Allgemeiner Film-Thread

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Spike
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Es wäre tatsächlich besser gewesen, mit Teil 1 einzusteigen. Das mit den Lens Flare Effekten hast du vorher gelesen, oder? Vielleicht hättest du nicht so sehr drauf geachtet, wenn du wirklich ganz unbedarft an die Sache rangegangen wärst. Mich haben die damals im Kino nämlich nicht gestört und sind erst beim Abspann so extrem aufgefallen. Da wars aber egal.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Es ist als Stilmittel natürlich auch so schon recht dominant eingesetzt, aber tatsächlich wird es wohl ein klassischer Fall der selektiven Aufmerksamkeitssteuerung gewesen sein, glücklicherweise nicht so, dass man bloß noch die Form über den Inhalt gestellt hat, aber dennoch genug, um mich stellenweise kurz rauszubringen - für die Lens Flare-Effekte ist Abrams mittlerweile ja regelrecht berüchtigt geworden. Ich hatte mich null über den Film informiert, hatte keine konkreten Kritiken gelesen, aber trotzdem waberte das als Strom die ganze Zeit über durchs Netz.

Aber wie gesagt, ich habe echt Gefallen am Film und auch seinem sonstigen visuellen Stil gefunden und wenn der erste irgendwann mal im Fernsehen läuft, werde ich sicherlich reinschalten!
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Olschi »

Ich fand Into Darkness furchtbar. Zuviel bunte, sinnlose Action. Die Handlung macht keinen Sinn. Hat Szenen und Charaktere, die nur für den Trailer existieren. Der Film fängt gar nicht den Geist von Star Trek ein (Philosophie, moralische Zwickmühlen, ...). Und „die Szene“ am Ende war für Fans des zweiten Star Trek Films wohl ein kleiner Schlag ins Gesicht. Vielleicht.
Zugegeben: Die anderen Star Trek Filme sind auch nicht das gelbe vom Ei.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Fabicom »

Olschi hat geschrieben: Und „die Szene“ am Ende war für Fans des zweiten Star Trek Films wohl ein kleiner Schlag ins Gesicht
Ja, genau wie der komplette Rest der beiden Filme

Olschi hat geschrieben:Zugegeben: Die anderen Star Trek Filme sind auch nicht das gelbe vom Ei.
Star Trek: 2, 4, 6 und 8 sind großartig!!!
:mario:Bild :mario:
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Spike
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Jack Ryan - Shadow Recruit
Relaunch der Jack Ryan Filme ... dieser hier ist mäßig spannend, mäßig interessant und ehrlich gesagt möchte ich lieber keine weiteren auf dem Niveau. Schade um das gute Franchise.
4/10

Saving Mr. Banks
Habe Mary Poppins zuletzt wann gesehen? Muss 30 Jahre her sein :ugly:
Der Film macht aber dennoch Spaß. Superkalifragilistischexpiallegetisch!
7/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

[REC]
Ich hatte schon vieles von dem Film gehört, vorrangig von Leuten, die ihn zu den besten aktuellen Horrorfilmen erhoben haben, war aber anfangs skeptisch, weil diese Found Footage-Filme mittlerweile ja schon wieder eigentlich aus der Mode gekommen sind. Umso überraschter war ich, wie sehr mich der Film aber sofort gepackt hatte - ein kleiner, spanischer Streifen mit enormer Wirkung, der mich mit echtem Herzklopfen entlassen hat. Das, was ihn so großartig werden lässt, ist die Tatsache dass er immer haarscharf daran vorbeischrammt als "billig" eingestuft zu werden und genau diese Elemente dahin dreht, dass man ihn bloß als besonders authentisch wahrnimmt. Das Geheimnis: eine gute Regie - mit einem unter Quarantäne gesetzten Appartement-Komplex als echten Schauplatz, echten Reportern als Schauspieler, lockerer Umgang mit der Kamera, die Tatsache dass Schauspielern ihr Schicksal nicht verraten wurde und auch einige der Schocker nicht vorher besprochen wurden, sodass die Reaktionen der Akteure echt waren - alles Entscheidungen, welche die Anspannung auch auf mich als Zuschauer übertragen haben. Man muss natürlich zunächst die Illusion schlucken, dass der Kameramann auf Anweisung der Reporterin, die als Team zufällig in diese Quarantäne-Aktion reinstolpern, dort stets genug Nerven haben, um auf die Bilder draufzuhalten und gerade die sehr dominante Reporterin kann einem in den brenzligen Situationen zu Beginn des Films durchaus auf den Senkel gesehen, aber sobald man den Haken geschluckt hat, erwartet einen eine fantastische Achterbahnfahrt durch dieses Appartement mit einigen schonungslosen und ikonischen Bildern. Es erfindet sicherlich nicht das Rad neu und der Horror ist jetzt nicht auf tief-psychologischer Ebene verwurzelt, aber die Schocker sind heftig und nur das zählt bei diesem Film! 8,5/10


