Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Charlie Blasts
Territory

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mitsui Deutschland.

Charlie Blasts Territory ist wieder einmal ein Spiel das relativ wenig PR bekommen hat. Kein Wunder. Denn leider wird heutzutage zuerst auf die Grafik eines Spiels geschaut. Natürlich ist sie wichtig. Aber halt nicht alles. Und in diesem Punkt präsentiert sich Charlie Blasts wenig spektakulär. Schaut man aber hinter die Fassade entdeckt man ein Spiel das eine ganz klare Zielgruppe im Auge hat. Nämlich Leute, die Denk- und Knobelspiele mögen. Da es für dieses Genre relativ wenig Auswahl gibt ist man über so ein Spiel mal wieder dankbar. Dabei sollte sich das Spiel als sehr anspruchsvoll erweisen. Zum Testzeitpunkt bin ich immer noch nicht durch. Doch lest selbst was es mit diesem Spiel auf sich hat. Charlie Blasts ist im Endeffekt ein Sprengmeister und der Held in diesem Spiel. Zu beginn des Spiels erwartet euch der obligatorische Hauptbildschirm. Hier könnt Ihr ein Singlespiel starten, eine Runde mit Freunden spielen und die Options besuchen. Die Options sind wenig spektakulär, da man hier nur Soundtechnische Dinge einstellen kann. Einen Schwierigkeitsgrad zum einstellen sucht man vergeblich. Braucht es auch nicht. Das kann ich euch verraten. Also starten wir den Singlemodus der später auch einen sehr großen Einfluß auf den Multiplayermodus haben sollte. Hier habt Ihr nun die Wahl ein komplett neues Spiel zu beginnen oder per Passwort ein schon erreichtes Level anzusteuern. Und Level gibt es genug. Nicht weniger als 60 Level erwarten euch in diesem Spiel. Das Spielprinzip ist einfach wie genial. Ihr startet auf einer Plattform im Wasser. Diese Plattform ist in viele Quadratische Felder unterteilt auf denen sich Charlie bewegen kann. Auf diesen Plattformen liegen nun, je nach Levelfortschritt verschiedene explosive Dinge herum. Ziel in jedem Level ist es all diese Dinge in einer Kettenraktion zum explodieren zu bringen, so das kein Teil mehr übrigbleibt. Was hier noch so einfach klingt kann sich zu einer Nachtfüllenden Angelegenheit entwickeln, was bei mir öfters der Fall war. :-)
Anfang aller Denkarbeit ist die rote Detonator Bombe . Nur diese kann Charlie zünden und zum explodieren bringen. Im ersten Teil des Spiels gesellen sich dazu einige weitere explodierende Dinge. So z.b. die 1er Bombe . Besonderheit ist hier das nur das Feld explodiert auf dem sie liegt. Sie kann also keine weitere Kettenreaktion auslösen. Liegt sie z.b. neben einer Detonator Bombe, so würde nur das Feld auf dem sie liegt explodieren. Da aber viele andere Dinge noch herumliegen muß es ja noch einige andere Dinge geben. Das wäre zum ersten die 2er Bombe die jeweils die 4 angrenzenden geraden Quadrate, und somit alles was darauf liegt mit in die Luft sprengt. Die diagonalen Felder berücksichtigt sie nicht. Für solche Fälle und jeweils 2 Quadrate daneben gibt es die größtmögliche Bombe im Spiel, die 3er Bombe . Mit diesen Bomben hat man schonmal das Grundgerüst des Spiels und kann sich in den ersten Leveln mit dem Spiel vertraut machen. Denn die Bomben liegen zu beginn eines Levels kreuz und quer herum. Würde man jetzt die Detonator Bombe zünden erreicht man garnichts. Also müssen die Bomben so aneinander liegen, das eine Explosion die nächste auslöst und am Schluß alle explodiert sind. Für diesen Zweck kann Charlie alle Bomben bewegen. Er stellt sich dahinter und schiebt die Bombe auf ein anderes Quadratisches Feld. Liegen alle so das man denkt jetzt könnte es funktionieren geht man zur Detonator Bombe und zündet sie. Jetzt hat Charlie 3 sekunden Zeit sich in Sicherheit zu bringen. Was heißt