenzmuster gefallen wäre - Tarkowskis "Opfer". Den gab es auch auf Netflix und ich hatte mich schon auf einen gemütlichen Abend eingestellt, jedoch als ich mich etwas eingelesen hatte und mir immer wieder gesagt wurde, dass man Tarkowski eher chronologisch schauen und der Entfaltung seines Stils beiwohnen sollte, habe ich den Plan spontan geändert. "Opfer" ist nämlich sein letzter Film, ich wollte also noch etwas Geduld walten lassen. Zusätzlich habe ich erfahren, dass "Opfer" unheimlich viele Einflüsse Ingmar Bergmans aufweisen soll - ein Regisseur, von dem ich bislang noch nichts gesehen habe. Daher der Plan für August: ich schaue mir ein paar Bergman-Filme an, bestelle mir dazu die Tarkowski-Gesamtbox und lasse diese Erfahrungen dann in "Opfer" kumulieren.

Den Anfang dazu machte Bergmans:
Persona (1966)
Ein wirklich unvergleichliches Erlebnis! Es erzählt die Geschichte einer Schauspielerin, die plötzlich auf der Theaterbühne in eine Art Schockstarre verfiel und seitdem kein weiteres Wort mehr zu sprechen vermochte. Ihr wird eine junge Krankenpflegerin an die Seite gestellt, mit der sie zur Therapie an ein Haus ans Meer zieht, wo der Großteil des Films spielt und wo sich der einseitige Dialog zwischen den Frauen entfaltet. Ich bin immer noch völlig fassungslos angesichts dessen, was ich da erlebt habe. Bergman schockt zunächst mit den unangenehmsten aller Bilder, lässt die vielen Monologe der Kankenpflegerin allein durch seine Wortwahl ungemein visuell wirken und in keinem anderen Film ist das Spiel aus Licht und Schatten, das den Film einerseits so vage, andererseits so klar formt, so dicht verflochten wie hier. Wahnsinn! Allgemein fand ich ihn einfach in jeder Hinsicht unheimlich stimulierend - inhaltlich philosophiert er über unsere Aufrichtigkeit gegenüber anderen Personen, die Rollen, die wir spielen, die Wahrhaftigkeit von Kunst und seiner Verantwortung und den allgemeinen Schrecken der Welt. 9/10

Dann noch ein Tipp: ich habe vor kurzem die Plattform MUBI für mich entdeckt - eine weitere Streaming-Plattform, aber mit einem relativ einzigartigem Konzept. Es stehen - passend für 30 Tage die Woche - stets 30 unterschiedliche Filme im Monat zur Verfügung. Jeden Tag fliegt der letzte Film raus und ein neuer kommt dazu - außerdem liegt die Besonderheit in der Filmauswahl: MUBI hat sich vor allem darauf spezialisiert, alte Klassiker, ausländische und Independent-Filme anzubieten. Wer also von den ganzen Pixeln, Terminators und Jurassic Worlds mal eine Pause braucht, ist hier genau richtig. Mit 5 € im Monat ist man dabei und man kann dafür sogar die Filme auf seine mobilen Geräte für den Offline-Gebrauch runterladen.
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Spike
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Fifty Shades of Grey
Fifty Shades of Langeweile. Ernsthaft, in dem Film passiert absolut nix was irgendwie interessant wäre.
2/10

Seventh Son
Standard-Fantasy mit sehr vorhersehbarer Standard-Story. Darsteller und Effekte sind hingegen ganz gut, sodass man den Film ruhig anschauen kann, wenn man auf Fantasy steht.
6/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

To be or not to be (19422)
Betritt Hitler als historische Figur die filmische Bühne ist es immer ein besonderes Wagnis. In dem Fall von 'To be or not to be' tut er dies sprichwörtlich und man betrachtet ihn mit Argwohn, ehe der erste Lacher aus seinem Munde fällt, die Anspannung von einem abfällt und irgendwo aus dem Off eine Stimme „Cut“ ruft. Eigentlich befinden wir uns auf der Bühne eines polnischen Theaters, Schauspieler verkörpern deutsche Offiziere und wir müssen uns eingestehen: wir als Zuschauer wurden getäuscht! Es ist wichtig, dass dieses Kunststück gelingt, denn nur so nehmen wir dem Film ab, dass diese Schauspielertruppe innerhalb der Geschichte auch anderen Charakteren auf überzeugende Weise das Theater vorspielen kann.