Total Recall
Dieses Mal das Remake aus dem Jahre 2012. Ich dachte ursprünglich, dass es genau der richtige Zeitpunkt wäre, sich nun auch das Remake anzuschauen, nachdem ich das Original vor nicht allzu langer Zeit gesehen und davon noch ein relativ frisches Bild im Kopf hatte, aber im Nachhinein war das wohl ein Fehler - auf diese Weise hatte ich ständig den Vergleich zum Original im Hintergrund mitsurren, was - um es hier direkt vorwegzunehmen - der weitaus bessere Film ist.
Es tut mir leid, hier das klassische Hollywood-Klischee bedienen zu müssen, aber das Remake ist einfach in jeder Beziehung verwässert. Der Anteil der Action-Elemente ist so hoch, dass die interessante Rahmenhandlung des Originals einfach nicht mehr den nötigen Impact hat. Dass hatte zur Folge, dass ich bei dem knapp halbstündigen Finale irgendwann gedanklich komplett ausgestiegen bin, weil ich einfach nicht mehr verstanden hatte, was hier die jeweiligen Einsätze für die Charaktere und ihre Welt waren. Meiner Meinung nach hat man die falschen Handlungspunkte zu sehr gewichtet - zu sehr auf die Rivalität zwischen dem Hauptcharakter, seiner Frau und seiner neuen Romanze fokussiert und zu wenig auf seine Verwirrung und seine Hintergründe. Interessante Charaktere, coole Action, lustige Sprüche und Spannung im Plot werden leider einfach nicht unter einen Hut gebracht, sodass bei mir eher Langeweile einsetzte. Auf der 'Haben-Seite' ist aber sicherlich zu verbuchen, dass der Film visuell durchaus ein Erlebnis darstellt und die Welt mit vielen für das Auge bestechlichen Details aufwartet. Auch einige kleine Verbeugungen vor den Kennern des Originals sind sicherlich amüsant. Unterm Strich bleibt der Film für mich persönlich aber bloß Hollywood-Durchschnittskost. 5,5/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

The Tree of Life

Ein ganz schwieriges Pflaster von Terrence Malick, welches man vermutlich bloß lieben oder aufs Äußerste hassen kann. Würde man schreiben, dass der Film bloß das Porträt einer Familie aus den 60ern darstellt, müsste man lügen, besteht die erste Hälfte doch fast ausschließlich aus sorgfältig ausgewählten und aneinandergereihten Naturaufnahmen und Kosmosfotografien, welche die Ursprünge unserer Welt, die Suche nach einer Ordnung und unseren Platz als individuelle Menschen in diesem großen Gefüge mit einer schieren Bildgewalt und Wucht symbolisieren. Und auch wenn es in der zweiten Hälfte beim Familienporträt etwas handfester zur Sache geht, so sucht man auch hier eine klare und konventionelle Narrative vergeblich, stattdessen wird man mit einer sehr ungewöhnlich fragmentarischen Erzählweise ohne rechten Fokus konfrontiert. So klingt der Film durchaus nach einer schweren Kost und ich kann jeden Verstehen, der ihn als zu prätentiös und mit zu vielen religiösen Untertönen behaftet abwertet, auf mich hatte der Film aber eine große Wirkung, die ich wohl als "hypnotisch" zusammenfassen würde. Ob man ihn nun dafür schätzt oder nicht, so kann man nicht abstreiten, dass fast jede Kameraeinstellung mit einer derartigen Akribie und einem derartig ästhetischen Anspruch ausgewählt wurde, dass es mir teilweise den Atem raubte und mich dazu einlud die Bilder mit meinen eigenen Interpretationen und Projektionen anzureichern. Der sehr klassisch angehauchte Soundtrack tut da sein übriges, um diesen Film zu einer großartigen Reise aufsteigen zu lassen. Empfehlen würde ich den Film im Übrigen wohl am ehesten, wenn man ihn sich im schönen HD auf einer großen Glotze anschauen kann, da hier die Bestechlichkeit der Bilder wohl ihre größte Wirkung offenbart. Wenn man sich auf unkonventionelles Kino einlassen kann, ist der Film definitiv eine Erfahrung! 8,5/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Non Stop
08/15 Thriller mit mäßig origineller Story und keinen echten Höhepunkten. Richtig spannend war es auch nicht ... kann man sich anschauen. Man hat aber auch nix verpasst, wenn man es lässt. Lieber nochmal Snakes on a Plane gucken :hase:
5/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Non-Stop: Ah, gut zu wissen... Habe letztens überlegt, ihn mir auf BD zuzulegen. Hätte nämlich Bock auf einen spannenden Flugzeug-Film. Denke, dass ich mit Einsame Entscheidung (aktueller amazon Preis 7,97 für die BD) besser beraten wäre, was? Der soll ja spannend sein. Außerdem ist er mit dem Russell-Kurt.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

The Cabin in the Woods
Aufgrund des Film-Titels liegt die Vermutung nahe, dass man es mit einem 08/15-Backwood-Horrorfilm zu tun hat. Er mutet in vielerlei Hinsicht auch so an, wie 1000-fach gesehen. Sehr schnell merkt aber, dass der Hase etwas anders läuft. Man denkt sich eigentlich nur: "Was für ein perfider, kranker Mist geht hier vor?". Wie das Ganze ausklingt, darf nicht verraten werden. Für mich ist es reine runde Sache. Kann ich weiterempfehlen.
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stef
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von stef »

