Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Chopper Attack

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von GT Interactive Deutschland.

Mittlerweile sollte man eigentlich annehmen das so ziemlich jedes Genre auf dem Nintendo 64 verfügbar ist. Aber weit gefehlt. Einen Shooter im Stile von Desert Strike hat man bisher vergebens gesucht. Nun endlich ist auch zu dieser Richtung ein Game verfügbar. Auch hier mußte man wieder lange warten bis es den Weg nach Deutschland fand. Denn unter dem Namen Wild Choppers ist dieses Spiel schon seit Dezember 1997 in Japan zu haben. Wir haben damals lange überlegt ob wir die japanische Version testen. Wir haben es gelassen. Dabei habe ich so sehr auf ein Spiel dieser Art gewartet. Denn ich kann mich noch gut an meine langen Nächte mit Desert Strike auf dem Super Nintendo erinnern. Oh mann hat das Spaß gemacht. Umso mehr war ich nun gespannt ob Chopper Attack der Ansprüche erfüllen konnte nachdem wir solange gewartet haben.
Die Story spielt sich nach dem alten Schema ab. Eine terroristische Vereinigung namens Guren-no-kiba (was für ein Name :-) ) hat seine Anhänger mobilisiert und führende amerikanische Wissenschaftler entführt. Diese arbeiten an der Entwicklung eines Androiden Soldaten mit denen es möglich wäre die Erde zu unterwerfen. Desweiteren besitzt diese Organisation ein reichhaltiges Waffenarsenal. Ihr seid nun ein Pilot einer Spezialeinheit die mit hilfe von Helicopter Prototypen Jagd auf diese Verbrecher machen und sie endgültig eliminieren soll. Hier beginnt nun Euer Teil. Das Hauptmenu präsentiert sich einfach und aufgeräumt. Hier habt Ihr nun die Auswahl zwischen dem Mission Modus, dem Free Battle und den Options. Eine Besonderheit findet Ihr in den Options .
So exestieren gleich zwei Voreinstellungen jeweils für Rechts- und für Linkshänder. Ob derjenige mit der Vorgabe klarkommt ist natürlich eine andere Sache. Im Free Battle Modus könnt Ihr z.b. ein Training absolvieren um Euch mit der Steuerung und dem ganzen drum herum anzufreunden. Allerdings kann man dieses Training getrost überspringen und gleich die Mission beginnen. Dort habt Ihr die Auswahl zwischen zwei Schwierigkeitsgraden die Ihr in den Options einstellen könnt. Größter Unterschied ist das im Expert Modus eine Mission mehr wartet als im Normal Modus. Müßt Ihr Euch im Normal Modus durch 7 Missionen kämpfen warten im Expert Modus 8 Missionen auf Euch. Zu beginn Eurer Mission gelangt Ihr zum Helicopter Auswahlbildschirm .
Das sich Chopper Attack nicht unbedingt an reale Vorbilder hält merkt man bei der Chopper Auswahl recht deutlich. Zwar könnten einge Helis auch in echt exestieren. Aber die meisten würden wohl im realen Leben nie fliegen. Aber egal, es ist ja ein Spiel. Natürlich unterscheiden sich die Hubschrauber in vielen Dingen untereinander. Man muß sich seine Wahl gut überlegen. Denn einen einmal gewählten Helicopter kann man während der Missionen nicht mehr wechseln. So unterscheiden sie sich unter anderem in der Geschwindigkeit, der Manövrierfähigkeit, der maximalen Bewaffnung oder der Panzerung. Um sich ein genaues bild zu machen kann man jeden Hubschrauber einzeln begutachten. Nach anfänglichen Hin und Her habe ich mich für den Kolinsky entschieden.
Habt Ihr Euch entschieden wartet im nächsten Bildschirm Euer Vorgesetzter mit einer Information rund um die folgende Mission . Hier wird Euch die Rahmenhandlung der Mission erzählt. Genauere Angaben zur Mission bekommt Ihr im nächsten Bildschirm wo Euch anhand einer Karte Details zur Mission angezeigt werden. Hier bekommt Ihr auch visuell das Terrain der Mission dargeboten. Ebenfalls das Missionziel bzw. zu zerstörende oder zu rettende Einheiten sowie die Feindstärke. Auch ob Euch mehr Boden- oder Luftstreitkräfte erwarten. Nun fehlt eigentlich nur noch die Bewaffnung Eures Helicopters. Im Waffenbildschirm könnt Ihr dies nun tun. Auf den ersten Blick garnicht soviel merkt man das man je nach gewähltem Heli nur 2-5 Waffenarten mitnehmen kann.