Wir befinden uns im Jahre 1939 gerade als Deutschland Polen den Krieg erklärt und Warschau unter seine Kontrolle bringt. Bomben fallen, die polnische Bevölkerung steht unter den Fittichen deutscher Offiziere und es regen sich erste Widerstände gegen die Besatzer. Über allem steht die Todesstrafe, Spione versuchen die Widerstandsgruppen zu unterwandern, niemand ist sicher. Und das alles sehen wir aus der Perspektive einer polnischen Theatertruppe und vor allem eines Schauspielerpärchens, die mehr und mehr ihre Fähigkeiten dafür nutzen, um den Widerstand anzutreiben.

Es ist ein ernstes Setting, das die aus Deutschland emigrierte Regisseur-Legende Ernst Lubitsch hier entwirft und umso wagemutiger, wenn man sich überlegt, dass er zu dieser Szenerie auf der Höhe des Nazi-Deutschlands im Jahre 1942 gegriffen und dies ausgerechnet als Stoff einer Satire gewählt hatte. Nur kurz soll an dieser Stelle meine Meinung diesbezüglich ins Spiel gebracht werden, die immer noch besagt, dass dies in der Kunst erlaubt sein muss, sofern der Künstler bereit ist, mit den Konsequenzen zu leben. Und obwohl die Zeit eine düstere war und möglicherweise das Verlangen nach einem Lacher groß, so wurde der Film damals relativ undankbar aufgenommen, was ihn wiederum heute historisch gesehen umso spannender erscheinen lässt. Festzuhalten bleibt, er hat mich wahnsinnig oft zum Lachen bringen können ; der Humor und ich lagen offensichtlich auf der genau gleichen Welle, wenn das Duo Carole Lombard & Jack Benny mit seinen Schauspielleistungen in der augenscheinlich dramatischsten Lage noch Eitelkeiten hinterher eifert. Gleichzeitig verliert der Film niemals seinen Respekt und findet, wenn es die Geschichte verlangt, zu seinem inneren Ernst zurück, der die Dinge wieder gerade rückt.

Aus dem Hybriden dieser Stimmung heraus gelingt es Lubitsch zudem Unmengen an Sequenzen in sein Drehbuch unterzubringen, die einen vor Spannung die Haare raufen lassen. Spion-Thriller-esque Elemente helfen Ernst und Komödie in den richtigen Einklang geraten zu lassen. Überhaupt handelt es sich hierbei meiner Meinung nach um eines der besten Scripte der Filmgeschichte – lange Zeit lässt sich nicht erahnen, in welche Richtung die Geschichte drängen will, doch statt lustlos umherzutreiben, spürt man stets, dass sie sich nicht verlieren wird, sie den Überblick behält und man selbst die innere Anspannung. Selten habe ich die Zahnräder und feinen Mechanismen einer Erzählung so ineinander greifen gesehen – keine Szene erscheint überflüssig und mit dem Aufgreifen von zuvor eingefügten Elementen gehört dies gerade hinsichtlich des Dialogs wohl zu den besten und effektivsten Einsätzen eines verbalen „Tschechows Gewehr“.

Obwohl hinter der Satire versteckt, bleibt der Film für mich vor allem eine Metapher für den Mut und das Freiheitsgefühl der polnischen Bevölkerung in einer der dunkelsten aller Stunden. Schauderhaftes Zurückbesinnen, herzhaftes Lachen und spannungsvolles Zittern bauen hier ihr Haus in der selben Straße und noch dazu mit einer handwerklichen Kompetenz, die nicht ausschließlich dazu einladen sollte, diese Straße entlangzugehen, wenn man nur Tarantinos Hauptinspiration für sein 'Inglourious Basterds' als Gegenstand erforschen möchte. 10/10
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Mr. Wood
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Mr. Wood »

Das will ich mit Nachdruck unterstreichen. Der von Secretkey genannte Film ist Pflichtprogramm.