Ah - haste schon geguckt :D ich fand TCidW auch sehr geil - bin aber auch Fan von fast allem, was Joss Whedon anfasst.
Meine Spielesammlung
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Mario Kart [Wii]: 2148-8261-8247 ... 3DS: 2320-6119-1477
Pokemon Weiss [DS]: 4727-8040-9475
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Sicher in ihrer Schale ist die Perle ein Sklave der Strömung
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Secretkey
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

The Prestige
Ein Film, der auch noch - oder sogar gerade - nach dem zweiten Anschauen ungemein beeindruckt.
So als würde man sich nach einer entsprechenden Erklärung und Einführung der "Prestigio" den Trick nochmals vorführen lassen und ihn dafür schätzen lernen, mit viel Spitzfindigkeit und Hingabe er zuvor fehlerfrei vom Magier durchgeführt wurde!
10/10

Good Will Hunting
'Good Will Hunting' dürfte wohl zu den Klassikern des 90er Jahre Kinos gehören und nach dem ersten Anschauen kann ich auch bloß sagen: zurecht! Insgesamt hatte ich in diesem Drama sehr viel Spaß dabei zuzusehen, wie Matt Damon als großes wissenschaftliches Genie entdeckt wird, der durch die Anleitung vieler Menschen um ihn herum, aber erst lernen muss, seinen Genius auch produktiv in die richtige Bahn zu lenken. Zwar sind in mir die ganz großen Emotionen jetzt nicht aufgefahren wollen, weil mit Will Hunting eine so abgehobene Figur dargestellt wird, mit der man sich nur schwerlich identifizieren kann, aber dennoch war es eine schöne Reise, in der immer mehr menschliche Züge in ihm aufgedeckt werden und er zum greifbareren Charakter erhoben wird. Das erstaunlichste am Film war aber meiner Meinung nach, dass er an sich sehr leicht bekömmlich daherkommt, aber trotzdem zu packen vermag: er folgt einer recht klassischen Narrative, die nach den ersten 15 Minuten schnell zu durchschauen ist, schafft es jedoch trotzdem einigen Klischee-Fettnäpfchen grazil aus dem Weg zu gehen und das Gefühl zu versprühen, dass alles passt. Das liegt aber sicherlich auch an der hervorragenden Besetzung, die im Zusammenspiel auf eindrucksvolle Weise erkennen lässt, dass die zwischenmenschliche Chemie auf allen Ebenen stimmte. Vor allem Robin Williams wirkt als Mentor ganz groß und als jemand, dem man sich selber gerne anvertrauen würde. Insgesamt ein wirklich rundes Ding, dass auf schöne Weise die Botschaft vermittelt, dass unsere Aufgabe auf dieser Erdkugel darin besteht, das beste aus uns zu machen und unser Potenzial auszuschöpfen – auch wenn es manchmal viel Mut und das Aufsprengen so mancher Ketten erfordert. 8/10

Aviator
Martin Scorsese's Biopic über den legendären Hollywood-Regisseur und Flugpiloten ist schon allein aufgrund seiner knapp 3 stündigen Spielzeit sicherlich ein Monument! Doch wie bei jedem Film mit solch einer Länge muss man sich am Ende fragen: war diese elaborierte Erzählzeit nötig? Hätte man straffen können und sollen? Habe ich mich die ganze Zeit über gepackt gefühlt? Die Antwort auf all diese Fragen lautet im Falle von Aviator: jein. Gerade in der ersten Hälfte erliegt man dem Eindruck, dass der Film etwas ereignislos und in losen Sequenzen vor sich hinplätschert, bevor sich das unheilvolle Gewitter über der Vision dieses Mannes zusammenbraut und man in einem eskalierenden Absturz ihm sein Imperium langsam durch die Finger rinnen sieht. Auf der anderen Seite gelingt es Scorsese ohne sonderlich exzentrische Stilmittel und allein durch die opulente Ausstattung und Musikauswahl ein wirklich gelungenes Bild der 30er / 40er zu zeichnen, an dem man sich kaum satt sehen kann. Allein die Entscheidung mit einer tonal eher eingeschränkten Farbpalette zu beginnen und diese Jahr für Jahr zu erweitern, ist ein technisch durchaus beeindruckender cineastischer Kniff, der ob bewusst oder unbewusst die Augen kitzelt. Natürlich lässt sich diese Rezension aber nicht beenden, ohne Leonardo DiCaprios Schauspielkunst unerwähnt zu lassen. Er liefert in diesem Streifen definitiv eine seiner besten Performances ab - kurzerhand degradiert er alle um sich herum zur One Man-Show und lässt den Anschein erwecken, als würde er komplett in der Figur des Howard Hughes verschwinden. Er trägt den kompletten Film und war für mich als Zuschauer oftmals ein sicherer Anker, wenn der Film sonst mit paar Längen zu kämpfen hatte: das ist wohl das größte Kompliment, das ich geben kann.
The Aviator ist größtenteils ein wenig wie eine Schallplatte aus den 30er Jahren, die man im gemächlichen Swing im Hintergrund laufen lässt und bei der man bloß gelegentlich wegen des Kratzens der Nadel kurz hochfährt. Wer Lust hat sich in ein wenig in diese Zeit fallen zu lassen, wird es trotz der langen Spielzeit aber dennoch nicht bereuen. 7/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Coyote »

