Hm, irgendwie habe ich gerade etwas Schwierigkeiten mich für den letzten Hobbit-Film zu begeistern. Sieht alles recht künstlich aus und die CGI-Schlittenfahrt wirkt schon wieder so cartoony, dass sie mich allein im Trailer schon völlig rausgebracht hat.
Mich beschleicht einfach das Gefühl, dass man die Hobbit-Trilogie als Stoff insgesamt so viel besser hätte behandeln können. Ich habe die Filme bislang jeweils zwei Mal im Kino gesehen und jedes Mal unterlag ich den selben Eindrücken: beim ersten Anschauen sehr unterhaltsames Kino, beim zweiten Mal setzen bereits die ersten Ermüdungserscheinungen ein. Die Herr der Ringe-Trilogie könnte ich mir - zum Vergleich - zu jeder beliebigen Uhrzeit und Stimmung reinschmeißen und ich hätte wieder beim X-ten Anschauen total die Freude dran. Vielleicht reißt es der letzte Film irgendwie noch mal raus, aber ich glaub's fast nicht.
Werde ihn trotzdem versuchen zu genießen - der vermutlich letzte Film in der nächsten Zeit aus dem Mittelerde-Universum ist so oder so etwas besonderes, vom dem ich auch auf jeden Fall Zeuge werden möchte!
Der Hobbit wurde sehr gestreckt und mit Extrageschichten befüllt. Ein "kleines" Buch in 3 großen Filmen abzuhandeln ... da bleibt immer irgendwas auf der Strecke. Aber dennoch bisher sehr gute Unterhaltung ... auch wenn es an HdR nicht ranreicht. Aber hat das ernsthaft jemand erwartet?
Zunächst muss gesagt werden, dass ich den Erstling nicht gesehen habe, mir also jeglicher Vergleich fehlt und ich den Film deswegen nur so bewerten kann, wie er mir per se untergekommen ist.
Doch auch so kann ich sicherlich nicht anders, als ihn als einen der besten Action-Filme der letzten Jahre zu bezeichnen! Die beinharte Action ist kompromisslos, meisterlich choreographiert, kreativ und überaus abwechslungsreich. Ob spannende Verfolgungsjagden zu Fuß oder per Wagen, Kämpfe im begrenzten Raum einer Toilettenkabine, die Matschorgie eines Gefängnisses oder ein origineller Einsatz von Waffen und Werkzeugen - über allem spürt man die fähige Hand eines Regisseurs schweben, der augenscheinlich stets den Überblick wahren konnte, sodass am Ende alle Schnitte meisterlich zueinander passen. Gerade dadurch, dass die meisten Schauspieler dieses indonesischen Ensembles hier tatsächlich Kämpfer darstellen, ist es auch möglich längere Takes zu planen, die dann auf den Zuschauer umso größeren Eindruck hinterlassen und auch die Kamera, die teilweise auf sehr kreative Weise der Action folgt, tut ihr Übriges, um den Film unvergessen zu lassen. Erwähnen muss man allerdings auch, dass der Film so übermäßig brutal ist, dass man beim Schauen der immerhin 150 Minuten das Gefühl hat, langsam abzustumpfen, bevor das wirklich Adrenalin-geladene Finale sprichwörtlich wieder richtig reinhaut!
Doch der Film will nicht nur mit Action punkten, sondern hat auch einen mehr oder weniger elaborierten Plot aus Undercovereinsatz- und Bandenkrieg-Geschichten zu bieten, der zwar bewirkt, dass der Film etwas braucht, um in die Gänge zu kommen, sicherlich nicht mit den besten Dialoge der Filmgeschichte aufwartet und sich manchmal vielleicht ein wenig zu ernst nimmt, aber dennoch durchaus wertig wirkt und den Action-Elementen etwas Orientierung verleiht.
Insgesamt ein wirklich ambitioniertes Projekt aus Indonesien, das mit den vielleicht eindrucksvollsten Kämpfen der letzten Jahre beeindruckt und jedem Action-Freund nur wärmstens ans Herz zu legen ist! 8,5/10
Klingt sehr nach dem ersten Teil, was durchaus positiv ist. Werde ich mir dann wohl auch noch anschauen. Und den ersten solltest dann wohl auch noch nachholen, wenn du den 2. mochtest.
