Da immer wieder Unwissen und Missverständnisse zum PC-Gaming verbreitet werden, habe ich mich dazu entschlossen mal eine Art How-To-Thread zu erstellen. Hier werden Infos zu PC-Zusammenbau, Hardware, Betriebssystem, Software und natürlich Spielen zusammengetragen und hoffentlich finden diese Infos Anklang. Dabei soll dieser Eingangspost ständig erweitert werden und Fragen im Thread beantwortet werden.
Hardware
Um einen lauffähigen PC zusammenzustellen benötigt man einige Komponenten. Ich werde im folgenden kurz darauf eingehen welche Komponenten dies sind und dabei eine Empfehlung für einen - nach aktuellem Stand - sehr leistungsstarken PC.
Wichtig:
Man braucht keine 2000€ in die Hand nehmen für einen High-End-PC. Vielmehr lässt sich insbesondere durch die eigene Zusammenstellung von Komponenten viel Geld sparen bzw. bessere Qualität einkaufen. Grundsätzlich sollte man dabei berücksichtigen, dass verschiedene Personen auf verschiedene Hardwarehersteller schwören. Eine definitiv beste Lösung gibt es aber nicht. Die Empfehlungen die ich hierbei gebe sind also meine persönlichen Präferenzen, die aber nicht von jedem geteilt werden müssen!
Gehäuse:
Das Gehäuse fasst die einzelnen Komponenten in einen portablen Kasten. Man kann hierbei auch ein Mini-Gehäuse wählen und den PC ins Wohnzimmer stellen. Dieser sieht dann aus wie eine Konsole, aber persönlich habe ich gerne Platz für die einzelnen Komponenten. Persönlich empfehle ich ein entkoppeltes Netzteil (Lautstärkereduktion, da weniger Vibrationen), USB 3.0 Anschlüsse an der Vorderseite und eine Lüftersteuerrung. Weiterhin sollten im Gehäuse genügend Lüfter verbaut sein um einen guten Luftdurchfluss zu haben.
Hier macht man mit kaum einem namhaften Hersteller wie beQuiet, Cooltek, Coolermaster o.ä. etwas falsch. Aber um in einem preislich akzeptablem Rahmen zu bleiben nehmen wir mal folgendes:
Cooltek Evo 3.0
Dieses Gehäuse erfüllte alle Voraussetzungen und ist sehr preiswert. Kostenpunkt: 36€
Netzteil:
Für eine ausreichende Stromversorgung der Komponenten braucht man ein Netzteil. Hierbei ist die Wattzahl gar nicht so relevant, sondern vielmehr die Effizienz. Abzuraten ist definitiv von sogenannten "China-Böllern". Also 800W starke No-Name Netzteile z.B.. Wichtig beim Netzteil ist außerdem ein vernünftiges Kabelmanagement. Ich empfehle aus sehr guten Erfahrungswerten beQuiet.
be quiet! Pure Power L8 CM 630 Watt
Kostenpunkt: 87€
Mainboard:
Das Mainboard ist so etwas wie die Kommunikationseinheit zwischen allen Komponenten. Hierbei gibt es in erster Linie die Unterscheidung, ob man sich für einen Intel-Prozessor oder für einen AMD-Prozessor entscheidet. Aus persönlicher Erfahrung empfehle ich eindeutig eine Intel-CPU. Daher beziehe ich mich mit meiner Empfehlung auch nur auf Intel-Mainboards. Zu beachten ist der Formfaktor (in unserem Fall ATX), der passende Sockel für den gewünschten Prozessor und die Werte für Arbeitsspeicher (wie viel GB in welcher Geschwindigkeit verbaut werden können). Außerdem sollte man sich ein Mainboard mit einem Chip aussuchen, welcher freies Übertakten zulässt. Dies ist zwar nicht unbedingt nötig, aber falls man doch mal übertakten möchte muss man kein neues Mainboard kaufen.