Der Plan
Auf Prime gerade geschaut. Will jetzt nix von der Handlung verraten denn ich bin auch an den Film ran ohne zu wissen um was es geht. Dachte es ist ein "typischer" Politik Thriller. War dann völlig überrascht in welche Richtung der sich entwickelt. Wenn ihn also jemand noch nicht kennt ruhig mal (ohne Vorinformation) anschauen.
8/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Dann nutze ich mal eben ganz schnell den Thread, um euch die vielleicht schönste und beste Film-Trilogie ans Herz zu legen: die Before-Trilogie!

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Ja buhu - Liebesfilme, ich weiß, but hear me out! Wir reden hier nicht über die Sorte von romantischen Komödien, bei der die Hollywood-Formel zum Xten Mal einfach bloß nachgeäfft und neu gefüllt wird, sondern von Liebesfilmen, die ein völlig anderes und einzigartiges Konzept verfolgen.

Kurz worum es geht: in 'Before Sunrise' trifft Ethan Hawke während des letzten Tags seiner Europareise, bevor er am nächsten Morgen von Wien aus wieder zurück in die USA fliegen muss, zufällig in einem Zug auf die bezaubernde Julie Delpy, die gerade auf den Weg nach Paris ist. Die beiden kommen ins Gespräch, spüren dass da irgendeine Verbindung zwischen ihnen herrscht und beschließen in einem wahnwitzigen Einfall beide in Wien gemeinsam auszusteigen und dort die Zeit zusammen zu verbringen - schnell kommen sie sich dort näher, doch stets herrscht über allem der unheilvolle Schatten, dass am nächsten Morgen jeder von den beiden wieder zurück in sein Land und sein Leben zurück muss, wo sie den anderen vermutlich nie wieder sehen werden.

Dabei ist das ganze wie folgt umgesetzt: Ethan Hawke und Julie Delpy laufen im Prinzip den ganzen Film über nur durch die wunderschönen Kulissen Wiens oder sitzen in irgendwelchen Bars und Cafés und unterhalten sich! Über alles mögliche: ihre vergangenen Beziehungen, ihre Wünsche, Träume, Ängste, Lebensphilosophien etc. Man lernt diese beiden Charaktere richtig kennen und all die Lebensweisheiten, die ihnen in den Mund gelegt werden, haben teilweise so einen universellen Charakter, dass sie in einem - oder zumindest in mir - richtig resoniert haben. Es hat so eine hypnotische Wirkung auf mich, wie die beiden durch diese wunderschöne Stadt laufen und sich einfach nur über alles mögliche austauschen - alles frei von jeglicher Hollywood-Dramatik und Klischee-Überladenheit!
Der Kniff ist aber auch Richard Linklaters Erzählstil und Regie-Leistung (im Übrigen der selbe Regisseur, der mit 'Bodyhood' zuletzt seinen Film fertig gestellt hat, den er 12 Jahre lang mit normal alternden Schauspielern gedreht hat) - er hat einfach die unglaubliche Gabe, Gespräche extrem naturalistisch und teilweise mit extrem langen Takes darzustellen, dass ich zunächst geglaubt hatte, dass der Dialog im ganzen Film fast durchgängig improvisiert war. Ganz großen Respekt also auch vor Ethan Hawke und Julie Delpy, welche die unfassbar schwierige Aufgabe bekommen haben, ganz natürlich zu wirken und so Dialoge zu führen, als würden sie eben nicht spielen müssen. Nebenbei strahlen die beiden so eine Chemie aus, dass man hofft, dass sie auch im wirklichen Leben ein Liebespaar wären! :wink:

Nun aber der besondere Clou und dort kommen nun auch die anderen beiden Teile ins Spiel. Ich werde da nicht inhaltlich drauf eingehen und nichts verraten, aber der Kniff liegt in der Erzählzeit: der erste Film wurde 1995 gedreht, der zweite 2004 und der dritte zuletzt 2013 - das heißt es lagen immer 9 Jahre dazwischen und auch in dieser fiktiven Geschichte wird es deshalb so dargestellt, als würden in der Welt dieser beiden Charaktere zwischen den Filmen 9 Jahre vergangen sein - ob und wie die beiden wieder aufeinander treffen, in eine reale Beziehung geraten oder wie das Verhältnis sich ändern mag, sei jetzt aber nicht verraten und soll jeder für sich herausfinden. Ich kenne bislang NIEMANDEN persönlich, dem die Filme nicht irgendwas gegeben haben, es gibt sie mittlerweile für nur kleines Geld und ich rate jedem, der mal Abstand von den typischen Hollywood-Schnulzen nehmen möchte, dies als Geheimtipp wahrzunehmen und zuzugreifen. Für mich sind das alles drei 10/10-Filme und ich könnte sie mir immer wieder anschauen.
Letzter Pro-Tipp: unbedingt im Original schauen!!! Glaubt mir, ihr WOLLT die beiden original miteinander reden hören.

