Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Castlevania:
Legacy of Darkness

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami Europe.

Knapp 1 Jahr ist es jetzt her das Reinhardt Schneider und Carrie Vernandez in Transsylvanien für Ruhe und Ordnung sorgen mußten und den Obermotz Dracula in das Jenseits schickten. Konnte Castlevania 1 nicht unbedingt technisch Maßstäbe setzen, so sorgte doch ein geschickt gestrickte Story für langen Spielspaß. Dasselbe Ziel setzen sich die Konami Jungs aus Kobe natürlich auch für den zweiten Teil. Dabei verwundert der kurze Zeitraum der Entwicklung. Etwas relativiert wird das Ganze wenn man bedenkt das einige Locations aus dem ersten Teil auch im zweiten zur Anwendung kommen sollten. Deshalb aber von einem billigen Abklatsch zu schreiben, wie dies manches Magazin tat halte ich für falsch. Denn nicht mal die Hälfte der Locations sind bekannte. Außerdem sollten auch in den bekannten Locations nur neue Rätsel für Spannung sorgen. Eine weitere Neuheit ist ebenfalls durch die Story bedingt. Warteten im ersten Teil 2 Charaktere darauf von euch geführt zu werden, so sind es hier 4 Charaktere, die aber nur nacheinander spielbar sind. Schon dadurch spielt sich Castlevania 2 wesentlich länger als der erste Teil. Der erste Charakter ist auch der um den sich die Story zunächst dreht. Cornell, so der Name des Kriegers ist ein Wolfsmensch. Das heißt er wurde durch die Magie der Alten um die Fähigkeit erweitert Wolfskräfte zu benutzen. Diese Wolfsmenschen nun entschieden sich aber in Harmonie mit den Menschen zu leben und versiegelten diese übermäßigen Kräfte. Nur einer, Cornell hatte es geschafft dieses Siegel zu durchbrechen.
Als Cornell von einem einjährigen Training zurückkam fand er sein Heimatdorf in Flammen vor und muß erfahren das seine Schwester Ada entführt worden ist. Genau hier beginnt das Spiel, dessen Story Ihr auch in einem Vorspann zu sehen bekommt. Zeitlich spielt das Spiel zunächst 8 Jahre vor Carrie und Reinhardt, was deren späteres Eingreifen erklärt. Nun beginnt Cornell also die Suche nach seiner Schwester und um mit dem Bösen abzurechnen. Wie im ersten Teil erwartet euch auch hier das Hauptmenu mit mystischen Klängen, das aber diesmal ohne das tolle Geigenspiel aus dem 1. Teil auskommt. Trotzdem sollte auch der 2. Teil wieder eine sehr gute Soundkulisse bekommen, die die Castlevania Serie so einmalig macht. Auf dem Startmenu habt Ihr nun die Auswahl ein neues Spiel zu beginnen oder in die Options zu wechseln. Hier stellt Ihr neben soundtechnischen Dingen auch die Sprache ein. Natürlich ist auch Legacy of Darkness komplett eingedeutscht. Wie im 1. Teil solltet Ihr auch hier eine Memcard vor dem Einschalten der Konsole im Pad stecken haben. Denn jetzt wird ein Speicherplatz mit 4 möglichen Savegames erstellt. Neu ist das Legacy of Darkness das Expansion Pak unterstützt und somit eine HiRes Grafik ermöglicht. Allerdings fragt man sich schon ein bißchen wofür. Große Unterschiede zum ersten Teil sollte es nicht geben. Doch dazu später mehr. Wählt man ein neues Spiel nutzt man eines seiner 4 Savegames und kommt zur Charakterauswahl . Zu Beginn hat man nur Cornell zur Auswahl. Die restlichen kommen wie schon angesprochen später erst dazu. Danach startet das Spiel im ersten Level. Vor euch liegen nun mit Cornell 14 Welten die es zu durchstreifen gilt. Dabei spielt das ganze wieder in der Third Person Perspektive. Ihr könnt per Steuerkreuz den Charakter heranzoomen oder ihn von weiter weg bewegen, was oftmals von Vorteil ist. Bei den Bildschirmanzeigen hat man alles belassen wie man es schon aus dem ersten Teil kannte. Ihr besitzt oben eine Lebensleiste mit einem Schriftwert.