Planet der Affen - Revolution
Da sind sie wieder, die Performance Capturing-Primaten! Der Film präsentiert einige Kulissen, die frappierend an The Last of Us erinnern (die Pflanzenwelt erobert sich allmählich die urbane Welt zurück). Wir finden uns 10 Jahre nach den Geschehnissen des letzten Films wieder. Die Menschheit ist stark geschrumpft und die intelligenten Affen stehen unter der Führung von Caesar. Irgendwann kommt es zur erbitterten Schlacht zwischen Affen und Menschen... Es geht also richtig ans Eingemachte. Es wird erschossen und totgeprügelt. Die Affen sind das Herzstück des Films. Die Schauspieler machen ihre Sache aber auch mehr als ordentlich. Wie schon im Vorgänger finde ich die Schimpansen nicht ganz optimal wiedergegeben, wenn man das so sagen kann. Am besten gefällt mir abermals die Darstellung des Orang-Utans (sehr nah an der Realität). Die Schimpansen haben mir einfach einen zu langen Rücken. Das wirkt auf mich nicht realistisch. Ich verstehe schon, dass man sie menschlicher und auf Augenhöhe zu den Menschen positionieren möchte. Ich bin gespannt, ob man in 10 Jahren von zeitlosen Motion-Capture-Affen sprechen wird... Die Affen-Kostüme der frühen Planet der Affen-Filme machen auch heute noch keine schlechte Figur. Wie auch immer. Erwartet euch großes Affentheater? Ja, auf jeden Fall. Zuschauer des Vorgängers schauen sich den Film sowieso an. 3D war selten richtig effektiv. Ein digitales 2D-Bild reicht dicke.
The Expendables 3
Die Entbehrlichen sind zurück. Diesmal steht der Kampf gegen Expendables-Mitgründer/Waffenhändler Mel Gibson auf dem Programm. Man liest häufiger, dass der Film (FSK 16) zu brav ausgefallen ist und die Expendables-Söldnergruppe etwas zu kurz kommt. Zum ersten Vorwurf: In diesem Film werden genug Leute umgenietet. Natürlich muss man festhalten, dass dem Film - im Vergleich zu seinen Vorgängern - die blutigen Tatsachen fehlen... Er funktioniert aber auch ohne diese Effekte gut. Die brachiale Action ist gut inszeniert, es gibt lockere Sprüche, die mehr oder weniger zünden, und die neuen Leute fügen sich ordentlich bis gut ein. Antonio Banderas ist eine Quasselstrippe, Ronda Rousey ist eine Respekt einflößende Frau. Der Bewährte Terry Crews kommt definitiv zu kurz.
Spielt aber gut und ist sehr humorvoll, außerdem der einzige, der wirklich gut zu seiner dicken Wumme passt.
Schade ist auch , dass Jet Li nicht wirklich viel mitspielt, die Streitgespräche mit "Gunnar" Dolph Lundgren sind doch zu köstlich.
Naja, wenn man jemanden für ne dicke Wumma braucht kann man auch The Rock oder Jason Momoa engagieren. Die passen immerhin etwas mehr ins Lineup. Aber ist ja auch egal, ist eh nur ein Nebendarsteller der 2-3 Szenen hat und weiter keine große Rolle spielt
Ich muss schon sagen, dass ich Crews in einigen Situationen vermisst habe. Kann mir vorstellen, dass es ihm nicht geschmeckt hat, so wenig Screen-Time abbekommen zu haben. Aber das Drehbuch sieht's nun mal so vor.
Lucy:
Mittelmäßiger Film, der Anfang ist noch gut, spätestens ab der Hälfte verliert er sich in pseudo-wissenschaftlichen Abhandlungen, die Action ist schlecht, der Handlung inkonsequent und wenn man dann auch noch kein Scarlett Johansen Fan ist (wie ich), dann geht man auch dem Film raus und denkt sich: "Oh man, so viel verschenktes Potential"
5/10
Alles, das erfunden werden kann, ist erfunden worden! (C. H. Duell, Direktor des US-Patentamts, 1899)
The Expendables 3
Der bisher schwächste Teil der Reihe. Gut, man kann sagen: Logik, Story, Action ... das soll eine 80er Jahre Homage sein, deswegen darf man hier nicht zuviel erwarten. Ich sage: Selbst in den 80ern gab es Action mit guten Drehbüchern, da kann man sich ruhig etwas mehr Mühe geben, Herr Stallone. Ein Schuss Dramatik, ein wenig bessere Action ... bessere Action? WTF? Genau.