While you're at it: THE SHOHEI IMAMURA MASTERPIECE COLLECTION vorbestellen.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Wes Craven (A Nightmare on Elm Street, Scream-Reihe) ist tot. Er wurde 76 alt. Habe erst vor zwei Tagen nachgeschaut, welche Filme mir noch von ihm fehlen. Dabei habe ich mir "Die Schlange im Regenbogen" aufgeschrieben. Gibt's doch nicht.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Casblanca
Endlich mal einen dieser absoluten Klassiker nachgeholt, als die Wiederholung auf Arte lief. Und man bin ich dankbar dafür! Ich will jetzt gar nicht so viel dazu schreiben, weil über diesen Titel vermutlich schon alles gesagt wurde, aber ich war ganz aus dem Häuschen! Die wohl beste Auflösung eines Love-Triangles, keine einzige überflüssige Szene, Charaktere, die zwar einerseits abgebrüht erscheinen und dann doch wieder menschlich, politische Verstrickungen und was mich mit am meisten erstaunt hat, all die Zitate, die man einfach schon kennt, wirken nicht veraltet, sondern tatsächlich wunderbar in die Geschichte eingefügt. Und wie weich kann man Ingrid Bergmans Gesicht und ihre glitzernden Augen bitteschön einfangen? Unglaublich interessant auch die Entstehungsgeschichte, wo augenscheinlich alle Deutschen von ehemals entflohenen jüdischen Deutschen gespielt wurden - muss am Set auch eine ganz merkwürdige Spannung ergeben haben. Toller Klassiker, den man mindestens ein Mal gesehen haben muss! 10 / 10

Und noch was anderes am Rande: Die zweite Ausgabe unseres Filmpodcast ist online - dabei mit im Gepäck zwei Filme aus der Kategorie "Filme mit einem Personalpronomen im Titel" (den Oscar-Gewinner aus dem Jahre 2013 'Her' und die britische Kultkomödie 'Withnail & I'). Außerdem im freien Teil eine allgemeine Diskussion über das Marvel Cinematic Universe. Zu finden auf Archivtöne :)
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Gin »

Paranormal Activity (Amazon Prime Instand Video on Demand Streaming Subscribtion Service)

Wollte schon länger mal den ersten Teil schauen, weil er - im Gegensatz zu den 85 Nachfolgern - teilweise ganz gute Kritiken bekommen hat. Ich bin nicht sicher, ob das Konzept des Films (Static-Found-Footage-Horror?) zum Release damals noch neu und frisch war, aber ich fand den Streifen absolut langweilig. Die einzige Anspannung kam durch das Warten auf blöde Jump-Scares während der Schlafzimmer-Aufnahmen zustande, mit denen der Film aber (zum Glück!?) extrem sparsam umgeht. Das wäre eigentlich ne gute Sache, wenn der Film anderweitig Spannung aufbauen könnte, wie z.B. der großartige Horrorfilm "Babadook", den ich letztens geschaut habe (GRANDIOSE Leistung der Hauptdarstellerin, unbedingt anschauen!). Tut er aber nicht. Muss man nicht gesehen haben :bowser2:
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Damals war das Konzept wohl tatsächlich noch nicht ausgelutscht, wenn man bedenkt, dass mit diesem Film eine ganze Welle an Nachahmern und Nachfolgern rübergeschwappt ist.

@ Topic: 2-3 Filme ganz kurz vorgestellt

4 Months, 3 Weeks and 2 Days
Rumänisches Abtreibungsdrama und der Film, der wohl in mir die heftigste körperliche Reaktion ausgelöst hat, seitdem ich aus dem Kindesalter herausgewachsen war. Ich musste zwischendurch eine Pause einlegen aus Angst mich zu übergeben, nicht weil der Film sonderlich explizit war, sondern weil es allein durch seine Mittel ganz bedrückend, klaustrophobisch und beklemmend wirkte. Es ist ganz minimalistisches Arthouse-Kino, aber gerade durch seinen Naturalismus so eindrucksvoll! 9/10

Shoah
Was für ein Projekt! Damals in den 80ern vom Franzosen Claude Lanzmann zusammengestellt, handelt es sich hierbei um eine 9 1/2 stündige Dokumentation über den Holocaust, die ich mir über die letzten Tage verteilt habe. Es ist eigentlich einer dieser Filme, die jeder mal gesehen haben muss, einfach um ein wahrheitsgemäßes Bild vom Schrecken zu bekommen, der sich vor 70 Jahren zugetragen hat. Lanzmann lässt viele Augenzeugen zu Wort kommen, die in aller Breite ihre Geschichte erzählen dürfen, heftigerweise aber auch einige ehemalige SS-Männer und viele Male wird man gar nicht fassen können, was sich da vor einem ausbreitet. Das ganze zwischengeschnitten mit melancholischen Bildern und Landschaftsaufnahmen der von Deutschland besetzten Gebiete.