ASRock Fatal1ty Z97 Killer, Sockel 1150, ATX
Dieses Mainboard erfüllt unsere Wünsche. Kostenpunkt: 129€
Prozessor:
Der Prozessor ist die Hauptrecheneinheit. In den letzten Jahren stagnierte die Entwicklung allerdings ziemlich, wodurch man als Kunde derzeit eine sehr lange Lebenszeit von Prozessoren hat, sprich: Man muss kaum aufrüsten. Eine Intel-CPU mit dem Kürzel "K" am Ende ist hierbei unser Wunschobjekt, denn dieses hat einen freien Multiplikator zum übertakten.
Intel Core i5-4690K Box, LGA1150
Kostenpunkt: 244€
Prozessorlüfter:
Persönlich schwöre ich auf einen entsprechenden Prozessorlüfter. Dieser sorgt vor allem für deutlich bessere Emissionen (Lautstärke, Temperatur). Mit einem entsprechenden Lüfter ist der PC im Arbeitsbetrieb (keine Spiele) somit flüsterleise und die Hardware aufgrund der geringen Temperaturen kaum belastet. Man muss hierbei auf einen kompatiblen Lüfter achten und auch auf die Bauhöhe. Hat man ein zu kleines gehäuse passt der Lüfter natürlich nicht mehr rein. Eine Möglichkeit wäre z.B. diese hier:
Scythe Mugen 4
Der Einbau ist hierbei am fummeligsten. Empfehlenswert ist daher den Prozessor und Lüfter einzubauen bevor man das Mainboard in das Gehäuse bringt. Außerdem muss der Luftstrom beachtet werden. Die Lüftereinheit soll ins Gehäuse gerichtet sein um nicht mit dem äußeren Gehäuselüfter Probleme zu machen.
Achtung: Wärmeleitpaste nicht vergessen!
Kostenpunkt: 40€
Arbeitsspeicher:
Arbeitsspeicher aussuchen ist relativ simpel. Einfach 8 bzw. 16GB vom passenden (in unserem Fall DDR3) mit einer entsprechend passenden Taktung raussuchen und fertig. Ob 8 oder 16GB reichen ist unterschiedlich, aber persönlich hab ich noch keinen Grund gehabt selbst bei Rechenintensiven Anwendungen auf 16Gb aufzustocken.
8GB-Kit Crucial Ballistix Sport Series DDR3-1600, CL9
Kostenpunkt: 54€
Grafikkarte:
Persönlich empfehle ich grundsätzlich Nvidia. Das liegt aber vor allem an eigenen, schlechten Erfahrungen mit AMD bzw. ATI. Der mangelnde Treibersupport ist einfach ein riesiges Problem bzw. ein Komfortproblem, welches die Konkurrenz nicht hat. Zudem haben AMD Karten im Vergleich deutlich schlimmere Emissionen bei gleicher Leistung. Wer einen ruhigen und kühlen PC haben möchte bekommt damit also Probleme. Und was auch wichtig ist: Viele Entwickler kooperieren mit Nvidia und nutzen exklusive Features, wodurch Spiele bei Release auf AMD deutlich schlechter laufen. Man mag von diesen Kooperationen ja halten was man will, aber als Endverbraucher will man einfach die beste Lösung. Aktuell ist trotz der 3,5GB Debatte um die GTX970 noch immer genau diese Preis-Leistungs-Sieger.
MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G, 4GB GDDR5
Kostenpunkt: 371€
Festplatte:
Von kaum einem anderen Bauteil profitiert ein PC so sehr wie von einer SSD. Daher wird die Systempartition auf einer SSD installiert. Hier gibt es viele verschiedene Hersteller, aber mit der Samsung Evo Serie habe ich bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit Hilfe des "Rapid-Mode", welcher den Arbeitsspeicher zum booten mitnutzt ist das Arbeitstempo des PCs so blitzschnell, dass es unheimlich viel Spaß macht einfach nur organisatorische Dinge zu tun wie Fotos sortieren.