Neben einer unendlich schießenden Bordkanone könnt Ihr unter 8 Waffentypen wählen, wobei zu Beginn des Spiels nur 7 anwählbar sind und die letzte erst erspielt werden muß. Ihr müßt nun anhand der Mission entscheiden welche Waffentypen wichtig sein könnten. Ebenso könnt Ihr nicht ewig viele einkaufen. Zum einem ist die Kapazität beschränkt und zum anderen kosten die Dinger auch Geld. Und das nicht schlecht. Man muß also genau überlegen was und wieviel man mit an Bord nimmt. Habt Ihr Euer Arsenal zusammen werden die Waffen gekauft und raus geht's zum Einsatz. Beim ersten Kontakt mit der Steuerung kann man seine Probleme bekommen. Denn sie ist ziemlich ungewohnt. Die Richtung Eures Helis gebt Ihr mit den C-Buttons vor, also so wie in Turok.
Mit dem 3D Stick dreht Ihr den Heli und könnt die Nase senken oder heben. Gerade das Zusammenspiel ist ungewohnt. Allerdings zeigt sich im Verlauf des Spiels das die Steuerung gut gelöst ist und auch praktisch ist. Mit der A und B Taste schaltet Ihr zwischen Euren gekauften Waffen hin und her. Abgeschossen werden sie mit der R-Taste. Der Z-Trigger ist zum bedienen der Bordkanone gedacht. Klingt wiegesagt ein bischen wirr aber ist im Laufe der Zeit kein Problem. Was eigentlich am meisten Probleme verursacht ist den Heli still zu halten. Neben der Anzeige Eurer Waffen befindet sich im Bildschirm ein Radar für Feinde in Eurer Umgebung sowie eine Karte mit unterschiedlich farbigen Punkten. Diese Punkte zeigen Euch um was es sich handelt.
Für die Erfüllung der Mission sehr wichtig da man so immer einen Überblick hat was noch zu tun ist. Ebenso findet Ihr im oberen Teil eine Anzeige mit zwei Zahlenfeldern. Ab und zu müßt oder könnt Ihr namlich Gefangene Retten. Dazu müssen vorher sogenannte Rettungsplätze gefunden werden die von Barrieren geschützt sind. Zerstört man diese und findet die Gefangenen kann ein Rettungshubschrauber diese abholen und retten. Das ist aber weißgott nicht die einzige Sache um die man sich kümmern muß. Neben Bodentruppen wie Panzern, Geschützen oder Söldnern mit Raketenwerfern erwarten Euch eine Menge unterschiedlicher Luftgegner. Dabei warten neben Helicptern auch Jets auf Euch die ähnlichkeit mit einer A10-Thunderbolt haben. Von beiden Arten gibt es extrem schwere und leichte Gegner.
Neben Panzern und Helis die eher als Kanonenfutter herhalten exestieren auch extrem hartnäckige und schwere Gegner die Euch unter anderen mit ihren Gegenmaßnahmen manchmal zur Weißglut treiben. Aber das macht den Reiz dieses Spiels aus. Mag es zu beginn noch gehen, so hat man später ganz schön zu tun die Missionen zu schaffen. Das liegt aber nicht nur an Euren Gegnern sondern oft auch am Sprit den Ihr ebenfalls nicht unendlich habt. Dafür exestiert im Bildschirm ebenfalls eine Anzeige. Diese solltet Ihr unbedingt im Auge haben. Denn so manch meiner Missionen endete nicht mit einem Abschuß sondern Mangels Sprit. Doch auch an sowas haben die Jungs gedacht. Und das sind die kleinen Dinge die ein Spiel in seiner Wertigkeit anheben. So findet Ihr auf den Terrains verteilt Häuser.
Zerstört Ihr diese findet Ihr Items die Euch bei Eurer Mission helfen können. Neben Sprit findet Ihr z.b Energie für Euer Schild was in den hinteren Missionen wichtig ist. Ebenso könnt Ihr Eure Bordkanone pushen. So wird aus einer Salve zu Beginn bis zu 4 Salven was schon eine starke Feuerkraft hat. Besonders dann wichtig wenn Eure gekauften Waffen alle sind was nichts ungewöhnliches ist. Ein ganz wichtiger Aspekt ist das Geld. Denn irgendwo muß es ja herkommen. Schließlich muß man vor jeder Mission aufs neue seine Waffen kaufen. Neben den Bonus Paketen bringen alle Abschüsse, erledigte Gegner und gerettete Geiseln zunächst Punkte. Diese werden nach jeder Mission in Geld umgerechnet. Dafür exstiert der Punktebildschirm . Ein weiterer Aspekt der Chopper Attack interessant macht.