Days of Heaven
In Vorbereitung auf den neuen Terrence Malick-Film hatte ich mir auch dieses Frühwerk von ihm angesehen und was soll man sagen: er gehört zu den schönsten Filmen, die wohl je gedreht worden sind! Das Leben von Landarbeitern folgend wurde er fast ausnahmslos in der Magic Hour gedreht, in der Morgen- oder Abenddämmerung - da wenn sich Himmel und Erde berühren und von einem glühenden Lichtschein zusammengeführt werden. Die Geschichte rund um das Love-Triangle unter anderem mit Richard Gere kann zwar nicht ganz die selbe Intensität halten, aber trotzdem bleibt es ein Film wie zwischen Himmel und Hölle! 8,5/10

World Invasion: Battle Los Angeles
Oh je, was für ein Käse, der nicht vieler Worte verdient. Den Trailer fand ich damals ganz schmackhaft und ich hatte mir vorgestellt, was für einen an Krieg der Welten-erinnerenden Action-Thriller man aus dem Material hätte herausholen können, aber nichts dergleichen: billiger Action-Bombast ohne schönen Aufbau, den absoluten Klischee-Helden und einer Kameraführung, die aus der Hölle zu kommen scheint. Die willkürlichen Zooms und die Shaky-Cam sollte wohl dokumentarisch angelegt sein, geht einem aber spätestens nach 10 Minuten schon völlig auf den Keks. Die Action war dabei so stumpf, dass ich mental auch schon nach einer knappen halben Stunde ausgestiegen war. 3/10

Und zum Schluss nochmal wieder was in eigener Sache:
Unser Filmpodcast läutet die 3. Runde ein!
In dieser Ausgabe lautete unsere Challenge "Filme, die bei Nacht spielen" , wofür wir zum einen den Klassiker 'Wer hat Angst vor Virginia Woolf?' (1966) und zum anderen den iranischen Vampirwestern 'A Girl Walks Home Alone At Night' (2014) für unsere Diskussion ausgewählt haben.
Daran angeschlossen bieten wir unsere persönliche Top 5-Liste der besten modernen Schwarz Weiß-Filme!
Die Episode wie immer auf archivtöne.de
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Habe gestern, wo ich einfach mal komplett frei hatte, einen Tag eingelegt, an dem ich wohl so viele Filme auf einmal geschaut habe, wie noch nie zuvor in meinem Leben: einen Star Wars-Marathon mit allen 6 Filmen, um mich langsam aber sicher auf Episode VII vorzubereiten. Waren insgesamt 797 Minuten von 8 Uhr morgens an und ich kann nicht anders sagen, als dass ich verdammt viel Spaß hatte. Kann ich jedem mal empfehlen :wink:

Hatte mit der OT angefangen und es fällt dann natürlich schon sehr auf, dass man die beiden Meisterwerke direkt zu Beginn absorbiert und es danach sehr stark abfällt. Gerade wenn man schon 4 Filme vorher intus hat und dann noch für die beiden aufgeblähtesten und längsten Filme (Ep II / III ) die Aufmerksamkeit wahren muss, war es manchmal doch was anstrengend, aber es war nie so, dass ich das Gefühl hatte, abbrechen zu müssen.
Warum Episode IV und V solche Meilensteine waren und sind, wurde schon überall woanders sehr oft geschrieben, ich wollte deswegen noch paar (hauptsächlich negativen) Worte bezüglich Episode VI und der Prequels loswerden:

Episode VI
Bei allem Gehate, das die Prequels (in vielen Punkten auch völlig zurecht) abbekommen, muss ich mir jetzt doch noch mal Episode VI vornehmen:
Klar muss man sagen, der Film führt die Geschichte der Charaktere zu Ende, die einem so ans Herz gewachsen sind, er besitzt wieder einige ikonische und monumentale Bilder und sein ganz, ganz großes Glück: der gesamte Showdown mit der spannenden Weltall-Schlacht und dem Aufeinandertreffen mit dem Imperator ist unbestritten der emotionale Höhepunkt der Saga, so wie es die Geschichte auch verdient hat.