Dieser zeigt euch den Zustand eures Körpers an. Weniger im Zusammenhang mit der Lebensleiste sondern der körperlichen Verfassung. Denn auch hier trifft Cornell ab und zu auf Gegner, die ihn zum Vamp machen können. In diesem Zustand kann Cornell seine Magie nicht nutzen und die Lebensleiste leert sich unaufhörlich. Um sich zu wehren hat Cornell verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann er mit seiner Hand ausholen, seine magischen Geschosse feuern oder Waffen nutzen, die extern benutzt werden und die er als Items findet. Diese Items, von der Axt bis zum magischen Weihwasser werden euch oben rechts angezeigt. Daneben findet man wieder die Anzeige für die Energie dafür. Denn unaufhörlich kann man diese nicht benutzen. Dazu Bedarf es roter Kristalle, die Cornell überall auf seiner Reise mal mehr oder weniger häufig findet. Desweiteren gibt es wieder die weißen Kristalle, die wenn Cornell sie findet als Speicherpunkt dienen. Auch im 2. Teil sind diese recht häufig vertreten und lassen Frustmomente der üblichen Art kaum aufkommen. Schade ist in diesem Zusammenhang das Konami auf die Unterstützung des Rumble Paks verzichtete. Ein dauerndes wechseln der Memory Card entfällt. Weitere wichtige Items sind ebenfalls enthalten. So wieder die verschiedenen Speisen die zum Auffrischen der Energieleiste dienen und gerade am Schluß mehr als gebraucht werden. Desweiteren Items um sich von einem möglichen Vergiftungszustand zu heilen oder um die Tageszeit zu beeinflussen. Dieses damals schon interessante Feature ist auch hier geblieben. Links oben im Screen läuft in Echtzeit eine Uhr mit, die ständig die Tageszeit verändert. Zwar nicht so langsam wie im realen Leben, aber dennoch dauert es um 24 Stunden vergehen zu lassen. Das ganze hat auch seinen Sinn. Denn wieder sind Rätsel enthalten die eine bestimmte Tageszeit voraussetzen um es zu lösen. Alle Items kann man wieder per Pausenmenu .
Um die Zeit nun zu beschleunigen gibt es wieder die Mond und Sonnenkarten. Allerdings gibt es nur 2 Level in denen man sie effektiv braucht. In einem davon aber reichlich. Denn viele Türen sind nun nicht mehr per Schlüssel zu öffnen sondern durch lassen sich nur zu bestimmten Tages und Nachtzeiten öffnen. Was mich zum Thema Abklatsch bringt. Selbst die schon bekannten Level wie z.b. die Villa enthalten alle neue Rätsel und Aufgaben. Vor allem die Villa fordert euch da besonders. Denn hier muß man in einem Irrgarten zunächst den noch kleinen Henry finden und ihn aus dem Irrgarten lotsen. Dabei verfolgt euch ein Zombie mit seiner Kettensäge. Henry folgt euch dabei automatisch. Allerdings läuft er nicht sehr schnell. Also müßt Ihr auf vieles achten. Zum einen das Ihr ihn nicht aus dem Auge verliert und zum anderen das der Zombie ihm nicht zu nahe kommt. Selbst der bekannte Glockenturm am Ende von Cornells Reise ist völlig umgebaut. Nur noch die erste Location erinnert an den ersten Teil. Der Rest fordert auch hier in neuen Locations eure ganze Geschicklichkeit. Hier hat Konami die Kamera etwas verbessert, was es bei den vielen Jump'n Run Einlagen etwas leichter macht. Auch ist die Kollisionsabfrage wesentlich besser, was man gerade beim festhalten an Vorsprüngen merkt. Was sich leider kaum geändert hat ist die Grafik. Einen merkbaren Unterschied zum Vorgänger merkt man nicht. Leider hat man in vielen Locations wieder das Nebelproblem und viele Objekte sind reine Bitmaps. Viele Texturen zeigen sich recht schwach und bieten zu wenig Abwechslung. Hier wäre mit dem Expansion Pak eigentlich mehr drin gewesen. Verbessert wurden dafür kleinere Sachen wie die Lens Flare Effekte oder die Effekte der Waffen, die jetzt etwas ausladender daherkommen. Gerade am Ende gegen den Mega Boss merkt man dies sehr. Warum nicht über das ganze Spiel Konami???