auf ein Feld das die Bomben nicht erreichen. Hier kommt schon die erste Schwierigkeit im Spiel. Denn am Ende muß Charlie die Detonator Bombe zünden und muß dafür an einer der 4 Seiten direkt an der Bombe stehen. Also muß man bei allen verschiebereien immer eine offene Seite an der Detonator Bombe haben. Das mag in den ersten Leveln kein Problem sein. Aber mit fortlaufender Dauer des Spiels liegt sie natürlich mal mehr und weniger ungünstig auf der Plattform. Manchmal muß man auch sie mitverschieben um eine Reaktion auszulösen. Eine weitere Schwierigkeit ist die Zeit, die euch im Nacken sitzt. Sie wird rechts oben im Bildschirm eingeblendet und zählt von der Startzahl nach unten. Die Zeitspannen schwanken dabei von 900 Sekunden bis 100.
Was sehr postiv für das spielen ist das ist zum einen die Möglichkeit das Spielfeld und die Plattform in alle Richtungen drehen zu können. Denn manchmal findet man erst, nachdem man eine Plattform von allen Seiten gesehen hat die Lösung. Desweiteren ist man nicht auf eine fest eingestellte Sicht beschränkt. Man kann das Spielfeld zoomen , was oft auch notwendig ist, da die Plattformen immer anders aussehen und in der Größe variieren. Schwierigkeit beim Verschieben der Bomben ist nun das man wirklich alle so schieben kann, das sie in einer Kettenreaktion explodieren. Dabei muß Charlie vielerlei Hindernisse beachten. Zum einen darf man natürlich nicht die Wege zubauen um entfernte Bomben zu erreichen. Denn über eine Bombe springen kann Charlie nicht. Außerdem kann er nur seine letzte Aktion wieder rückgängig machen. So ertappt man sich oft das man sich in eine Taktik verrannt hat die garnicht funktioniert. Dann fängt man oft von vorne an. Allerdings hat man unendliche Continues für die Level. Ein schneller Restart ist also kein Problem. Hat man ein Level geschafft bekommt man dafür ein Passwort. Soweit zu den einfacheren Dingen zu beginn des Spiels. Im Laufe der Zeit kommen viele neue Hindernisse dazu. So variiert der Grundriß der Plattform sehr oft. Manchmal sind es auch nur 2 Inseln die man per Steg erreicht. Hier muß man die Bomben in einer ganz bestimmten Reihenfolge verschieben um zum Ziel zu kommen. Sehr oft sind auch wichtige Quadrate besetzt. Hier stehen dann Palmen, Steinquader oder Büsche herum. Natürlich kann Charlie diese Quadrate nicht nutzen. Aber auch hilfreiche Items sind zu finden. So exestieren z.b TNT Kisten . Über diese kann Charlie auch springen, ohne das es sehr oft nicht geht. Außerdem kann er, wenn eine TNT Kiste vor eine Bombe legt auch die Bombe mit überspringen. Von der Wirkung her ist die TNT Kiste wie eine 2er Bombe. Ich kann mich noch an Level 18 erinnern an dem ich 2 Tage gesessen habe ehe ich die Lösung hatte. Sowas von knifflig. Wenn man denkt jetzt paßt es dann war immer irgendwas doch verkehrt. Aber alles ist logisch. Man muß wirklich sehr oft nachdenken. Manchmal sitzt man Minuten vor dem Bildschirm ehe man eine Bewegung macht. Ganz kriminell wird es aber wenn der Aufbau der Plattformen noch eins draufsetzt.
Denn jetzt erwarten euch viele kleine Gemeinheiten die den Tüfteldrang ungemein behindern können. So trifft Charlie z.b. auf brüchige Quadrate die er nur einmal betreten kann. Danach fallen sie in das Wasser. Oder Laufbänder die eine feste Richtung haben. Desweiteren gibt es Öllachen über die Charlie keine Bombe schieben kann. Dann fahren plötzlich Stäbe aus dem Boden über die Charlie nicht hinwegkommt. Und wenn das ganze noch kombiniert ist - Oha!!! Aber es ist nie so das man frusrtriert das Spiel weglegt. Man will es einfach wissen. Der Motivations- und Dauerspaßfaktor ist sehr hoch. Zumal man nach ganz bestimmten Leveln auch Spezialpasswörter