Übrigens - der Anlass, weshalb ich hier gerade überhaupt so begeistert schreibe: habe mir gestern noch mal den ersten Film angeschaut und mich irgendwie so inspiriert gefühlt, dass ich kurzerhand spontan einen Flug nach Wien, also dort wo der erste Film spielt, gebucht habe. Die Magie des Mediums Film :ugly:
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Bin beim ersten damals schon eingeschlafen. Werde die anderen beiden also lieber nicht gucken :P
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von realcts »

hatte urlaub und maxdome/watchever/lovefilm sind heissgelaufen :ugly:
hab die vorschaubilder zur sicherheit ma in spoilertags gepackt, wär sonst zuviel ;)

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fand ich eigentlich ganz k, war jedenfalls mal n anderer ansatz bei dem vampirgedöns, fand ich gut. und gemma war heiss!

7/10 byzantium

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eigentlich nette geschichte ohne nennenswerte highlights, kann man sich mal anschauen und oscar für cate war berechtigt!

6.5/10 blue jasmine

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In absolut allen Punkten schlechter als die koreanische Verfilmung des Manga!
Fängt bei der Kameraführung an, geht über den Schnitt, die Darsteller, die miesen Dialoge, kaum wahrnehmbarer Soundtrack, Optik, Spannung etc etc...
Mensch Spike, das kannst du nicht ernst gemeint haben...

1 Punkt gibts für den roten Titlescreen, der hat mir gefallen und die Brüste der kleinen Olsen!

2 Sachen dir mir mal jemand erklären müsste:
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1. Wieso sind auf dem Regenschirm die Striche drauf die sich Joe erst später im Film unter die Haut sticht?
2. Warum lässt er sich am Ende wieder einsperren und bringt sich nicht selbst um, immerhin hat er ja vorher darum gebettelt.
1/10 oldboy us

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immerhin der 80er cgi-arnie war ganz gut, ansonsten käse...

2/10 terminator salvation

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irgendwie waren das nur ne aneinanderreihung von drastischen und/oder traurigen szenen ohne das wirklich spannung aufkam.
fassbender und vor allem paul dano (mal wieder) fand ich sehr gut, cumberbatch war auch sehenswert. hauptdarsteller fand ich nich so prall...

6.5/10 12 years a slave

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darsteller gut, musik gut, 70er feeling gut, story 0815 trickbetrüger, film gut. hat mich überzeugt und gut unterhalten, die knapp 140min vergingen wie im flug und die kleidungsauswahl von amy adams war <3

8/10 american hustle

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war besser als ich erwartet hatte, ein wirklich schöner feel good movie mit fantastischen bildern, gutem soundtrack, nem tollen ben stiller, nen gewohnt großartigem sean penn und ner richtig schönen hassfigur.

8/10 the secret life of walter mitty

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wer hat bitte diesen hauptdarsteller und die musik im abspann durchgewunken? rest ist schnöde langweilige hollywood-scheisse, selbst die actionsequenzen waren nichtmal spannend (die trainingssequenz in der lagerhalle aus dem trailer, robocop steht meist mitten in der halle und ballert blöd rum, gelegentlich isser ma hinter ner säule)
highlight waren nur keaton, oldman und ferrer (ausm richtigen robocop-film)

3/10 robocop 2014

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der film war schon gelaufen als die biel in den ersten minuten auftauchte... ansonsten fällt mir grad kein scifi-film ein von dem der film nicht "geklaut" hat. immerhin diese kamera-granaten waren cool und die frau mit den 3 brüsten macht hier überhaupt keinen sinn.

3/10 total recall 2012
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

Non-Stop (BD)
Was soll ich sagen? Es ist, wie Spike sagt... Der Film hat mich überhaupt nicht gepackt. Schaut euch bitte andere Filme mit Flugzeug-Thematik an, wenn ihr auf so etwas Bock habt! Mir fallen da Stirb Langsam 2 oder Flight ein. Bei Flight geht's allerdings weniger um Flugzeug-Action als viel mehr um den sehr gut agierenden Herrn Washington in der Rolle des alkoholkranken Piloten. Wahrscheinlich ist Einsame Entscheidung mit Kurt Russell auch eine sehr gute Wahl, wenn's um Spannung im Cockpit geht. Den kenne ich bisher allerdings nicht.

