Das kann ich dir erklären.Spike hat geschrieben:Ich bin noch nicht sooo begeistert von dem Game. Sehe da ehrlich gesagt auch kein "typisches RARE Feeling". Was macht dies eigentlich für euch aus? Ich mein, ich habe fast alle RARE Games auf dem N64 gespielt, wüsste aber jetzt nicht, was BB damit groß gemeinsam hätte.
Du merkst es natürlich nicht an der Komplexität des Spiels. Die N64-Rare-Spiele waren ja allesamt Blockbuster und AAA-Spiele (fast alle). Dass ein 10-Euro-WiiWare Spiel nicht diesen Umfang erreicht, ist klar.
Aber wodurch haben sich denn die alten Rare-Spiele ausgezeichnet? Ihr Gameplay war meistens gut bis sehr gut, aber letztlich von Nintendo-Vorbildern abgekupfert und damit bekannt. Die Technik war ein sicher auch ein Punkt, aber ich wage mal zu behaupten, dass den ganz gewissen Reiz oftmals dieser typische "Rare-Charme" ausgemacht hat. Da hat einfach in den Spielen alles gestimmt. Die Menüs waren lebendig, die Levels strotzten von genialen Details und Anspielungen und jeder kleinste Charakter war bis aufs letzte Detail skizziert.
Und genau DAS tut auch Bonsai Barber. Es gibt wahrlich genug Geschicklichkeitsspiele auf WiiWare. Auch jetzt schon... aber die meisten sind lieblos, die Charaktere blass und es dreht sich wirklich alles nur um den (vielleicht) ganz netten Kern: die Geschicklichkeitsaufgabe an sich.
Bonsai Barber hat aber nicht nur ein (imo) fesselndes Kern-Gameplay, sondern eben auch diesen gewissen Charme, den man von früher kennt. Die Charaktere sind durchgeknallt, aber eben unheimlich sympathisch. Da wird einem zwischen den Zeilen viel mehr geboten als man es bei einem solchen Spiel erwarten würde. Dieses Frisurbuch zb. hätte einfach so gar nicht sein brauchen. Dem Spiel hätte ein Fehler nich geschadet, aber so erwische ich mich, dass ich da einfach mal drin blätter und auch die Beschreibungen der Charaktere lese und mich darüber freue, ne Postkarte zu bekommen. Es ist etwas "völlig" anderes, ob ich zur Belohnung jetzt von einem beinahe liebgewonnenen alten Miesepeter eine Postkarte bekomme, oder ob irgendwo in einem drögen Menü steht: "Erfüllt". Und DAS ist Rare.
Von Otto, dem Goldfisch, bei dem man speichern muss, mal ganz abgesehen. Oder den witzigen Credits. Jede Faser dieses Spiels ist einfach durchgeplant und mit "Entwicklerliebe" gemacht. Und naja...wie gesagt, das verbinde ich mit den alten Rare-Spielen