für neue Multiplayerlevel bekommt. Denkt man nun man hat alles gesehen wird nochmal eins draufgesetzt. Von der Detonatorbombe gibt es eine ganz hinterlistige Version, den Auto Detonator . In dieser Bombe ist ein 15 Sekunden zähler eingebaut, der unaufhörlich herunterzählt während Ihr die Bomben verschiebt. Bevor die 15 Sekunden abgelaufen sind muß Charlie kurz mal diese Bombe antippen um den Zeitzünder wieder auf 15 Sekunden zu stellen. Das Wort Hektik ist hier mehr als angebracht. Und auch für die Kettenreaktionen kommen immer neue Dinge dazu. Ab dem 30igsten Level gibt es neben den Bomben und TNT Kisten noch die Electric Bombe . Diese Variante gibt es immer in doppelter Ausführung. Wird eine in eine Explosion verwickelt zündet die zweite ebenfalls, egal wie weit sie weg liegt. Wenn ich mir überlege das ich erst in Level 39 bin und es 60 insgesamt sind. Man oh man. Aber ich hoffe auch die anderen noch zu lösen. Mal sehen was da noch alles so kommt. Das erfahrt Ihr dann in einem Testupdate zum Spiel. Wie schon angesprochen kann man im Singlemodus sehr viele Multiplayerlevel freischalten. Hier hat man zu beginn nur 6 verschiedene Plattformen zu Verfügung. Durch das spielen im Singlemodus kann man bis zu 45 Multiplayerplattformen freispielen. Da geht dann ebenfalls die Post ab. So könnt Ihr mit bis zu 3 Freunden in 2 Modi gewisse "Feindschaften" ausdisskutieren. Zuerst wählen die Spieler ihre Charaktere für das Multiplayerspiel. Hier gibt es dann noch 3 weitere Freunde zur Auswahl. Danach wählt Ihr den Spielmodus. Ihr habt die Wahl zwischen dem Survival Modus und dem Territory Modus. Bei beiden Modi gleich ist die Auswahl des jetzt vorhandenen Schwierigkeitsgrades .
Danach wählt Ihr aus ob Ihr 1, 3 oder 5 Runden spielen wollt. Hier geht es nun gleichzeitig auf einem Vollbildschirm darum die meisten Quadrate einzuheimsen. Ihr habt alle möglichen Bomben zur Verfügung und bekommt sogar noch weitere dazu. So könnt Ihr eure Gegner kurz unfähig machen. Besonders fies im Survival Modus. Denn jetzt kann man die Gegner auch vom Spielfeld kegeln. Je weiter die Sekunden herunterzählen um so hektischer wird es. Kaum hat man in der Mitte ein paar Felder gewonnen kann hinter einem schon wieder die Hälfte weg sein. Hier ist mit großen Denkpausen nichts zu erreichen. Immer ist man hier in Action. Auf jeden Fall ein spaßiger Modus. Auf jeden Fall ist Charlie Blasts Territory ein Spiel das lange fesselt. Lange her das der Gehirnschmalz mal so gefordert war. Drückt man Pause kann man sich das Level auch in Ruhe anschauen. So sitzt man manchmal wirklich lange vor dem Bildschirm. Aber schafft man dann ein Level nach vielen Versuchen ist es um so schöner. Denn für alles gibt es eine Lösung. Auch wenn die Level manchmal abgedreht aussehen und man denkt, das kann doch garnicht gehen. Dann geht es eben doch irgendwie. Die Grafik ist wie schon angesprochen sehr altbacken. Mir schleierhaft wie man auf der Packung einen 640x480 HiRes Modus anpreisen kann. Aber hier ist das weniger wichtig. Die Grafik ist zweckmäßig und ideal für das Spielprinzip. Der Sound reißt ebenfalls keinen vom Sessel. Er dudelt halt mit. Nervend ist er aber auch nicht. Auf jeden Fall hat dieses Spiel für den, den es interessiert einen hohen Geldwertfaktor. Hier bekommt man viel Spielspaß für sein Geld. Wer lieber auf Action & Co steht verpaßt hier nichts. Wer aber gerne knobelt und diese Spiele mag der sollte einen ganz intensiven Blick auf dieses Spiel werfen. Denn was Denkspiele angeht ist Charlie Blasts Territory ein echter Geheimtip.

Passwörter zu Charlie Blasts Territory

Wertung

Matthias Engert
(25.05.1999)

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