Django Unchained (BD)
Ein typischer Tarantino. Das heißt auch, dass eher unnütze Dinge haarklein diskutiert und besprochen werden. Die Vermummungs-Diskussion wäre da zu erwähnen. Jonah Hill hat in diesem Film nix zu suchen. Außerdem ist mir der Film tatsächlich zu splatter-lastig ausgefallen. Den Exkurs ins Blaxploitation-Genre hätte es für mich nicht gebraucht. Klar, Django ist in diesem Film ein Schwarzer... Aber in erster Linie ist's ja ein Western. Waltz spielt gewohnt gut. Für mich gibt's bessere Tarantino-Filme. Allen voran Pulp Fiction. Ich würde meinen Eltern von Django Unchained abraten. Die würden daran absolut gar nix gut finden - im Gegensatz zu so manchem Klassiker des Genres. Allein das Blutige am Film würde sie total abstoßen. Allerdings könnten sie auch mit den anderen Tarantino-Streifen absolut nix anfangen. Deftig und von der Erzählweise nicht ganz einfach, sind sie alle.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Biutiful
Ein Drama aus Spanien mit einem so merkwürdigen Titel ebenso wie das Erlebnis ein merkwürdiges ist und wo ich nicht ganz sicher bin, warum man sich solch einen Film überhaupt anschauen sollte. Denn worum geht es? Wir blicken auf das Leben des Spaniers Uxbal, der im kargen Ghetto-Viertel Barcelonas lebt, seine Kinder dadurch ernährt, dass er zwielichtige Geschäfte abwickeln muss, sich mit seiner manisch depressiven Frau rumschlägt und dazu noch erfährt, dass er an Krebs erkrankt ist. So depressiv, wie es sich anhört, geht es auch den ganzen Film über zu, der mit einer unerbittlichen Konsequenz diesem Protagonisten einen Stein nach dem anderen in den Weg legt und den Zuschauer auch kinematographisch mit einem Schleier aus kalten und düsteren Farbtönen förmlich ersticken lässt. Warum sollte man sich also darauf einlassen? Es ist wirklich schwierig, da der Film auch absolut keine kathartische Wirkung am Ende hinterlässt, die einem ein Gefühl der Hoffnung einflößen möchte, aber gerade dadurch, dass der Film im Elend seine Konstanz findet, wirkt dafür jede etwas hellere Kleinigkeit, jedes noch so vage Lächeln, jeder kleinste Silberstreifen am Horizont umso gewaltiger und mächtiger, sodass in diesem Leben auch eine gewisse Schönheit zu erkennen war, die mich am Ende auch wirklich zu Tränen gerührt hat. Das ist auch der Grund, weshalb ich allen, die bereit sind durch dieses Fenster zum Elend hinauszublicken, rate es nicht gleich wieder zu schließen. Sicherlich ist es mit seiner sehr langen Laufzeit anstrengend, wirkt durch die Masse und Häufung des Jammers vielleicht auf manchen auch etwas durchkalkuliert und ich würde ihn auch nicht empfehlen, wenn man mit guter Laune entlassen werden möchte - vielleicht ist aber der eine oder andere gerade empfänglich für diese Stimmung. Zumal Javier Bardem als Protagonist unglaublich gut aufspielt, der Soundtrack ein sehr intimer ist und der Film auch einige Kniffe bietet, die er allerdings mit einer Selbstverständlichkeit behandelt, die man so nicht erwartet hätte. 8/10

Die Monster Uni
Die Monster Uni gehörte noch zu den wenigen Pixar-Filmen, die ich bislang nicht gesehen hatte, ganz einfach weil ich mich vor dem fertigen Film im Vorhinein etwas gefürchtet hatte. Die Pixar-Magie kam bei mir hauptsächlich dadurch auf, dass man sich stets ins Zeug legte, neue kreative Geschichten und Charaktere aus dem Hut zu zaubern und da passte solch ein Prequel für mich zunächst gar nicht so recht ins Konzept. Und natürlich leidet auch die Monster-Uni unter dem Prequel-Problem, dass man den Ausgang der Geschichte in seinen Grundfesten schon kennen wird und sich nicht auf das Kennenlernen neuer Hauptcharaktere freut, auf der anderen Seite habe ich mich als großer Monster AG-Fan in diesem Universum des Disney-Schreckens sofort wohl gefühlt, zumal überall genug kleine Überraschungen eingestreut werden, da der Film nämlich bewusst mit der Erwartungshaltung der Zuschauer, die bereits den Erstling gesehen haben, spielt und teilweise auch daraus seinen Spaß generiert. Was im Endeffekt dabei herausgekommen ist, ist ein herrlich amüsanter und kreativ abgedrehter Film, der in erster Linie eine amerikanische College-Erzählung darstellt, die deswegen nicht die selben emotionalen Spitzen wie 'Die Monster-AG' erreichen kann, dafür aber ihren Fokus vor allem auf die nett gezeichneten Gruppendynamiken und Charakterinteraktionen legt. Auch wenn der Film also recht vorhersehbar daherkommt und nicht jeder Gag das richtige Timing besitzt, war ich doch überrascht, wie unterhaltsam solch ein Prequel sein kann. Ich habe sehr oft gelacht, mich an der hier nochmal bewusst erwähnten fantastischen Technik erfreut und es verleiht einem ein schönes "Der Kreis schließt sich"-Erlebnis. Kann man groß und klein nur empfehlen! 8/10