Würde es diese Endsequenz nicht geben, müsste ich aber leider sagen: Episode VI ist kein guter Film! Die gesamte Einstiegssequenz mit der Rettungsaktion in Jabbas Palast ist träge und wirkt hier auf eine Art billig, wie man höchstens noch die Kantinen-Szene aus Teil 4 mit einem zwinkernden Pulp-Auge betrachten kann. Dazu dann die Schauspielleistungen, die zwar noch nie großartig, aber doch expressiv genug waren – hier wirken die meisten Gesichtszüge (gerade von Harisson Ford und Carrie Fisher) einfach nur platt. Dass die finale Schlacht mit einem zweiten Todesstern im Prinzip bloß Abklatsch des Erstlings ist, zeugt auch nicht von größter Kreativität.
Ganz zu schweigen davon, dass der Film wohl am meisten von allen unter den Veränderungen der Special Edition leidet.
Zu den Ewoks habe ich leider auch eine ganz klare Haltung verabscheuender Art. Mag ja schön und gut sein, dass man eine Allegorie auf vergangene Vietnam-Tage ziehen wollte, aber wenn das ganze eher wie eine Sesamstraße-Folge wirkt, wo alle wild herumhampeln und sich ins Slapstick-Einlagen verirren, dann käme ich mir auch als Schauspieler am Set ziemlich verarscht vor.

Ich glaube, der Film hat wirklich den einzig großen Vorteil, dass er einen sehr befriedigt entlässt, sonst hätte ich mich als Zuschauer damals im Kino bei solch einem Abschluss wohl ziemlich veräppelt gefühlt.

Meine Hauptprobleme mit den Prequels:

Zunächst die typischen, obligatorischen RedLetterMedia-Aspekte, die jeder nennt:

- faule Regiearbeit, welche die Filme in den vielen Dialogszenen unfassbar statisch wirken lässt. Kombiniert mit leblosen Schauspielleistungen und furchtbaren Drehbuch-Passagen ein Genickbruch.
- Den Abenteuer-Spirit der OT ignorierend setzt die Geschichte, die ein Märchen bleiben sollte, auf politische Verstrickungen.
- CGI-Overload, der spätestens seit dem Finale von Episode I heute recht veraltet und wenig griffig aussieht.

Ansonsten das unglaublich verschenkte Potenzial:
- die Geschichte von Anakins und Obi-Wans Freundschaft müsste über 3 Teile so aufgebaut werden, dass einem bei der finalen Konfrontation vor Dramatik richtig schlecht werden würde. Man sieht ihre freundschaftliche Beziehung in ganz seltenen Momenten mal ab und zu aufblitzen, aber davon bekommen wir viel zu wenig, zumal Obi-Wan der meiner Meinung nach der am interessantesten geschriebene Charakter der Prequels ist - Potenzial war genug da!
- Setpieces und Inszenierung werden eher unter dem Kriterium des CGI-Pimmels ausgesucht, der von Lucas exhibitionistisch gezeigt werden möchte, statt sie emotional oder kohärent in die Geschichte einzufügen. Resultieren tut dies in losen Sprüngen in der Gesichte. Dazu passen auch die Tanz-ähnlichen Laserschwert-Choreographien im Vergleich zu den vielleicht unbeholfeneren aber dafür aufgeladenen Hieben der OT.
- Kein klares Leitmotiv der Geschichte: es geht um Freundschaft, um Politik, um Liebe, um die Angst vor dem Tod, aber außer Anakins Verführung nichts (und auch hier nicht konsequent), das sich wie ein roter Faden mit der klaren Moral eines Märchens durch die Geschichte zieht.
- Die Jedi werden als arroganter Misthaufen dargestellt, die dauernd Dinge verheimlichen, klare Signale ignorieren und sich wie die letzten Idioten aufführen. Kein Wunder, das Anakin in dieser Umgebung zu Darth Vader geworden ist. Mag vielleicht auch der gesamte Punkt der Trilogie gewesen sein, aber warum sollte man dann in der OT mit Luke mitfiebern, wenn es darum geht, wieder den alten Orden ins Leben einzuberufen?
- George Lucas schafft es einfach nicht, mehrere Geschichten und Charaktere hin- und her zu jonglieren, obwohl er es in jeder Episode aufs Neue versucht. Emotionale Höhepunkte werden mit weichen Überblenden zur völlig kontextlosen Action übergeblendet und erst viel später auserzählt. Das bremst aus und bringt selten Dynamik ins Geschehen.

