Interview mit Shigeru Miyamoto von Nintendo
12.03.13 - Die New York Times führte ein Interview mit Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto von Nintendo. Die wichtigsten Aussagen im Überblick:
- Als Nintendo Super Smash Bros. entwickelt hat, stellten sich die Nintendo-Designer die Frage, ob es - hinsichtlich der ständigen Gewaltdebatte rund um Videospiele - angemessen ist, dass Mario andere Charaktere schlägt. Eine Pistole oder ein Gewehr wird Mario laut Miyamoto aber nie benutzen.
- Miyamoto hat sich schon gewünscht, dass die Wii U Verkäufe bei der Markteinführung der Konsole etwas besser gewesen wären. Auf lange Sicht werden die Verkaufszahlen allerdings gut sein, so dass er sich keine Sorgen um die Zukunft der Konsole machen muss.
- Die ganze Entertainment-Branche ist sehr lebhaft und ständig im Umbruch. Man kann nicht vorhersagen, was die Zukunft im Unterhaltungsbereich bringen wird: Sowohl Disneyland als auch kleine, herunterladbare Software für das Smartphone sind z.B. "Entertainment". Auch Nintendo kann deshalb nicht sagen, was als nächstes kommen wird.
- In Japan sind Smartphones seit Jahren am boomen. Als Nintendo Animal Crossing: New Leaf (3DS) veröffentlichte, waren unter den Käufern vorrangig erwachsene Frauen. Diese Zielgruppe war es aber auch, die in den letzten Jahren hauptsächlich zum Smartphone griff.
Deshalb kommt es Miyamotos Ansicht nach immer darauf an, dass man gute Entertainment-Inhalte entwirft: Dann sind die Menschen auch bereit, sich neben dem Smartphone noch ein weiteres Gerät (sprich: Handheld) zu kaufen, das sie für unterwegs mitnehmen wollen.
- Das Traurigste bei Videospielen ist, dass, sobald eine Hardware von der Bildfäsche verschwunden ist, auch das Spiel in Vergessenheit gerät. Die einzige Möglichkeit, sich diese Spiele nochmal anzuzuschauen, sind Videos.
- Miyamoto findet es sehr aufregend, was im Online-Bereich stattfindet. Nintendo hatte seinen Schwerpunkt eine lange Zeit nicht auf das Online-Spielen gelegt. Man befürchtete, sein Zielpublikum einzuschränken, so dass nur ein kleiner Teil der Fans Spaß mit dem Spiel haben würde.
Da jetzt aber so viele Leute mit dem Internet verbunden sind, sieht Miyamoto hier sehr viele Möglichkeiten.
Quelle:
www.gamefront.de