Sherlock Holmes
Obwohl ich den zweiten Teil damals sogar im Kino gesehen hatte, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich nach der großartigen BBC-Serie wieder so einfach in eine andere Sherlock Holmes-Interpretation rutschen könnte, letztendlich ging es jedoch einfacher als gedacht und wie schon der zweiten Film kriegt dieser hier das Prädikat 'unterhaltsam, ohne wirklich im Gedächtnis zu bleiben' aufgedrückt. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, dass es sich hierbei um eine Action-orientierte Hollywood-Neuinterpretation handelt, die Sherlock Holmes Köpfchen nicht nur für seine grauen Zellen herhalten lässt, sondern mindestens genau so oft als Kopfnuss gegen seine Widersacher einsetzt, so ist aber vor allem die Rahmenhandlung das eigentliche Problem in dieser Geschichte. Ohne hier genaueres verraten zu wollen, ist die Auflösung etwas zu seicht geraten, weil fast ausschließlich alle Rätsel am Ende in einem Atemzug auf ein und die selbe Weise gelöst werden und auch die Art und Weise mit welcher Selbstverständlichkeit und Schnelligkeit die Verbindungsglieder zwischen den einzelnen Handlungspunkten abgehandelt werden, lässt die Geschichte in einigen Momenten unnötig kompliziert und sprunghaft wirken. Schlecht ist der Film jedoch absolut nicht - gerade das viktorianische Zeitalter Englands ist mit seiner Ausstattung und einigen nahtlos anmutenden Spezialeffekten schön anzusehen und besonders Robert Downey Jr. , der seiner Figur seine typische Leichtigkeit vermacht, trägt diesen Filmen dadurch, dass man ihm ansieht, wie viel Spaß er wohl beim Dreh hatte, was sich auch prompt auf mich übertragen hatte. Großes Deduktions-Kino sollte man insgesamt zwar also nicht erwarten und im direkten Vergleich hat mir der zweite Film auch besser gefallen, weil seine Hollywood-Art in großspurigeren Skalen besser funktioniert hat als die vergleichsweise gemäßigtere Geschichte hier, aber wer sich auf charmante Weise in dieses Londoner Zeitalter fallen lassen möchte, soll dies gerne tun, ohne es nachher bereut zu haben. 6,5/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Mr. Wood »

Secretkey hat geschrieben:Dabei ist das ganze wie folgt umgesetzt: Ethan Hawke und Julie Delpy laufen im Prinzip den ganzen Film über nur durch die wunderschönen Kulissen Wiens oder sitzen in irgendwelchen Bars und Cafés und unterhalten sich!
Wenn das nicht Hollywood ist, weiß ich auch nicht mehr weiter. In der realen Welt würde nach spätestens fünf Minuten am Smartphone rumgefummelt.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Mr. Wood hat geschrieben:
Secretkey hat geschrieben:Dabei ist das ganze wie folgt umgesetzt: Ethan Hawke und Julie Delpy laufen im Prinzip den ganzen Film über nur durch die wunderschönen Kulissen Wiens oder sitzen in irgendwelchen Bars und Cafés und unterhalten sich!
Wenn das nicht Hollywood ist, weiß ich auch nicht mehr weiter. In der realen Welt würde nach spätestens fünf Minuten am Smartphone rumgefummelt.
Nicht vergessen: der Film wurde 1995 gedreht, da war - wenn man es sehr zynisch ausdrücken möchte - normale zwischenmenschliche Kommunikation wohl noch möglich :wink: Zumal dort, wo (bzw. eher wann) Smartphones schon Gang und Gebe waren, das Thema in Linklaters Filmen auch aufgegriffen wird und das ganze dadurch wieder den Touch der realen Welt kriegt - gerade zuletzt in Boyhood.
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Player »

The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen (BD)
Ein schonungsloser Streifen mit schlachtenden Mutanten in New Mexiko. Es handelt sich um die 2006 gedrehte Neuinterpretation des Wes-Craven-Originals. Alexandre Aja's Version erzielt bei mir nicht mehr ganz die Wirkung einer früheren Sichtung (die Blu-ray Disc habe ich gerade neu). Wenn man den Film noch nicht kennt, haut er wirklich rein. Oft wird gesagt, dass der Film das Original von 1977 klar aussticht. Ich kann's nicht beurteilen, da ich den Film von Wes Craven (noch) nicht kenne. Was ich sagen kann: Das ein Jahr später erfolgte Sequel zum Remake kann man sich schenken.

300: Rise of an Empire (BD)
Comic-Schlachtplatte featuring Digital-Blut & Abs, die Zweite. Kommt für mich nicht an den Vorgänger heran. Der hat einfach mehr Szenen mit Kult-Potential. Die Optik ist - nach wie vor - eine Wucht. Zeitweise hat man den Eindruck, Zuschauer bei einem Videospiel zu sein. Kein Wunder, bei dem übermäßigen Einsatz nicht handgemachter Sets & Effekte. Der Steifen ist noch etwas ruppiger als sein Vorgänger ausgefallen (FSK 18 vs. FSK 16).
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Secretkey »