Viele Probleme also und sie gehören einfach nicht zu den Filmen, die ich mir immer wieder angucken könnte - dafür bieten sie mir zu wenig Fleisch - , aber so zwischendurch kann man Teile von ihnen dann doch genießen. Es gibt Momente (wie die Order 66), die funktionieren unheimlich gut, packen dann doch emotional und auch einige Action-Sequenzen sind audio-visuell großes Kino und dazu spannend verpackt - wie lose sie auch eingebettet sein mögen, bringen sie dann doch eben großen Unterhaltungsfaktor mit sich!
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Olschi »

Mir gefallen ja die Vorschläge von Belated Media.

[youtube][/youtube]
[youtube][/youtube]

Man kann sich die Alternativen schon sehr gut vorstellen.
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Shit happens.
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Gin
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Gin »

Gone Girl (BD)

Woooow, schon lange nicht mehr hat mich ein Thriller dermaßen in seinen Bann gezogen. Die Performances, die Geschichte, die Atmosphäre...2 1/2 Stunden geht das Ding
und ich habe mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Im Gegenteil, die letzten 30-40 Min setzen noch dermaßen einen drauf, dass ich während der Credits gleichzeitig lächelnd und leicht verstört wie versteinert vorm dem TV saß :D

Empfehlung!
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Onilink »

Die Ewoks, obwohl für Merchandise gemacht, waren imo an sich okay. Muss ja nicht immer alles komplett humanoid sein bei irgendwelchen Rassen. Das wirkliche Problem ist, das zugunsten der Ewoks die Soldaten zu vollbekloppten Cartoons werden, die selbst ohne Mission wahrscheinlich irgendwo KO gehen- und dabei eine halbe Flotte irgendwie mit in den Abgrund reißen würden.
Jabba ist Kult, dafür hat es u.a. an der Stelle wirklich eine der schlimmsten Special Edition Momente (sowie generell in Ep. 6, ja). Sonst sieht das immernoch alles besser aus als die Prequels. Ganz zu schweigen von der Endschlacht. Hätte man am Ende nur Weltraumkampf und Thronsaal bzw. keine Bodenmission mehr, wäre der Teil vielleicht sogar der zweitbeste. Wobei beim Ending durch die Blurays nun auch wieder weitergepfuscht wurde.
Abgesehen davon fand ich noch nervig, wie hart es das Klischee der Insta-Explosion bedient.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Dicker »

Die Tribute von Panem 3.1
Was eine Geldmacherei. An sich ist der Film nicht wirklich schlecht, nur irgendwie recht sinnlos, da fast nichts wichtiges passiert. Gelangweilte habe ich mich nicht, aber man wartet auf irgenwas richtig cooles und das will einfach nicht kommen.
Im Endeffekt hätte man ihn auch auf 20 Minuten kürzen können, aber dann hätten die Leute ja nicht 2x gezahlt. Harry Potter 7.1 hat super funktioniert, das hier nicht.

@Star Wars: Ich fand Episode VI eigentlich immer ganz cool, nicht wirklich schlechter als IV, aber ich kenne die Blu-Ray Variante nicht. Bester Film ist imo Episode V.
Die neue Trilogie ist einfach voll von Fehlentscheidungen, die wohl auch darauf zurückzuführen sind, dass niemand getraut hat Mr. Lucas die Meinung zu sagen. Und das CGI ist mit eines der größten Verbrechen am Film, ach ne, das war ja die Story, und die Charakter und und und.
Alles, das erfunden werden kann, ist erfunden worden!
(C. H. Duell, Direktor des US-Patentamts, 1899)
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