Warum muss der Endkampf in einer riesigen Ruine stattfinden? Warum nicht in einer Stadt? Kein Geld?
Warum kämpfen 10 Leute gegen eine riesige Armee und niemand der 10 stirbt? Hätte man da nicht einen dramatisch entbehren können? Sind doch eh alle Expendable.
Und warum haben die jungen Typen am Ende alle plötzlich so ein Zusammengehörigkeitsgefühl, dass sie sich die Tattoos stechen lassen?
Sehr positiv fand ich Banderas und Snipes. Mehr davon ...
Warum war der Film ab 16? Spielt der dann mehr ein? Im Endeffekt war der Film für mich weder Fleisch noch Fisch.
6/10
Gone Girls
Es gibt Filme, die ein paar wenige Schlüsselszenen in den Raum werfen und darauf hoffen, dass diese ausreiche, um den Zuschauer dauerhaft zu fesseln und dann gibt es 'Gone Girl' – wo man das Gefühl hat, dass kaum eine Szene überflüssig ist, alles dazu dient, entweder die Geschichte voranzutreiben oder die Charaktere mit mehr Substanz anzureichern und jedes Zahnrad mühelos ineinander greift! Aus dem Morast der mittelmäßigen Thriller erhebt sich David Finchers neustes Werk wie ein Monument, das mit seiner Größe viele andere Filme überschattet.
Dabei ist es gar keine leichte Aufgabe zu ergründen, was der Film alles richtig macht, ohne die einzelnen Handlungspunkte auszudiskutieren, die ich hier aber bewusst im Dunkeln lassen möchte und die erahnen lassen, welch großartige Vorlage sich dahinter verbergen muss, der hiermit auch ihr angemessener Tribut gezollt werden soll. Fincher kreiert hier eine Verfilmung, die mich trotz einer Länge von 2 ½ Stunden keine Sekunde lang losgelassen hat, weil sie im genau richtigen Tempo dem Zuschauer immer wieder neues Material vorwirft, welches neu durchdacht werden muss – ob es nun neue Erkenntnisse in der Geschichte sind oder das Bild von den Charakteren, das immer wieder revidiert und überdacht werden muss. Fragmentarisch wird hier mit heißer Nadel ein Bild gestochen, dass die einzelnen Puzzleteile stetig neu ausrichtet, bis am Ende ein Gesamtkunstwerk gepinselt wurde, welches man bloß als bitterböse bezeichnen kann und das noch nach dem Abspann schwer im Magen liegt. Finchers Auge fürs Detail bei der Inszenierung lässt den Film zudem unangenehm greifbar werden, sodass über allem eine bedrohliche und schwermütige Spannung schwebt – mal vordergründig, mal latent –, die sich aber auch an den genau richtigen Punkten entlädt.
Doch erst die schauspielerischen Leistungen lassen den Film so lebendig werden! Ben Affleck gibt hier mit einer seiner besten Performances ab, aber gerade Rosamund Pike, die ich persönlich gar nicht auf dem Schirm hatte, wächst in einem Maß über sich hinaus, dass man hier den drei-dimensionalen Menschen mit ihren vielen Facetten mehr als bloß abnimmt.
Es gibt nur weniges, was mich gelegentlich aus dem Filmerlebnis geworfen hat. Insgesamt gibt es 1-2 Aspekte der Geschichte, wo man meiner Meinung nach debattieren könnte, inwieweit sich die Charaktere in ihren Entscheidungen wirklich so verhalten würden, wie im Film aufgezeigt und mir persönlich hat sich der Soundtrack in einigen Szenen mit seinen bewusst sphärischen Klängen etwas zu sehr in den Vordergrund gespielt, wo ich mir überlegen würde, ob diese Szenen ohne musikalische Untermalung nicht vielleicht sogar intensiver gewirkt hätten.
Insgesamt bin ich aber wirklich bloß sehr selten über irgendwas gestolpert und am Ende war es eine überaus wirkungsvolle Gesamtkomposition, die in Hinsicht auf Regie, Schauspielkunst und Drehbuch eine beeindruckende Treffsicherheit an den Tag legt und mich darüber hinaus mit einem flauen Gefühl im Magen aus dem Kinosaal entlassen hat. 9/10