Drive
Für mich ein absoluter Überraschungshit, vom dem ich zuvor nichts wusste und ihn bloß stets auf irgendwelchen Top-Listen erblickt hatte. Möchte man es böse herunterbrechen, würde man den Film wohl als Rache-Flic bezeichnen, in dem man eine völlig neue brutale und höchst bedrohliche Seite von Ryan Gosling kennenlernt, der in diesem Streifen ein namenloser Schatten bleibt. Es ist jedoch die Art und Weise, wie der Film aufgezogen wird, die ihn in einem solch besonderen Scheinwerferlicht stehen lässt - in fast jeder der 100 Minuten Spielzeit ist eine unterschwellige Spannung zu spüren, die durch relativ simple Mittel, wie eine intelligente Fokussetzung auf bestimmte Handlungen, Charaktere und einem großartigen Sound-Editing hervorgerufen wird! Es ist ein Lauern, ein Brodeln, ein ansteigender Puls, der in mir bloß eine Frage aufgeworfen hatte: wann wird sich dieser zuvor angekurbelte Generator und der brodelnde Vulkan endlich in einem aufregenden Crescendo entladen? Und wie er sich anschließend entlädt! Dabei ist die Brutalität nie Selbstzweck und obwohl sie auf dem Papier vielleicht plötzlich wirken mag, besteht der Kniff darin, dass sie in ein emotionales Gefüge eingebettet liegt, das in der ersten Stunde des Film durch die subtile Schauspielkunst der Protagonisten bereits etabliert wurde, und die Gewalt und der Racheimpuls fast schon als logischen Konsequenz gehandelt wird - es passt einfach! Als Sahnebonbon oben drauf gibt es neben den emotional involvierenden Charakterinteraktionen und der stetig anschwellenden Spannung aber auch eine extrem stilisierte Form, in die der Film gebracht wurde und die ein gewisses Flair alter 80er Jahre-Filme versprüht, die hier passt wie die Faust aufs Auge. Hier gibt es einen klaren Anschaubefehl! 9/10

Iron Man 3
Nachdem der Erstling mit seiner frischen Art die Superhelden-Formel anzugehen richtiggehend überraschen durfte, mich der zweite Film aber wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hatte, bin ich doch froh, dass der dritte Film unter den fähigen Händen des Shane Black's wieder durchaus an die Qualitäten des ersten Iron Man-Films anknüpft. Überraschend dürfte allerdings wenig sein, dass man mit Teil 3 das Rad keineswegs neu erfindet, sich wieder mal auf die locker flockige Art von Robert Downey Jr , großen Spezialeffekte-Bombast, kesse Sprüche und eine faszinierende Computer- und Ingineurs-Technik verlässt, die so nur im Comic-Universum möglich ist - kurzum das typische Marvel-Kino, das meiner Meinung nach mit mehr als bloß Ermüdungserscheinungen zu kämpfen hat. Dennoch funktioniert Iron Man 3 erstaunlich gut, da man eine menschlichere Seite von Tony Stark zu sehen kriegt, die Einsätze insgesamt wesentlich höher liegen und einige Action-Setpieces wirklich herrlich dynamisch und voller schöner kleiner Einfälle inszeniert wurden. Ansonsten hat der Film allerdings mit vielen Klischees zu kämpfen, deren Liste zu lang wäre, um sie hier vollständig aufzuzählen und auch die Enthüllungen mancher Plotpunkte wirken extrem stümperhaft. Meistens ist nämlich Tony Stark erst die letzte Instanz, welche wichtige Handlungselemente aufdeckt und zwar nicht, weil der Zuschauer hier nach leichtem Knobeln zuvor selbst auf die Lösung kommt, sondern weil sie ihm einige Minuten vorher schon vom Film ganz bewusst auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Auch über die Fähigkeiten der Bösewichte darf sicherlich gestritten werden. Zwar befinden wir uns sicherlich noch im Comic-Universum wo prinzipiell alles möglich ist, der im Vergleich zu anderen Superhelden-Filmen aber eher realistisch gehaltene Duktus im Iron Universum hat mich bei der Art dieser neuen Rivalen aber dennoch irritiert die Augenbraue heben lassen. Unbestreitbar ist jedoch, dass auf diese Weise Iron Man auch etwas mehr gefordert wird. Auch wenn einige Handlungselemente also einen kurz aus der Geschichte werfen können, so habe ich mich dennoch die meiste Zeit über gut unterhalten gefühlt und den Eindruck gehabt, dass die Superhelden-Formel gerade nach The Avangers hier zwar nicht mit neuen Variablen gefüllt aber dennoch logisch weitergerechnet wurde. 7/10
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Spike »

Pompeii
Gladiator meets Dantes Peak. Klingt wie ein Mash Up ... ist es letztlich auch. Inszeniert vom Regisseur, der bereits Resident Evil schrecklich verwurstet hat. Sogar die typischen Endkämpfe gibts. Muss man nicht gesehen haben ...
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von stef »

Die Empfehlung von Drive möchte ich bekräftigen :D. Der hat einen wahnsinnssog.
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Coyote
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Re: Allgemeiner Film-Thread

Beitrag von Coyote »

Wenn wir grad bei Ryan Gosling sind: Ich fand "A Place Beyond the Pines" sogar n Stück weit besser als "Drive" (wahrscheinlich bin ich durch den Hype den der Film bekommen hat mit zu hohen Erwartungen ran gegangen).
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