Samsung SSD 850 EVO SATA 6Gb/s 250 GB
Wir wählen die 250GB Variante um noch einige Programme und Spiele unterbringen zu können. Es empfiehlt sich aber noch eine weitere Festplatte als Zusatzpartition einzubauen. Dies steht aber jedem frei. Kostenpunkt: 118€
Gesamtpreis: 1079€
Damit ist die Grundhardware auch bereits zusammengesetzt. Eingabegeräte oder Monitor ist je nach Belieben, daher führe ich dies hier nicht weiter auf. Persönlich arbeite bzw. spiele ich aber mit einer Chiclet Tastatur und halte von den Gaming-Geräten relativ wenig. Aber das ist nur eine Präferenz. Auf den Zusammenbau gehe ich aktuell nicht näher ein, das kann ich aber noch bei Zeiten nachliefern.
Betriebssystem
Um einen PC aber auch nutzen zu können braucht es ein Betriebssystem. Da wir den PC auch als Gaming-PC nutzen wollen ist die erste Wahl natürlich ein Windows-Betriebssystem. Hierbei ist dann die Wahl zwischen Windows 7 und Windows 8.1. Grundsätzlich kann ich nur sagen, dass ich hochzufrieden mit 8.1 bin und es viel besser als der Ruf ist. Habe einige Zeit lang gezögert und es irgendwann dann doch einfach gemacht und es ist in fast jeder Hinsicht eine Verbesserung zu 7.
Es gibt auch noch viele Tuning-Tipps und Tweaks, aber auch diese liefere ich nach.
Spiele
Kommen wir zum Hauptpunkt, der hier für Interesse sorgt. Die Spiele!
Dabei ist zuerst einmal die enorm hohe Kompatibilität auf dem PC festzuhalten. Man kann so ziemlich jedes jemals erschienene Spiel auf einem PC spielen, selbst Konsolenspiele per Emulator. Oftmals besteht sogar die Möglichkeit diese nativ in hohen Auflösungen spielen zu können und andere Grafikverbesserungen zu nutzen. Ein Gothic 2 kann man z.B. dank Moddern mit DirectX11 spielen, hat also sehr viel mehr Effekte als in der Ursprungsversion. Dazu dann noch Texturmods und weitere Tweaks und das Spiel sieht fast aktuell aus. Und genau dies ist mit sehr vielen Spielen möglich, was für mich persönlich auch erst die wahre Qualität eines PCs zeigt. Das Zurückgehen zu verpassten Spielen ist dadurch äußerst angenehm und man muss sich nicht mit niedrigen Auflösungen ärgern (eine Sache, die mir im wahrsten Sinne des Wortes Kopfschmerzen bereitet).
Weiterhin sind Spiele unheimlich günstig (digital) zu erwerben. Es gibt sehr viele offizielle Reseller, welche Keys direkt von Publishern/Entwicklern beziehen und diese vergünstigt anbieten. Dazu zählen folgende:
Wer etwas mehr sparen will, kann das neue Batman auch über einen Nvidia-Code beziehen. Diese werden von Privatpersonen vertrieben und sind Codes die einer Grafikkarte beilagen. Dann kostet Batman nur noch ca. 17€, aber hier muss man vorsichtig sein, wie bei allen Privatverkäufen. Es gibt aber auch Plattformen wie Steamtrades mit Reputationssystem, welche einem hier gute und (soweit möglich) seriöse User bzw. Händler empfehlen.
Aber auch sonst: Obacht bei unseriösen Keyhändlern wie mmoga, g2a und vielen weiteren. Diese kaufen teilweise Keys mit geklauten Kreditkarten und verkaufen diese günstig an Ahnungslose weiter!
Liste mit nicht empfehlenswerten Shops:
Das war dann auch bereits der erste Haufen an Informationen. Ich werde in Zukunft gerade den Software-Bereich noch deutlich ausbauen, aber Fragen und Anmerkungen sind natürlich gerne gesehen! Auch ich bin natürlich nicht allwissend, also wenn ihr gute Gegenvorschläge bei z.B. Hardware habt nur raus damit!