Trotzdem bleibt durch die Story ein roter Faden enthalten, da es auch viele kleinere Zwischensequenzen gibt, in den Cornell meistens alte Mitstreiter trifft. Highlight bildet aber auch hier das Ende, das zum einen wie in Zelda mit einer deftigen Überraschung aufwartet. Denn hat man Dracula besiegt und glaubt sich am Ende wird man irre Überrascht. Denn dann vereint sich Dracula mit der in einem magischen Glas gefangenen Ada und es steht der Ultimate Dracula vor euch. Jetzt wo ich ihn hinter mir habe setze ich ihn in etwa auf eine Stufe mit Mizar aus JFG oder der Alien Mutter aus Turok 2. Mit dem aktuellen DexDrive Savegame können sich Besitzer des 2. Teils ruhig mal an ihm versuchen. Und dann ist aber nur ein Viertel des Spiels geschafft. Bis hier hin spielt man in etwas solange wie im ersten Teil. Nur dort war dann Schluß. Jetzt wird die Story 8 Jahre weiter gesponnen und Henry, der nun Erwachsen ist wird anwählbar. Dabei macht es Konami wieder tückisch. Wie schon in Hybrid Heaven sollte man den gesamten Abspann inclusive Credits durchlaufen lassen. Denn dann wird man zum Speichern aufgefordert. Nur danach kann man Henry anwählen. Mit ihm muß man nun zunächst 6 Kinder retten , die in 6 verschiedenen Locations versteckt sind. Dafür hat Henry nur 7 Tage Zeit. Jetzt wird die Zeit und die Uhr megawichtig, da nach real abgelaufenen 7 Tagen das Spiel zu Ende ist. Hier heißt es sich sputen. Danach werden wohl Reinhardt und Carrie warten. Denn alle Kinder habe ich auch noch nicht. Also ein Fall für ein Testupdate. Denn wer es bis hierher geschafft hat will natürlich auch wissen wie es zu Ende geht. Schon deswegen baut Legacy of Darkness seine eigene Atmosphäre auf. Cool ist das C2 nun zum Shooter wird. Denn Henry besitzt eine dieser mittelalterlichen Schußwaffen. Wieder stellen sich auch hier Gegner in den Weg, wobei man sagen muß das die Anzahl weniger geworden ist. Gerade mit Cornell werden wesentlich öfters eure Geschicklichkeitsfähigkeiten getestet. Zahlreiche Sprungpassagen, Abgründe, Mauersimse und bewegliche Plattformen sorgen für Schweißausbrüche.
Dafür warten mehr Zwischengegner auf euch, bei denen es von Vorteil ist sich in die Wolfshälfte von Cornell zu verwandeln, da er jetzt mehr einstecken kann und seine Waffen eine bessere Wirkung haben. Würde man nur den Teil mit Cornell bewerten wäre eine 70er Wertung gerechtfertigt. Aber durch das freispielen der weiteren Charaktere steigt die Spieldauer und auch die Spannung wie es weitergeht und C2 bekommt doch eine bessere Wertung. Grafisch überzeugt das Spiel nicht. Angetan ist man aber wieder von der Soundkulisse, die feine und mystische Klänge vermittelt. Wer den ersten Teil gerne gespielt hat kann zugreifen. Aber auch für alle anderen ist das Spiel vielleicht einen Blick wert. Wer Shadowman nicht hat findet hier eine Alternative in diesem Genre. Und da der DC Castlevania gestoppt wurde ist es vielleicht auf lange Sicht der letzte Castlevania Titel.

Komplettlösung zu Castlevania: Legacy of Darkness

Wertung

Matthias Engert
(04.04.2000)

Lesereinschätzungen zu Castlevania 2

Lesereinschätzung von Marcel Jaquet.

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