Denn man ist immer bemüht soviel wie möglich zu verdienen. Man will es halt immer besser machen. Was ebenfalls ausgewogen ist das man nicht in jeder Mission viel verdient. Einmal kann man gut Punkte machen, ein anderes mal verdient man kaum etwas. Mit der Zeit achtet man auf jeder Rakete und ärgert sich über zu viele Fehlschüsse. Doch auch sonst bietet Chopper Attack tolle Unterhaltung. Wiegesagt zu beginn hat man keine Probleme mit der Lösung der Missionen. Je weiter man vorrankommt desto hektischer wird es. Da kreisen schonmal 6 oder 7 Helis um Euch herum und unter Euch lassen Euch Panzer nicht in Ruhe. Und keiner der Jungs läßt sich einfach so abknallen. Man muß auch oft taktisch fliegen. Denn neben dem Sprit muß man ja auch die Missionsziele im Auge behalten.
Auch grafisch ist die Action toll in Szene gesetzt. Die Explosionen sehen toll aus, sind farbenfroh und die Engine geht nicht in die Knie sollten sich was nicht unmöglich ist mehrere riesige Explosionen auf dem Screen ereignen. Bis auf einen Schönheitsfehler. Hebt man die Nase des Heli so ist ein Blick Richtung Horizont nicht möglich. Hier macht einem der Nebel zu schaffen. Wird Zeit das das RAM Pak kommt. In den Bodenmissionen ist das nicht weiter tragisch. Aber in den beiden Luftmissionen ist der Nebel störend. Gut das man die Karte hat. Sonst würde man öfters Blind herumliegen. Daür bekommt man kleine Schmankerl zu sehen. So laufen oft Soldaten am Erdboden herum die getroffen schreiend durch die Luft fliegen. Oder die Söldner mit Ihren Raketenerfern die wenn Ihr tief genug fliegt sich an Euer Heck klammern und mitfliegen.
In der Zeit läßt sich der Heli schwer manövrieren was Eure Gegner freut. Auch die 4 riesigen Flugzeuge die Ihr in einer Mission zerstören müßt sehen imposant aus. Besonders wenn sie brennend zu Boden fliegen. Die Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich so stark nicht. Was Euch im Expert in den Genuß der 8.Mission bringt. Hier habt Ihr es mit Ufo' zu tun und müßt im finalen Endkampf einen megawendigen und schnellen Alienheli besiegen. Hier wird Manövriertechnisch alles von Euch gefordert. Hat man aber alles geschafft so wünscht man sich eigentlich noch mehr. Was auch wieder heißt unlösbar ist das Spiel auch wieder nicht. Was aber auch sein gutes hat. Denn die Motivation reißt so nicht ab. Im Gegenteil. Man will immer weiter bis man am Ende ist. Das macht Chopper Attack so interessant.
Denn auf jeden Fall ist es Abwechslungsreich und nicht einfach nur dröges rumgeballer. Auch das ständige Suchen nach Sprit und anderen Items läßt einen nicht zur Ruhe kommen. Ebenso ist der Geldeffekt nicht zu unterschätzen. Spätestens wenn Ihr in der 7.Mission dauernd aus Mangel an Waffen scheitert weil Ihr keine Kohle habt fängt man ohne zu zögern von vorne an. Zumindestens war es bei mir so. Natürlich könnt Ihr Eure Spielstände nach jeder Mission Speichern und habt unendlich Continues für Eure Versuche. Die Rumble Pak Unterstützung ist gut und läßt Euch die Explosionen gut fühlen. Der Sound ist OK und nervt nicht. Wenn Ihr alles geschafft habt könnt Ihr im Free Battle auch jede Mission einzeln anwählen und nochmal spielen.
Alles in allem kann man Chopper Attack empfehlen. Er hätte sogar noch besser abschneiden können wäre der Nebel nicht und ein paar Missionen mehr. Doch auch so bekommt der ausgehungerte Helispieler endlich Ballerkost für sein N64. Ich kann nur hoffen das noch einige nachziehen. Auch hoffe ich auf einen zweiten Teil. Denn die Zutaten stimmen. Werden aber die Kritikpunkte ausgemerzt so steht einem Erfolg eines zweiten Teils nichts im Wege.
 
 

Tips & Tricks zu allen Missionen in Chopper Attack

Flugbericht mit dem Flight Force Pro 64 der Firma Interact

Unsere Wertung

Matthias
(14.10.1998)

Magazin64@aol.com