Ich habe mal eine Art Kolumne zum Thema Zukunft des Videospiels, insbesondere Krieg im Videospiel geschrieben. Viel Spaß beim Lesen und diskutieren
Die Zukunft des Videospiels
Wieder mal ein langweiliger Tag bei der Arbeit, gut das ich mir an der Tanke vorhin noch ein Computer und Videospiele Magazin (Titel dem Autor bekannt) gekauft habe um mir ein wenig die Zeit zu vertreiben. Das Heft aufgeschlagen stürzt eine Kriegsmaschinerie mit Heeren von Soldaten, Panzern, Kriegsschiffen, U-Booten, Flugzeugen und allem was sonst dazu gehört auf mich herein. Nanu ... Habe ich mich etwa heute Morgen, schlaftrunken wie ich wieder einmal war, am Zeitschriftenregal vergriffen und anstelle meines Spielemagazins die Zeitschrift „Der junge Söldner“ oder eine neue bunt bebilderte Ausgabe von „Der Landser“ gegriffen? Auf die Titelseite zurück geblättert macht sich Ernüchterung breit, nö Computer Spiele Magazin steht da. Mit Unverständnis und einem Kopfschütteln lege ich das Heft beiseite und frage mich, ob das ganze noch etwas mit den guten alten Videospielen zu tun hat wie ich es seit mehr als 20 Jahren kenne und liebe oder ob die Video- und Computerspieleindustrie uns auf den nächsten Krieg vorbereiten will?
Das die Amerikanische Armee ein Spiel zwecks Rekrutierung zum Download im Internet bereit hält ist ja hinlänglich bekannt, aber müssen da alle Hersteller gleich mitziehen und jeden Krieg, angefangen beim ersten „bewaffneten“ Konflikt zwischen zwei Neandertaler Stämmen über den Dreißigjährigen Krieg, Weltkrieg 1 und 2 bis hin zum letzten Angriff auf den Irak, softwaretechnisch verwursten und dem geneigten Spieler zum Kauf vorwerfen? Wo sind die Spiele mit neuen Ideen oder gar Spiele die den Grips oder die Phantasie anregen? Der zehnte Aufguß des Vietnamkrieges tut dies ganz sicherlich nicht.
Nicht das der geneigte Leser mich falsch einschätzt, ich bin ganz sicher der Letzte der mit erhobenem Zeigefinger den Verfall von Sitte und Moral durch gewalttätige Videospiele anprangert, auch ich zocke zur Zeit mit Freuden Resident Evil 4, aber nur rumgeballere und dann auch noch in fantasielosen Kriegsszenarios? Wo ist da denn bitte der Spaß? Für mich hat Video bzw. Computerspielen immer noch etwas mit Spaß zu tun und Krieg bedeutet für mich alles andere als Spaß ... Da stellt sich mir die Frage, will der Spieler von heute denn wirklich nichts anderes als den verschiedensten Polygonrecken sämtlicher Nationalitäten die Rübe vom Hals zu schießen? Oder ist es die Diktatur der Spielehersteller die dem Spieler ja praktisch keine andere Wahl lässt und mit immer realistischeren Szenarios zur Schlacht am PC oder der Konsole ruft.
Meine Befürchtung ist, das sich irgendwann kein Hersteller mehr traut etwas anderes auf den Markt zu bringen, und einem letzten Endes nur noch die Wahl zwischen Conflict Sudan, Battlefield 2005 und Red Army Soldiers bleibt, weil selbst Nintendo jetzt auf den Zug aufgesprungen ist und sein neues Super Mario Wars veröffentlicht.Naja, die üblichen EA Sports updates wird es sicherlich auch weiterhin geben, super, man kann sich jedes Jahr das gleiche Spiele zum Vollpreis neu kaufen, EA weiss wie man Kohle macht.
Ein weiteres schlechtes Beispiel gefällig? Lukas Arts, früher bekannt für Adventures wie: Monkey Island, Sam und Max oder Maniac Mansion. Der Nachfolger von Sam und Max wurde gestrichen, dafür bringt man dann doch lieber einen Shooter auf den ohnehin schon übersättigten Markt (Mercenaries) und schlachtet die sowieso schon stark strapazierte Star Wars Serie noch weiter aus, da kann man auch noch ein paar prima Egoshooter draus basteln. Man nehme Battle Field und stricke die Soldaten einfach zu Imperialen Strurmtruppen um und fertig ist Star Wars Battlefront, voila. Da nützen Petitionen für Sam und Max rein gar nichts, auch wenn die Fertigstellung des Spiel schon weit fortgeschritten ist, es wird eingestampft!
Ich meine es ist eine ziemlich traurige Entwicklung die der Computerspielemarkt zur Zeit durch macht. Wird es irgendwann nur noch Krieg auf dem Computer und der Konsole gespielt? Oder sehe ich die Entwicklung vielleicht doch ein wenig zu schwarz? Ich setze meine Hoffnungen auf jeden Fall einmal mehr auf Nintendo, vielleicht schaffen sie es mit dem Revolution das Ganze wieder in eine andere Richtung zu lenken. Mit dem DS haben sie jedenfalls bewiesen das es auch Spaß machen kann andere Spiele zu spielen. Wenn sich da nicht was ändert steht uns sicher der nächste Videospielecrash bevor und das fände ich ziemlich schade!











